Psychologe / Psychiater / Therapeut?

Hi

Ich wurde letztes wochende brutal überfallen und zusammengeschlagen, nach nunmehr fast 2 wochen Krankenhaus habe ich panische Angstzustände und panikattacken ( auch wenn mir das ganze extrem peinlich ist)
Ich bin bis nachts 5 uhr wach, kann nicht schlafen und aus demHaus will ich auch nicht mehr.

Wer ist hier der zumständige Arzt?

Lg

Trauma Spezialist
Hi,
eigentlich keiner.
ich habe Jahre gebraucht das Trauma nach meinem Überfall zu überwinden. Mir hat leider keiner geholfen. Aber da du dich noch hier melden kannst - ich konnte es nicht mehr.
Genesung ist auch was anderes als Heilung. Das verlangt schon eine andere Lebensmoralität (philosophisch ausgedrückt). Daher längerfristig planen und eine Nach-Therapie in Anspruch nehmen. Das kann eine Gesprächstherapie sein.
In einigen wenigen Städten gibt es eine Trauma Station. Diese Tage lief ein Bericht im 3. darüber, glaube ich.
Spezielle Traumatherapeuten (nicht EMDR, das machen viele, ist aber umstritten) finden sich auch nur selten. Literatur - Autoren: Reddeman und Sachsse. Manche Hypnotherapeuten nach Milton Erickson haben da ihre Fortbildung.
Mein Rat: schnellstens den weißen Ring verständigen. Mach dich über die Rechtslage vertraut, denn wir haben ein Opferentschädigungsgesetz (mit Wikipedia anfangen). Du hast Rechtsansprüche. Anwalt fragen. Auch Psychiater wissen das nicht unbedingt.
Gute Besserung klingt ein wenig banal, da ich selbst betroffener war, trotzdem!
Gute Besserung

Hallo,

in fast jeder Stadt gibt es Dienste die für solche Notfälle ausgebildet sind.
Da du nicht schreibst woher du kommst, empfehle ich dir unter den Stichpunkten
„Krisenhilfe“
„Krisendienst“
„Notfallpsychologe“
„Traumaambulanz“
„psychiatrische Ambulanz“
in deiner Stadt zu googlen um dir dort schnellstmöglich Hilfe zu suchen.

Peinlichkeit ist fehl am Platze, das ist ähnlich einem gebrochenem Bein das auch schnell versorgt werden muss um richtig zu heilen :wink:

Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche
Schiwa

Hallo,

Du kannst Dich wenden an

Weisser Ring:

https://www.weisser-ring.de/internet/opferhilfe

https://www.weisser-ring.de/internet/verwaltung

Wie die Situation Deines Zusammenschlagens zustande kam schreibst Du nicht. Ist es polizeilich aufgenommen und die Schuldfrage geklärt?

Wenn nein mußt Du selbst damit klarkommen und Dir psychologische Hilfe bei Beratungsstellen holen.
Wenn ja und Du das Opfer bist sh. oben.

Gruß
Karin

Hallo,

um mal im Gegensatz zu meinen Vorpostern Deine konkrete Frage zu beantworten:

Ein reiner „Psychologe“ ist kein Arzt.

Der für Deinen Fall grundsätzlich „geeignete“ Facharzt ist derjenige für Psychiatrie.
Diese/r sollte eine fundierte Diagnose stellen können und Dir ggfs. eine geeignete therapeutische Behandlungsmethode verordnen können. Ggfs kann der Arzt auch Medikamente verschreiben.
Die Therapie wird dann von einem „psychologischen Psychotherapeuten“ bzw. „ärztlichem Psychotherapeuten“ durchgeführt, der auch die Genehmigung der Kasse beantragt.
Spezielle Traumatherapeuten sind leider in der Tat selten, man kann sie aber auf den Seiten der jeweiligen kassenärztlichen Vereinigungen suchen:
http://www.kbv.de/178.html

Alles Gute
Wolfgang

Hallo

Ich wende ich an einen Psychater und fertig…
Ich brauch keinen weißen Bund, einen Anwalt habe ich schon.

Meine Frage währe noch, wer kann mir den so ein Gutachten erstellen das ich Hobbys nicht mehr so ausführen kann wegen Ängsten undsoweiter.

Ich bin Leidenschaftlich gerne zum Wandern und Angeln gegangen, durch diese Spinner hab ich angst hinter jedem Baum steht einer von der Sorte mit einem Messer oder sonst was…

lg und danke schonmal

Hallo,

eine kleine Korrektur:

Der für Deinen Fall grundsätzlich „geeignete“ Facharzt ist derjenige für Psychiatrie. Die Therapie wird dann von einem „psychologischen Psychotherapeuten“ bzw. "ärztlichem Psychotherapeuten"durchgeführt

Die korrekte Bezeichnung ist „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie“. Die Psychotherapieausbildung ist in die Facharztausbildung mit aufgenommen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo!

Hallo,

eine kleine Korrektur:

Der für Deinen Fall grundsätzlich „geeignete“ Facharzt ist derjenige für Psychiatrie. Die Therapie wird dann von einem „psychologischen Psychotherapeuten“ bzw. "ärztlichem Psychotherapeuten"durchgeführt

Die korrekte Bezeichnung ist „Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie“. Die Psychotherapieausbildung ist in die
Facharztausbildung mit aufgenommen.

Das stimmt für alle Ärzte, die ihren Facharzt nach 1994 erworben haben. Seither ist Psychotherapie obligater Bestandteil der Ausbildung. Ärzte, die ihren Facharzt vor 1994 erworben haben, haben unter Umständen keine Psychotherapieausbildung absolviert und tragen weiterhin den Titel: „Facharzt für Psychiatrie“ - ohne den Zusatz „und Psychotherapie“

Grüße von Hans-Peter

Willst du Patienten schaden?
Hallo Wolfgang,

nicht zum ersten Mal gibst du hier auf ähnliche Fragen eine falsche Antwort, mit der du angeblich falsche Antworten anderer „richtig stellen“ zu versuchst und nur Fehlinformationen gibst. Jedes Mal wirst du korrigiert sogar mit Links, die dir zeigen, dass du nicht richtig liegst und du gibst trotzdem weiter die falsche Antwort. Wenn du so einen Fehler, der für Fragesteller eine nachteilige Wirkung hat, immer wieder macht, muss man vermuten, dass du ihn absichtlich machst. Warum tust du das?

Der Psychiater ist nicht der richtige Ansprechpartner für eine Psychotherapie, weil er keine Psychotherapie durchführen darf.

Ich erkläre es noch einmal ganz genau:

Der richtige Ansprechpartner für eine Psychotherapie ist der Psychotherapeut , zu dem man direkt hingehen kann ohne Umweg über Hausarzt oder Psychiater! Jeder Psychotherapeut kann und darf eine Diagnose stellen!

Psychotherapeut, das ist eine gesetzlich geschützte Bezeichnung, die man nur nach langjähriger Ausbildung als fertiger Arzt oder fertiger Psychologe machen kann, im Gegensatz zum psychologischen Therapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie oder psychologischen Berater, die nicht diese richtige Ausbildung haben.
Psychotherapeut ist die zuverlässige, sichere Bezeichnung, nicht Psychotherapie!

Dazu gibt es ein Gesetz!
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapeutengesetz

Es gibt psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten. Von den letzteren gibt es reine ärztliche Psychotherapeuten, die nur als solche arbeiten, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie die auch noch als Psychiater arbeiten, es gibt aber auch Psychiater und Nervenärzte, die nur als Psychiater und nicht als Psychotherapeuten arbeiten und, die sind hier noch gar nicht genannt worden, Fachärzte für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Das ist verwirrend genug. Einziger fester Anhaltspunkt ist die Bezeichnung Psychotherapeut!
Deshalb führt es auch in die Irre, die Leute zum Psychiater zu schicken, weil der nicht sicher Psychotherapeut ist! Das baut eine unnötige Hemmschwelle auf, weil sie sich zwei Mal anvertrauen müssen und völlig überflüssig Zeit verlieren.

Diese Zahlen zeigen, dass die große Mehrheit der Psychotherapeuten keine Psychiater sind!

http://de.wikipedia.org/wiki/Facharzt_für_Psychiatri…

Für Psychotherapie für Erwachsene kommen in Deutschland über 20.000 Psychotherapeuten in Frage, die Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie sind ganz klar in der Minderheit! 90 % der Psychotherapeuten führen eine andere Berufsbezeichnung.

Du schickst mit deiner falschen Auskunft Hilfe suchende Menschen durch das Nadelöhr 10 % mit dem Risiko, dort auf jemanden zu treffen, der nicht einmal Psychotherapie anbietet!

Einzig für Medikamente braucht man den einen Arzt, den Psychiater, das kann aber auch ein Neurologe oder der Hausarzt sein. Weder der psychologische Psychotherapeut noch der rein als ärztliche Psychotherapeut arbeitende Arzt dürfen Medikamente verschreiben.

Grüße

Uli

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Fatal
Möglicherweise ist die Konsequenz deines „Rates“ noch fataler!

Angenommen, die Patienten suchen auf deinen Rat hin einen Psychiater. Rufen Sie bei einem an, der kein Psychotherapeut ist, haben sie noch einigermaßen eine Chance, auf einen schnellen Termin, durch den sie dann zwar verspätet, aber immerhin erfahren, dass sie auch zu anderen Psychotherapeuten, zum Beispiel psychologischen gehen können. Dadurch ist die Chance, schneller einen freien Platz zu bekommen, wenigstens größer.

Rufen sie aber bei einem Psychiater an, der auch Psychotherapie anbietet und schildern dem ihr Anliegen, kann es sein, dass er sie auf eine mehrmonatige Wartezeit vertröstet, weil zu Recht annimmt, dass sie eine Psychotherapie brauchen, die er gar nicht bieten kann.

Die Patienten wissen dann deinetwegen gar nicht, dass sie zu 9 Mal so vielen anderen Psychotherapeuten gehen könnten, von denen ein paar vielleicht eine kürzere Wartezeit haben.

Tolle Leistung von dir.

Uli

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Hallo

Es ist sehr zu würdigen, dass du hier einiges klar gestellt hast.
Ich hatte diese Diskussion mit Wolfgang vor kurzem ja auch schon.

Ich möchte nur ein paar Dinge zu deinen Ausführungen sagen.

Der Psychiater ist nicht der richtige Ansprechpartner für eine
Psychotherapie, weil er keine Psychotherapie durchführen darf.

Das ist aber nicht ganz korrekt, denn (abgesehen davon, dass die heutige Facharztausbildung die zum „FA für Psychiatrie und Psychotherapie“ ist; das ist parallel erfolgt zur Einführung des ‚Psychotherapeuten‘ als eigenständigem Berufsbild Anfang der 90er Jahre), konnte der Psychiater immer schon psychotherapeutisch behandeln, also nicht nur pharmakotherapeutisch.
Zumindest kann man bei ihm ziemlich sicher sein, dass ein Hilfesuchender sofort an eine geeignete Stelle weiterverwiesen wird, wenn er selbst nicht die richtige Stelle ist.

Das Problem, das ich beim Rat „Geh zum Psychiater“ sehe, ist eher das der unnötigen Hemmschwelle. Psychiater klingt nun mal für die meisten Menschen ziemlich abschreckend. Für andere dagegen klingt er wiederum kompetenter als der Psychotherapeut … Naja.

Ich erkläre es noch einmal ganz genau:

Der richtige Ansprechpartner für eine Psychotherapie ist der
Psychotherapeut, zu dem man direkt hingehen kann ohne Umweg
über Hausarzt oder Psychiater! Jeder Psychotherapeut kann und
darf eine Diagnose stellen!

Das sollte man hier im Brett irgendwo dick einrahmen!

Psychotherapeut ist die zuverlässige, sichere Bezeichnung,
nicht Psychotherapie!

Doch, rein rechtlich ist der Begriff „Psychotherapie“ genauso geschützt wie „Psychotherapeut“.
Selbst „psychologischer Therapeut“ oder alles andere, was dem „Empfängerkontext“ nach fälschlich andeutet, eine Person wäre Psychotherapeut, ist unzulässig.
Der „Psychotherapeut, HP“ bewegt sich auf sehr dünnem Eis.

Deshalb führt es auch in die Irre, die Leute zum Psychiater zu
schicken, weil der nicht sicher Psychotherapeut ist! Das baut
eine unnötige Hemmschwelle auf, weil sie sich zwei Mal
anvertrauen müssen und völlig überflüssig Zeit verlieren.

Das ist richtig, daraus lässt sich aber keine allgemeine Regel machen, denn bei manchen Fragestellern (z.B. bei schwer Depressiven, aber auch bei anderen) ist es genau umgekehrt so, dass sie dann u.U. vom Psychotherapeuten zum Psychiater weitergeschickt würden …

Einzig für Medikamente braucht man den einen Arzt, den
Psychiater, das kann aber auch ein Neurologe oder der Hausarzt
sein.

Und für körpermedizinische Ausschlussdiagnosen natürlich, die z.B. bei depressiven Ersterkrankungen zu selten erfolgen, aber absolut wichtig wären.

Weder der psychologische Psychotherapeut noch der rein
als ärztliche Psychotherapeut arbeitende Arzt dürfen
Medikamente verschreiben.

Der ärztliche Psychotherapeut darf selbstverständlich Medikamente verschreiben.
In der Praxis machen es einige/viele nicht, weil sie die therapeutische und die ärztliche Funktion nicht vermischen wollen, aber manche tun das sehr wohl.

Ein wahrlich komplexes Gebiet :wink:

Gruß
Tyll

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Hallo,

vielleicht kommst Du mal wieder auf den Teppich und interpretierst in mein Posting nicht mehr 'rein, als drinsteht.
Das ich seinerzeit damit falsch lag, daß eine Psychotherapie zwingend vom Arzt verordnet werden muß, habe ich zur Kenntnis genommen.
Dies habe ich auch nicht in meinem vorherigen Posting geschrieben. Die UP hatte u.a. konkret nach dem für Ihr Problem „zuständigen“ Facharzt gefragt. Diese Frage war zu diesem Zeitpunkt von den Vorpostern nicht beantwortet worden.

Ich weiß nicht, auf welcher fachlichen Grundlage sich Dein Furor gründet, deine ViKa gibt dafür nix her.
Daß auch Deine Meinung zumindest in Ihrer Absolutheit durchaus angreifbar sein kann, hat ja Dir ja auch Tyllmesz gepostet.
Meine grundsätzliche Empfehlung, trotz aller unzweifelhaft zT extremen Wartezeiten zuerst einen Facharzt aufzusuchen, ist jedenfalls nicht auf meinem Mist gewachsen.
Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit als SBV, bei der ich in den letzten Jahren zunehmend mit psychischen Krankheiten konfrontiert war, habe ich zwangsläufig zunehmenden Kontakt mit Fachärzten und auch Therapeuten. Die weit überwiegende Zahl derer (auch Therapeuten), mit denen ich über den „richtigen“ Zugang zu einer Therapie gesprochen habe, halten den Weg über den Facharzt trotz der evtl längeren Wartezeiten für den besseren. Tyllmesz hat dir ja einige Gründe genannt.
Durch eine fundierte Diagnose, die auch evtl. somatische Faktoren berücksichtigt, wird dem Patienten in vielen Fällen die Suche nach einem Therapeuten mit der geeigneten Therapieform und evtl. notwendigen Zusatzqualifikationen erleichtert.
Da unser Betrieb für seine Beschäftigten sowohl die Möglichkeit einer schnellen ärztlichen als auch therapeutischen Intervention anbietet, habe ich zahlreiche dokumentierte Fälle in meinen Akten, in denen von Therapeuten selbst eine fachärztliche Untersuchung und ggfs. Begleitung angeregt wurde
In vielen Fällen meiner Praxis war jedenfalls das koordinierte Zusammenspiel von Facharzt und Therapeut der Schlüssel zum Therapieerfolg.

Natürlich gibt es auf diesem Weg über den Facharzt Barrieren wie zB das Wort „Psychiatrie“, aber diese Barrieren lassen sich im Beratungsgespräch mittlerweile recht gut auflösen.
Und natürlich gibt es keinen Königsweg, der sich auf alle Fälle gleichermaßen anwenden läßt.
Allerdings halte ich den Zugang zur Therapie über eine fachärztliche Untersuchung und Diagnosestellung nach wie vor unter dem Strich in vielen Fällen trotz aller geschilderten Nachteile für den Erfolgversprechensten un diese Erkenntnis ist - wie erwähnt - bei mir nicht im luftleeren Raum entstanden, sondern aufgrund von Austausch mit Ärzten und Therapeuten und praktischer Erfahrungen in der Begleitung solcher Behandlungen.

&Tschüß
Wolfgang

Hallo,

die Frage des Users war diese.
Die Empfehlung eines Psychiaters als Verbrechen kann ich nicht erkennen.

Der User hat sich nie ausgelassen:
Warum wurde er zusammengeschlagen?
Hat er provoziert?
Wie ist die Situation abgelaufen?
War ER aggressiv oder zuerst die Anderen?

Insofern finde ich die Antwort mit Verweis auf einen Psychiater nicht so schlecht, er könnte dann für Medikamente zur Ruhigstellung entscheiden oder auf einen Psychologen verweisen.
Wenn er es medizinisch/psychologisch für notwendig und sinnvoll hält.

Karin

Hallo,

Der Psychiater ist nicht der richtige Ansprechpartner für eine
Psychotherapie, weil er keine Psychotherapie durchführen darf.

Das ist richtig, er kann nur mit Medis behandeln.

Der richtige Ansprechpartner für eine Psychotherapie ist der
Psychotherapeut, zu dem man direkt hingehen kann ohne Umweg
über Hausarzt oder Psychiater!

Das stimmt nicht!
Jeder Psychotherapeut benötigt eine Überweisung! Kein Psychotherapeut gibt einem Patienten ohne Überweisung einen Termin.

Procedere in obengenanntem Fall/Verletzungen:
1.
Hausarzt, Situation schildern, Überweisung zum Psychotherapeut.
2.
Klinik, Aufnahme der Verletzungen und des Sachverhalts, Brief an
Hausarzt, dann Überweisung zum Psychotherapeut.

Selbst mit einer Überweisung sind fast keine Plätze bei Psychotherapeuten frei, dies wird schon auf AB gesagt. In diesem Fall müßte er warten, bis ein Therapieplatz frei wird, kann 1/4 dauern.

Deshalb bleibt für ihn die einzige Hilfe eine caritative Beratungsstelle zur Überbrückung, Termine gibt es recht schnell.

Karin

Hallo,

Der Psychiater ist nicht der richtige Ansprechpartner für eine
Psychotherapie, weil er keine Psychotherapie durchführen darf.

Das ist aber nicht ganz korrekt, denn (abgesehen davon, dass
die heutige Facharztausbildung die zum „FA für Psychiatrie und
Psychotherapie“ ist; das ist parallel erfolgt zur Einführung
des ‚Psychotherapeuten‘ als eigenständigem Berufsbild Anfang
der 90er Jahre), konnte der Psychiater immer schon
psychotherapeutisch behandeln, also nicht nur
pharmakotherapeutisch.

Das stimmt so nicht. Die meisten Psychiater bieten keine Psychotherapie an!

http://www.therapie.de/psyche/info/fragen/unterschie…

Es ist der ausdrückliche Hinweis erforderlich, dass der Arzt psychotherapeutisch tätig ist, dafür muss der Arzt die Zulassung von der KV haben. Das sieht dann so aus (siehe unter Hinweise)
http://www.arzt-auskunft.de/arzt/Bremerhaven/Nervenh…

Umgekehrt gibt es ja auch Ärzte, die nur psychotherapeutisch arbeiten, die dürfen Medikamente nur auf Privatrezept verschreiben.

Das Problem, das ich beim Rat „Geh zum Psychiater“ sehe, ist
eher das der unnötigen Hemmschwelle. Psychiater klingt nun mal
für die meisten Menschen ziemlich abschreckend. Für andere
dagegen klingt er wiederum kompetenter als der Psychotherapeut

Das Problem hatte ich in meiner zweiten Antwort beschrieben: Bietet der Psychiater keine Psychotherapie an, kann das noch schnell gehen. Bietet er aber keine an, reiht man sich unnötig eingeschränkt in eine Wartezeit, die für den Psychotherapeuten gilt, nicht aber für den Psychiater. Gerade Psychiater, die beides machen, haben ja nur ein sehr, sehr begrenztes Platzkontingent! Viel weniger, als reine Psychotherapeuten. Ist ja logisch.

Doch, rein rechtlich ist der Begriff „Psychotherapie“ genauso
geschützt wie „Psychotherapeut“.

Nein, ist er nicht. Das Psychotherapeutengesetz schützt nur den Begriff des Psychotherapeuten.

Selbst „psychologischer Therapeut“ oder alles andere, was dem
„Empfängerkontext“ nach fälschlich andeutet, eine Person wäre
Psychotherapeut, ist unzulässig.
Der „Psychotherapeut, HP“ bewegt sich auf sehr dünnem Eis.

Nein, der Psychotherapeut, HP darf diese Bezeichnung nicht führen, weil der Begriff des Psychotherapeuten gesetzlich geschützt ist. Er darf aber Psychotherapie HP anbieten oder sich HP Psychotherapie nennen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapie_in_Deuts…

Zitat: „Seit 1999 gilt in Deutschland das Psychotherapeutengesetz, welches die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ erstmals gesetzlich geschützt hat (nicht jedoch die Gebietsbezeichnung „Psychotherapie“).“

Das ist richtig, daraus lässt sich aber keine allgemeine Regel
machen, denn bei manchen Fragestellern (z.B. bei schwer
Depressiven, aber auch bei anderen) ist es genau umgekehrt so,
dass sie dann u.U. vom Psychotherapeuten zum Psychiater
weitergeschickt würden …

Wolfgang hat grundsätzlich empfohlen. Schwer depressive gehöre wahrscheinlich gar nicht in die ambulante Versorgung.

Der ärztliche Psychotherapeut darf selbstverständlich
Medikamente verschreiben.

Manche dürfen dies aber nicht zu Lasten der Krankenkasse tun! Das dürfen sie nicht, wenn sie ausschließlich psychotherapeutisch arbeiten. Dann dürfen sie auch eine Heilmittel verordnen bzw. dürfen sie das alles nur auf Privatrezept tun.
Nur Überweisungen ausstellen dürfen sie.

Viele Grüße

Uli

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Das stimmt nicht!
Jeder Psychotherapeut benötigt eine Überweisung! Kein
Psychotherapeut gibt einem Patienten ohne Überweisung einen
Termin.

Nein das stimmt sicher nicht!

http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.s…

Zitat: „Sie können daher einen kassenzugelassenen Psychologischen Psychotherapeuten ohne Überweisung, d. h. ohne vorher einen Arzt konsultieren zu müssen, direkt aufsuchen“

Procedere in obengenanntem Fall/Verletzungen:

Damit ist das geschilderte Procedere hinfällig.

Selbst mit einer Überweisung sind fast keine Plätze bei
Psychotherapeuten frei, dies wird schon auf AB gesagt. In
diesem Fall müßte er warten, bis ein Therapieplatz frei wird,
kann 1/4 dauern.

Mit Überweisung geht es nicht schneller. Aber es gibt die Möglichkeit in einigen Städten, sich an Traumaambulanzen zu wenden oder an die Opferhilfe, die oft auch einen direkten Draht zu Traumtherapeuten hat. Der Begriff Traumatherapeut ist aber auch nicht geschützt. So kann sich leider jeder nennen. Deshalb ist es auch besser, wenn man jemanden fragt, der einen mit Qualifikation empfehlen kann.

Viele Grüße

Uli

Hallo!

Der Psychiater ist nicht der richtige Ansprechpartner für eine
Psychotherapie, weil er keine Psychotherapie durchführen darf.

Das ist aber nicht ganz korrekt

Das stimmt so nicht. Die meisten Psychiater bieten keine
Psychotherapie an
!

Da sehe ich überhaupt gar keinen Dissens zwischen uns (siehe meine Markierungen).

Umgekehrt gibt es ja auch Ärzte, die nur psychotherapeutisch
arbeiten, die dürfen Medikamente nur auf Privatrezept
verschreiben.

Auch da habe ich das Berufsrecht im Sinn gehabt, und du offenbar das deutsche Kassenrecht (wovon ich keinen Schimmer habe).
Gut, dass du mich korrigierst.

Doch, rein rechtlich ist der Begriff „Psychotherapie“ genauso
geschützt wie „Psychotherapeut“.

Nein, ist er nicht. Das Psychotherapeutengesetz schützt nur
den Begriff des Psychotherapeuten.

Glaub ich dir nicht :wink:
Ich bin absolut überzeugt davon, dass auch Wortkombinationen, Abkürzungen und zum Verwechseln geeignete Bezeichnung automatisch (in Bezug auf die Rechtssprechungspraxis) mitgeschützt sind, auch wenn das im deutschen PthG nicht explizit drinsteht.

http://books.google.de/books?id=ZAF3nSdJN8QC&pg=PA30…
(vgl. ab Absatz 40ff.)

Selbst „psychologischer Therapeut“ oder alles andere, was dem
„Empfängerkontext“ nach fälschlich andeutet, eine Person wäre
Psychotherapeut, ist unzulässig.
Der „Psychotherapeut, HP“ bewegt sich auf sehr dünnem Eis.

Nein, der Psychotherapeut, HP darf diese Bezeichnung nicht
führen, weil der Begriff des Psychotherapeuten gesetzlich
geschützt ist. Er darf aber Psychotherapie HP anbieten oder
sich HP Psychotherapie nennen.

Sag ich doch … „sehr dünnes Eis“.

Gruß
Tyll

Nein das stimmt sicher nicht!

http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.s…

Zitat: „Sie können daher einen kassenzugelassenen
Psychologischen Psychotherapeuten ohne Überweisung, d. h. ohne
vorher einen Arzt konsultieren zu müssen, direkt aufsuchen“

genauer gesagt: es stimmt nicht mehr. diese änderungen sind -iirc- letztes jahr in kraft getreten.

ohne antrag auf eine psychotherapie kann sogar jeder kassenpatient eine bestimmte minutenzahl im monat mit einem therapeuten sprechen…wieder meine schwache erinnerung folternd meine ich es sind im monat 15 minuten, also eine volle therapiestunde pro quartal.

ausserdem kann jeder -wieder ohne antrag- bis zu fünf konsilliarstunden bei einem therapeuten nehmen (quasi als test).

den antrag kann der therapeut stellen, aber natürlich auch ein psychater. letzteres ist ratsam, da bekanntermassen die kasse gerne anträge ablehnen…was bei zwei meinungen aber schon einmal doppelt so schwierig ist :wink:

so[tm] therapieerfahren,

nils

Hallo!

Nein das stimmt sicher nicht!

http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.s…

Zitat: „Sie können daher einen kassenzugelassenen
Psychologischen Psychotherapeuten ohne Überweisung, d. h. ohne
vorher einen Arzt konsultieren zu müssen, direkt aufsuchen“

genauer gesagt: es stimmt nicht mehr. diese änderungen sind
-iirc- letztes jahr in kraft getreten.

Nein, nein, sicher nicht.
Ich gehe schwer davon aus, dass das „immer schon“ (also seit 1.1.1999 als mit dem PthG der Berufsstand „Psychotherapeut“ geschaffen wurde) so gewesen ist.

Die Situation vor 1999 ist komplex zu erklären, weil das auf das Kassenrecht bezogen ist.
Da musste der Patient noch unterscheiden zwischen Delegationstherapeuten (für die man eine Überweisung brauchte) und Kostenerstattertherapeuten, die man erst mal selbst zahlen musste und dann evtl. von der Kasse refundiert bekam.

ohne antrag auf eine psychotherapie kann sogar jeder
kassenpatient eine bestimmte minutenzahl im monat mit einem
therapeuten sprechen…wieder meine schwache erinnerung
folternd meine ich es sind im monat 15 minuten, also eine
volle therapiestunde pro quartal.

Das kenne ich gar nicht, was aber nichts heißen muss.

ausserdem kann jeder -wieder ohne antrag- bis zu fünf
konsilliarstunden bei einem therapeuten nehmen (quasi als
test).

Probestunden.
Das ist alles Kassenrecht, da muss wieder ulischnee ran.

den antrag kann der therapeut stellen, aber natürlich auch ein
psychater. letzteres ist ratsam, da bekanntermassen die kasse
gerne anträge ablehnen

Erstanträge auf Psychotherapie durch einen Psychotherapeuten werden nicht oft abgelehnt.
Da muss man keine große Angst haben.

Gruß
Tyll

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Hallo!

ohne antrag auf eine psychotherapie kann sogar jeder
kassenpatient eine bestimmte minutenzahl im monat mit einem
therapeuten sprechen…wieder meine schwache erinnerung
folternd meine ich es sind im monat 15 minuten, also eine
volle therapiestunde pro quartal.

Das sind im sog. „Behandlungsfall“ (d. h. innerhalb eines Quartals in derselben Praxis) sogar 15 x 10 Min. = 150 Min., die frei eingeteilt werden können. Doch nicht jeder Psychotherapeut bietet diese Leistung an.

ausserdem kann jeder -wieder ohne antrag- bis zu fünf
konsilliarstunden bei einem therapeuten nehmen (quasi als
test).

Genau genommen heißen sie „probatorische Sitzungen“. (Das Wort „Konsiliar…“ wird in anderen Zusammenhängen gebraucht, nämlich wenn ein Arzt (oder Psychotherapeut) im Auftrag eines anderen Arztes (oder Psychotherapeuten) eine Untersuchung o. ä. vornimmt.)

den antrag kann der therapeut stellen, aber natürlich auch ein
psychater. letzteres ist ratsam, da bekanntermassen die kasse
gerne anträge ablehnen…was bei zwei meinungen aber schon
einmal doppelt so schwierig ist :wink:

Den Antrag für die antragspflichtige Psychotherapie stellt immer der Patient selbst bei seiner Krankenkasse. Es ist nur meist so, dass der Therapeut das Antragsformular des Patienten an die Krankenkasse schickt, weil er zum Antrag einen Bericht schreiben muss, den die Krankenkasse wiederum an den Gutachter schickt. (Der Bericht verbleibt dabei in einem separaten Umschlag, den die Krankenkasse nicht öffnen darf.) Mir ist nicht bekannt, dass Behandlungen, die von psychotherapeutisch tätigen Ärzten durchgeführt werden sollen, seltener abgelehnt werden, als jene, die von psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt werden.

Grüße von Hans-Peter

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