Hi!
In den letzten Tagen musste ich lernen, dass Ralph Giordano ein Rechtsradikaler ist. Jedenfalls wird er mittlerweile als rechts vom 2005 verstorbenen Franz Schönhuber (Mitglied der NSDAP, Mitglied der Waffen-SS, Gründungsmitglied der „Republikaner“, Direktkandidat der NPD im Wahlkreis Dresden I bei den Bundestagswahlen 2005) stehend eingeordnet.
Zitat aus der „taz“:
„Dass Franz Schönhuber das nicht mehr erleben durfte. Zeit seines Lebens hatte der vor zwei Jahren verstorbene Gründer der fremdenfeindlichen „Republikaner“ vor den Türken und deren Religion gewarnt. Doch weil er nicht als rechtsextrem abgestempelt werden wollte, formulierte er seine Kritik meist überaus vorsichtig. Er hätte sich sicher gewundert, auf diesem Feld eines Tages ausgerechnet von Ralph Giordano rechts überholt zu werden.“
Was ist geschehen?
Giordano hat sich in der Kölner Lokalpresse gegen den Bau eine Großmoschee ausgesprochen. Begründung: Die Bevölkerungsmehrheit ist dagegen, was den zuständigen Stadtrat aber nicht die Bohne interessiert. Er selbst, Giordano, hält die Integration für gescheitert, Moscheen, Burkas und Kopftücher für eine Zementierung der gescheiterten Integration.
Über Letzteres kann man nun prima streiten. Aber darum geht es nicht. Ich finde diesen „Beißreflex“ einfach faszinierend: Wagt sich jemand in die Öffentlichkeit und äußert sein Unbehagen zum Thema Muslime in Deutschland, gehört er automatisch in die ganz rechte Ecke. Selbst wenn es sich um einen Überlebenden des Holocausts handelt, der heute noch Angriffsziel der politischen Rechte ist.
Frage also: Wie kritisiert man die islamische Gesellschaft in Deutschland, ohne den Beißreflex auszulösen? Eine Quadratur des Kreises?
Ich für meinen Teil habe Folgendes gelernt:
taz ist gut.
Moschee ist gut.
Burka ist gut.
Giordano ist böse.
Nachzulesen bei:
http://www.ksta.de/html/artikel/1176113436263.shtml
http://www.ksta.de/html/artikel/1179816944125.shtml
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/627…
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,484…
Grüße
Heinrich
(noch immer „harbi“ und am Leben)