Hallo Violet,
ich kann dir gern meinen „Trick“ verraten, mit dem ich es geschafft habe, gleich beim ersten Mal aufzuhören. (Hab seit fast 3 Jahren nicht mehr geraucht):
Das wo ich am meisten „Angst“ als Raucher vor hatte, war, dass ich aufhöre, und wieder anfange, und wieder aufhöre und wieder anfange und dass für die nächsten Jahre. Denn ich habe von so vielen Leuten gehört, dass sie, wie du es auch beschreibst, alle möglichen Techniken ausprobieren, aber nie zum Erfolg kommen. Aus diesem Grund habe ich mir gesagt, dass ich nicht aufhöre zu rauchen, bevor ich mir felsenfest sicher bin, dass ich es schaffen kann. Nachteil der ganzen Geschichte: vom ersten Wunsch vielleicht nicht mehr zu rauchen bis zum Tag der letzten Zigarette verging fast ein Jahr, in dem ich mir immer noch dachte, dass ich ja was verliere, wenn ich aufhöre, dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, der Wein nicht mehr schmeckt, Weggehen mit Freunden keinen Spaß mehr macht etc… Du kennst das ja sicherlich selbst…
Unter diesen Umständen und mit der Gewissheit, dass ich kein Typ mit starkem Willen bin, hab ich es das Aufhören also immer bewußt aufgeschoben(was auch gut so war).
Dann war ich fast soweit, dass mir der ganze Rauch, die stinkenden Kleider, das Bild, was ich abgebe, wenn ich mit der Fluppe durch die Straßen lief, reichten und meine Freunde erzählten mir von dem Buch von Allen Carr - Endlich Nichtraucher (NICHT das für Frauen!). Einige von denen hatten es mit dem Buch geschafft, andere nicht.
Ich habs dann mit dem Buch versucht und fand das schon während des Lesens super. Du darfst während des ganzen Buches weiterrauchen, weil die Argumentation auf dich wirken soll, und du nicht schon unter Entzug stehen solltest, während das Buch versucht, dir zu helfen. Erst ganz am Ende wird gesagt, dass du jetzt aufhören sollst („letzte Zigarette“ usw.). Ich hab dann glatt ab den letzten 10 Seiten eine Zigarette nach der anderen geraucht, damit mein letzter Eindruck von Zigaretten ganz übel wird - war auch wirklich nicht schön, ne ganze Schachtel in 60 min zu rauchen *hust*. Und dann hab ich aufgehört. Hab meine Zigaretten weggeworfen und mich gut gefühlt.
In den nächsten Tagen habe ich intensiv an Zigaretten gedacht. Ich hatte NULL Entzugserscheinungen, aber trotzdem kreisten meine Gedanken um Zigaretten, gar nicht mal, dass ich sie rauchen wollte, aber das Thema war halt sehr im Kopf präsent, war ja schießlich auch Gewohnheit, dass ich fast jeden Tag 1 Schachtel rauchte. Bei mir kam es aber zu einer Nebenwirkung, mit der ich nicht gerechnet hätte: ich bekam ca. nach 4 Tagen beim Zähneputzen Zahnfleischbluten. Nach Googeln fand ich heraus, dass das daran liegt, dass das Zahnfleisch zum ersten Mal wieder „ordentlich“ durchblutet wird. Nunja, nach dem ersten Schreck hab ich mich gefreut, dass sich das jetzt auch wieder zum Besseren entwickelt und nach 2 Wochen hat sich das auch normalisiert. So ca. nach 6 Monaten habe ich dann auch festgestellt, dass ich nicht mehr ans Rauchen denke. Obwohl gerade das in dem Buch sehr schön beschrieben war, denn Allen Carr sagt, dass man keine Angst davor haben sollte, wenn man nach dem Aufhören immer ans Rauchen denken muss. Man kann das nämlich auch positiv sehen: wannimmer ich als „neuer“ Nichtraucher daran dachte, dass ich in der Situation jetzt früher geraucht hätte, habe ich mich total gefreut, dass ich das jetzt nicht mehr muss.
So, jetzt hab ich dir ganz schön viel erzählt, kann nur am Ende noch sagen, dass die ganzen Befürchtungen in Ricohne htung Kaffe, Wein etc. schmeckt Zigarette nicht, totaler Schwachsinn sind. Denn eins habe ich wirklich gemerkt, seitdem ich nicht mehr rauche: mein Geschmackssinn hat sich extrem verbessert!
Falls du noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Mein abschließender Tipp: Überstürze nichts beim Aufhören - alles schön langsam!
Grüße
Dorini