Propaganda gegen den Klassenfeind - damals und heute

Hallo,

in diesem Podcast kann man sehr schön erkennen, wie damals von westlichen Medien Stimmung gegen die DDR gemacht wurde - und zwar mit billigster Propaganda:

Nein, ich war nie ein Freund der DDR und Kritik an dieser Diktatur war und ist gerechtfertigt - aber in diesem historischen Radiostück sieht man sehr deutlich, dass den Westdeutschen alle möglichen, völlig unrealistischen Horrorgeschichten über die DDR erzählt wurden und sogar Siege von DDR Mannschaften mißgünstig bewertet wurden.

Dass neben der Bildzeitung auch namhafte Medien wie die FAZ billigste Propaganda verbreiteten, sollte zum nachdenken anregen.

Würden die Medien heutzutage auch ähnliche Propaganda gegen den „Klassenfeind“ betreiben?

Gruß
Desperado

Würdest Du?

Oder wie ein weiser Mann einst sagte:

2 Like

Manchmal kommt mir vor, ich könnte ihn noch immer hören…

:thinking: Fehlt da nicht ein Komma? Sonst ist doch der Sinn etwas entstellt :woman_shrugging:

3 Like

Überwiegend ist in dem Beitrag doch eine DDR-Propaganda ala Karl-Eduard von Schnitzler zu hören („Bild+Ton BRD-Fernsehen“). Sicherlich sind einige überzeichnete, satirische Beiträge dabei. Aber als West-Berliner der damaligen Zeit kann ich dir z.B. bestätigen, dass in früheren Jahrzehnten die Menschen und Ost-Berlin so grau und trist war, wie es beschrieben wurde. Ob die Reichsbahner Routen danach planten, wo sie besser an Bockwürste rankommen weiss ich nicht. Aber es wurde fast mit Streik gedroht, als wegen verteuerten Kaffeeimportpreisen, Bohnekaffee mit Muckefuckpulver gestreckt wurde. Zumindest bis zum Transitabkommen und den Ost-Verträgen war die „Zone“ fast Feindesland. Über eine gegenseitige Propagandaschlacht muss man sich nicht wundern. Die SEW-Bazillen, die vor der Wende im Westen agitiert haben, sind heute alle bei der LINKEn.

2 Like

Dass es in einem undemokratischen Staat wie der DDR in den Staatsmedien zu Propaganda gegen den Westen kam ist klar.

Aber wenn die unabhängigen, freien Medien im demokratischen Westen auch so agierten - wo ist dann der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur?

Es stellt sich auch die Frage, ob die westlichen Medien heutzutage genauso agieren wie damals gegen die DDR.

Ich komm nicht drauf :flushed:

Kann ich mir schwer vorstellen. Damals kam ja durch die gemeinsame Sprache, die Nähe bzw. die umzingelte „Frontstadt“ und das Medium Radio als zentrales Medium ja eine Sondersituation zu stande. Vergleichbares könnte ich mir derzeit nur in Südkorea oder Taiwan vorstellen.

Was an „Satiere“ hast Du nicht verstanden? Das wird gleich in den ersten Worten gesagt.

Ich habe mir jetzt zwar nur kurz den Anfang und ein kleines Teilstück irgendwo in der Mitte angehört, aber für mich hört sich das schlicht wie eine satirische Aufbereitung des „schwarzen Kanal“ des schon genannten Karl-Eduard von Schnitzler an (bei dem der Hinweis, dass es Satiere ist, aber immer fehlte :wink: ).

Es passt auch zu dem Art, wie Satiere damals funktionierte. Es wurden westdeutsche Politiker und Persönlichkeiten der westlichen Wirtschaft ähnlich aufs Korn genommen.

Es ist auch vollkommen irreführend, frühere Verhaltensmuster an heutigen Maßstäben zu messen. Sowas sollte immer im Kontext bewertet werden.

Zudem betreibt jeder ständig Propaganda … auch Privatpersonen. Jede Meinungsäußerung ist am Ende auch (ein bisschen) Propaganda. Eine klare Abgrenzung ist da selten so wirklich auszumachen.

Erstens agierten sie nicht genauso und zweitens waren die Gefängnisse der DDR voll von politischen Häftlingen, die nur ihre Meinung gesagt hatten.
Wer damals den Deutschen Freiheitssender 904 gehört hat und ich habe ihn gehört, der weiß was Propaganda , Lüge und Hetze ist.
Udo Becker

3 Like

Das weiß auch jeder der den öffentlich rechtlichen Rundfunk hört…

Schöne Grüße

Udo Becker

Unser Haupt-Forums-Propagandist hat gesprochen …

1 Like

Hier mal eine Analyse der Manipulation durch Medien in Deutschland. Die muss sich nicht zwingend gegen einen „Klassenfeind“ wenden:

Die Medien verstehen sich eben nicht als Informationsvermittler sondern als Meinungsformer, darum hört man derzeit auch ständig Formulierungen wie „der illegale Angriffskrieg von Rußland“, „der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg“ oder dergleichen; beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA hieß es meist einfach „Irakkrieg“ oder dergleichen.

Klar ist es richtig, dass dieser Krieg nicht durchs Völkerrecht gedeckt und moralisch nicht zu rechtfertigen ist - aber das war bei einigen Kriegen der USA auch der Fall.

Verstehe ich das richtig? Du wirfst ‚den Medien‘ also vor, dass sie ‚Meinungen formen‘ und nicht Fakten berichten. Und als Beispiel nimmst du eine Formulierung, die die du selber als Fakt bezeichnest. Muss man das verstehen? :thinking:

2 Like

Alleine schon mit dieser Verallgemeinerung zeigst Du dein propagandistisches Ansinnen.

Informieren ohne Preisgabe einer (vermeintlichen!) Meinung ist nur schwer möglich. Irgendwie muss man es ja formulieren. Nur deswegen ist es noch lange nicht propagandistisch.

Wenn einzelne Punkt aus dem Kontext herausgenommen werden und alles andere ausgeblendet wird, um seine Meinung zu untermauern, ist das allerdings propandistisch.

Propaganda ist ein hartes Wort, wenn es um die Medien im Westen geht. Ich würde es eher als Mediale Beeinflussung bezeichnen.
Mir ist das oft so gegangen, wenn man zu Merkels Zeiten die Nachrichten geschaut hat und Merkel war in Brüssel unterwegs und hat irgendwas durchgesetzt, dann ist in den Nachrichten (Tagesschau / Heute) schon oft der Eindruck vermittelt worden, dass Merkel mit der deutschen Delegation die Richtung bestimmt hat und sich duchgesetzt hat.
Wenn man sich dann die ausländische Presse dazu angesehen hatte, dann war Deutschland keineswegs im Zentrum der Macht.
Schönes Beispiel war auch die Sofa Affäre, die bei uns in den Medien (hier Beispielhaft Spiegel) hochkochte und im Ausland wurde oft nur darüber berichtet das EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Gesprächen bei Erdogan waren, hier war die Sitzordnung kein Thema, eher die Inhalte.
Die Titel habe ich extra dabei geschrieben, da hiermit klar wird, dass Dragi der höhere Repräsentant der EU war und damit neben Erdogan sitzt.
Im späteren (Wochen/Monate) Presseverlauf ist dann auch klar geworden, dass es hier wieder um ein Macht Gerangel innerhalb der EU ging.

Für mich stellt sich die mediale Berichterstattung daher schon so dar, dass es auch bei uns eine Beeinflussung durch Medien gibt und bei mir oft mehr Fragen als Antworten aufwirft.
Allerdings muss ich auch klarstellen, dass mir dabei nie Falschmeldungen untergekommen sind, wie z.B. die aktuelle Mediendarstellung der Russen Leopard2 vs T90, wo die T90 einfach alle Leos ohne Verluste raus nehmen.

1 Like

Na klar. Bei hunderten von Presseerzeugnissen und rd. 1000 TV- und Radiosendern mit ihren verschiedenen Formaten - d.h. von Berichterstattung über Kommentare, Redesendungen bis hin zu Gastautoren und -Kommentaren -, die das gesamte politische Spektrum in allen groben und feinen Farbtönen abbilden, gibt es eine einheitlich Berichterstattung.

Und als nächstes kommt dann die Behauptung, dass man ja seine Meinung gar nicht mehr äußern dürfe.

2 Like

Das ist erstens nicht korrekt:




Ich könnte die Liste noch beliebig erweitern.

Zweitens ist es absurd zu bemängeln, dass über eine deutsche Politikerin in deutschen Medien ausführlicher berichtet wird als in ausländischen. Das hat weniger mit ‚Beeinflussung der Medien‘ als mit gesundem Menschenverstand zu tun.

2 Like