im Aachener Raum gibt es ein schönes Wort, nämlich ‚Proschen‘ für herumwerkeln, mehr oder wenig kreatives (handwerkliches) Tun.
Nun hab ich in mehreren Dialektwörterbüchern dieses Wort mit eben der genannten Bedeutung aufgeführt gefunden, aber leider keine Angaben zur Etymologie. Im Wrede ‚Neuer Kölnischer Sprachschatz‘ wird dieses Wort leider nicht aufgeführt, denn der ist immer für Etymologie eine gute Quelle und im Hermanns ‚Aachener Sprachschatz‘ ist untypischerweise keine Angabe zur Etymologie.
Da das Wort scheinbar eher im westlichen Rheinland bekannt zu sein scheint, liegt ein französischer Ursprung oder Einfluß nahe, aber sicher bin ich mir da in keiner Weise.
Habt ihr irgendwelche Ideen oder Kenntnisse?
Nichts weltbewegendes, aber interessieren würde es mich schon.
ot nicht Aachener Raum, aber:‚prutschen/prütteln‘
Hallo Gandalf,
leider etwas ot, nichts weltbewegendes und auch nicht wirklich was zu Deiner Frage…
Fand nur einfach interessant, dass *das Gleiche* bei uns (im Pott) „prutschen“ oder „prötteln“ genannt wird.
Bezeichnet hierbei im Allgemeinen die handwerkliche Tätigkeit eines *eher-Nicht-Fachmanns*…
im Aachener Raum gibt es ein schönes Wort, nämlich ‚Proschen‘
für herumwerkeln, mehr oder wenig kreatives (handwerkliches)
Tun.
‚Aachener Sprachschatz‘ ist untypischerweise keine Angabe zur
Etymologie.
Da das Wort scheinbar eher im westlichen Rheinland bekannt zu
sein scheint, liegt ein französischer Ursprung oder Einfluß
nahe, aber sicher bin ich mir da in keiner Weise.
keine Hilfe für Gandalfs Suche, aber schon ein interessantes Wort, dieses „Proschen“. Bedeutet es doch z.B. in der Gegend um Danzig „um etwas bitten“ - im Österreichischen „Prolet“ (ein Proschentoaster ist ein Solarium) - in der Bukowina „streuen, bestäuben“, und in der Gaunersprache ist der Proschen ein Dieb.
Eben, ich wage zu behaupten, daß das Vergleichen von Äpfel und
Birnen ist.
Is ja ned von mir, der Vergleich:smile:)
Aber oft hilft ein Ansatz beim Weitersuchen - via „brocher“ oder durch irgendeine Verbindung der Bedeutung von „Proschen“ in anderen Dialekten kommt man vielleicht auf etymologische Gemeinsamkeiten - die dann letztendlich zum Ziel führen.
I sag’s ja immer, Etymologie kann spannend wie ein Krimi sein:smile:)
wenn man im marxistischen Kontext „Prolet“ positiv als Arbeiter auffasst, dann scheint mir die österreichische Variante der rheinischen am nächsten zu kommen - nämlich im Sinne von arbeiten, handwerken, rumbasteln.
Daher als Anregung - vielleicht sollte man „proschen“ nicht nur im französischen Sprachraum suchen, sondern eventuell auch im slawisch und/oder jiddischen.