Hallo Brans,
ich werde versuchen, Deine Anfrage so gut wie möglich, nach bestem Wissen zu beantworten. Da das alles ein wenig vom Bundesland abhängt, wie Du selber schon erkannt hast, hier die rheinland-pfälzische Version:
zu 1) Wenn die Verwándten die Polizei verständigen, werden sie wohl den Notruf anrufen. Das heißt, zunächst einmal wird - außer dem Notarzt, der den Tod feststellt - die „blaue“, also die Schutzpolizei erscheinen. Die stellt fest, daß ein Kapitaldelikt vorliegt und verständigt das zuständige K-Kommissariat, in RP ist das K/1 oder K/11. Je nach Tages- oder Nachtzeit kan es sein, das erst einmal wer vom KDD erscheint und später an K/11 übergibt. In der Regel wird dann der Erkennungsdienst angefordert (in RP ist das K/7), der die Spurensicherung übernimmt und deren Auswertung veranlasst. Das wiederum geschieht beim jeweiligen Landeskriminalamt.
Die Leiche wird in das (meist nächstgelegene) Institut für Rechtsmedizin überführt und dort obduziert.
Je nach Sachlage wird dann die Staatsanwaltschaft informiert und ggf. eine Sonderkommission gegründet, unter Federführung von K/11. Dort werden alle Ergebnisse und Erkenntnisse zusammengeführt und das weitere Vorgehen geplant und ausgeführt, unter weitgehender Einbindng aller beteiligten Institutionen.
zu 2) die Sonderkommission hat einen Leiter, dasist meist ein erfahrener Kriminalhauptkommissar (KHK) oder gar eine Erster Kriminalhauptkommissar (EKHK). Ansonsten findet man dort alles vom Krimnalkommissar (KK), Kriminaloberkommissar (KOK) bis zum KHK. Die dürften, je nach Struktur und Kompetenzen innerhalb der SOKO, dem Leiter berichtspflihtig sein, vor allem aber auch der K/7.
Ach ja, und alle dürften gegenüber dem zuständigen Staatsanwalt berichtspflichtig sein.
zu 3) Besagter EKHK ist schon das Höchste, was man „draußen“ so antrifft. An leitenden Funktionen gibt es da noch die Kriminaldirektoren (KDs) und Leitenden Kriminaldirektoren (LKDs), denen man in freier Wildbahn aber selten begegnet.
zu 4) Das dürfte so zutreffen. Nur, wie gesagt, die arbeiten an der Leiche und führen z.B. noch toxikologische Untersuchungen durch. Die Spuren vom Tatort, z.B. DNA-, Haar-,Faser- und sonstige Mikrospuren werden, von Ausnahmen abgesehen, meist in den Labors des jeweiligen LKA durchgeführt. Das ist eine der feinen Unterschiede zwischen Fernsehkrimi und Realität.
Ich hoffe, Dir damit etwas weitergeholfen zu haben.
Viel Erfolg bei Deinem Bühnenstück!
Viele Grüße,
Klaus