hallo metapher,
aber, sorry, es soll im Rahmen bleiben, sonst müssen die MODs
den Thread ins Psychobrett verschieben …
wenns sein muss…
was heißt das denn. was wäre ein adäquates ausagieren?
nimm ein einfaches Beispiel: Ein Kind erlebt etwas Trauriges
und es weint. Dann wird es - WEIL es weint - mit Strafe
bedroht oder gar wirklich verprügelt, eingesperrt o.ä. … es
wird dann aus Angst vor zusätzlicher Quälerei nicht mehr
weinen …
ok. was aber, wenn es als erwachsener doch weinen kann?
wirkt dann das trauma oder nicht?
Dann geschieht Folgendes: Das traumatische Erlebnis bleibt
aktuell,
ok, es wird durch eine gegenwärtige situation aktualisiert.
nein, das alte traumatische Erleben bleibt (unbewußt)
aktuell und steuert, kognitiv nicht kontrollierbar, das
gegenwärtige Verhalten und Gefühlsleben.
wenn nun aber das traumatische erleben bewußt ist, warum sollte es dann das verhalten nicht immmernoch steuern?
dann kann doch aber die gegenwärtige situation als möglichkeit
des „adäquaten ausagierens“ genommen werden.
Nein, Menschen funktionieren halt so nicht.
ich denke, der aktuelle auslöser des vergangenen traumas wird von der psyche als möglichkeit des ausagierens inszeniert?
welche soll es denn aber sonst geben?
selbst wenn der schmerz, wie du schreibst, adäquat ausagiert
würde, müßte er doch irgendwie verschwinden.
das tut er dann (wenn es gelingt) auch. Er versinkt dann in
die bloße externe (und als Erinnerungsfakt auch abrufbare)
Erinnerung, was er sonst nicht könnte, weil er bewußt nicht
gewußt würde.
es kommt also nur auf das erinnern an?
und wenn man z.b. glaubt, die ursache gefunden zu haben und das erleben ändert sich trotzdem nicht, hat man nicht wirklich die ursache gefunden? und wenn dem so ist, woher will man dann wissen, ob die weitersuche erfolgreich sein würde?
worin unterscheidet sich dann dieses aus-dem-bewußtsein-verschwinden
von der verdrängung?
wie du in den Links zu meinen früheren Artikeln nachlesen
magst, gibt es verschiedene Formen davon, Verdrängung ist eine
davon, und es gibt auch verschiedene Formen der Verdrängung.
ich habs nachgelesen, habe aber keine antwort darauf gefunden.
wenn ich eine situation samt dazugehörigem gefühl der vergangenheit zuordnen kann und nunmehr von diesem erleben „befreit“ bin, muss
ja der schmerz dennoch irgendwie aus dem bewußtsein herausgelangt sein.
- insofern permanent Verdrängungsarbeit geleistet
werden muß, die sich z.B. in Vermeidungsverhalten zeigen kann
vermeidung von was?
Von bestimmten Situationen, die assoziativ an das Erlebte
anknüpfen.
wenn es um schmerzvermeidung geht, ist das doch eine alternativlose variante.
Nein, ist nun mal nicht so, siehe oben.
was ist mit lernprozessen? wenn jemand auf eine heiße herdplatte gefaßt hat, wird er doch verstärkt drauf achten, in der nähe des herdes keine unkontrollierten bewegungen zu machen…
es wird immer wieder provoziert, damit sozusagen das
„ursprüngliche“ trauma angeblich ausagiert oder verarbeitet werden kann.
ungefähr so kann man sagen, ja. Aber das Provozieren solcher
Situationen geschieht nicht bewußt, nicht kognitiv gesteuert.
warum dann aber nicht direkt das aktuelle als ersatz hernehmen und bearbeiten?
wiederum siehe oben: So „funktionieren“ Menschen aber nicht.
„das ist halt so“ ist eine schlechte erklärung :o)
Also: Nicht im Wiedererleben des verdrängten Traumas liegt die
Befreiung (sonst wären backflashs schon die Therapie), sondern
die Verdrängung (oder Abspaltung oder Konversion oder …) ist
selbst ein vorläufiger Befreiungsversuch, der aber mißlingt.
worin liegt die befreiung denn dann?
wurde doch schon gesagt: Es wird aus dem Tagesbewußtsein
verdrängt.
nein, ich meine, die „richtige“ befreiung?
wie würde in einer therapie mit den aufgedeckten erinnerungen
umgegangen werden müssen, um eine befreiende wirkung zu
erzielen?
Das hängt von der Therapiemethode ab und von der jeweiligen
Therapietheorie, da gibt es verschiedene. Aber das hier zu
explizieren ist unmöglich, dazu gibt es die
Therapieausbildungen …
wie müßte denn *deiner* meinung nach damit umgegangen werden?
gruß
wega