Reisekrankheit und Alleinebleiben beim Hund

Hallo HundeexpertInnen,

seit einigen Tagen habe ich einen Hund aus dem Tierschutz. Er ist ca. 17 Monate alt und kastriert, augenscheinlich ein Berger Picard und kommt aus schlechter Haltung (war mit noch zwei weiteren Hunden bei einem obdachlosen Alkoholiker, der die Tiere geschlagen hat).Den Umständen entsprechend ist er noch eingeschüchtert und leicht zu verängstigen, in für ihn stressigen Situationen legt er die Ohren an, klemmt den Schwanz ein und möchte am liebsten weglaufen; allerdings ist schon eine leichteBesserung zu beobachten. Inzwischen verbringt er den Großteil des Spazierengehens schnüffelnd und nicht mehr konstant die Gegend scannend, wie er es die ersten beiden Tage getan hat.

Von mir bis jetzt fest gestellten Stressfaktoren sind: Männer, Ansammlungen von Menschen (ab drei/vier), laute und/oder schnell fahrende Autos (je größer, je schlimmer), besonders im Dunkeln, wenn die Scheinwerfern an sind, plötzliche Bewegungen und laute Geräusche. Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist er interessiert, aber auch da schnell eingeschüchtert.

Ich ignoriere seine Befürchtungen, tröste ihn natürlich nicht, zwinge ihn aber auch nicht mit Gewalt weiterzugehen. Das ist auch gar nicht nötig, denn er folgt einem sanften Leinenruck, wenn er stehen bleibt oder ausweichen will, denn doch, wenn auch logischerweise angespannt.

Die Begegnungen mit Menschen und Autos versuche ich noch zu dosieren, will sagen: Bis jetzt haben wir Hauptverkehrsstraßen und sehr belebte Plätze vermieden. Heute waren wir allerdings in einem kleinen Einkaufszentrum und dort kurz in zwei recht leeren Geschäften und das lief relativ gut.

In der Wohnung hat er sich innerhalb weniger Tage entspannt. Schon nach einem Tag hat er mit dem Schwanz gewedelt und nach drei Tagen das erste Mal etwas gespielt.

Ich füttere ihn zurzeit aus der Hand, achte darauf, immer als Erste durch die Tür zu gehen und gebe ihm viel Körperkontakt, allerdings wenn ich es bestimme.

Soviel zur Vorgeschichte und zur Situation.

Zurzeit kann ich mich den ganzen Tag um ihn kümmern, nichtsdestotrotz muss ich ja doch manchmal einkaufen oder den Müll runterbringen. Insbesondere zu zwei Themen würde ich mich über gute Tipps freuen: dem Alleinebleiben und dem Autofahren.

Alleinebleiben:
Bis dato haben wir kleine Zeiträume von 10 bis 20 Minuten geübt. Wie übt man so etwas am besten? Was muss beachtet werden?
Und wie verhält man sich, wenn man wiederkommt? Er hat sich natürlich gefreut, als ich wiederkam und beim ersten Mal habe ich ihn dann auch begrüßt und gestreichelt, beim nächsten Mal habe ich ihn nach viel vorangegangenem Hin- und Hergedenke dann aber ignoriert.

Autofahren:
Er ist in einer Transportbox im Auto zu mir gekommen und da gab’s auch mit dem Fahren keine Probleme. Deswegen dachte ich gestern, ich könnte es wagen, mal das Autofahren auf dem Rücksitz mit ihm zu probieren. Er ist auch problemlos in den Wagen gestiegen und war auch bei der Fahrt nicht nervöser als sonst auch, nur meldete sich dann sein Magen und er musste sich erbrechen. Für den Rest des Tages war er dann natürlich nicht so gut drauf (er war recht lustlos und schlief meistens). Am späten Abend war die Welt aber wieder in Ordnung.
Heute habe ich mich dann wieder mit ihm ins Auto gesetzt. Er ist auch wieder problemlos und ohne Angst eingestiegen, ein Leckerchen hat er allerdings verweigert. Dann haben wir erst einmal 15 Minuten im parkenden Auto gesessen, danach habe ich den Motor im Stehen 5 Minuten laufen lassen und zum Schluß bin ich ca. 15 Meter bis zum nächsten freien Parkplatz gefahren, wo ich den Motor wieder abstellte. Er fing ganz leicht an zu Hecheln. Danach sind wir dann ausgestiegen. Macht so ein Vorgehen mit einer langsamen Steigerung der Fahrtstrecke Sinn? Gibt es weitere Hilfsmittel (pflanzlich?) und Methoden?

Danke für jeden guten Tipp!

Grüße,
Christiane

Moien,

erinnert mich etwas an unsere Mira ;o))

ich denke du machst es genau richtig! Ob man den Hund beim „Nachhausekommen“ strechelt - darüber gehen die Meinungen auseinander! Ich sag mal, daß man ihn schon kurz streicheln sollte, aber nicht so tun, als ob jetzt was ganz besonderes wäre. Den Hund zu ignorieren halte ich fast nie für gut - hier auf jeden Fall nicht!

Das mit dem Alleine bleiben kann man natürlich angewöhnen (so erst mal ein paar Sekunden vor der Tür raus, usw…). Ob er irgendwann überhaupt länger allein bleiben kann ist je nach Hund unterchiedlich…

Das mit der Angst vor allem möglichem legt sich immer mehr je mehr Hundi merkt, daß er nu ein „wirkliches“ zu Hause hat. Allerdings kann dies schon Monate/Jahre dauern je nach Vorgeschichte. Gewisse Ängste werden vermutlch bleiben, aber das ist ja auch normal bei anderen Hunden…

Was das Auto fahren betrifft glaub ich kaum, daß die langsame Steigerung etwas bringt. Allerdings kann man es ja mit Beruhigungstropfen (gibt da ein gutes pflanzliches, aber der Name fällt mir net ein…) versuchen - der Tierarzt kann da bestimmt das Beste nennen .

Gruß

Bernd

Hallo Christiane,

Über das Thema Alleine sein gibt es im Archiv ettliche Threads dazu. Wenn Du die Detailsuche benutzt, gib im Suchfeld mal „alleine“ ein und suche nur im Haustierbrett…viel Spass :wink:
Dazu benötigst Du den kostenlosen Premiumdienst.

Zum Thema Übelkeit während des Autofahrens…es gibt Hunde und auch Menschen, die vertragen Autofahren nur sehr schlecht. Das hängt mit dem Gelichgewichtssinn und dem Hirn zusammen, die zwei gegensätzliche Anforderungen gebacken kriegen müssen…der Körper sagt dem Gehirn „Ich bewege mich nicht“…Di Augen sagen dagegen „Tust Du wohl…und sieh nur wie schnell“ Das ist wie im 180°Grad Kino.
Zum Thema Reisekrankheit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisekrankheit
Das lässt sich ziemlich gut auf den Hund übertragen, dem es in dem Moment genauso besch. geht wie einem reisekranken Meschen.

Du kannst versuchen darauf zu achten, dass der Hund immer nur nach vorne schaut und immer Frischluft bekommt.
Es gibt auch Reisetabletten für längere Fahrten:
ZB. „Bonamine“

Gruß
Maja

Hallo Christiane,

seit einigen Tagen habe ich einen Hund aus dem Tierschutz. Er
ist ca. 17 Monate alt und kastriert, augenscheinlich ein
Berger Picard und kommt aus schlechter Haltung (war mit noch
zwei weiteren Hunden bei einem obdachlosen Alkoholiker, der
die Tiere geschlagen hat).

oh…ist das etwa einer von diesem hübschen „Käse-Trio“, die ich im Netz gesichtet habe???

Von mir bis jetzt fest gestellten Stressfaktoren sind: Männer,
Ansammlungen von Menschen (ab drei/vier), laute und/oder
schnell fahrende Autos (je größer, je schlimmer), besonders im
Dunkeln, wenn die Scheinwerfern an sind, plötzliche Bewegungen
und laute Geräusche. Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist er
interessiert, aber auch da schnell eingeschüchtert.

Nur Geduld - von Tag zu Tag gewinnt er mehr Vertrauen und Selbstbewußtsein. Man könnte hier auch mit homöopathischen Mitteln unterstützend mitwirken. Aber lass’ ihm vielleicht erstmal die nötige Zeit, sich an alles neue zu gewöhnen.

Ich ignoriere seine Befürchtungen, tröste ihn natürlich nicht,
zwinge ihn aber auch nicht mit Gewalt weiterzugehen.

Na, aber ein paar beruhigende Worte wirst Du doch schon hier und da für ihn übrig haben, oder?! Ängste eines (noch) sehr verstörten Hundes zu ignorieren halte ich für ein wenig hilfreiches Mittel.

In der Wohnung hat er sich innerhalb weniger Tage entspannt.
Schon nach einem Tag hat er mit dem Schwanz gewedelt und nach
drei Tagen das erste Mal etwas gespielt.

na siehste…

Ich füttere ihn zurzeit aus der Hand,

…warum das denn? (interessiert mich einfach)

achte darauf, immer als
Erste durch die Tür zu gehen und gebe ihm viel Körperkontakt,
allerdings wenn ich es bestimme.

Ich habe das Gefühl, dass Du im Moment noch angespannter bist, als Dein Hund. Für mich klingt das da oben jetzt so ein bißchen nach: 'Habe ich mal gehört, dass man das so und so machen soll (evtl. mutmaße ich hier - aber seit selbsternannte TV-Tierpsychologen auf allen Sendern jetzt auch schon ihr Unwesen treiben…).

Jetzt aber zur eigentlichen Sache:

nichtsdestotrotz muss ich ja doch manchmal einkaufen oder den
Müll runterbringen. Insbesondere zu zwei Themen würde ich mich
über gute Tipps freuen: dem Alleinebleiben und dem Autofahren.

Alleinebleiben:
Bis dato haben wir kleine Zeiträume von 10 bis 20 Minuten
geübt. Wie übt man so etwas am besten? Was muss beachtet
werden?

Wie lief es denn bisher? War er brav, während Du weg warst? Hat er geweint?

Und wie verhält man sich, wenn man wiederkommt? Er hat sich
natürlich gefreut, als ich wiederkam und beim ersten Mal habe
ich ihn dann auch begrüßt und gestreichelt, beim nächsten Mal
habe ich ihn nach viel vorangegangenem Hin- und Hergedenke
dann aber ignoriert.

Wieso ignorierst Du ihn dauernd? Wenn ich mich von meinem Hund im richtigen Tonfall verabschiede, weiß er, dass ich loswill und er nicht mitkann. Ein Leckerli noch zum Abschied, Kopf gestrubbelt - und ab dafür. Wenn ich wiederkomme, freue ich mich, dass er sich freut und freue mich und lobe ihn, dass er brav war. Man muss für ihn das Alleinesein nicht zum Staatsakt erklären - aber einfach zu einem notwendigen Übel, dass aber alles in allem doch garnicht soooo schlimm war, weil man ja immer wiederkommt.

Autofahren:
Er ist in einer Transportbox im Auto zu mir gekommen und da
gab’s auch mit dem Fahren keine Probleme. Deswegen dachte ich
gestern, ich könnte es wagen, mal das Autofahren auf dem
Rücksitz mit ihm zu probieren.

Du benutzt also keine Transportbox? Wenn nicht, warum? (Ein Hund muss mittlerweile im Auto gesichert transportiert werden.) Und wenn er den Transport in einer Transportbox abkann, dann benutze eine in der entsprechenden Größe (darin ist auch sein Sichtfeld eingeschränkt und das kann der Fahrkrankheit entgegenwirken).

Macht so ein
Vorgehen mit einer langsamen Steigerung der Fahrtstrecke Sinn?

Nein, m. E. n. eher nicht - poche aber hier nicht auf meine Meinung…

Gut wäre noch zu wissen, ob er lange Strecken geradeaus nicht verträgt oder Bremsen, Anfahren, Kurve, Bremsen…

Gibt es weitere Hilfsmittel (pflanzlich?) und Methoden?

Ja, da gibt es vieles - aber: s. o.

Danke für jeden guten Tipp!

Entspanne Dich ein bißchen mehr und sei ihm ein Freund, den er gerade jetzt braucht - einfach nicht jede Handlung zur Chefsache umfunktionieren. Wenn er die Eingangstüre vor Dir passiert, macht das aus ihm noch lange keinen Rudelführer. Einen Futternapf solltest Du ihm auch gönnen - Handfütterung IMO nur, wenn es Leckerlis sind. Wichtiger ist es, dass Du mit ihm übst, ihm Sachen/Nahrung problemlos wieder wegnehmen zu dürfen, da es auch durchaus mal was giftiges sein kann, das er verschlucken möchte…

Ansonsten viel Spaß und Freude für Euch und Dir mit dem Buben!

Schöne Grüße
Esther

Hallo Esther!

seit einigen Tagen habe ich einen Hund aus dem Tierschutz. Er
ist ca. 17 Monate alt und kastriert, augenscheinlich ein
Berger Picard und kommt aus schlechter Haltung (war mit noch
zwei weiteren Hunden bei einem obdachlosen Alkoholiker, der
die Tiere geschlagen hat).

oh…ist das etwa einer von diesem hübschen „Käse-Trio“, die
ich im Netz gesichtet habe???

Genau! :smile: Und zwar Camembert (jetzt Anton), sein Bruder Brie ist auf einem Hof mit weiteren Hunden, Pferden und viel Auslauf am Bodensee untergekommen. Nur Gouda sitzt noch im Tierheim.
Anton ist natürlich noch viiiiiiell hübscher und lieber als auf den Bilder! :smile:

Von mir bis jetzt fest gestellten Stressfaktoren sind: Männer,
Ansammlungen von Menschen (ab drei/vier), laute und/oder
schnell fahrende Autos (je größer, je schlimmer), besonders im
Dunkeln, wenn die Scheinwerfern an sind, plötzliche Bewegungen
und laute Geräusche. Bei Begegnungen mit anderen Hunden ist er
interessiert, aber auch da schnell eingeschüchtert.

Nur Geduld - von Tag zu Tag gewinnt er mehr Vertrauen und
Selbstbewußtsein. Man könnte hier auch mit homöopathischen
Mitteln unterstützend mitwirken. Aber lass’ ihm vielleicht
erstmal die nötige Zeit, sich an alles neue zu gewöhnen.

Was er jetzt schon die ganze Zeit ins Wasser und ins Futter bekommt sind Rescue Remedies.

Ich ignoriere seine Befürchtungen, tröste ihn natürlich nicht,
zwinge ihn aber auch nicht mit Gewalt weiterzugehen.

Na, aber ein paar beruhigende Worte wirst Du doch schon hier
und da für ihn übrig haben, oder?!

Nein, genau das nicht! Und zwar weil Hunde Trost nicht verstehen, er kommt in hündischer Kommunikation nicht vor. Was sie allerdings verstehen, ist Zuwendung, egal in welcher Form. Wenn ich mich nun, wenn er Angst zeigt, ihm in angenehmer Form zuwende (für Menschen: Trost), ist es für ihn Lob, d.h. ich würde ihn in seiner Angst bestätigen und sie somit verstärken. Und das soll ja gerade eben nicht geschehen!
Außerdem bin ich ihm als ranghöhere Rudelführerin ja sozusagen „Vorbild“. Wenn ich also ruhig, gelassen und fröhlich bleibe und auf seine Ängste nicht eingehe, setze ich das Signal: „Alles in Ordnung, du brauchst keine Angst zu haben.“
Nach Rücksprache mit einer sehr angsthundeerfahrenen Tierschützerin werde ich jetzt allerdings „Kennworte“ anwenden, also z.B. „Das ist in Ordnung - Baustelle.“ oder „Das ist in Ordnung - Spaziergänger.“ Das Ganze allerdings nicht im tröstenden Tonfall, sondern gelassen und fröhlich.
Außerdem wird er von jetzt ab bei jedem erfolgreichen Bestehen einer angstbesetzten Situation, z.B. zwar zögerlich, aber nicht panisch an einem Mann vorbei gegangen zu sein, mit einem besonderen Leckerchen belohnt.

Ängste eines (noch) sehr
verstörten Hundes zu ignorieren halte ich für ein wenig
hilfreiches Mittel.

Siehe oben.

In der Wohnung hat er sich innerhalb weniger Tage entspannt.
Schon nach einem Tag hat er mit dem Schwanz gewedelt und nach
drei Tagen das erste Mal etwas gespielt.

na siehste…

Schön, nicht wahr? :smile:

Ich füttere ihn zurzeit aus der Hand,

…warum das denn? (interessiert mich einfach)

Weil es die Bindung stärkt. Ich mache damit deutlich, dass ich diejenige bin, die die Macht über lebenswichtige Ressourcen, in diesem Fall Futter, hat. Und je stärker seine Bindung an mich wird und je mehr er mir vertraut, desto mehr kann meine Haltung seine Ängste beeinflussen. Desto mehr er darin vertraut, dass ich als Rudelführerin ja die Verantwortung fürs Rudel habe und bestimmte Situationen schon wirklich okay sein werden, wenn ich signalisiere, dass sie okay sind, desto eher entspannt er sich.

Alleinebleiben:
Bis dato haben wir kleine Zeiträume von 10 bis 20 Minuten
geübt. Wie übt man so etwas am besten? Was muss beachtet
werden?

Wie lief es denn bisher? War er brav, während Du weg warst?
Hat er geweint?

Soweit ich das mitbekommen konnte: Erst natürlich viel Geschnüffel an der Tür, dann etwas leiseres Winseln und Jaulen, dann wieder Ruhe, dann noch ein bisschen Winseln. Generell ist er ein sehr ruhiger Geselle.

Und wie verhält man sich, wenn man wiederkommt? Er hat sich
natürlich gefreut, als ich wiederkam und beim ersten Mal habe
ich ihn dann auch begrüßt und gestreichelt, beim nächsten Mal
habe ich ihn nach viel vorangegangenem Hin- und Hergedenke
dann aber ignoriert.

Wieso ignorierst Du ihn dauernd? Wenn ich mich von meinem Hund
im richtigen Tonfall verabschiede, weiß er, dass ich loswill
und er nicht mitkann. Ein Leckerli noch zum Abschied, Kopf
gestrubbelt - und ab dafür. Wenn ich wiederkomme, freue ich
mich, dass er sich freut und freue mich und lobe ihn, dass er
brav war. Man muss für ihn das Alleinesein nicht zum Staatsakt
erklären - aber einfach zu einem notwendigen Übel, dass aber
alles in allem doch garnicht soooo schlimm war, weil man ja
immer wiederkommt.

Das habe ich inzwischen etwas revidiert. Er wird kurz gestreichelt, wenn ich wieder hereinkomme.

Autofahren:
Er ist in einer Transportbox im Auto zu mir gekommen und da
gab’s auch mit dem Fahren keine Probleme. Deswegen dachte ich
gestern, ich könnte es wagen, mal das Autofahren auf dem
Rücksitz mit ihm zu probieren.

Du benutzt also keine Transportbox? Wenn nicht, warum? (Ein
Hund muss mittlerweile im Auto gesichert transportiert
werden.)

Er wurde gesichert transportiert, allerdings mit einem Autogeschirr für Hunde, das man im Sicherheitsgurt einrasten lässt.

Und wenn er den Transport in einer Transportbox
abkann, dann benutze eine in der entsprechenden Größe (darin
ist auch sein Sichtfeld eingeschränkt und das kann der
Fahrkrankheit entgegenwirken).

Da hast du absolut recht! :smile:) Ich habe allerdings den Wald für lauter Bäumen nicht gesehen. Gestern abend kam mir diese Idee dann auch und heute werden wir es mal ausprobieren. Denn so allmählich leert sich meine Tiefkühltruhe und ich muss mal wieder anständig einkaufen. :wink:

Entspanne Dich ein bißchen mehr und sei ihm ein Freund, den er
gerade jetzt braucht - einfach nicht jede Handlung zur
Chefsache umfunktionieren. Wenn er die Eingangstüre vor Dir
passiert, macht das aus ihm noch lange keinen Rudelführer.

Stimmt. Auch das wurde inzwischen etwas revidiert.

Einen Futternapf solltest Du ihm auch gönnen - Handfütterung
IMO nur, wenn es Leckerlis sind.

Siehe oben.

Wichtiger ist es, dass Du mit
ihm übst, ihm Sachen/Nahrung problemlos wieder wegnehmen zu
dürfen, da es auch durchaus mal was giftiges sein kann, das er
verschlucken möchte…

Das ist zum Glück überhaupt kein Problem.

Ansonsten viel Spaß und Freude für Euch und Dir mit dem Buben!

Werden wir haben! :smile: Danke!

Schönen Gruß zurück,
Christiane

Hallo Maja!

Über das Thema Alleine sein gibt es im Archiv ettliche Threads
dazu. Wenn Du die Detailsuche benutzt, gib im Suchfeld mal
„alleine“ ein und suche nur im Haustierbrett…viel Spass :wink:

Werd ich machen. Danke für den Hinweis.

Dazu benötigst Du den kostenlosen Premiumdienst.

Ha’m wir schon. :wink:

Zum Thema Übelkeit während des Autofahrens…es gibt Hunde und
auch Menschen, die vertragen Autofahren nur sehr schlecht. Das
hängt mit dem Gelichgewichtssinn und dem Hirn zusammen, die
zwei gegensätzliche Anforderungen gebacken kriegen
müssen…der Körper sagt dem Gehirn „Ich bewege mich
nicht“…Di Augen sagen dagegen „Tust Du wohl…und sieh nur
wie schnell“ Das ist wie im 180°Grad Kino.

Deswegen probiere ich es heute dann mal mit Transportbox. Da ist mir das naheliegendste einfach nicht eingefallen. Siehe auch oben: Antwort zu Esthers Beitrag.

Zum Thema Reisekrankheit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reisekrankheit
Das lässt sich ziemlich gut auf den Hund übertragen, dem es in
dem Moment genauso besch. geht wie einem reisekranken Meschen.
Du kannst versuchen darauf zu achten, dass der Hund immer nur
nach vorne schaut und immer Frischluft bekommt.

Mmmh, zieht’s dann nicht zu sehr für ihn?

Es gibt auch Reisetabletten für längere Fahrten:
ZB. „Bonamine“

Noch’n Dank!

Schönen Gruß,
Christiane

Hallo Bernd!

erinnert mich etwas an unsere Mira ;o))

Und? Ist sie inzwischen der entspannteste Hund auf der Welt? :smile:)

ich denke du machst es genau richtig!

Danke für den Zuspruch!

Ob man den Hund beim
„Nachhausekommen“ strechelt - darüber gehen die Meinungen
auseinander! Ich sag mal, daß man ihn schon kurz streicheln
sollte, aber nicht so tun, als ob jetzt was ganz besonderes
wäre. Den Hund zu ignorieren halte ich fast nie für gut - hier
auf jeden Fall nicht!

Ich habe es inzwischen auch etwas revidiert. Er wird kurz gestreichelt und begrüßt, allerdings dann doch ignoriert, wenn er danach noch einen „Riesenbohei“ macht und die ganze Zeit um mich rumspringt und mich auch anspringen will, um mir das Gesicht zu lecken. Letzeres darf ja schon wegen anderer Menschen, denen er mit seiner Schulterhöhe von fast 70 cm dann mal auf diese Weise irgendwann zeigen möchte, wie sehr er sie mag, nicht zur Gewohnheit werden.

Das mit dem Alleine bleiben kann man natürlich angewöhnen (so
erst mal ein paar Sekunden vor der Tür raus, usw…). Ob er
irgendwann überhaupt länger allein bleiben kann ist je nach
Hund unterchiedlich…

Ich hoffe noch! Denn so drei oder vier Stunden müssen ab und zu mal drin sein. Was ist sonst, wenn ich mal zum Arzt o.ä. muss?

Das mit der Angst vor allem möglichem legt sich immer mehr je
mehr Hundi merkt, daß er nu ein „wirkliches“ zu Hause hat.
Allerdings kann dies schon Monate/Jahre dauern je nach
Vorgeschichte. Gewisse Ängste werden vermutlch bleiben, aber
das ist ja auch normal bei anderen Hunden…

Ich habe mich schon mit Geduld gewappnet. Es ist aber auch jetzt schon sehr schön zu sehen, wenn schon „Kleinigkeiten“ besser laufen. Jeder noch so kleine Fortschritt wärmt das Herz. :smile:

Was das Auto fahren betrifft glaub ich kaum, daß die langsame
Steigerung etwas bringt. Allerdings kann man es ja mit
Beruhigungstropfen (gibt da ein gutes pflanzliches, aber der
Name fällt mir net ein…) versuchen - der Tierarzt kann da
bestimmt das Beste nennen .

Ich versuch’s jetzt mal mit der Transportbox. Siehe auch Antworten oben.

Schönen Gruß,
Christiane

Hallo Christiane,

Genau! :smile: Und zwar Camembert (jetzt Anton), sein Bruder Brie
ist auf einem Hof mit weiteren Hunden, Pferden und viel
Auslauf am Bodensee untergekommen. Nur Gouda sitzt noch im
Tierheim.

…drücken wir dem „Holländer“ mal feste die Daumen - das klappt schon noch ;o)

Anton ist natürlich noch viiiiiiell hübscher und lieber als
auf den Bilder! :smile:

…und auf den Fotos war er schon wunderschön!

Was er jetzt schon die ganze Zeit ins Wasser und ins Futter
bekommt sind Rescue Remedies.

Das ist sicher ok so.
Gibt ja noch unzähliges mehr - aber zuviel „rumdoktorn“ ist sicher auch nicht der richtige Weg.

Ich ignoriere seine Befürchtungen, tröste ihn natürlich nicht,
zwinge ihn aber auch nicht mit Gewalt weiterzugehen.

Na, aber ein paar beruhigende Worte wirst Du doch schon hier
und da für ihn übrig haben, oder?!

Nein, genau das nicht! Und zwar weil Hunde Trost nicht
verstehen, er kommt in hündischer Kommunikation nicht vor.

Den meinte ich auch nicht - Beruhigung, wie Du schon sagst, im Sinne von Fröhlichkeit, Ruhe - und das zu signalisieren geht bestens mit der Stimme!

Was
sie allerdings verstehen, ist Zuwendung, egal in welcher Form.

genau!

Nach Rücksprache mit einer sehr angsthundeerfahrenen
Tierschützerin werde ich jetzt allerdings „Kennworte“
anwenden, also z.B. „Das ist in Ordnung - Baustelle.“ oder
„Das ist in Ordnung - Spaziergänger.“ Das Ganze allerdings
nicht im tröstenden Tonfall, sondern gelassen und fröhlich.

So oder so ähnlich dachte ich es auch.

Ängste eines (noch) sehr
verstörten Hundes zu ignorieren halte ich für ein wenig
hilfreiches Mittel.

Siehe oben.

Naja…„Achtung Baustelle - aber ist in Ordnung“ ist doch eine Reaktion und eher keine Ignoranz, oder?!

In der Wohnung hat er sich innerhalb weniger Tage entspannt.
Schon nach einem Tag hat er mit dem Schwanz gewedelt und nach
drei Tagen das erste Mal etwas gespielt.

na siehste…

Schön, nicht wahr? :smile:

na klar! :o)

Weil es die Bindung stärkt. Ich mache damit deutlich, dass ich
diejenige bin, die die Macht über lebenswichtige Ressourcen,
in diesem Fall Futter, hat. Und je stärker seine Bindung an
mich wird und je mehr er mir vertraut, desto mehr kann meine
Haltung seine Ängste beeinflussen. Desto mehr er darin
vertraut, dass ich als Rudelführerin ja die Verantwortung fürs
Rudel habe und bestimmte Situationen schon wirklich okay sein
werden, wenn ich signalisiere, dass sie okay sind, desto eher
entspannt er sich.

Aha, danke…man lernt doch nie aus!

Wie lief es denn bisher? War er brav, während Du weg warst?
Hat er geweint?

Soweit ich das mitbekommen konnte: Erst natürlich viel
Geschnüffel an der Tür, dann etwas leiseres Winseln und
Jaulen, dann wieder Ruhe, dann noch ein bisschen Winseln.
Generell ist er ein sehr ruhiger Geselle.

…dann seid ihr doch auf dem richtigen Weg!

Er wurde gesichert transportiert, allerdings mit einem
Autogeschirr für Hunde, das man im Sicherheitsgurt einrasten
lässt.

Und wenn er den Transport in einer Transportbox
abkann, dann benutze eine in der entsprechenden Größe (darin
ist auch sein Sichtfeld eingeschränkt und das kann der
Fahrkrankheit entgegenwirken).

Da hast du absolut recht! :smile:) Ich habe allerdings den Wald
für lauter Bäumen nicht gesehen. Gestern abend kam mir diese
Idee dann auch und heute werden wir es mal ausprobieren. Denn
so allmählich leert sich meine Tiefkühltruhe und ich muss mal
wieder anständig einkaufen. :wink:

grins…und das Wochenende steht auch vor der Tür…

Ich halt die Daumen, dass das Fahren klappt in der Box!

Alles Liebe und schönes WE!
Esther