Moin,
Es geht mir nicht um pro und kontra Rauchen, sondern darum, ob
es akzeptabel ist, dass eine Regelung geschaffen wird, die
zynisch die geschilderten Nebenfolgen einfach achselzuckend in
Kauf nimmt
Da stimme ich dir zu. Man sollte jeden Süchtigen, der in einem Krankenhaus aufgenommen wird, explizit darüber beraten, welche Möglichkeiten er in Anspruch nehmen kann, seine Entzugsfolgen möglichst zu mildern, und ihm diese Möglichkeiten dann natürlich auch zur Verfügung stellen, z.B. in Form von Nikotinpflastern, sofern das medizinisch überhaupt vertretbar ist.
Ein Krankenhaus als vorübergehender Aufenthaltsort
sollte die Menschen nehmen wie sie sind, und nicht wie sie
sein sollten.
Ein Krankenhaus nimmt den Menschen ja wie er ist, es bietet ihm nur keine Möglichkeit mehr, sich selbst zu schädigen.
Es dürfte klar sein, dass die Unterschiede zwischen
Raucherzimmer, Saufstation und Junkie-Bar weit größere sind
als nur die Verbreitetheit der Sucht - Stichwort Rausch,
Stichwort Aggression, Stichwort Sturzgefahr, Stichwort völlig
unterschiedliche körperliche Entzugssymptome, etcppusw.
Die meisten Alkoholiker und Junkies belästigen niemanden, solange sie nicht irgendwo hinkotzen. Ein Raucher belästigt nicht rauchende Anwesende durch jede einzelne Zigarette.
Jedenfalls ist m.E. weder das eine noch das andere eine
Rechtfertigung für ein solches armseliges zwischenmenschliches
Verhalten.
Das war nicht als Rechtfertigung sondern als Erläuterung gedacht. Im übrigen verstehe ich nicht, warum du dies als „armseliges zwischenmenschliches Verhalten“ bezeichnest, das Belästigen andere durch Gestank hingegen nicht.
Zum Beispiel weil an Nachbartischen die Leute eben
nicht gerade fertig sind mit dem Essen, sondern noch am
Essen sind und ihr Essen gerne ohne die Gruchsbelästigung
durch Hundefurze, Zigarettenrauch auch ähnliches genießen
wollen.
Warum sollte deren Interesse von vorne herein
höherwertiger sein als meines?
Es geht hier immer um die Frage, wer wen belästigt. Belästigung anderer, sei es durch Gestank, Lärm, körperliche Handlungen oder ähnliches gilt in unserer Gesellschaft als übergriffig. Unser komplettes Rechtsverständnis basiert darauf, dass hier das Interesse desjenigen, der belästigt wird, höher liegt, als desjenigen, der belästigt. Dies ist auch gut so, denn die Alternative, dass jeder machen kann, was „in seinem Intersse liegt“, auch auf Kosten anderer, ist letztendlich nichts weiter als das Recht des Stärkeren.
Mir ging es hier ja aber eigentlich sowieso um räumliche
Separierung, so dass diejenigen essen können, solange sie
wollen - und ich eben auch mal eine rauchen kann, wenn ich
denn will.
Du kannst rauchen so viel du willst, solange du dadurch niemanden belästigst. Die Sucht nach der „Zigarette nach dem Essen oder beim Kaffee“ ist übrigens stark psychisch bedingt und dadurch das Härteste, mit dem sich ein Raucher auseinandersetzen muss, wenn er sich von der Sucht befreien will.
Ich finde sehr wohl, dass jeder, der dem Rauch entgehen will,
die tatsächliche und realistische Möglichkeit bekommen soll,
Andersrum wird ein Schuh draus: Jeder, der einer Sucht fröhnen will, hat die realistische Möglichkeit dies zu machen, ohne dadurch andere Leute zu belästigen, nämlich in seinen eigenen vier Wänden. Sollte er sich außerstande sehen, ohne die gleichzeitige Verbreitung von gesundheitsgefährdendem Gestank einen Kaffee oder ein Bier zu trinken oder etwas zu essen, muss er diese Aktivitäten eben ebenfalls in seine vier Wände verlegen und alles ist gut.
In der Öffentlichkeit zu rauchen ist aus meiner Sicht nicht
weniger ein Recht als vom Rauch weitgehend unberührt zu
bleiben - ich selbst möchte auch wahlweise beide Rechte in
Anspruch nehmen können und je nach Begleitung und Gusto mal im
Raucher- mal im Nichtraucherraum essen.
Es gibt auch Menschen, die meinen, in der Öffentlichkeit laute Musik zu hören sei ein Recht. Wenn jeder, der heutzutage mit diesen Ohrhöhrern im Ohr statt dessen mit einem gnadenlos lauten Ghetto-Blaster durch die Gegend läuft, hast du ungefähr die gleichen Zustände wie derzeit bei den Rauchern in der Öffentlichkeit. Jemand, der durch den gewohnheitsmäßigen Konsum von Lärm fast taub ist, wird diesen Krach gar nicht mehr wahrnehmen, für jeden anderen wäre es die Hölle. Wenn du das Recht forderst, in der Öffentlichkeit zu Rauchen können andere mit der gleichen Begründung fordern, in der Öffentlichkeit laute Musik zu hören oder überall hin zu pissen und zu scheißen. Wärst du damit dann gleichermaßen einverstanden?
Nein, wo denkst Du hin?
Im benötigten Mediationsfall brauchts doch bekanntlich einen
Manta mit Kuhschweif am Spiegel und rotem Tilaka auf der
Windschutzscheibe.
Hehe
Ich kenn sonst eigentlich nur die Vision Pickup mit Hörnern vorne an der Stoßstange und Pumpgun im Rückfenster 
Gruß
Marion