Hallo Ralf
Eine Religion ist ein solidarisches System von
Überzeugungen und Praktiken, die sich auf heilige, d.h.
abgesonderte und verbotene Dinge, Überzeugungen und Praktiken
beziehen, die in einer und derselben moralischen Gemeinschaft,
die man Kirche nennt, alle vereinen, die ihr angehören. […]
wenn man zeigt, dass die Idee der Religion von der Idee der
Kirche nicht zu trennen ist, dann kann man ahnen, dass die
Religion eine im wesentlichen kollektive Angelegenheit
ist.
Finde mit diesem Aspekt hat er bzw Du es getroffen
Erstens: Religion ist stets etwas, das jeden Einzelnen
persönlich angeht. Darin ist sie anders als die Kultur. Kultur
betrifft zwar jeden einzelnen, aber nicht jeder einzelne muß
sie auch zu seinem persönlichen Anliegen machen.
Diese differenzierung stimme ich nicht zu. Auch die kultur ist etwas, was jeden einzelnen angeht.
Was Religion
ist, läßt sich demnach nicht von außen verstehen. Das heißt:
Allein das religiöse Bedürfnis ist der Schlüssel zum
Verständnis dessen, was Religion ist. Einen anderen Weg gibt
es nicht.
Nur ist dieses bedürfnis eben in jedem vorhanden, was die ussage wieder reletiviert
Wenn vom Wesen der
Religion die Rede ist, so befindet sich die Frage: „Welchen
Zweck hat Religion für uns?“ bereits als Frage im Irrtum. Aus
ihr spricht eine Haltung, welche Religion ohne religiöses
Bedürfnis zu verstehen sucht.
Das ist sehr gut gesagt
„Wozu existieren wir?“ Hinsichtlich alles anderen
können wir fragen, welchen Sinn seine Existenz für uns habe.
An die Religion lässt sich diese Frage jedoch nicht richten.
In Hinblick auf alle anderen Dinge können wir uns selbst (oder
die Menschheit) zum telos ihrer Beziehung zu uns machen und
demgemäß ihren Wert für unser Leben und unsere Existenz
bestimmen. Wir können uns (oder die Menschheit) zum
Mittelpunkt machen und uns ausrechnen, welche Bedeutung ihnen
als Inhalte in unserem Leben (oder im Leben der Menschheit)
zukommt. Wenn diese Daseins- und Denkweise, in der wir uns zum
telos aller anderen Dinge machen, erschüttert wird und die
dieser Haltung entgegengesetzte Frage auftaucht: „Wozu
existieren wir selbst denn?“, dann tut sich erst der
eigentliche Ort auf, von dem aus Religion in Sicht kommt.
Sehr schön gesagt, aber der Autor verwechselt Glauben mit Religion.
Das gesagte trifft auf den Glauben zu. Der Glaube ist die grundlage einer Religion, die sich zB zusätzlich durch spirituelle Handlungen auszeichnet
Freundliche Grüße und danke für das Posting
Beat