Radfahrer ohne Licht

Hallo Wissende
Eine leider normale Situation : Schulbeginn und ca 70% der per Rad ankommenden Schüler fahren ohne Licht. Teilweise mit Mountainbikes an denen gar keine Beleuchtung angebaut ist. Sind die alle lebensmüde ? Viele dieser Schüler haben " selbstverständlich " dunkle Klamotten an, so das man sie nicht, bzw kaum sieht. Und wie oft wird dann noch trotz beiderseitiger Radwege auf der falschen Seite gefahren. Nachdem ich fast 2x ein Kind auf der Motorhaube hatte, ist mir bald der Kragen geplatzt. Ich möchte niemand umfahren, mein Sehvermögen ist oK, (mein eigenes Fahrrad auch)Kann man vieleicht per Verordnung Hersteller und Händler anweisen (Zwang) nur Fahrräder mit funktioniernender Beleuchtung in den Handel zu bringen ? Danke für hilreiche Antworten Gruß Horst

Hallo Horst,

auch ich ärgere mich sehr über die häufig völlig unverständliche Fahrweise von Radfahrern.
Insbesondere Jugendliche zw. ca. 9-14 Jahren fallen mir durch rücksichtsloses und völlig unlogisches Fahren auf.
Sei’s ohne Licht, in Fußgängerzonen, neben Radwegen auf der Straße - es ist nicht meine „Rechthaberei“, die mich diesen Mißstand anprangern lässt, sondern schlicht der Umstand, dass ich als erwachsener Kraftfahrer zwangsläufig eine erhebliche Schuld an jeder Art von Unfall hätte, so er mit Kindern passiert.

Meine Frau hatte im letzten Herbst nur durch wirklich vorzügliche Reaktion einen schweren Unfall verhindert (ich war hinter ihr in einem anderen Fahrzeug), ein Kind querte eine Hauptstraße per Fahrrad, hinter einem Haus hervorkommend. Sie kam zum Stillstand, als der Junge den Wagen traf und darunterrutschte. Er war kaum verletzt, Sachschaden insgesamt gering.
Die werte Mutter, die wir sofort aufsuchten, meinte lapidar „ist ja nichts passiert…“ und weiterhin „so wird er’s schon lernen“. Den Schaden am Fahrzeug könne sie hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Situation jedoch nicht bezahlen.

HIER beginne ich zu denken: Am Fahrrad kann man verändern, was man will. Und man kann vorschreiben, was man will. Es wird nichts ändern.

Auch alle PKW haben Blinker, jeder Fahrer sollte eine Fahrerlaubnis haben - schon 'mal beobachtet, wie viele Fahrzeuge beim Spurwechsel auf der BAB, oder beim Verlassen eines Kreisverkehres blinken?
DIESE FAHRER erziehen DIESE KINDER, und es sind erschreckend viele.

Unfähigkeit, Intoleranz und Ignoranz prägen den durchschnittlichen deutschen Autofahrer. Es ist erschreckend!

Und ich bin nicht so alt, wie das hier klingt…;~)
Aber mit Anfang 30 und einer unfallfreien guten Million Kilometer (gewiss oft zu schnell, doch stets fair und überlegt) erlaube ich mir diese Aussage einfach.

Grübelnd
grüßt
formica

Hallo Horst,

ich verstehe deinen Ärger.
Nur gibt es kein Mittel die Leute per „Verordnung“ dazu zu bringen, vorschriftsmäßig das Licht einzuschalten oder sich mit Fahrrädern im Strassenverkehr zu bewegen, die für den Strassenverkehr gedacht sind (50% aller Mountainbikes und Rennräder dürften mangels Licht gar nicht auf der Strasse fahren).
Nur Unrechts- und Sicherheitsbewusstsein wirst du nicht über Verordungen erreichen.

BTW: Früher war das auch nicht anders…

Gruss Ivo

Hi,

Und ich bin nicht so alt, wie das hier klingt…;~)
Aber mit Anfang 30 und einer unfallfreien guten Million
Kilometer

Du bist also in zwölf Jahren täglich durchschnittlich 228 Km gefahren? Find’ ich erstaunlich…

In der Sache gebe ich Dir selbstverständlich recht… Würde mir auch als Hundehalterin und Spaziergängerin eine Klingel-Pflicht wünschen - zusätzlich zum Licht.

Gruß,
Anja

Hi,
hast Du mal überlegt, in der Schule/den Schulen, an der/denen Du wohl regelmäßig vorbeifährst, anzurufen und die auf das Problem hinzuweisen?
An meiner Schule gab’s zum Beispiel einen sehr engagierten Lehrer, der die Fahrrad-AG eingeführt hat, und der mit Sicherheit auch dafür zu haben gewesen wäre, seinen Schülern zu erklären warum und wie man sein Fahrrad richtig ausleuchtet.
Evtl. könnte die Schulleitung in irgendeiner Form tätig werden, Infoveranstaltung, Aktionstag oder vielleicht auch, wenns nicht anders geht, öfter mal der Polizei Bescheid sagen…

Nur ne Idee,
Tom

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Hi Anja,

In der Sache gebe ich Dir selbstverständlich recht… Würde
mir auch als Hundehalterin und Spaziergängerin eine
Klingel-Pflicht wünschen - zusätzlich zum Licht.

und ich würde mir Fußgänger wünschen,

  • die nicht maulen: „Da wirst Du schon noch durchkommen“, wenn ich mich durch Klingeln ankündige.

  • die nicht maulen: „Da sollte man aber klingeln“, wenn ich in einer Grünanlage mal lieber rede statt zu bimmeln.

Und Hundehalter, die die Leine nicht über den Radweg spannen, das wäre fein, besonders in der Dämmerung und Dunkelheit.

So, jetzt habe ich auch beim Vorurteile dreschen mitgemacht. Zum Ursprungsposting: Leider gibt die deutsche Handwerksordnung zwar her, dass man zum Reparieren von Fahrrädern eine Handwerksausbildung braucht, aber leider darf jeder Depp und Billigmarkt Fahrräder verkaufen.

Dass Akku-Leuchten nicht wenigstens standardmäßig erlaubt sind, trägt natürlich bei der angesprochenen Verkehrsteilnehmergruppe auch noch dazu, dass lieber ohne Licht statt mit Dynamo gefahren wird. Aber der ADFC ist auch hier dran, diesem Missstand des Dunkelfahrens abzuhelfen.

Gruß, Karin

Anmerkung
Hi,

wenns nicht anders geht, öfter mal der Polizei Bescheid
sagen…

Traurig wie es ist denke ich das das die einzig wirkungsvolle Alternatieve ist.

Jeder WEISS welche Risiken fahren ohne Licht mit sich bringt.
Eine Art Kampagne ist meines Erachtens nur in der Grundschule sinnvoll, am einem gewissen Alter weiss man das doch und dann ist ein notorischer Ohne-Licht-Fahrer nur noch dazu zu bewegen sich Beleuchtung zu kaufen wenn das die billigere Alternatieve zu einer Busse ist.
Wie gesagt nur meine Meinung (aber zumindestens aus Erfahrung :smile:

Gruesse
Fonz

Hi Karin

So, jetzt habe ich auch beim Vorurteile dreschen mitgemacht.

Ich hab’ nur einen Wunsch geäußert - hat mit Vorurteilen-dreschen nix zu tun…
Kenne sehr wohl die ‚Gegenseite‘ - bin schließlich nicht nur Hundehalter, sondern auch Radfahrer :smile:

Gruß,
Anja

hi,

Kann man
vieleicht per Verordnung Hersteller und Händler anweisen
(Zwang) nur Fahrräder mit funktioniernender Beleuchtung in den
Handel zu bringen?

zustimmung! in der regel ist es nänlich die beleuchtungsanlage das erste ist, was an einem neuen rad kaputtgeht. und das dilemma mit den batterieleuchten… ohje.

grüße, simon
*der im dunkeln eine reflex-jacke beim radeln trägt*

Hi Anja,

ich hab auch schon mal 'ne Hundehalterin, deren Hund die Leine mir quer vor der Nase über den Radweg gespannt hatte, schnurztrocken gefragt „Brauchen Sie den Hund noch?“ - das hat die nicht die Bohne gestört.
Damit das klar ist, ich würde nie und nimmermals absichtlich einem Hund über die Pfoten fahren (beim Halter sehe ich das etwas lockerer).

… und ich hab 'ne radelnde Mutter (mit Licht), die gerade ihr Kind (ohne Licht) verabschiedete, auf das fehlende Licht hingewiesen. Schnodderige Antwort:„Bei Regen funktioniert das Licht eben nicht.“ Meine Reaktion: „Tja, dann steht das eben auf dem Grabstein.“

Zurück zum Thema: Regeln, Gesetze und Verordnungen haben wir schon genug - es legt sie nur jeder nach Gutdünken und eigenem Ermessen für sich aus. Brauchen wir mehr Sanktionen und mehr Überwachung?
Manchmal denke ich, das ist der einzige Weg.

Aber wenn es mehr Überwachung gibt, dann gibt es auch Ratz Fatz die gegenstrategien - oder was anders sonst sind die Meldungen der Flitzer-Blitzer im Radio?
Irgendwo sind die Eigenverantwortung und Einsicht in die Zusammmenhänge auf der Strecke geblieben.

Frustrierte Grüße
Gordie

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Hi,

Und Hundehalter, die die Leine nicht über den Radweg spannen,
das wäre fein, besonders in der Dämmerung und Dunkelheit.

Och, da bin ich mit dem MTB schonmal durchgefahren, weil ich die dünne Leine übersehen hatte, da hing mir plötzlich ein Dackel mit hängender Zunge am Tretlager.

CU

Axel

Hallo,

Aber wenn es mehr Überwachung gibt, dann gibt es auch Ratz
Fatz die gegenstrategien - oder was anders sonst sind die
Meldungen der Flitzer-Blitzer im Radio?

Soweit ich weiss sind diese Meldungen nicht nur von der Polizei geduldet sondern sogar absolut gern gesehen/gehoert.
Ich habe meinen Vater (war bei der Kripo) dasselbe gefragt und er hat gemeint das die Unfaelle dadurch betraechtlich abgenommen haetten.
Ich kriegs aber auch nicht mehr genau zusammen.

Gruesse

Fonz

Hallo Horst,

das Problem, das du hier beschreibst ist ein allgemein Menschliches.
Der Mensch als solches ist erst mal bequem, unvernünftig und selbstsüchtig.
Erinnere dich mal daran, was für ein Kampf es war, den Gebrauch von Sicherheitsgurten zur Selbstverständlichkeit zu machen. Der Appell an die Vernunft allein reichte nicht, es mussten noch Bussgelder her.
Und dennoch gibt es auch heute noch reichlich Menschen, die das Anlegen des Sicherheitsgurts für uncool halten.

Was mir als Autofahrer auffällt ist die relativ seltene Verwendung der Beleuchtung bei Fahrräder nachts. Als Autofahrer ist man es gewöhnt die Beleuchtung eher früher als später einzuschalten, während die meisten(!) Radfahrer ganz auf sie verzichten.
Warum? Die Beleuchtung mittels Dynamo kostet Kraft und möchte dazu noch kontrolliert und gewartet werden.

Ähnlich verhält es sich mit der Verkehsgesetzestreue. Als ich noch viel mit dem Fahrad unterwegs war, war ich in der deutlichen Minderheit, weil ich mich an die Verkehrsgesetze hielt, z.B. Halten an roten Ampeln.
Warum? Fahrräder haben keine Schilder und ihre Fahrer werden nahezu nie für Verkehrsdelikte bestraft.

Was kann man also tun?
1.) Regelmäßige Belehrung in der Schule.
2.) Vermehrte Werbemaßnahmen, bzw. Information der Bevölkerung in den Medien.
3.) Anforderung an die Polizei, Verstöße bei Kenntnis immer zu Sanktionieren.
4.) Lampen mit Batterie erlauben. Natürlich besteht die immer die Gefahr, dass die Batterien leer sind, aber die Chance auf Anwendung ist immer noch besser als beim „anstrengenden“ Dynamo.

Gruß
Carlos

Hi,

er meinte wahrscheinlich, dass dadurch, das die Autofahrer wissen, da steht eine Blitzanlage, sie den den Fuss vom Gas nehmen!

Langsameres, aufmerksameres Fahren, Unfälle nehmen ab. Ganz einfach.

Gott sei Dank, dass die Polizei nicht sagt: Psst, verheimlicht bloß, wo wir stehen, sonst nehmen wir nicht soviel Kohle ein.

Gruß
Nita

P.S.: Die dunklen Fahrradfahrer, schwarzgekleidete Spaziergänger mit schwarzen Hunden, alte Omas im schwarzen Mantel mit schwarzem Stock die irgendwo hinter einem Baum hervor auf eine Straße „hechten“, dort sofort anfangen nur noch milimeterweise vorwärtszuhumpeln etc. sind wirklich im Winter das allerhöchste der Gefühle! Bei Nebel und schlechten Sichtverhältnissen merkt man übrigens auch erst wieviele Autofahrer mit nur einem „Auge“ rumdüsen.

Fahrradklingeln werden übrigens oft übel aufgenommen, weil die Fußgänger sich erschrecken. Hab schon oft gehört: „Aaaah! Warum klingeln Sie denn so blöd! Ich hab einen halben Herzinfarkt. Fahren Sie doch einfach vorbei!“ Bevor Fragen auftauchen: Ich besitze eine gaanz normale einfache Klingel, die nur einmal ‚Ping‘ macht.

Gruß
Nita

Hallo zusammen,

leider ist bei jungen Menschen Sicherheitdenken oft auch „uncool“.

Ich bin als Schüler jeden Tag 10 km mit dem Rad quer durch Frankfurt gefahren und hatte, da mir das mit dem Dynamo zu anstrengend war, eine große 6 Volt-Blockbatterie am Rad, und damit immer helles Licht, auch im Stand an Ampeln. Und ich war das Gespött der Schule.

Als ich dann ein Mofa hatte, habe ich mir (damals völlig unüblich) einen Helm gekauft, aufgrund der Überlegung, dass selbst der Zusammenstoß des Kopfes mit einer offenen Schranktür beim Aufrichten schon sehr weh tut (und das sind max. 3-4 km/h), wie muss das dann erst beim Sturz mit dem Mofa sein. Inzwischen sind die Helme auf dem Mofa selbstverständlich, aber damals … war ich das Gespött der Schule.

Solange man es nicht schafft, dass Sicherheitsdenken bei Schülern allgemein als positiv gesehen wird, wird sich nicht viel ändern.

Hinzu kommt, dass selbst bei gute Pflege eines Fahrrades die Beleuchtung laufend ausfällt, weil irgendwo ein Kontakt nicht leitfähig ist, man muss ständig kontrollieren und reparieren, auch hier müsste sich etwas ändern. Ich selbst verwende schon lange lieber (ggf. auch zusätzlich) eine Batterie-Rückleuchte, weil ich den angebauten Dingern nicht traue.

Grüße
Sebastian

Radwege

neben Radwegen auf der
Straße

Weil die üblichen Radwege für die drauf fahrenden einfach nur kreuzgefährlich sind - an Einmündungen und Kreuzungen. Wie oft ich fast schon überfahren wurde…
Auf der Straße ist das nicht so schlimm, da hat man eher das Problem, dass einen die Autos einen von der Straße drängen, da sie noch nie was von den 1 1/2m Mindestabstand beim „überholen“ gehört haben.

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Hallo Olaf,

Auf der Straße ist das nicht so schlimm, da hat man eher das
Problem, dass einen die Autos einen von der Straße drängen, da
sie noch nie was von den 1 1/2m Mindestabstand beim
„überholen“ gehört haben.

Ist ja auch nicht immer einfach.
Der erste Radfahrer fährt 1m vom Straßenrand. Da braucht man schon 4,50 m freie Straßenbreite.
Der zweite Radfahrer fährt 1 m neben ihm. Da braucht man schon 5,50 freie Straßenbreite. Wenn am Rand Autos parken kommt man in einer kleinen Straße nicht mehr vorbei.

Gruß
Carlos

Radfahrer, die sich ständig an die Straßenverkehrsordnung halten sind so häufig, wie Hundehalter, die die Reste ihrer Tiere von der Straße entfernen.

Hi,

Radfahrer, die sich ständig an die Straßenverkehrsordnung
halten sind so häufig, wie Hundehalter, die die Reste ihrer
Tiere von der Straße entfernen.

die Aussage stimmt zwar, ist aber völlig sinnleer da es eigentlich nur eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern gibt, über die man das nicht sagen kann: die Fahrschüler…

Wie so oft helfen auch hier pauschale Urteile nicht weiter.

Gruß Stefan

Ist ja auch nicht immer einfach.
Der erste Radfahrer fährt 1m vom Straßenrand. Da braucht man
schon 4,50 m freie Straßenbreite.
Der zweite Radfahrer fährt 1 m neben ihm.

Ich kann von mir nur sagen, dass ich immer alleine fahre und bei dichtem Verkehr freiwillig in Randnähe begebe. Manchmal zu nah.
Da braucht man schon

Wenn am Rand Autos parken kommt man
in einer kleinen Straße nicht mehr vorbei.

Sorry, aber das heißt dann einfach Pech gehabt. Wenn überholen nicht gefahrlos möglich ist, dann lass’ es halt. Die zwei Minuten die du länger brauchst, bringen die nicht um.

Hallo Olaf,

ich weiss, dass Radfahren in vielen Stadtbereichen unangenehm bis gefährlich ist.
Auf der anderen sind Radfahrer keine eigene Spezies, sondern die gleichen Menschen, die auch im Auto oder als Fußgänger unterwegs sind.
Aber das fehlende Nummernschild und die Tatsache, dass man schnelle als zu Fuß ist, verwandelt viele Radfahrer in kleine Djangos, unabhängig vom Gesetz und ausgestattet mit einer Aura der Unverletzbarkeit.
Dummerweise reagieren viele Autofahrer darauf mit verminderter Rücksichtnahme.

Die zwei Minuten die du länger brauchst, bringen die nicht um.

Stimmt, erzähl das mal den Radfahrern die nicht bei Rot halten.

Gruß
Carlos

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