Nun, da ergeben sich gerade bei der Bibel schon mal gewisse
Probleme… welche darfs denn sein, und vor allem in welcher
übersetzung. Eine „Bibelurschrift“ gibt es ja nicht.
Ja aber das ist ja nicht unser Problem jetzt.
Die eigentliche Frage ist dann nur noch, wer wohin gehen wird.
Jepp, aber diese frage hier für uns menschen definitiv
beantworten zu können, halte ich für vermessen. Denn diese
Entscheidung obligt in diesen Glaubenssystemen alleine Gott
(oder wie auch immer)
Zustimmung!
Weil Gott Gott ist und weil man an seine Allmacht glaubt und sich seinem WILLEN unterordnet, darf NIEMAND entgegen seinem Willen, Menschen verbal in die Hölle verbannen…
Aber es darf auch kein Mensch, Menschen zwangsweise verbal in den Himmel kommen lassen. Denn auch darüber obliegt die Enscheidung allein Gott.
Will sagen, wenn es darum geht, so muss man in beiden RIchtungen aufpassen, dass man nicht die GRENZE überschreitet.
ALso ich muss aufpassen, dass ich nicht alle in die Hölle verweise aber auch du musst aufpassen, dass du nicht jeden „rettest“:=)
Stell dir vor, du bist vor Gott und er sagt dir: „Michael oblag dir die Verwaltung meines Reiches? Nun, befördere jetzt die Ungläubigen und Bösen in den Himmel, wenn du die Macht hast!“
Auf diesen Gedanken nehme ich unten noch Stellung.
Daraus interpretierst DU jetzt, dass es keine Frage des
Glaubens ist, also dass nicht alle Ungläubige per se in die
Hölle kommen …sondern dass die ABgrenzung zwischen Himmel-
und Höllenreich und ihren Bewohnern nicht nach dem Glauben
sondern an den Taten entlang entschieden wird.
Nun, da bin ich ja auch nicht so ganz alleine mit der Ansicht,
dass man die Bibel in dieser Frage so auslegen KANN.
Wer legt es noch so aus?
Man kann sie natürlich auch anders auslegen, dann gibt es aber
innerchristliche Probleme mit der Logik. Denn eine gütige
Gottheit, die einen Teil der Menschheit per se verdammt… das
passt nicht zusammen.
Das Problem ist in deinem Kopf.
Denn eine Eigenschaft ist, dass Gott gerecht ist. Und wahre Gerechtigkeit kann nur gelten, wenn jemand (Gott) zu beidem fähig ist.
Also zu STrafen und zu belohnen.
Wenn man aber die Liebe und Barmherzigkeit Gottes als das Absolute nimmt, ihm aber gleichzeitig die Fähigkeit abspricht (und das machst du dann im Endeffekt, weil du es als ungütig siehst)„zu strafen“…dann reduziert man Gott auf einen Gütigen, alles vergebenden und dem Menschen, seinen Gelüsten und seinem WOhl dienenden Irgendetwas, ohne eigene Kontur.
Der Mensch dient Gott, nicht Gott dient dem menschen.
Gott kann strafen, wenn er will und das darf er dann auch.
Das geht wunderbar mit seiner grds. Liebe Barmherzigkeit zusammen.
Wenn Bestrafung nicht mit Güte zusammenpasst, wozu wird Gott Gericht halten? Wozu gibts Hölle und Himmel. Sind das Scheinbestandteile der Religionen, die Gott erlogen hat, damit er uns „motiviert“. Lügt Gott? Also als Mittel zum Zweck?
Grds. für dein Problem damit:
Gott ist doch gerecht nicht?
GERECHTIGKEIT aber kann nicht da sein, wo eine Gleichmachung vorliegt, sondern nur da wo eine differenzierte Betrachtung und Behandlung vorliegt.
Deswegen wird es im Jenseits einmal Freude und einmal Zähneknirschen, einmal Himmel und einmal die Hölle, einmal Verdammte und einmal gerettete da sein.
Erkläre dir diesen scheinbaren Widerspruch mit der gerechtigkeit Gottes. Dann wird es dir nicht schwer fallen und es passt wunderbar.
Ansonsten zb. wenn du die Verdammung im Jenseits die andersbehandlung dort nicht mit Güte zusammenbringen kannst…
Sagen wir mal du hättest Recht. Wie ist es denn dann mit der Welt und seiner Ungleichheit?
Ein Kind der ohne Beine auf die Welt kommt, in Armut auf die Welt kommt, hungert usw…(Vorsicht ich spreche hier nicht mehr von Verdammung sondern von Ungleichheit!)
Das passt dann ja auch nicht mit Güte zusammen.
Und diese Realität kannst du dann ja auch nicht verneinen.
Will sagen, es ist zu einfach gedacht zu verneinen, weil es „scheinbar“ nicht in das Konzept passt, was man von Gott hat.
Allein an dieser Welt sieht man, dass Güte, Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit Gottes nicht das sind, wofür wir sie halten.
Deswegen es kann sein, dass du als Mensch nicht alle Dimensionen des Daseins erfassen kannst, also einseitig siehst, und deswegen Güte Gottes nur einseitig sehen kannst.
Macht also jemand gutes, dann kann er in den Himmel kommen.
Und zwar ohne den Glauben.
Bei uns Muslimen gibt es ganz strikte Regeln für die
Interpretation des Textes des Korans. Das müssen die Christen
nicht übernehmen, aber dennoch macht sie SInn.
Der Koran ist ja auch nicht so ein umfangreiches Werk wie die
Bibel, was den interpretations- und Auslegungsrahmen gewaltig
verkleinert.
Na ja, die Muslime haben ja auch nicht das Buch einer anderen Religion hinten an den Koran angeschlossen, dass sie letzlich für ungültig erklären.
Wenn du das AT von dem NT trennen würdest, dann hättest du eine ganz dünne Bibel, die von 4 wiederholten Jesusbiographien besteht und dann den Ansichten von den Bibelschreibern.
Also so ganz umfangreich wäre es nicht.
Der Koran hingegen hat weder die alten Bücher hinten dran gehängt noch Biographien des Mohammad, noch die Ansichten von den Alten Gelehrten.
All dies werden separat in anderen Büchern besprochen.
Das musste jetzt sein:=)
Ansonsten würde ich sagen, gerade anspruchsvolle- und umfangreiche Bücher brauchen penible Regeln der Interpretation. Denn dort besteht die Gefahr der Fehlinterpretation mehr als bei „schlichten“ Büchern.
Denn umfangreiche Darstellungen bedingen auch umfangreichen Umgang.
Weil mit jeder Interpretation die Gedanken des
Interpretierenden mit einfliessen in den Text (und damit die
Gefahr, dass sich der Teufel da einschleust in die Gedanken
des Menschen), gibts die Regel, dass alle Wörter zunächst
(bevor es zur Interpretation gesamter Sätze kommt) im Lichte
des Textes definiert werden.
Ich habe meine Interpretation als eine reine Textauslegung
betrachtet. Wertfrei und ausserhalb Christlicher Dogmatik. Es
handelt sich um keine verteidigung des Christentums als
solches.
Ist Klar. Meine AUsführungen sind ja auch kein ANgriff auf das Christentum. Sondern nur das Unverständnis wie Christen mit dem buch umgehen.
Es ist aber eine Schlichte Tatsache dass verschiedene
Christliche Kirchen das Konzept der Automatischen Verdammung
der Ungläubigen aufgegeben haben.
Wir sprechen nicht darüber, dass jeder und alles so automatisch verdammt wird, dass wir Menschen quasi ganz genau benennen können, dass dieser und jener definitv in den Himmel oder definitiv in die Hölle kommt.
Auch ich sag das nicht. Würde ich es machen, dann würde ich deine EInwände von ganz oben nicht beachten und der Teufel hätte sich in meinen Gehirn eingeschleust.
Ich spreche nicht von „automatisch in die Hölle“ kommen.
Aber ich benenne die Regel, dass Menschen in die Hölle kommen, die ungläubig sind. Die Gläubigen werden aber gerettet, wenn sie wahre Gläubige sind.
Aber, dass Ausnahmen vorliegen können, kann natürlich niemand verneinen.
Ausnahmen bestätigen aber stets die Regel.
Dein Gedankengang weist aber nicht nur auf Ausnahmemöglichkeiten hin -dann wären wir einer Meinung-sondern verneint die Regel.
Das Problem ist ja, dass du zb. dies ablehnst weil du es mit Güte Gottes nicht vereinbaren kannst. Du kannst die Güte Gottes nicht vereinbaren mit dem Bild eines gOttes, dass Menschen in die Verdammnis schickt. Bei dir gehts also nicht nur um Automatismus, sondern um die Ausschaltung der Regel.
Klar ist, dass kein Automatismus existiert. Denn letzlich weiss Gott wer wie denkt usw. und Gott allein enscheidet wer wohin geht.
Alle Versuche sich in seine Sache einzumischen sind die Akzente eines Wahren Unglaubens.
Auch die Entscheidung darüber, wen Gott in sein Reich lässt obliegt Gott allein. Und die Sache mit der Güte ist dann sein Problem.
Ich stimme aber zu, dass nicht jeder den man selbst als „ungläubigen“ einstuft, in die Hölle kommt. Das ist dann auch die Ausnahme von der Regel.
Es gibt keine Garantie, wer wohin geht.
Jemand der glaubt, er wäre gläubig, kann Ungläubig sein. Und er kommt dann in die Hölle.
Jemand der „ungläubig“ ist (sei es weil er sich selbst so nennt oder andere ihn so nennen)kann gläubig sein, ohne es selbst zu wissen. Gott kann in die Herzen schauen, er weiss es besten.
Aus diesen „Grenzfällen“ und seinen „Ausnahmezuständen“ kann aber die Regel, „Ungläubige“ kommen in die Hölle und Gläubige in den Himmel, nicht ausser Kraft gesetzt werden.
MfG