Raum mit Kellerluft kühlen (die zweite)

Hallo,

ich hatte schon mal nachgefragt, wie man einen Raum kühler bekommen kann. Hier nun folgende neue vereinfachte Idee, zu deren Ausführung ich noch ein paar Tipps brauche:
Ein Raum im 1. Stock (Erdgeschoss, dann kommt 1. Stock) eines Einfamilienhauses soll über einen Zeitraum von 1-2 Stunden pro Tag mit kühler Kellerluft gekühlt werden (da die Dachlage und technische Geräte den Raum auf ca. 28-30°C aufheizen). Welche Vorrichtung ist dafür am geeignetsten? Ich dachte da an eine kleine Pumpe, die die Luft aus dem Keller über einen entsprechenden Schlauch ansaugt. Um keine Löcher bohren zu müssen, dachte ich, den Schlauch vom Keller die Außenwand (Schattenseite) hoch in den zu kühlenden Raum (durch das offene Fenster) zu legen. Das offene Fenster könnte auch dazu gut sein, die durch die kühlere einströmende Luft verdrängte warme Luft automatisch nach außen zu leiten.
Habe ich Denkfehler? Was für eine Pumpe und was für einen Schlauch bräuchte ich dazu?

Danke

Ajo

Antwort (die zweite)
Hallo,

ich kann nur wiederholen, was ich dir in diesem Artikel schon geschrieben habe:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

„Das, was dort abgesaugt wird, holt sich der Kellerraum aber durch Fensterritzen etc. von außen wieder herein. D. h., in spätestens eine halben Stunde hat der Keller Außentemperatur …“

Kopfschüttelnd
Peter

Hallo!
Soweit ich mich recht erinnere,
hatte der Wolfgang damals sehr richtig geschrieben, dass der Keller dann sehr feucht wird.
Ich bin zwar überzeugt, dass diese Klimaanlage funktioniert,
aber an den Wänden im Keller wird Kondenswasser in Strömen herunterfliessen, und es wird Feuchtigkeitsprobleme geben.

Das liegt ganz einfach daran, dass wenn du die kalte Kellerluft absaugst,
warme Aussenluft nachströmt.
Die warme Luft hat hat eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Wenn die warme Luft in den kalten Keller gelangt, kondensiert die Luftfeuchtigkeit an den Wänden. Das würde in dem Fall wirklich extrem werden.

Dann grab lieber 100 m PE-Rohr im Garten ein,
oder bastele einen Wärmetauscher für den Brunnen, oder irgend so etwas.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

Ich bin zwar überzeugt, dass diese Klimaanlage funktioniert,

wie kommst du auf die Idee? Wo doch nach kurzer Zeit der Keller gar nicht mehr kalt ist (s. u.)?

aber an den Wänden im Keller wird Kondenswasser in Strömen herunterfliessen,
und es wird Feuchtigkeitsprobleme geben.

Es wird sicher feucht im Keller, aber bei Weitem nicht in dem Maße. Eben weil der Keller nicht mehr kalt ist! Warme Luft von draußen trifft auf warme Luft im Keller. Und die Kellerwände können die Wärme nicht so schnell an andere, noch kühle Räume weiterleiten.

Gruß
Peter

PS
Man sieht doch im Fernsehen in letzter Zeit häufig Filme über stillgelegte Nazi-Bunkeranlagen unter Berlin. Sollte unser hartnäckiger Raumkühlfreund in Berlin über einem solchen Bunker wohnen, hätte er natürlich, da die Bunker z. T. Kilometer lang sind, unermessliche Mengen an kalter Luft zur Verfügung. Vielleicht ein Grund, dort hinzuziehen? :smile:

Hallo !

Auf keinen Fall machen!!

Damit saugt man warme, feuchte Luft in den keller und dieser wird naß!

mfgConrad

Noch etwas, vom Experten :

Der Keller sollte bei großer Hitze nicht gelüftet werden, weil dann die Gefahr von Schimmelbildung droht.
Gelingt warme Luft in kühle Kellerräume, kondensiert die darin enthaltene Luftfeuchtigkeit.
Zum Lüften des Kellers eignen sich vor allem kühle Nächte.
(Energieagentur Nordrhein-Westfalen).

Also sollte sogar der Keller gelüftet werden. Mit der kalten, nächtlichen Außenluft.

mfgConrad

Hallo,

vergiss das ganze:

Luft hat eine Wärmekapazität von ca. 1 kJ/kgK.
Schätzen wir mal, dass der Kellerraum groß ist zB 50 m³. Das bedeutet, dass er ca. 70 kg Luft enthält. gehen wir von einer Temperaturdifferenz von 20K aus, ergibt sich eine Kühlmenge der reinen Kellerluft von

W = 70kg * 20K * 1 kJ/kgK = 1400kJ = 0.4 kWh

Natürlich gibt auch das Inventar des Kellers (Regale, Gerümpel, Wände etc) „Kälte“ ab. Andererseits kannst du aber auch nicht die gesamte Kühlmenge der Luft entnehmen, da eine Durchmischung mit der Warmen Außenluft stattfindet. Es ist also kaum zu erwarten, dass du mehr als diese 0.4 bis 0.5 kWh an „Kälte“ entnehmen kannst. Später, wenn der Keller dann immer wärmer wird, nimmt auch diese Menge ab, bis du am Ende dann die brühwarme Außenluft direkt durch den Keller in das Dachgeschoß pumpst.

Alternativ kannst du übrigens 3,2 kg Wassereis ins obere Stockwerk legen. Beim Auftauen und Erwärmen nimmt das genausoviel Wärme auf, wie die gesamte Kellerluft im obigen Beispiel.

Kurz gesagt sind 0,5 kWh zum Abkühlen eines Raumes eher als lächerlich zu bezeichnen.

Gruß, Niels

Hallöchen,

bevor Du Dir so ein Aufwand machst, wie wäre es denn mit einem günstigen Klimagerät.

http://www.shopserver10.de/trendix/s01.php?shopid=s0…

oder so was ähnliches.

Gruß Raumpilot

Hallo *deinen schüttelnden Kopf festhalt*,

ich hätte es in Kauf genommen, dass der Keller dann warm wird. Ich wollte diese Kühlung ja nicht für den ganzen Tag, sondern nur für eine gewisse Zeit am Tag. Aber einige anderen Antworter meinen auch, dass der Keller dann auch extrem feucht wird, was ich nachvollziehen kann.
Daher werde ich dieses wahnwitzige Unternehmen knicken…

Danke und Gruß

André

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

das mit der Feuchtigkeit ist mir klar und daher wird das ganze also flach fallen.

Danke und Gruß

André

Hallo,

das mit der Feuchtigkeit ist mir klar und daher wird das ganze also flach fallen.

Danke und Gruß

André

Hallo Niels, danke erst mal an den Experten und für die Rechnung :smile:

Hätt nicht gedacht, dass der Kühleffekt so nichtig wäre.

Alternativ kannst du übrigens 3,2 kg Wassereis ins obere
Stockwerk legen. Beim Auftauen und Erwärmen nimmt das
genausoviel Wärme auf, wie die gesamte Kellerluft im obigen
Beispiel.

==> wäre das nicht eine praktische Alternative? Oder anders gefragt: würde ich etwas merken, also dass der Raum kühler wird?

Kurz gesagt sind 0,5 kWh zum Abkühlen eines Raumes eher als
lächerlich zu bezeichnen.

==> gibt es andere einfache Möglichkeiten, ohne großartike Baumaßnahmen oder teure Anschaffungen?

Gruß

Ajo

Hallo,

hast du Erfahrungen damit gemacht? Ist das zu gebrauchen? Es ist übrigens nur ein kleiner Raum. Wird dann aber der Raum nicht feucht, wegen der Verdunstung? Oder wird dieser Wasserdampf im Gerät wieder aufgefangen???

Gruß

André

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Hallo,

hast du Erfahrungen damit gemacht? Ist das zu gebrauchen? Es
ist übrigens nur ein kleiner Raum.

das Funktionsprinzip beruht darauf, dass Wasser beim Übergang in die Dampfphase relativ viel Energie benötigt. Diese wird im vorliegenden Fall aus der Luft genommen. Und mal wieder eine Rechnung:

unten sprach ich von 0.5 kWh. Wasser hat eine Verdampfungswärme von ca 2250 kJ/kg. 0.5 kWh = 1800 kWs = 1800 kJ. Um also die 0.5 kWh zu erreichen, musst du 1800/2250 kg = 0.8 Liter Wasser verdampfen.

Wird dann aber der Raum
nicht feucht, wegen der Verdunstung?

Die 0.8 kg Wasser hast du dann eben in der Raumluft. Gibt dann ein bisschen Tropenfeuchte.

Oder wird dieser
Wasserdampf im Gerät wieder aufgefangen???

Nein. Denn dabei würde die Verdampfungswärme wieder abgegeben (wie übrigens auch im Raum, sobald das Wasser wieder irgendwo kondensiert)

Gruß, Niels

Wird dann aber der Raum
nicht feucht, wegen der Verdunstung?

Die 0.8 kg Wasser hast du dann eben in der Raumluft. Gibt dann
ein bisschen Tropenfeuchte.

==> Hallo noch mal,
du sprichst von „Tropenfeuchte“. Ich hoffe, es wird nicht so schlimm, dass meine Technik (Computer und Co.) kaputt gehen.

Die Luft kann bei 20°C maximal 17g H2O/m³ aufnehmen. Kannst dir ja mal ausrechnen, wieviel m³ dein Raum haben muss um 800g Wasser in der Luft zu speichern.

Gruß, Niels

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Hallo, Ajo

Wird dann aber der Raum
nicht feucht, wegen der Verdunstung? Oder wird dieser
Wasserdampf im Gerät wieder aufgefangen???

wir haben ein Klimagerät, bei dem das Kondenswasser in einem Behälter aufgefangen wird - muss natürlich regelmässig geleert werden.

B1 RKM 08001
http://www.klimageraete.de/index.htm?bosch1tech2001…

In dem Raum stehen auch PCs, da wird nix feucht.

Gruß
karin

Wird dann aber der Raum
nicht feucht, wegen der Verdunstung?

Die 0.8 kg Wasser hast du dann eben in der Raumluft. Gibt dann
ein bisschen Tropenfeuchte.

==> Hallo noch mal,
du sprichst von „Tropenfeuchte“. Ich hoffe, es wird nicht so
schlimm, dass meine Technik (Computer und Co.) kaputt gehen.

Die Luft kann bei 20°C maximal 17g H2O/m³ aufnehmen. Kannst
dir ja mal ausrechnen, wieviel m³ dein Raum haben muss um 800g
Wasser in der Luft zu speichern.

==> naja – 47 m³ müsste mein Raum dann haben. Aber halt bei 20°C. Bei meinen beschriebenen ca. 28°C, die ich selbst jetzt an diesen Tagen schon erreiche, kann die Luft ja noch mehr aufnehmen…
Jetzt halt noch mal meine Frage: würdest du es empfehlen, dieses besagte Klimagerät zu verwenden? Wir meine Technik leiden?

ajo

==> naja – 47 m³ müsste mein Raum dann haben. Aber halt
bei 20°C. Bei meinen beschriebenen ca. 28°C, die ich selbst
jetzt an diesen Tagen schon erreiche, kann die Luft ja noch
mehr aufnehmen…

na gut, dann kann die Luft eben 30 g/m³ aufnehmen. Dann hast du aber 100% Luftfeucht, die überall kondensieren wird. Und das ganze bei einer Kühlleistung von nicht mal 1 kWh. 28°C und 100% so stellt man sich wohl kein angenehmes Wohnklima vor.

Jetzt halt noch mal meine Frage: würdest du es empfehlen,
dieses besagte Klimagerät zu verwenden?

Ich persönlich würde es nicht nehmen.

Wir meine Technik
leiden?

Schon möglich. Solange die Technik Wärme produziert, dürfte sich aber kein Wasser darauf niederschlagen. Aber die kälteren Teile des Raumes könnten schon recht klamm werden.

Sehr interessant ist übrigens die Aussage in dem Angebot „ähnlicher Effekt wie nach einem kräftigen Sommergewitter“. Du kennst doch sicher dieses Gefühl, wenn nach einem kräftigen Sommergewitter die Sonne wieder durchkommt und und den soeben gefallenen Regen verdunsten lässt. Das ganze am besten bei Windstille. Genauso dämpfig wird die Luft in deinem kleinen Zimmer sein. Dass es oft nach einem Sommergewitter kühler wird, liegt meist daran, dass das Gewitter eine Kaltfront einläutet. Leider wird in deinem Zimmer keine Kaltfront folgen…

Gruß, Niels

Hallo,

wir haben ein Klimagerät, bei dem das Kondenswasser in einem
Behälter aufgefangen wird - muss natürlich regelmässig geleert
werden.

B1 RKM 08001
http://www.klimageraete.de/index.htm?..

das ist ein echtes Klimagerät mit Kompressor und Wärmetauscher, das auch wirklich kühlt, weil Wärme nach draußen geführt wird. Dabei fällt natürlich Kondenswasser an, welches aufgefangen wird (die Luft im Raum wird dadurch trockener). Das von Raumpilot genannte „Klimagerät“ ist eigentlich nur ein Luftbefeuchter (und Bakterientummelplatz), der durch die Verdunstungskälte die Raumluft etwas abkühlt, aber eben auch mit Feuchte anreichert. Irgendwann ist dann die Luft so feucht, dass eine weitere Verdunstung (und damit Abkühlung) nicht mehr möglich ist. Wie sollte das dort auch möglich sein, wenn keine Wärme wirklich nach draußen geführt wird.

Prinzipiell sind aber Splitgeräte dem von dir vorgeschlagenen Gerät vorzuziehen, da sie einen besseren Wirkungsgrad haben.

Gruß, Niels