Hallo nochmal,
die Steuereinnahmen kommen von allen Bürgern, nicht nur von
den Tarifparteien.
Dazu konnte ich leider keine Statistik finden. Schade. ;-(
Meine Vermutung (die ich nicht belegen kann) war, daß die
Einkommenssteuer aus Nichtselbständiger Tätigkeit,
Selbständiger Tätigkeit und Kapitalertrag die weitaus größten
Posten sind,
die einzigen Einnahmen, die man definitiv den Tarifparteien zuordnen kann, sind die aus Einkommensteuer. Alles andere hat mit den Tarifparteien bestenfalls teilweise was zu tun. Lohn- und Einkommensteuer machen ein Viertel des Bundeshaushaltes aus.
Insofern muß der Staat abwägen, ob eine
Leistung dem (langfristigen) Interesse aller entspricht. Und
ich sage nachwievor, daß es dem langfristigen Interesse aller
entspricht, endlich mal mit dem unkritischen Verteilen von
Wohltätigkeiten auf Pump aufzuhören.
Bei Vollbeschäftigung müßte nichts ‚verteilt‘ werden.
Erstens wird es Vollbeschäftigung im wörtlichen Sinne nicht geben und zweitens hat es wenig Sinn, sich mit einer hypothetischen Situation zu beschäftigen.
Dann schreibst Du ja auch oft von einer hohen Sparrate. Das
könnte man so deuten, daß die Einkommen etwas zu hoch sind?
Beispiel: Vier Akademiker.
-
-
-
-
- langzeitarbeitslos, bekommt demnächst ALG II
Würde auch gehen, wenn jeder € 40 000 bekommen würde, ein mal
ALG II eingespart. Mit € 40 000 ist das Einkommen immer noch
deutlich über dem Durchschnittseinkommens eines Arbeiters.
Eine Senkung der Arbeitszeit von 40 auf 30 Stunden ohne
Lohnausgleich würde das bewirken.
Du meinst also, daß nicht nur die drei Akademiker sondern auch gleich der Langzeitarbeitslose austauschbar sind? Ich glaube, ich werde zukünftig jede Diskussion abbrechen, in der derartige Ansätze zum Einsatz kommen. Das hat mit der Realität nichts aber auch gar nichts zu tun. Aus diesem Grund hat auch die ganze Arbeitszeitverkürzerein nichts gebracht. Wo drei Leute die gleiche Tätigkeit ausüben, kann man nicht um ein paar Stunden deren Arbeitszeit verkürzen und dann einen neuen einstellen.
Im übrigen wird Dir jeder Akademiker (um diesen eigentlich doch recht blöden Ausdruck zu verwenden) was husten, wenn Du das Gehaltsgefüge derart durcheinanderwirbelst. Ich muß noch ca. 3 Jahre arbeiten, damit ich den Gehaltsausfall wieder reinhabe, den ich durch meine Studienzeit „erlitten“ habe.
(Menschliche) Arbeit muß sich wieder rechnen und das gilt für
AN wie für AG. Bevor sie sich aber für den AG nicht rechnet,
wird es auch nicht mehr Arbeitsplätze geben. So einfach ist
das.
Wenn die Einkommen sinken, sinken auch die Umsätze und die
Arbeit wird weniger, nicht mehr. Kaufen soll das Zeug doch
auch noch jemand.
Das hatten wir doch schon ein paar mal, oder? Mal abgesehen vom Handel: Wer soll denn von von einer steigenden Binnennachfrage profitieren? Der Maschinenbau? Die pharmezeutische Industrie? Die chemische Industrie?
Achja, die Automobilindustrie wird immer wieder gerne angeführt. Da könnte ich jetzt viel zu erzählen, aber mir fehlt die Zeit.
Wie soll ein Abwärtstrend nach oben führen?
Wer die Treppen hinuntersteigt, wird nicht oben ankommen.
Die beiden Sätze verstehe ich nicht.
Senkst Du die Löhne um 10% geht Dein umsatz um mehr als 10%
zurück, weil die Mieten u.ä. davon ja nicht billiger werden.
Umsatz hat mit Miete nichts zu tun und ob sich der Umsatz um 10% verringert, nur weil die eigenen Mitarbeiter weniger verdienen, halte ich für eine sehr gewagte Theorie.
Teure Äpfel=wneiger
verkaufte Äpfel. So funktioniert auch der Arbeitsmarkt. Ist
die menschliche (deutsche) Arbeitskraft zu teuer, wird sie
durch Maschinen oder ausländische Arbeitskraft ersetzt.
Das ist zu kurzsichtig.
Aber Realität. Sie mag Dir nicht gefallen, aber so ist es nun mal.
Durch die Lohnerhöhungen in den 70ern wurde der massive
Einsatz von Maschinen/Robertn in Deutschland wirtschaftlich.
Ist doch prima! Wenn von diesem technologischen Fortschritt
alle Beteiligten profitieren, ist das ein positiver Effekt!
Wie soll das gehen? Diejenigen, die Arbeit haben, bezahlen wieder mal für die mit, die nicht mehr arbeiten? Du schreibst doch alles so gern fort; rechne Dir aus, wie lange das funktioniert.
Angebot und Nachfrage. Was daran so schwer zu verstehen ist,
verstehe ich wiederum nicht.
Arbeit ist num mal keine Ware wie jede andere. Die Partner
stehen sich nicht gleichberechtigt gegenüber.
Eben, und deswegen wäre der kleine Gemüsehändler schön blöd, wenn er die gleiche Ware verkaufte, wie der Supermarkt, nur teurer. Ständig mehr Geld zu fordern, kostet Arbeitsplätze. Besser wäre es, Weiterbildung, Mobilität und Flexibilität zu fördern.
Wenn es einen Königsweg gäbe, hätte ich nichts dagegen.
Ausgeglichener Staatshaushalt, 2000 Euro im Monat für jeden
Wahlarbeitslosen und kostenlose medizinische Versorgung bis
zum Grabe. Toller Traum, aber außerhalb von Brunei und Kuweit
nicht zu verwirklichen.
Stimmt! Ein ausgeglichener Haushalt wäre aber vermutlich zu
bewerkstelligen, wenn nicht manche 10 000 000 im Jahr
verdienen würden, dafür andere nur 10 000. Der mit seinen 10
Mio gibt das Geld nämlich nicht aus. Hätte der andere statt 10
000, 12 000 verdienen würde er die 2000 mehr garantiert
ausgeben. Verlass Dich darauf!
Ich würde mich mit dem „Argument“ auseinandersetzen, wenn es denn eine Rolle spielen würde. Da es aber in Deutschland nur eine Handvoll von Menschen gibt, die mehr als 10 Mio. Euro verdienen, fällt die insgesamt nicht ins Gewicht.
Wir kommen nicht weiter. Du willst, daß alle, die mehr als andere verdienen, solange abdrücken, bis alle ein von Dir noch näher zu bestimmendes Niveau erreichen.
Das halte ich für fatal. Einkommen (ob nun selbständig oder unselbständig) bzw. die Aussicht auf ein höheres ist Anreiz und Motivation. Mit der ewigen Gleichmacherei demotiviert man und letztlich fällt die Gesamtwirtschaft zurück.
Gruß,
Christian