Recht auf Aufnahme ins Krankenhaus ungeimpfter Covid Patient

Liebe Leute,

Momentan füllen sich die Notaufnahmen nicht zuletzt oder gerade wegen ungeimpften Covid Patienten.

Welche Recht bringt eigentlich die Krankenhäuser der Art an die Belastungsgrenze? Warum müssen die Einrichtungen ungebremst Covid Patienten aufnehmen und dürfen andere Patienten fallen lassen? Also was ist die gesetzliche Grundlage für das aktuelle Problem?

Ich würde doch einfach als Krankenhaus zum Schutz meines Personals und freihaltung von Betten für andere Fälle irgendwann einfach die Aufnahme von ungeimpfen Covid Patienten ablehnen.

Warum kann man keine Quote einführen?

Frage ist ernstgemeint…

Servus,

Das wäre nur über eine Änderung von § 323c StGB möglich, und

ist eine Erfindung der Bildzeitung.

Schöne Grüße

MM

4 Like

Hallo,
das Thema ist schon ausgiebig diskutiert worden. Bei Deiner Fragestullung müssen wir auch weitergehen: was ist mit Raucher, mit Übergewichtigen, mit Extremsportler und mit all anderen Verrückten, die sich selbst in Gefahr bringen? Da könnte man auch argumentieren, dass Autofahrer, die einen Unfall erleiden, warten müssen, bist der Blinddarmpatient versorgt wird.
Was soll das?

Hallo,
schwierige Frage, schon allein deshalb, weil es da um Leben oder Tod gehen könnte.
Deshalb ist wohl auch dieser Vergleich nicht gerade passend in den Augen einiger User.
Wir kennen es doch aus dem Berufsleben - wer soll eine Stelle bekommen, wenn beispielsweise zwei Bewerber/innen die absolut gleiche Qualifikation haben. Da gibt es dann ggf. dort Vorgabe, das ggf. die Frau den Posten bekommen muss (Frauenquote) oder der/die Erwerbsgeminderte (gesetzl. Vorschrift) oder sogar, der oder die, welche eine Kirche (katholisch oder evangelisch) angehört (Vorgabe des Arbeitgebers)
Theoretisch könnte man das auch bei notwendiger Krankenhausbehandlung anwenden - bei medizinisch absolut gleichen Bedingungen nur der/die welche auch geimpft sind.
Wie gesagt, sehr schwierig - ich wollte das nicht entscheiden wollen, vor allen Dingen, wenn dann der/die Ungeimpfte meine Entscheidung nicht überleben würde.
gruss
Czauderna

1 Like

Wie du schon sagst: man muss über alles reden. So wäre auch eine Covid Quote der ungeimpften Patienten sinnvoll als Alternative und kein per-se Verbot. Der Punkt ist doch: kein Raucher wird binnen der kommenden 6 Monate akute Gefahr laufen, ins Krankenhaus zu müssen, bei jedem ungeimpften Besserwisser oder Unentschlossenen ist die Wahrscheinlichkeit höher. Wäre so, als würden jetzt 20 Mio. Menschen permanent stark betrunken Autofahren, Unfälle auf Unfälle. Auch da würde man sagen: mach doch euren Sch… alleine.

1 Like

Deswegen muss es extern vorgeschriebene Quoten geben, die Häuser dürfen es nicht entscheiden, viel zu viel Schuld auf den Schultern der Personen. Anders wird das Prinzip „wer A sagt muss auch B sagen“ in Richtung der Impfunwilligen aber nicht ziehen. Dann sollten nur noch jene übrig bleiben, die wirklich gegen eine Impfung sind, und dann müssen selbige auch den Tod (im Wohnzimmer) in Kauf nehmen. Es ist immer einfach, von „Null Risiko“ auszugehen, wenn man mit Auffangnetz arbeiten kann.
Am Ende ist es so, dass die Krankenhäuser das Bottle Neck sind. Aber anstatt den Engpass zu entlasten (etwa über eine Impfpflicht), lässt es die Regierung zu, dass immer mehr durch den Engpass geschoben wird, bis er platzt. Das Pflegepersonal wird irgendwann sagen: Gerne ohne mich und Tschüss… Deswegen reden wir ja über Pflege Prämien, doch nicht weil die Leute gerne für Luft und Liebe arbeiten würden.

Namd,

alles schön und gut, aber es fehlt die rechtliche Grundlage.

und nun überleg mal, was dabei heraus kommt, wenn es ein beliebiges neues Gesetz geben soll.
Meist ist das auf Anhieb nicht ganz so dolle.

Und nun überlegen wir uns mal, ob wir wirklich wollen, dass irgendwas vorkommen kann, was jemandem das Recht auf Behandlung nimmt.
Jetzt sind es nur ‚die Ungeimpften‘, aber wenn es gesetzt ist… dann hat man plötzlich eine Grundlage.
Mal ganz davon abgesehen, dass es sicher auch mindesten einen Arzt geben wird, der mit einem lächeln im Gesicht Atteste verteilt: ‚darf nicht geimpft werden, weil…‘.

Und am Ende der Sache steht das Problem, dass es sehr viele Leute gibt, die gaanz flach betrachtet selbst dran Schuld sind (Rauchen ist zwar nicht plötzlich, das ändert am Prinzip aber nichts).
Einzig weil es genügen Behandlungskapazitäten gibt, können diese Leute auch behandelt werden.

Wer entscheidet denn letztlich, wieviel Kapazität benötigt wird und wann es genug ist und der Rest eben sehen muss, wo er bleibt?

Wenn derjenige, der selbst Schuld ist nur behandelt werden müsste, wenn es gerad möglich ist, könnte man sicher einiges an Kapazitäten abbauen (oder rein passiv, einfach nicht ausbauen, obwohl es nötig wäre).

Letztlich will ich gar nicht daran denken, wie man die Leiden des Ungeimpften nun sicher Covid zuordnen will.
Hat er Grippe würde man ihn ja nicht abweisen können/wollen, das hätte mit der Impfung nichts zutun.

Für die Bild wäre das Thema aber sicher gut genug, um da oberflächlich drauf ein zu gehen.

grüße
lipi

Servus,

da irrst Du.

Ungefähr ein Fünftel aller Raucher kommen irgendwann gänzlich überraschend im ersten akuten Zustand ihrer COPD als Notfall ins Krankenhaus. In diesem Zustand konkurriert man übrigens in Kliniken, die knapp damit versorgt sind, mit Covid 19 - Patienten um den verfügbaren Sauerstoff.

Man hätte mich mit gleichem „Recht“ von der Notaufnahme aus wieder nach Hause geschickt, als ich mit 80 Prozent Blutsauerstoffsättigung angekrochen kam, wie einen ungeimpften Covid 19 - Patienten.

Dieser Sicht liegt eine idealistische Vorstellung von einem vollständig über alle seine Angelegenheiten informierten und völlig rational in eigener Verantwortung über seine Gechicke entscheidenden Menschen zugrunde. Ein derartiger „Homo abstractus“ ist in der Realität nicht bis kaum zu finden.

Schöne Grüße

MM

1 Like

…oder Veganer vor Vegetarier und dann erst Tierquäler. Danach Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer…gefolgt von Piloten und Kreuzfahrtpassagier…

Siehe zusätzlich auch https://www.youtube.com/watch?v=59gy1ppMB-w (spez. ab Minute 6:22: präventive Triage ist hierzulande unzulässig )

Prinzipiell richtig, nur machen Raucher derzeit und haben sie jemals zu einer Fast-Überlastung des Gesundheitssystems geführt?

Sicherlich muss man dann auch jeder Motorradfahren würdigen und fragen, kann man den jetzt aufnehmen, weil er einen Unfall hat?
Im Einzelfall nein, aber wenn neuerdings alle Motorrad mit 2 Promille fahren und es Unfälle hagelt?

Die aktuelle Gesetzeslage ist für Situationen gemacht, in denen Menschen ob fahrlässig oder nicht, mal und mal in solchen Situationen landen. Im Moment haben wir keinen Normalfall sondern über 10 Mio. Bürger, die Mutproben leisten wollen.

1 Like

Servus,

dann wird es kaum vermeidbar sein, dass man dann halt die Suffköppe flächendeckend aus dem Verkehr zieht und in die Eisenbahn setzt. Was man jetzt grade bei uns betrachten kann, ist ein mir ziemlich unerklärliches Zaudern, was die Impfpflicht für alle, die geimpft werden können, betrifft.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Man kann da ganz viele verschiedene ethische Ansätze vertreten. In der Realität und in unserem moralisch-gesellschaftlichen Gefüge kann man ungeimpften Patienten erst dann eine Behandlung verweigern bzw. einen anderen Patienten vorziehen, wenn der ungeimpfte Patient aufgrund seiner Impfung bei der notwendigen Behandlung schlechtere Aussichten hätte als der konkurrierende Patient und genau das passiert in der Praxis auch schon. Konkurrieren zwei Patienten um einen Intensiv- oder Beatmungsplatz, wird der ungeimpfte Patient den Platz wahrscheinlich nicht bekommen, weil seine Überlebenschancen aufgrund der fehlenden Impfung schlechter sind. Er wird aber nicht aufgrund der fehlenden Impfung schlechter behandelt, sondern aufgrund der schlechteren Prognose. Und das ist dann ganz wunderbar ethisch vertretbar.

Die Erklärung kommt ganz von selbst, wenn man die Rechte und Argumente derer auch mal gelten lässt, die anderer Meinung sind und diese durchaus plausibel begründen können

Und mit Meinungen lassen sich die Kapazitäten in der Intensivpflege vervielfachen? Oder willst Du lieber gleich nur noch neue Krematorien ganz aus Meinungen bauen und plausibel betonieren?

3 Like

Hi

wenn Argumente jeglicher wissenschaftlicher Basis entbehren und sich auf „ich will nicht“ … „der Staat ist blöd“ … oder auf völlig unhaltbaren Verschwörungstheorien basieren wäre es tragisch diese Argumente auch noch gelten zu lassen, weil sie schon mehrfach entkräftet wurden.

Gruß h

4 Like

hi

hier ein sehr schöner Artikel zur Bettenbelegung und „Triage“
Intensivstation: Das „letzte Bett“ gibt es nicht - DocCheck

ich hoffe der war nicht schon verlinkt?!

Er bezieht sich EXTRA nicht auf Covidpatienten sondern ganz allgemein

Gruß H.

Über den Eingriff in meinen Körper bestimme ich selbst, solange ich dazu in der Lage bin. Das ist ein Recht und keine Meinung. Die Konsequenz - also Ausschluss von (Gross-) Veranstaltungen - kann ich akzeptieren, da ich ohnehin zurückgezogen lebe.

Ich kritisiere den Hype und die Panikmache. Die Corona-Toten werden hochgezählt und uns täglich unter die Nase gerieben.

Weiß jemand, an welcher Stelle die Corona-Toten in der Hitliste der Todesursachen stehen, die natürlich für denselben Zeitraum summiert sein müssen? Üblicherweise werden Zeiträume (Monate, Jahre) verglichen.

Zu Beginn 2020 war ich gespannt, ob Corona die jährlich 30.000 Toten durch multiresistente Krankenhauskeime toppen würde. Dies ist leider geschehen, aber was ist mit den anderen häufigen Todesarten?

Nun, so wirst Du auf den lebensrettenden Eingriff der Intubierung im Zweifelsfall verzichten müssen.

Und was ist eigentlich mit dem Eingriff, den Du an meinem Körper vornimmst, wenn Du mir Deine verseuchten Aerosolschwaden um die Schleimhäute pustest?

ist nicht nur zynisch, sondern auch als Kriterium wofür auch immer einigermaßen dumm.

Schon mal drüber nachgedacht, welche Rolle beim Vermeiden von schwerer Erkrankung und Tod es spielt, welcher Aufwand dafür notwendig ist?

Schöne Grüße

MM

2 Like

Moin,

Keine Frage, da stimme ich dir zu. Dann jedoch, wenn die Konsequenzen des nicht erfolgten Eingriffes (konkret wäre es die gut wirksame Schutzimpfung gegen Covid 19) der Allgemeinheit zu Lasten fallen, sieht das für mich und für viele andere ganz anders aus. Denn dann müssen wir alle deine persönliche Entscheidung mittragen oder unter dieser unnötig weiter leiden.

Wer lebensrettende Maßnahmen oder eine sonstige OP ablehnt, der hat sich eben so entschieden. Das ist sein Ding und betrifft allenfalls ihn persönlich und die ihm nahe stehenden Menschen. Aber die konsequente Verweigerung der Impfung ist es nicht, da die Risiken einer dadurch erfolgten Infektion/Krankheit sozialisiert wurden. An dem Punkt gibt es keine Diskussion um ein solches Recht.
Denn Absatz 2 https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_2.html besagt:

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Das gilt auch für mich, wenn deine Entscheidung meine oder die Unversehrtheit anderer betrifft.

Auch ein angelegter Sicherheitsgurt kann in seltenen Situationen mehr persönlichen Schaden anrichten als ohne ihn. Dennoch wird über die verpflichtende Nutzung nicht mehr diskutiert. Sie wird angeordnet und fertig. Wenn nein, Bußgeld und evlt. Kostenbeteiligung bei den anfallenden Krankenhauskosten.

-Luno

4 Like