Recht auf unbeeinflusstes Trinkwasser direkt vom Wasserwerk?

Hallo,

angenommen in einem Mehrfamilienhaus (Eigentumswohnungen) entscheidet die Mehrheit der Eigentümer, eine zentrale Wasserenthärtungsanlage einbauen zu lassen.
Die Minderheit möchte lieber Wasser in Wasserwerksqualität ohne Manipulation.

Hat die Minderheit ein Recht auf Trinkwasser in unbeeinflusster Wasserwerksqualität?

Danke, Paran

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Hier geht es nicht darum wer recht hat.
Hier geht es darum was in der Satzung der Eigentümer vereinbart wurde.
Und vermutlich steht darin, das Entscheidungen durch die Mehrheit der Eigentümer getroffen werden.
Wenn dem so ist, kannst du dich auf den Kopf stellen, die Anlage wird eingebaut und deinen finaziellen Anteil so gefordert, mußt du zahlen ob du willst oder nicht.

MfG kheinz

Hi.

Ich gebe @wolfwer recht. Damit wirst du dich abfinden müssen. Die Eigentümergemeinschaft hat einen Beschluss gefasst und gut ist.
Andere Frage: Warum bist du denn so gegen diese Anlage? Moderne Geräte entnehmen dem Wasser keinen Kalk, sondern bearbeiten dessen Struktur. Somit werden Ablagerungen vermieden, oder zumindest erschwert. Und das ist doch auch ein Vorteil für dich.

Hallo,

die Wasserwerke garantieren eine bestimmte Qualität und das machen sie m.E. gut und verlässlich. Ein privates Unternehmen, das die Enthärtung vornimmt, verspricht viel - aber was hält es? Was, wenn der zuständige Mitarbeiter krank ist, die Firma dem Konkurs entgegengeht, gespahrt wird, wo es geht etc.?
Mir sind Manipulationen solcher Art an meinem Grundlebensmittel nicht recht geheuer.
Und ja, bezahlen müsste ich für dieses Minus an Qualitätssicherheit obendrein, was auch nicht lustig ist.

Wie funktioniert das Verfahren und was wird dann aus dem Kalk bzw. Karbonat? Struktur verändern dürfte schwierig sein, verm. ist eine chemische Reaktion gemeint - aber welche?
Üblich sind Kationentauscher, die zur Reinigung sehr viel Salz verbrauchen (was auch ökogisch nicht so toll ist).

Aber die Frage war ja theoretisch. Es ist noch nichts entschieden.

Vielen Dank für die Antworten, Paran

Nein, darum, wer in welchem Punkt recht hat, geht es nicht.
Es geht darum, ob man ein Recht auf das Grundlebensmittel Wasser in Quallität ab Wasserwerk hat.

Gruß, Paran

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Auf alle Fälle. In meiner Region gilt Leitungswasser als eines der „gesündesten Lebensmittel“. Denke das wird auch allgemeingültig sein.

Ob man nach der Behandlung von minderer Qualität sprechen kann, wage ich nicht zu beurteilen.

Ja, natürlich. Irgendwelche Angebote dies mit Strom, oder Magnetfeldern zu machen sind natürlich unhaltbarer Schwachsinn.
Ich meinte schon sogenannte Weichwasseranlagen. Aber frag einen kleinen Heizungsbauer bitte nicht was da genau an chemischen Reaktionen abgeht. Aber ja, ich meinte schon Geräte, welche mit Regeneriersalz betrieben werden.

Dann ist doch Hopfen und Malz noch nicht verloren. Vielleicht kannst deine Meinung noch argumentativ durchsetzen

Hallo,

Es kommt auch sehr darauf an, wie es gemacht wird!

Salz wird bei Geschirrspülern verwendet, da regeneiert man im Gerät.

Man kann den Ionentauscher aber auch vor Ort austauschen und im Werk in einem geschlossenen System, mit Laugen und Säuren regenerieren.

Dann ist die Frage wer die besseren Argumente hat und eine Mehrheit überzeugen kann!

MfG Peter(TOO)

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Hallo,

Stimmt.

Andersrum gefragt: Woher leitest Du dieses „Recht auf unverändertes Wasser (des jeweiligen Wasserwerks)“ ab?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Kannst Du das belegen? Oder ist es nur „ein Gefühl“? Das könnte wichtig für Deine Argumentation sein.

Gruß
Jörg Zabel

Ich befürchte, die Befürworter werden da auch nur ein Gefühl haben. Oder gibt es irgendwelche sachlichen Gründe, dass eine solche Behandlung notwendig ist? Die Qualität des Trinkwasser müsste dann ja recht schlecht sein, so dass es jedem auffallen müsste.
Das wird bestimmt schnell eine ideologische Diskussion nach der Art Impfen oder nicht. Da ist nix mehr mit belastbaren Argumenten. Vielleicht bekommt mn dann die Leute noch damit, dass diese Anlage das Wasser mit negativen Schwingungen belastet, weil sie ja mit Strom arbeitet.
Wieso muss es eigentlich eine zentrale Anlage sein? Es gibt doch sicher auch Lösungen für jede Wohnung/Zapfstelle?

Meistens geht es dabei um Schonung der Wasch- und Spülmaschinen.

Die gibt es bestimmt.

Hallo,

das ist die falsche Frage. Die richtige Frage lautet „handelt es sich um eine allstimmig zu beschließende bauliche Veränderung am Gemeinschaftseigentum?“

Dazu gibt es verschiedene Urteile. Wenn man das ein oder andere Amtsgericht außen vorläßt, bleiben zwei Urteile von Oberlandesgerichten. Das Bayerische Oberlandesgericht war der Ansicht, daß es sich dabei um eine bauliche Veränderung handelt. Das OLG Karlsruhe meint, daß es davon abhängt, wie die Anlage eingestellt wird. Findet die Enthärtung nur bis zu einem bestimmten Härtegrad statt, sei die Installation ggfs. ohne allstimmigen Beschluß möglich.

Je nachdem hat also die Minderheit also gute Karten, weil bei einer baulichen Veränderung eben nicht die Mehrheit oder Einstimmigkeit reicht, sondern Allstimmigkeit erforderlich ist. Sofern man mit dem Beschluß nicht einverstanden ist, hat man vier Wochen nach Beschluß, um beim zuständigen Gericht Einspruch dagegen einzulegen.

Gruß
C.

Hallo!

Als Miteigentümer hast Du sicherlich ein Mitsprache- und auch Vetorecht.
Aber nicht aus Gesundheitsvorsorge (gefühlt !), sondern schlicht aus dem Eigentumsrecht heraus.

Als Mieter sicher nicht.

Das Lebensmittel Wasser muss hygienisch einwandfrei bis zum letzten Wasserhahn kommen.
Das bedeutet aber nicht, es darf nicht technisch aufbereitet werden um einen für die Haustechnik schädlichen Kalkgehalt zu verringern.

Hygienisch einwandfrei bedeutet eben, es darf auf dem öffentlichen und privaten Leitungsteil nicht verunreinigt werden. Deshalb ja auch die Legionellentests und Vorbeugung/Bekämpfung bei größeren WW-Anlagen, was auch Trinkwasser ist.
Die Wasserhärte wird ja bereits im Wasserwerk bei Bedarf verringert, sei des (selten) durch Aufbereitung oder (häufiger) durch Mischung versch. Brunnen.

Eine Enthärtungsanlage muss zugelassen sein und regelmäßig gewartet werden. Das stellt die Hausverwaltung sicher.
Das macht sie auch bei sonstiger Haustechnik. Da ist nichts anders. Zuverlässigkeit der Montage- und Wartungsfirma muss sie sicherstellen.

MfG
duck313

Spielt das Wohnungseigentumsgesetz in die Sache nicht auch noch irgendwie hinein?

Hallo,
die Enthaertung hat als weiteren Vorteil, dass die ueblichen Kupfer-Wasserrohre sich nicht so schnell mit Kalk zusetzen. Die Eigentuemer muessen seltener die Rohre in Baedern und Kuechen austauschen, aus der Wand klopfen, dazu Fliesen zerstoeren, die Mitbewohner mit Baulaerm belaestigen, und das auch noch bezahlen. In einer Wohnung sind es schnell mal 15ooo fuer eine Badsanierung wegen Kalk in Wasserrohren.
Mit lokalen Filtern am Kuechenwasserhahn zum Trinken werden diese Kosten nicht verringert, nur zentral.
Gruss Helmut

Hallo,

wie oben bereits erwähnt: ein privater Betreiber wird in erster Linie Gewinnabsichten haben - wie zuverlässig der arbeitet, sieht man erst mit der Zeit und selbst dann kann immer etwas dazwischen kommen oder sich die finanzielle / personelle Situation des Betreibers änder.

Ein Beispiel wäre die frühere Post als Versanddienst und die heutige, privatisierte DHL (da geht inzwischen arg viel verloren und Ersatz wird selten geleistet).

Die Wasserwerke sind erfahrungsgemäß zuverlässig.

Gruß, Paran

Hallo,

der Härtegrad hier beträgt 21, lt. dem bayrischen Landesamt für Gesundheit ist das der Wert, ab dem eine Enthärtung für den Betrieb mancher Anlagen sinnvoll ist - aber nur dafür.
Was meine Nachbarn zu diesem Wunsch führt, weiß ich nicht. Verkalkte Waschmaschine oder zu viel Kalkflecken im Bad, Teeliebhaber - ?
Habe sie seit der Ankündigung nicht gesehen.

Allgemein wird für die Enthärtung oft die Einsparung von Reinigungsmitteln angeführt. Aber da müsste man nat. eine echte Ökobilanz haben zur Einsparung Reinigungsmittel vs. Herstellung und Betrieb einer Entkalkungsanlage. Habe Dergleichen nicht gefunden.

Gruß, Paran

Ja, gibt es. Aber die sind nat. im Verhältniss teurer.

Gruß, Paran

Eben. Die Hausverwaltung schafft es nicht mal, im Herbst rechtzeitig die Heizung einzuschalten und reagiert eher, als dass sie agiert.
Kurz: die macht erst was, wenn Beschwerden eingehen.

Es geht bei der Enthärtung übrigens nicht um die Haustechnik sondern um den Wunsch eines Bewohners.

Gruß, Paran

Hallo,

das Haus wurde um 1900 gebaut mit Bleileitungen. Die wurden vor ca. 20 Jahren durch Kupfer ersetzt, nicht weil sie verkalkt waren, sondern um den Bleigehalt im Trinkwasser zu senken.
Ich vemute mal, dass die Kupferrohre auch eine gute Weile durchgängig bleiben werden. Habe auch in der Nachbarschaft noch nie vom Problem verkalkter Wasserzuleitungen gehört.

Gruß, Paran