Minderheitenmeinung
Hallo Christian,
ich schließe mich an!
Ein Versuch wäre es mir auch wert - vor allem auch, da die UP dadurch nur lernen kann, ihre Bedürfnisse klarer zu artikulieren.
Mein Mann hatte zu Beginn unserer Beziehung auch so einige „Eigenbrödler-Macken“, die ihm gar nicht bewusst waren, da er zuvor nie eine Beziehung auf „Augenhöhe“ geführt hat.
Einige Macken wird jeder behalten - und da muss man sich eben fragen, mit welchen man leben kann und mit welchen nicht.
Um am Beispiel der UP zu bleiben:
- ) Für mich wäre das eigentliche KO-Kriterium, dass sie zu wenig miteinander reden. Ich meine jetzt nicht, die Probleme anzusprechen, sondern dass sie eben anscheinend auch so kaum Themen finden. Das ist keine Macke, sondern fehlendes gemeinsames Interesse.
2.) Radiosender: Die UP sollte lernen, direkt in diesem Moment zu sagen: „Stell den Sender bitte wieder zurück, ich möchte das Stück zu Ende hören!“ Allerdings finde ich persönlich das Umschalten nicht unbedingt „schlimm“ - es erhält nur in der Reihung eine Bedeutung.
3.) Fernsehen: Das resultiert nach meinem Geschmack aus Punkt 1.) Aber auch hier könnte die UP lernen, direkt zu reagieren, indem sie sagt: „Ich habe heute keine Lust auf TV. Wenn Du gern schauen möchtest, gehe ich mit meinen Freundinnen ins Kino/Kneipe.“
4.) Das lustig machen: Das ist sicherlich nicht nett, aber manche Menschen haben so einen Humor. Mein Mann und ich haben uns auch immer (allerdings gegenseitig) geneckt. Wenn es die UP zu sehr verletzt, kann sie z.B. direkt reagieren mit: „Ich kann ja auch manchmal über mich selbst lachen, aber jetzt finde ich es unangemessen - es verletzt mich!“
5.) Arbeit und Freizeit nicht ernst nehmen: Das ist eine größere Baustelle: Entweder der Freund will die UP aus der eigenen Unsicherheit heraus damit stärker an sich binden, oder er nimmt sie wirklich nicht ernst - dann liegt aber ein fast unlösbares Problem vor. Sicherlich könnte die UP reagieren, indem sie sagt: „Für mich ist es wichtig, dass mich mein Partner hinsicherlich der Arbeit ernst nimmt…!“, aber wenn er es nicht tut?!
6.) Vorweglaufen: Das zähle ich zu den „Eigenbrödler-Macken“, die mein Mann auch manchmal zeigte (und nur bedingt abgelegt hat). Anfangs hat es mich „aufgeregt“, aber irgendwann habe ich seine Macke akzeptiert und es nicht persönlich genommen.
Gut, im jetzigen Zustand der UP (Krücken) ist es natürlich unhöflich - aber Höflichkeit wurde auch nicht jedem in die Wiege gelegt, was aber nicht heißt, dass man sie nicht auch erlernen kann.
7.) Anschnautzen: Das geht gar nicht! Aber auch hier könnte die UP direkt reagieren, indem sie sagt: „Ich mag es nicht, wenn mir gegenüber so laut wirst!“
8.) Sex: Das Beispiel der UP drückt ihre Haltung meiner Ansicht nach am besten aus: Für mich ist es ein Unding, wenn eine Frau nicht klar äußert, dass sie keine Lust auf Sex hat!
Kurzum: In der jetzigen Situation passen die beiden wirklich nicht zusammen - aber ich spreche beiden auch nicht grundsätlich eine Lernbereitschaft ab.
Liebe Grüße
Kathleen