Rechte Gegendemo?

Hallo,

Nun muss man aber zur Kenntnis nehmen, dass die NPD bis heute
nicht verboten ist und somit auch das Recht hat zu
demonstrieren.

Sicherlich. Dieses Recht spricht ihnen ja auch niemand ab. Wie
gesagt, dieses Hirnamputierte Gesockse demonstriert gerade
recht eifrig.

Und wir machen viel zu viel Wind um sie.

Der NPD wird vorgeworfen, sie missachte die
Verfassung, sie gefährde die Verfassung und sie sei bereit die
Verfassung ausser Kraft zu setzen.

Dieser Vorwurf lässt sich durch einen schlichten Blick in das
Parteiprogramm verifizieren. wer Augen hat, zu sehen…

Mir bekannt, der Text gehört ja auch zur Einleitung in den Folgeteil.

Bei der Bewertung, ob
eineDemo erlaubt ist oder nicht, gilt daher alleine dieser
Grundsatz. Wer diesen Grundsatz bricht ist selbst ein
Verfassungsfeind. Egal, ob er Wowereit oder Schily heisst.

Ich kann mich nicht daran erinnern, Herrn Wowereit oder Herrn
Schily bei Strassenblockaden gesehen zu haben

Richtig, habe ich nicht gemeint, ich meinte damit, das die Herren, wie auch andere begrüsst haben, dass es den Demonstranten gelungen ist, die Rechten von der Demo abzuhalten. Nimmt man mal diese Aussagen, da hat jedermann das Recht, wenn ihm eine Demo eines anderen nicht passt, durch Widerstand oder Massenwiderstand jede Art von Meinung - sei sie noch so blöd - zu verhindern. Dies ist das Problem, das sich aus der Rechts- und Verfassungslage ergibt.

Dies war gestern eine Niederlage des Rechtsstaates und ein
Verstoss gegen die Verfassung.

Es ist jedermann freigestellt, gegen das Nichteingreifen des
Staates in diesem Fall den Rechtsweg zu beschreiten.

Umgekehrt, hier liegt natürlich Nötigung vor.

Insbesondere die NPD kann das auch mal versuchen. wird sicher
lustig.

Da hilft es nichts, wenn die
Gutmenschen vorgeben, sie würden gegen Rechts demonstrieren,

Das geen sie nicht nur vor, sie tun es wirklich. Und ich würde
die vielen, die eben nicht aus der linken Ecke kommen und
mitdemostriert haben, nicht unbedingt als „Gutmenschen“
bezeichnen

oh doch, man nimmt für sich etwas in Anspruch, was man anderen nicht zubilligt. Wohl bemerkt, die NPD ist nicht verboten. Für mich ergibt sich die einfache Frage. Darf jemand gegenüber einem Anderen, mit Ausnahme des Staates bei begründeten Anlass, sein verfassungsmässiges Recht entziehen oder durch strafbare Handlungen erzwingen, dass jemand seine verfassungsmässigen Rechten nicht ausüben kann. Die Demonstranten könnne nicht geltendes Recht ersetzen. Mögen deren Ziel noch so hoch zu bewerten sein.

wenn sie mit genau den Fascho-Methoden gegen die Rechten
agieren, die sie dienen vorwerfen.

*hüstel* faschistische methoden sind doch ein wenig anders. Zu
diesem Punkt bitte mal ein Geschichtsbuch lesen.

Mich stören diese Demos der Rechten auch. Jedoch habe ich
einmal gelernt, dass jemand solange er nicht verboten ist,
Anspruch auf die verfassungsmässigen Rechte hat.

Jepp: JEDER!!!

ja, jeder, solange er weder gegen Gesetze verstösst noch ihm per Gesetz untersagt ist, Versammlungen zu bilden.

Wer dieses
Recht daher anderen abspricht, sollte selbst nicht mehr von
Rechtsstaaatlichkeit und Verfassungstreue reden, sondern sich
zu dem bekennen, was man weill. Den Bruch der Verfassung, den
Bruch des Rechts für eigene Motive.

meinetwegen können die soviel demonstrieren, wie sie wollen,
aber vieleicht sollten sie sich ihre Demonstrationsrouten
etwas weniger provokant raussuchen :smile: der knall war doch hier
programmiert und wie ich vermute auch beabsichtigt.

Dass es idiotisch war, gestern am Brandenburger Tor demonstrieren zu wollen, war wohl jedem klar. Wer die Grenzen nicht kennt, dem werden sie aufgezeigt. Was trotzdem aber nicht bedeutet, dass die Gegenseite sich auf das Recht der die Verfassung berufen kann.

Gruss Günter

Mach das mal… wird sicher lustig…

Mike

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Frage?
Im Prinzip hast Du recht, aber die Antwort passt
nicht richtig zur Frage, nicht wahr?

Der Einzige Punkt, bei dem ich nicht übereinstimme:

Gewalt ist weder rechts noch links. Gewalt ist der tiefste
Punkt der Auseinandersetzung.

Die Angemessenheit der Mittel ist wichtig.

Gruss, Marco

Ich vermute, das liegt an der Thematik der Demo.

Mal ein Beispiel frei aus der Luft gegriffen und erfunden:

Rechte melden am 1. Juli eine Demo „Für Volk und Vaterland“
an. Daraufhin melden die Linken Ihre Demo „Nie mehr Nazis“ an.
Dann ist die Linke Demo eben eine Gegendemo, die ohne die
vorausgegangene „Rechte Demo“ nie stattgefunden hätte, weil
sie ansonsten überhaupt keinen Grund gehabt hätten am 1. Juli
zu demonstrieren.

Hallo Kaj!

Aber könnten die Linken nicht für irgendwas
linkes demonstrieren? Bin da nicht so bewandert,
aber so den „Tag der Oktoberrevolution“ oder
den Geburtstag Stalins müsste man als stolzer
Linker doch feiern wollen, oder etwa nicht?

Nur „ich bin dagegen“ ist halt meiner Meinung
nach etwas unkonstruktiv.

Gruss, Marco

Es war glaube ich noch nie da, dass Demonstranten weggeräumt
wurden, weil eine andere Demonstration durchwollte… Wenn da
10 oder 20 dastehen… dann ja, aber nicht, wenn ein paar
Tausend leute, darunter wirklich brave Bürger dastehen und
sagen: Ihr könnt nicht vorbei!

Gut - die nächste Konsequenz wäre dann, alle unter den tausend
Leuten, die man erkennt, wegen Nötigung anzuzeigen.

Mach das mal… wird sicher lustig…

Eine Ordnungswidrigkeit/Straftat ist in ihrem Bestand nicht vom Zahlenverhältnis zwischen Tätern und Geschädigten abhängig, auch wenn das die meisten braven obrigkeitshörigen Bürger nicht begriffen haben sollten.

Gut - die nächste Konsequenz wäre dann, alle unter den tausend
Leuten, die man erkennt, wegen Nötigung anzuzeigen.

Mach das mal… wird sicher lustig…

Eine Ordnungswidrigkeit/Straftat ist in ihrem Bestand nicht
vom Zahlenverhältnis zwischen Tätern und Geschädigten
abhängig, auch wenn das die meisten braven obrigkeitshörigen
Bürger nicht begriffen haben sollten.

Na dann… mach mal!
Niemand hindert dich daran.

Mit den besten Wünschen
Mike

Na dann… mach mal!
Niemand hindert dich daran.

Das muß ich nicht, da mir kein entsprechendes Unrecht widerfahren ist.

Hallo Kaj!

Aber könnten die Linken nicht für irgendwas
linkes demonstrieren? Bin da nicht so bewandert,
aber so den „Tag der Oktoberrevolution“ oder
den Geburtstag Stalins müsste man als stolzer
Linker doch feiern wollen, oder etwa nicht?

Nur „ich bin dagegen“ ist halt meiner Meinung
nach etwas unkonstruktiv.

Ach, für etwas demonstriere sie sicher auch hin und wieder. Aber eben auch gelegentlich dagegen. Warum die Rechten keine Gegendemos machen? Keine Ahnung.

Ciao
Kaj

:frowning:(

…glaubst du aber allen ernstes, dass dies durch eine
gegendemo tatsächlich erreicht wird

Ja, ich glaube der Symbolcharakter gerade dieser hier
angesprochenen Aktion war nennenswert.

…nur ich denke: nächste woche schon wieder vergessen!!

Wieso darf eine Gesellschaft dann nicht auch entscheiden, daß [Achtung, gefährlich] Juden unerwünscht sind?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dies war gestern eine Niederlage des Rechtsstaates und ein
Verstoss gegen die Verfassung.

Es ist jedermann freigestellt, gegen das Nichteingreifen des
Staates in diesem Fall den Rechtsweg zu beschreiten.
Insbesondere die NPD kann das auch mal versuchen. wird sicher
lustig.

Für die selbstgerechte Volksmasse, der die nach Belieben handelnde BRD-Justiz gelegen käme käme, wäre dies selbstverständlich lustig. Aber wenn die Rechtsextremen sehen, daß die vom Gesetz vorgesehenen Rechte für sie nicht gewahrt werden, dann demonstrieren sie halt nicht mehr mit der NPD, sondern brennen wieder Asylantenheime ab.

Freilich dürfte die Gesellschaft entscheiden, dass Juden unerwünscht sind. Rein theoretisch. Ist natürlich alles immer etwas komplexer, da ja die betroffenen auch Teil der Gesellschaft sind. Egal … Nur mal so als Hirngespinnst. Die Gesellschaft darf aber Juden nicht enteignen und in die Gaskammer verfrachten. Ich sehe hier also keinerlei Zusammenhang.

Ciao
Kaj

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Freilich dürfte die Gesellschaft entscheiden, dass Juden
unerwünscht sind. Rein theoretisch. Ist natürlich alles immer
etwas komplexer, da ja die betroffenen auch Teil der
Gesellschaft sind. Egal … Nur mal so als Hirngespinnst. Die
Gesellschaft darf aber Juden nicht enteignen und in die
Gaskammer verfrachten. Ich sehe hier also keinerlei
Zusammenhang.

So? Wer bestimmt denn, was die Gesellschaft darf und was nicht?
Wo ist die Grenze?

Tut mir leid, aber eine Diskussion auf dem „Wer bestimmt denn was gut und böse ist“-Niveau hab’ ich keine Lust.

Ciao
Kaj

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Wieso darf eine Gesellschaft dann nicht auch entscheiden, daß
[Achtung, gefährlich] Juden unerwünscht sind?

weil im Grundgesetz steht, dass niemand wegen seiner Religion benachteiligt werden darf. Zum Grundkonsens einer Gesellschaft muss meiner Meinung nach gehören, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat. Zum Grundkonsens muss meiner Meinung nach weiter gehören, dass jedem Menschen diese Rechte von sich aus zu eigen sind und ihm nicht vom Staat zugesprochen werden. Denn dann kann der sie auch aberkennen. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, wo dies nicht zum Grundkonsens gehört. Wohin das führt (sic!), haben wir gesehen: „Der Einzelne ist nichts, die Volksgemeinschaft ist alles!“

Grüße, Thomas

Dann sollte also deiner meinung nach der Staat dafür sorgen, dass eine Demo nicht nur stattfinden kann, sondern ihr auch noch den Weg freiknüppeln.

Toll… Ich bin beeindruckt.

Mike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin,

So? Wer bestimmt denn, was die Gesellschaft darf und was
nicht?

Die Gesellschaft, logisch.

Wo ist die Grenze?

Bei den unveräußerlichen Menschenrechten. Meinst du, es gibt
Menschen denen diese nicht mehr zustehen oder daß generell
die Unveräußerlichkeit zur Diskussion gestellt werden sollte?

Grüße, René

Tut mir leid, aber eine Diskussion auf dem „Wer bestimmt denn
was gut und böse ist“-Niveau hab’ ich keine Lust.

Da hättest du sie auch nicht anfangen sollen.

Wo ist die Grenze?

Bei den unveräußerlichen Menschenrechten. Meinst du, es gibt
Menschen denen diese nicht mehr zustehen oder daß generell
die Unveräußerlichkeit zur Diskussion gestellt werden sollte?

Was das ist und in welchem Maß, ist auch nur durch Konventionen festgelegt.
Man kann allenfalls Gesetztexte als Maßstab nehmen, und in dem Fall erstreckt sich das auch auf die von der Gesellschaft zu respektierende Versammlungsfreiheit.

Tut mir leid, aber eine Diskussion auf dem „Wer bestimmt denn
was gut und böse ist“-Niveau hab’ ich keine Lust.

Da hättest du sie auch nicht anfangen sollen.

Das tut mir leid. Ich ging dummerweise davon aus, dass wir uns auf einem gewissen Grundkonsene befänden. Ich rechnete nicht mit „ich zweifel an alles und die Justiz ist sowieso korrupt“ Disputanten. Dachte sowas gäb’s nur innerhalb der NPD. Da hab ich mich wohl geirrt.

Ciao
Kaj