Religion und Wissenschaft

Die Theologie versteht sich als wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens , der
systematischen Analyse und Darstellung des Glaubens und der
Glaubenspraxis.

Dann frage ich einfach: Wieviele Moslems, Juden, Buddhisten und vor allem: Nichtreligiöse unterrichten dort als Professoren? Wieviele der genannten Gruppen sind unter den Studenten?

Gruß
dataf0x

Also ich weiß in etwa, wie der Studienplan
aussieht.

Ich auch, weil ich Theologie studiere…

90% des Stoffes ist vollkommen wissenschaftlich, und außerdem
für jeden Interessierten attraktiv, auch wenn er Protestant,
Atheist, Säkulär oder Nichtchrist ist. Dieser Stoff ist
allerdings nicht wirklich theologisch, sondern je nachdem:
philologisch (da kam das Hebräisch ins Spiel), archäologisch,
philosophisch, kirchenhistorisch und vieles mehr. Diesen
Komplex könnte man „Christentumswissenschaften“ oder
„Christaistik“ nennen (analog zur „Judaistik“ oder den
„Islamwissenschaften“).

Joa… Hab ich ja schon gesgat. Die Theologie bedient sich der anderen wissenschaften. So in etwa, wie die Physik der Mathematik.

Die restlichen 10% sind die eigentliche Theologie. Das hieß
„Dogmatik“, „Christologie“, „Fundamentaltheologie“ und vieles
mehr.

So ist das bei uns nicht. Die Dogmatik ist ein Teilgebiet der Systematischen Theologie und bedient sich der Philosophie. Die Christologie ist ein Teilgebiet der Dogmatik. Fundamentaltheologie gibt es bei uns (ev. Theol.) nicht.

Vielleicht gibt es da Unterschiede in den konfessionellen Lehren. In der evangelische Theologie wird sich ausschließlich wissenschaftlicher Methoden bedient. Die evangelische Theologie ist eine wissenschaftliche Disziplin.

MfG

Chris

Die Theologie versteht sich als wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens , der
systematischen Analyse und Darstellung des Glaubens und der
Glaubenspraxis.

Dann frage ich einfach: Wieviele Moslems, Juden, Buddhisten
und vor allem: Nichtreligiöse unterrichten dort als
Professoren? Wieviele der genannten Gruppen sind unter den
Studenten?

Das hat mit Interesse zu tun und nicht mit wissenschaftlichkeit. Wie viele Philologen sind denn in Physikvorlesungen???

Generell ist die Theologie ein offener Fachbereich. Das Lehren oder Lernen erfordert keine Gebundenheit an eine Religionsgemeinschaft oder Glauben irgendwelcher Art.

MfG

Chris

Hallo,

Wir sind uns einig, dass die Interpretation nur im Zusammenhang des gesamten Textes erfolgen darf.

Aus dem gesamten Text ergibt sich, dass eine Belohnung (das Himmelreich) und eine Strafe (die ewige Verdammnis) auf die Menschen wartet. Auf dies weisen nämlich die Verse hin, die das Gericht behandeln.

Die eigentliche Frage ist dann nur noch, wer wohin gehen wird.

Du führst die folgenden Verse an, dass man nicht sagen kann, dass Ungläubige in jedem Fall Strafe zu erwarten haben:

Röm2, 7:
Preis und Ehre und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld
in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben

Joh5:29
und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur
Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur
Auferstehung des Gerichts.
(d.H. selbst die Übeltäter haben noch eine Chance…)

Hier wird erstmal NUR gesagt, dass in den Himmel nur die Menschen gelangen, die „GUTES“ tun.

Mehr nicht.

Alles andere ist Interpretation.

Daraus interpretierst DU jetzt, dass es keine Frage des Glaubens ist, also dass nicht alle Ungläubige per se in die Hölle kommen …sondern dass die ABgrenzung zwischen Himmel- und Höllenreich und ihren Bewohnern nicht nach dem Glauben sondern an den Taten entlang entschieden wird.

Macht also jemand gutes, dann kann er in den Himmel kommen. Und zwar ohne den Glauben.

Bei uns Muslimen gibt es ganz strikte Regeln für die Interpretation des Textes des Korans. Das müssen die Christen nicht übernehmen, aber dennoch macht sie SInn.

Weil mit jeder Interpretation die Gedanken des Interpretierenden mit einfliessen in den Text (und damit die Gefahr, dass sich der Teufel da einschleust in die Gedanken des Menschen), gibts die Regel, dass alle Wörter zunächst (bevor es zur Interpretation gesamter Sätze kommt) im Lichte des Textes definiert werden.

Das heisst auch ganz banale Sachen werden im Lichte des Textes definiert. Wenn irgendwo steht „GUT“ „GUTE TATEN“…dann ist die Definition dessen nicht das was jeder selbst versteht, sondern das was Gott uns damit sagen wollte.

Denn, jeder Mensch ist anders, seine Ansichten von gut und schlecht, ändern sich. Ewig ist aber das WOrt Gottes und unveränderbar sind die ANsichten die dort zum Tragen kommen.

Was der Mensch und die Gesellschaft gestern als schlecht sah ist heute als „gut“ definiert, was er gestern als schlecht definiert hat, gilt heute als „gut“.

Das heisst man muss gucken, was da mit „Gute werke“, „Gut“, „Böse“, „Schlecht“ usw. gemeint ist.

1Joh3:

10: Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennbar; jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, ebensowenig, wer seinen Bruder nicht liebt.

Also die Ungerechten sind die Teifelssöhne. Was ist nun Gerecht?

7: Kinder, laßt euch von niemand irreführen! Wer das Rechte tut, ist gerecht, wie er gerecht ist;
8: wer Sünde begeht, ist vom Teufel, weil der Teufel von Anfang an sündigt. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre.

Hier ist also die Gerechtigkeit, das Rechte, als das Gegenteil von SÜnde definiert. Und wer ist nun Sünder und wer ist der Gerechte?

6: Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen und ihn nicht erkannt.

Also, der an Gott glaubt und einen wahren Glabuen hat sündigt nicht, ist damit gerecht, und die die Sündigen sind Ungläubig. Das ist erstmal die ANfangsdefinition.

Die Sache mit den „guten Werken“ ist also erstmal nicht eine Sache von: Ungläubige tun auch Gutes und können damit in den Himmel.

Es wird vielmehr eine dialektische Beziehung angenommen von taten eines Menschen und dem Glauben eines Menschen:

Gäubiger Mensch > Gute Taten

Das ist die Grundlage dieser Dialektik.

LK11:
27: Während er so redete, rief eine Frau aus dem Volk ihm zu: „Selig der Leib, der dich getragen, und die Brust, die dich genährt hat!“
28: Er aber sagte: „Selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und es befolgen!“

Also weder die gute Tat an sich noch der Glaube an sich rettet. Nur wenn beide zusammen da sind wird Rettung kommen.

Das heisst zum Einen alle, die gute Taten (in der Definition der Religion, also Taten dürfen nicht eine Sünde darstellen) vollbringen UND diese aber im Lichte eines Glaubens machen.

Wenn sie es einfach so machen, ohne den Glauben an Gott, haben sie nichts davon.

Das ist die eine Richtung der Dialektik.

DIe andere ist:

Glaube ohne gute Werke: Nützt nichts.
Weil der Glaube ohne Tat nichts ist.

Diese Dialektik wird an den folgenden Versen gut auf den Punkt gebracht:

Glaube ohne Werke:Rettung?

Jak2:
14 Was nützt es, meine Brüder, wenn einer behauptet, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?

17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hervorbringt, für sich allein tot.

Die Dialektik in die andere Richtung: Werke ohne Glaube:Rettung? (An der selben STelle):

18 Aber es könnte jemand sagen: „Du hast Glauben, ich habe Werke!“ - Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, dann will ich dir aus meinen Werken den Glauben beweisen. 
19 Du glaubst, daß es nur einen Gott gibt? Ganz recht. Aber auch die Dämonen glauben - und zittern.
20 Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, daß der Glaube ohne Werke unwirksam ist?
21 Wurde unser Vater Abraham nicht auf Grund von Werken gerechtgesprochen, da er seinen Sohn Isaak auf den Opferaltar legte? 
22 Du siehst, daß der Glaube zusammenwirkte mit seinen Werken und der Glaube durch die Werke vollendet wurde.
23 So ward das Schriftwort erfüllt: „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und „Freund Gottes“ wurde er genannt.
24 Ihr seht, daß der Mensch auf Grund von Werken gerechtgesprochen wird und nicht auf Grund von Glauben allein.

Es geht also nicht darum, dass jemand eben nicht NUR aufgrund von guten Werken in den Himmel kommt, sondern NUR wenn dieser auf dem Glauben beruht. Alle guten Werke ohne ein Glauben sind unwirksam.

Auch sehr aufschlussreich in diesem Bezug:

1petr4:

16 Hat aber einer zu leiden, weil er ein Christ ist, so schäme er sich dessen nicht, sondern preise Gott mit diesem Namen. 
17 Denn die Zeit ist da, daß das Gericht beim Haus Gottes anfängt; fängt es aber bei uns an, wie wird das Ende derer sein, die der Heilsbotschaft Gottes nicht gehorchen?
18 Wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird der Gottlose und Sünder bleiben?

ALso auch hier deutlich die Errettung der UNgläubigen steht gar nicht zur Debatte. All die AUsführungen bzgl „gute Werke“ retten, sollen also nicht so verstanden werden, dass gute Taten allein in den Himmel führen.

In diesen Versen werden nur diejenigen angesprochen, die einer Selbsttäuschung unterliegen und denken, ich glaube also bin ich gerettet. Nein erst wenn die GEMÄß dem Glauben handeln, dann sind sie gerettet.

Hier wird also sogar eine weitergehende „ewige Verdammnis“ erklärt, nämlich dass die Verdammnis nicht nur für Ungläubige gilt, sondern auch die, die gläubig sind, aber nicht gemäß dem Glauben handeln.

MfG

Hallo datafox,
zu Recht weißt Du in diesem Thread mehrfach auf Definitionsfragen hin.

Das Probhelm sehe ich darin, dass Du Deine definition von Theologisch gibt, die dem Selbstverständnis zumindst protestantischer Theologie nicht entspricht.
Das Problem ist, dass Du eine beispielsweise philologische Methode als untheologisch ansiehst, theologisch nur das benennen möchtest, was methodisch auf der Wahrheitsannahme christlicher Lehre beruht.
Das ist sowohl historisch als auch inhaltlich falsch.
Die sogenannte historisch-kritische Methode ist ein eigenständiges Produkt der wissenschaftliche Theologie in Deutschland, die erst danach ihren Einzug in die Geschichtswissenschaft und Philologie gefunden hat. Ebesno sind Religionswissenschaft und Soziologie, vor allem hinsichtlich ihrer Methoden, Kinder der Theologie, universitäts- und wissenschaftsgeschichtlich. Ihre Emanzipation beruht auf der Entdeckung weiterer Themenkreise und selbstverständlich auch auf dem Bedürfnis, sich aus kirchlicher Umklammerung zu befreien.
Aber nur, weil die Biologie eine Methode entdeckt, der sich auch die Chemie bedienen kann, ist die Biologie keine Biologie mehr.
Theologie verdankt ihren Urspung der griechischen Philosophie, der wir Begriff und Methoden ursprünglich zu verdanken haben. Das Christentum hat mit der Herausbildung von THeologie (Origenes) diese immer als die Notwendigkeit der intellektuellen Untersuchung der eigenen Religion und Geschichte verstanden. Dabei ging es immer um den Dialog (wohl gemerkt, ich rede hier von Theologie), eine der Notwendigkeiten von dem, was wir heute Wissenschaft nennen.

90% des Stoffes ist vollkommen wissenschaftlich, und außerdem
für jeden Interessierten attraktiv, auch wenn er Protestant,
Atheist, Säkulär oder Nichtchrist ist. Dieser Stoff ist
allerdings nicht wirklich theologisch, sondern je nachdem:
philologisch (da kam das Hebräisch ins Spiel), archäologisch,
philosophisch, kirchenhistorisch und vieles mehr. Diesen
Komplex könnte man „Christentumswissenschaften“ oder
„Christaistik“ nennen (analog zur „Judaistik“ oder den
„Islamwissenschaften“).

Du machst hier Trennungen, die nicht nur deswegen falsch sind, weil die meisten der oben genannten Methoden ja erst von der THeologie erfunden worden sind, um Theologie betreiben zu können. Alle diese Methoden sind grundsätzlich und existentiell notwendig auch für die (protestantische) Dogmatik.
Wenn Du das, was an Universitäten in Dogmatik gelehrt wird, für nicht-wissenschaftlich halten möchtest, musst Du das selbe mit der Philosophie tun. Es geht in der Dogmatik schließlich um das Verstehen der (christlichen) Geistesgeschichte. Es geht um das Erschließen theologischer und philosophischer Systeme. Auch diese können nur wissenschaftlich mit Hilfe von Philologie, Geschichte, Soziologie etc. erschlossen werden.
Warum also der Versuch, meinethalben die Christologie eines Barth zu verstehen, unwissenschaftlich sein soll, will sich mir nicht erschließen, dann dürfte ich auch nicht versuchen, Plato philosophisch zu verstehen.

Jemand der
nicht katholisch ist oder einfach nicht religiös ist kann mit
diesen Inhalten nichts anfangen. Es ist religiöse Lehre, was
natürlich nichts Schlechtes ist (ich sehe in
„Wissenschaftlichkeit“ lediglich eine Zuschreibung und kein
Qualitätsmerkmal).

Das ist eines der großen Dramen (deutscher) heutiger Wissenschaft: Mittlerweile vergreifen sich (anders kann man das nicht nennen) Historiker an Texten von frühen Kirchenvätern oder einen Luther. Dabei wird die Beschäfitgung mit Theologie und Kirchengeschichte als ideologisch angesehen. Es kommt zwar niemand auf die Idee, Plotin ohne Plato verstehen zu wollen, aber beim Christentum gönnte man sich eine unwissenschaftliche Ignoranz. Dumm nur, dass, wer nicht in der Lage ist, den Unterschied zwischen einem Bibelzitat und dessen Interpretation zu erkennen, auch kaum einen Text interpretieren kann.
Tatsächlich ist gerade in der Geschichtswissenschaft das wissenschaftliche Niveau der Forschung theologischer Fakultäten in der Regel weit höher. Erkennbar an der simplen Tatsache, dass man eine Doktorarbeit über Julian und Chrysostomos in den Geschichtswissenschaften schreiben kann, aber kein Wort Griechisch dafür können muss (erst, wenn man seine Doktorurkunde abholen will). Da lesen dann Historiker Übersetzungen aus dem 19. Jh (entsprechend gefärbt sicherlich auch christlicher Sicht), was nicht übersetzt ist, wird gar nicht erst gelesen, aber man muss sich als wissenschaftlicher Theologe (!) selbst bei dem schlichten Versuch, einen Fehler mit Hilfe einer Quelle nachzuweisen, den dümmlichen Ideologievorwurf gefallen lassen.
In diesem Fall wäre es schon hilfreich, dass man Methoden vor Namen bei der Frage nach Wissenschaftlichkeit gelten lässt.

Diese Lehre hat an einer staatlichen Uni nichts zu suchen -
bei dieser Aussage bleibe ich nach wie vor.

Deine Kritik würde m.E. eher die sogenannte „Praktische Theologie“ treffen, nur hier macht die Arbeit keinen Sinn, wenn die Annahme der Wahrheit christlichen Glaubens nicht Grundlage ist (und ich werde nie verstehen, warum der Steuerzahler Selbsterfahrungsseminare finanzieren soll).
Deutschsprachige europäische Theologie „produziert“ Fachleute für die Kultur, Geschichte und Philosophie Europas. Dies hat seinen Sinn und Berechtigung, soweit die Methoden wissenschaftlich sind, der interdisziplinäre Dialog gegeben und die Tradition, dass es die Aufgabe christlicher Theologie ist, sich selbst zu hinterfragen, beibehalten wird.
Es ist, und da gebe ich Dir recht, nicht Aufgabe des Staates, Prediger auszubilden - es ist aber in seinem Interesse, dass diejenigen, die die Kirche selbst zu Predigern ausbildet, sich einem wissenschaftlichen Studium gestellt haben.

Grüße,
Taju

Hallo,

Wir sind uns einig, dass die Interpretation nur im
Zusammenhang des gesamten Textes erfolgen darf.

Nun, da ergeben sich gerade bei der Bibel schon mal gewisse Probleme… welche darfs denn sein, und vor allem in welcher übersetzung. Eine „Bibelurschrift“ gibt es ja nicht.

Aus dem gesamten Text ergibt sich, dass eine Belohnung (das
Himmelreich) und eine Strafe (die ewige Verdammnis) auf die
Menschen wartet. Auf dies weisen nämlich die Verse hin, die
das Gericht behandeln.

Die eigentliche Frage ist dann nur noch, wer wohin gehen wird.

Jepp, aber diese frage hier für uns menschen definitiv beantworten zu können, halte ich für vermessen. Denn diese Entscheidung obligt in diesen Glaubenssystemen alleine Gott (oder wie auch immer)

Du führst die folgenden Verse an, dass man nicht sagen kann,
dass Ungläubige in jedem Fall Strafe zu erwarten haben:

Röm2, 7:
Preis und Ehre und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld
in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben

Joh5:29
und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur
Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur
Auferstehung des Gerichts.
(d.H. selbst die Übeltäter haben noch eine Chance…)

Hier wird erstmal NUR gesagt, dass in den Himmel nur die
Menschen gelangen, die „GUTES“ tun.

Nicht einmal das, wie bei der Lektüre von Joh5:29 hervorgeht.

Mehr nicht.

Alles andere ist Interpretation.

Jepp…

Daraus interpretierst DU jetzt, dass es keine Frage des
Glaubens ist, also dass nicht alle Ungläubige per se in die
Hölle kommen …sondern dass die ABgrenzung zwischen Himmel-
und Höllenreich und ihren Bewohnern nicht nach dem Glauben
sondern an den Taten entlang entschieden wird.

Nun, da bin ich ja auch nicht so ganz alleine mit der Ansicht, dass man die Bibel in dieser Frage so auslegen KANN.
Man kann sie natürlich auch anders auslegen, dann gibt es aber innerchristliche Probleme mit der Logik. Denn eine gütige Gottheit, die einen Teil der Menschheit per se verdammt… das passt nicht zusammen.

Macht also jemand gutes, dann kann er in den Himmel kommen.
Und zwar ohne den Glauben.

Bei uns Muslimen gibt es ganz strikte Regeln für die
Interpretation des Textes des Korans. Das müssen die Christen
nicht übernehmen, aber dennoch macht sie SInn.

Der Koran ist ja auch nicht so ein umfangreiches Werk wie die Bibel, was den interpretations- und Auslegungsrahmen gewaltig verkleinert.

Weil mit jeder Interpretation die Gedanken des
Interpretierenden mit einfliessen in den Text (und damit die
Gefahr, dass sich der Teufel da einschleust in die Gedanken
des Menschen), gibts die Regel, dass alle Wörter zunächst
(bevor es zur Interpretation gesamter Sätze kommt) im Lichte
des Textes definiert werden.

Ich habe meine Interpretation als eine reine Textauslegung betrachtet. Wertfrei und ausserhalb Christlicher Dogmatik. Es handelt sich um keine verteidigung des Christentums als solches.

Es ist aber eine Schlichte Tatsache dass verschiedene Christliche Kirchen das Konzept der Automatischen Verdammung der Ungläubigen aufgegeben haben.

Deine Auslegung sind nicht schlecht, und in sich durchaus konsistent, ABER auch diese stellen eine Interpretation dar, Du wirst verstehen, dass man das auch anders sehen kann. Darum geht es.
Es gibt keine endgültige Bibelauslegung.
Der Witz ist ja, dass Unglaube die ewige Verdammnis nicht zwingend bedingt. Der Automatismus lässt sich nicht nachweisen.

Gruß
Mike

Hallo

Ich sehe schon, daß wir hier nicht weiterkommen, weil wir unterschiedliche Voraussetzungen haben. Die einzige Theoligin die ich kenne, ist katholisch und außerdem aus Österreich. Eine andere „Theologie“ kenne ich nicht. Insofern ist jede weitere inhaltiche Diskussion sinnlos, es sei denn, es möchte sich jemand einschalten, der wie sie dasselbe studiert (hat). Jegliche Kritik meinerseits geht dahier ins Leere.

Warum also der Versuch, meinethalben die Christologie eines
Barth zu verstehen, unwissenschaftlich sein soll, will sich
mir nicht erschließen, dann dürfte ich auch nicht versuchen,
Plato philosophisch zu verstehen.

Na und das verstehe ich schon nicht mehr.

Zu untersuchen, wie ein bestimmter Christ einen bestimmten Aspekt des Christentums sieht - das wäre wieder Religionswissenschaft und nicht Theologie. Dasselbe ist, wenn man Maimonides liest und sich überlegt, welche Aussagen er über die Einheit Gottes oder was auch immer macht. Was ist da Theologisches dran?

Es ist, und da gebe ich Dir recht, nicht Aufgabe des Staates,
Prediger auszubilden - es ist aber in seinem Interesse, dass
diejenigen, die die Kirche selbst zu Predigern ausbildet, sich
einem wissenschaftlichen Studium gestellt haben.

Nö sehe ich nicht unbedingt so. Die Religion ist frei - es geht den Staat nichts an, wer ihre Lehrer sind und was sie studiert haben. Es ist eher Aufgabe der Kirchen, dafür zu Sorgen, daß keiner Priester wird, der nicht christliche Religionswissenschaften, Philosophie usw. studiert hat. Umd das zu garantieren, braucht man aber keinen begriff „Theologie“. Es ist ja alles schon da!

Gruß
dataf0x

Das Lehren
oder Lernen erfordert keine Gebundenheit an eine
Religionsgemeinschaft oder Glauben irgendwelcher Art.

Warum gibt es dann katholische, evangelische usw. Theologie? (von anderen RELIGIONEN nicht zu sprechen, was ohnehin ein Widerspruch wäre.)

Gruß
dataf0x

Hallo,

Ich sehe schon, daß wir hier nicht weiterkommen, weil wir
unterschiedliche Voraussetzungen haben. Die einzige Theoligin
die ich kenne, ist katholisch und außerdem aus Österreich.
Eine andere „Theologie“ kenne ich nicht. Insofern ist jede
weitere inhaltiche Diskussion sinnlos, es sei denn, es möchte
sich jemand einschalten, der wie sie dasselbe studiert (hat).
Jegliche Kritik meinerseits geht dahier ins Leere.

Zumindest gibt es tatsächlich grundlegende strukturelle Unterschiede zwischen evangelischer und rk Theologie. Gerade die unterschiedlichen Verträge in den einzelnen Staaten mit den jeweiligen Konfessionen sind da auch wichtig. So scheint es in Österreich im Moment so zu sein, dass sich die rk Fakultäten aufgrund des Konkordats der Umstellung auf BA/MA verweigern kann, was die ev. Fakultät in Wien sicherlich nicht tun kann.

Zu untersuchen, wie ein bestimmter Christ einen bestimmten
Aspekt des Christentums sieht - das wäre wieder
Religionswissenschaft und nicht Theologie.

Die Theologie hat die Religionswissenschaft erst erfunden! Es wäre tatsächlich schlicht richtiger zu sagen: Der Religionswissenschaftler, der einen bestimmten Aspekt einer bestimmten Religion untersucht, bedient sich theologischer Methoden. Die Theologie hat diese Methoden entwickelt, um hier natürlich die eigene Religion zu untersuchen. Letztlich hat das etwas damit zu tun, dass innerhalb europäischer Universitätsgeschichte die Theologie sich immer als ein Teil derselben verstanden hat, nie außerhalb - tatsächlich war sie ja auch mal die einzige Disziplin neben Jura und Medizin.
Wovon ich hier rede ist Wissenschaftssystematik, Du scheinst mir zu sehr Theologie = Bekenntniserfordernd festzulegen. Diesbezüglich habe ich durchaus meine Schwierigkeiten insebsondere mit österreichischen rk Fakultäten, aber tatsächlich ist es so, dass sicherlich die Motivation zum Studium bekenntnisgebunden ist.
Da aber eine klassisches Theologiestudium im besonderen Maße die Hinterfragung des Bekenntnisses zur Grundlage hat, hat das für die Ausbildung zur Folge, dass Du eher unter Theologiestudenten als unter den anderen geisteswissenschaftlichen Studierenden ein klares Problembewußtsein für die eigene Subjektivität findest. Das ist dann durchaus dieselbe semantische Falle, in die Du hier tappst: Solange das Etikett z.B. „Religionswissenschaft“, aber nicht „Theologie“ ist, ist es objektiv. Dass zur Objektivität mehr gehört als ein Etikett, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Dass man der Theologie als Universitätsdisziplin (davon rede ich) aufgrund ihres Namens (was schon absurd ist, kommt der Name doch aus der Philosophie) ihre Wissenschaftlichkeit abzusprechen gedenkt, ignoriert ihre Inhalte und Methoden.

Dasselbe ist, wenn
man Maimonides liest und sich überlegt, welche Aussagen er
über die Einheit Gottes oder was auch immer macht. Was ist da
Theologisches dran?

Es geschieht in der Regel im Rahmen einer anderen Disziplin. Es ist auch nicht chemisch oder rechtswissenschaftlich. Ich habe nur den Verdacht, es wäre für dich theologisch, wenn der Erforscher nicht nur ein Maimonidianer wäre, sondern sein grundsätzliches Interesse nur dem Erweis der trandzendenten Wahrheit des Maimonides ginge.
Wenn dem so ist, dann würde auch ich auch das nicht „theologisch“ nenne.
Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Bibelschulen und theologischen Fakultäten:wink:

Es ist, und da gebe ich Dir recht, nicht Aufgabe des Staates,
Prediger auszubilden - es ist aber in seinem Interesse, dass
diejenigen, die die Kirche selbst zu Predigern ausbildet, sich
einem wissenschaftlichen Studium gestellt haben.

Nö sehe ich nicht unbedingt so. Die Religion ist frei - es
geht den Staat nichts an, wer ihre Lehrer sind und was sie
studiert haben. Es ist eher Aufgabe der Kirchen, dafür zu
Sorgen, daß keiner Priester wird, der nicht christliche
Religionswissenschaften, Philosophie usw. studiert hat. Umd
das zu garantieren, braucht man aber keinen begriff
„Theologie“. Es ist ja alles schon da!

Das war gar nicht mal eine Forderung meinerseits, sondern schlicht eine Feststellung. Die Theologie als universitäre Disziplin hat (so in D) ihren Grund tatsächlich in dem Wunsch des Staates nach Kontrolle des klerikalen Personals. Angesichts eines immer größer werdene Spinnertum im religiösen Angebot halte ich persönlich dieses Interesse des Staates für nachvollziehbar.
Ich selbst sehe den (staatlichen) Sinn der fakultären Theologie woanders, nämlich in einer umfassenden Erforschung eigener Geschichte und Kultur, die Kinder der Theologie (Geschichtswissenschaft, Religionswissenschaft) entdecken gerade die Interdisziplinarität, die strukturell einer theologischen Fakultät schon eigen ist. Hier sehe ich persönlich (als Kirchenhistorikerin) die Zukunft und einzige Legitimität einer theologischen Fakultät.
Dazu gehört dann allerdings auch, in D unselige Strömungen theologischer (ev.) Fakultäten zu verhindern, die ein Studienabschluss nur Mitgliedern von Kirchen den ökumensichen WEltrates (also z.B. keinen Katholiken) ermöglichen wollen.
Diese Engstirnigkeit müsste dann tatsächlich die Abschaffung zur Folge haben.

Grüße,
Taju

Warum gibt es dann katholische, evangelische usw. Theologie?
(von anderen RELIGIONEN nicht zu sprechen, was ohnehin ein
Widerspruch wäre.)

Im Laufe der Geschicht haben sich ganz andere Betrachtungen der Religion ausgeformt. Was interessiert einen Katholischen Theologen Luther? Auf katholischer Seite haben sich Dogmen aufgetan, die es auf evangelischer Seite nicht gibt usw…

Es gibt aber auf evangelischer Seite sehr wohl katholische Theologen, die unterrichten. Im Grunde gehen die Methoden nicht so weit auseinander, denke ich.

MfG

Chris

Die erste erklärt die Zusammenhänge (exergese) und die 2.
enthält viele texte die die unwissenschaftlichkeit der
Evolutionstheorie buzw die wissenscghaftlichen Fakten der
bibel enthält

Ich habe mir jetzt mal einige der Links auf der zweiten Seite
angeschaut… ist ja schrecklich… lauter rumgelästere, keine
Fakten, keine Berechnungen… nur angebliche (natürlich
unbelegte) Sachaussagen, z.B. dass die Radiokarbonmethode
nicht exakt sei etc. - aber keine Begründung WARUM sie nicht
exakt sei.

Hallo anwar
Dr Wissenschaftliche Beweis, dass Proteine sich mit der zeit und unter Hitze zersetzen und nicht zusammenfügen, hast Du auch gelesen? Es gibt einige wissenschaftliche Sachen auch die Carbonmethode wird beschrieben, wieso sie efhlöerhaft sein kann.

Ein ganz, ganz billiger Propagandaversuch.

Propaganda für was???

Anwar

Die Bibel besteht aus Blättern und Tinte. Ergo ist sie real.
Ergo kann man sie untersuchen.

Richtig, man kann die Blätter und Tinte untersuchen, z.B. auf ihr Alter, auf ihre Zusammensetzung und ähnliches (vielleicht sogar auf versteckte, unsichtbare Botschaften). Der Inhalt bleibt Narration.

Grüße,

Anwar

Nun, da ergeben sich gerade bei der Bibel schon mal gewisse
Probleme… welche darfs denn sein, und vor allem in welcher
übersetzung. Eine „Bibelurschrift“ gibt es ja nicht.

Ja aber das ist ja nicht unser Problem jetzt.

Die eigentliche Frage ist dann nur noch, wer wohin gehen wird.

Jepp, aber diese frage hier für uns menschen definitiv
beantworten zu können, halte ich für vermessen. Denn diese
Entscheidung obligt in diesen Glaubenssystemen alleine Gott
(oder wie auch immer)

Zustimmung!

Weil Gott Gott ist und weil man an seine Allmacht glaubt und sich seinem WILLEN unterordnet, darf NIEMAND entgegen seinem Willen, Menschen verbal in die Hölle verbannen…

Aber es darf auch kein Mensch, Menschen zwangsweise verbal in den Himmel kommen lassen. Denn auch darüber obliegt die Enscheidung allein Gott.

Will sagen, wenn es darum geht, so muss man in beiden RIchtungen aufpassen, dass man nicht die GRENZE überschreitet.

ALso ich muss aufpassen, dass ich nicht alle in die Hölle verweise aber auch du musst aufpassen, dass du nicht jeden „rettest“:=)

Stell dir vor, du bist vor Gott und er sagt dir: „Michael oblag dir die Verwaltung meines Reiches? Nun, befördere jetzt die Ungläubigen und Bösen in den Himmel, wenn du die Macht hast!“

Auf diesen Gedanken nehme ich unten noch Stellung.

Daraus interpretierst DU jetzt, dass es keine Frage des
Glaubens ist, also dass nicht alle Ungläubige per se in die
Hölle kommen …sondern dass die ABgrenzung zwischen Himmel-
und Höllenreich und ihren Bewohnern nicht nach dem Glauben
sondern an den Taten entlang entschieden wird.

Nun, da bin ich ja auch nicht so ganz alleine mit der Ansicht,
dass man die Bibel in dieser Frage so auslegen KANN.

Wer legt es noch so aus?

Man kann sie natürlich auch anders auslegen, dann gibt es aber
innerchristliche Probleme mit der Logik. Denn eine gütige
Gottheit, die einen Teil der Menschheit per se verdammt… das
passt nicht zusammen.

Das Problem ist in deinem Kopf.

Denn eine Eigenschaft ist, dass Gott gerecht ist. Und wahre Gerechtigkeit kann nur gelten, wenn jemand (Gott) zu beidem fähig ist.

Also zu STrafen und zu belohnen.

Wenn man aber die Liebe und Barmherzigkeit Gottes als das Absolute nimmt, ihm aber gleichzeitig die Fähigkeit abspricht (und das machst du dann im Endeffekt, weil du es als ungütig siehst)„zu strafen“…dann reduziert man Gott auf einen Gütigen, alles vergebenden und dem Menschen, seinen Gelüsten und seinem WOhl dienenden Irgendetwas, ohne eigene Kontur.

Der Mensch dient Gott, nicht Gott dient dem menschen.

Gott kann strafen, wenn er will und das darf er dann auch.

Das geht wunderbar mit seiner grds. Liebe Barmherzigkeit zusammen.

Wenn Bestrafung nicht mit Güte zusammenpasst, wozu wird Gott Gericht halten? Wozu gibts Hölle und Himmel. Sind das Scheinbestandteile der Religionen, die Gott erlogen hat, damit er uns „motiviert“. Lügt Gott? Also als Mittel zum Zweck?

Grds. für dein Problem damit:
Gott ist doch gerecht nicht?

GERECHTIGKEIT aber kann nicht da sein, wo eine Gleichmachung vorliegt, sondern nur da wo eine differenzierte Betrachtung und Behandlung vorliegt.

Deswegen wird es im Jenseits einmal Freude und einmal Zähneknirschen, einmal Himmel und einmal die Hölle, einmal Verdammte und einmal gerettete da sein.

Erkläre dir diesen scheinbaren Widerspruch mit der gerechtigkeit Gottes. Dann wird es dir nicht schwer fallen und es passt wunderbar.

Ansonsten zb. wenn du die Verdammung im Jenseits die andersbehandlung dort nicht mit Güte zusammenbringen kannst…

Sagen wir mal du hättest Recht. Wie ist es denn dann mit der Welt und seiner Ungleichheit?

Ein Kind der ohne Beine auf die Welt kommt, in Armut auf die Welt kommt, hungert usw…(Vorsicht ich spreche hier nicht mehr von Verdammung sondern von Ungleichheit!)

Das passt dann ja auch nicht mit Güte zusammen.

Und diese Realität kannst du dann ja auch nicht verneinen.

Will sagen, es ist zu einfach gedacht zu verneinen, weil es „scheinbar“ nicht in das Konzept passt, was man von Gott hat.

Allein an dieser Welt sieht man, dass Güte, Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit Gottes nicht das sind, wofür wir sie halten.

Deswegen es kann sein, dass du als Mensch nicht alle Dimensionen des Daseins erfassen kannst, also einseitig siehst, und deswegen Güte Gottes nur einseitig sehen kannst.

Macht also jemand gutes, dann kann er in den Himmel kommen.
Und zwar ohne den Glauben.

Bei uns Muslimen gibt es ganz strikte Regeln für die
Interpretation des Textes des Korans. Das müssen die Christen
nicht übernehmen, aber dennoch macht sie SInn.

Der Koran ist ja auch nicht so ein umfangreiches Werk wie die
Bibel, was den interpretations- und Auslegungsrahmen gewaltig
verkleinert.

Na ja, die Muslime haben ja auch nicht das Buch einer anderen Religion hinten an den Koran angeschlossen, dass sie letzlich für ungültig erklären.

Wenn du das AT von dem NT trennen würdest, dann hättest du eine ganz dünne Bibel, die von 4 wiederholten Jesusbiographien besteht und dann den Ansichten von den Bibelschreibern.

Also so ganz umfangreich wäre es nicht.

Der Koran hingegen hat weder die alten Bücher hinten dran gehängt noch Biographien des Mohammad, noch die Ansichten von den Alten Gelehrten.

All dies werden separat in anderen Büchern besprochen.

Das musste jetzt sein:=)

Ansonsten würde ich sagen, gerade anspruchsvolle- und umfangreiche Bücher brauchen penible Regeln der Interpretation. Denn dort besteht die Gefahr der Fehlinterpretation mehr als bei „schlichten“ Büchern.

Denn umfangreiche Darstellungen bedingen auch umfangreichen Umgang.

Weil mit jeder Interpretation die Gedanken des
Interpretierenden mit einfliessen in den Text (und damit die
Gefahr, dass sich der Teufel da einschleust in die Gedanken
des Menschen), gibts die Regel, dass alle Wörter zunächst
(bevor es zur Interpretation gesamter Sätze kommt) im Lichte
des Textes definiert werden.

Ich habe meine Interpretation als eine reine Textauslegung
betrachtet. Wertfrei und ausserhalb Christlicher Dogmatik. Es
handelt sich um keine verteidigung des Christentums als
solches.

Ist Klar. Meine AUsführungen sind ja auch kein ANgriff auf das Christentum. Sondern nur das Unverständnis wie Christen mit dem buch umgehen.

Es ist aber eine Schlichte Tatsache dass verschiedene
Christliche Kirchen das Konzept der Automatischen Verdammung
der Ungläubigen aufgegeben haben.

Wir sprechen nicht darüber, dass jeder und alles so automatisch verdammt wird, dass wir Menschen quasi ganz genau benennen können, dass dieser und jener definitv in den Himmel oder definitiv in die Hölle kommt.

Auch ich sag das nicht. Würde ich es machen, dann würde ich deine EInwände von ganz oben nicht beachten und der Teufel hätte sich in meinen Gehirn eingeschleust.

Ich spreche nicht von „automatisch in die Hölle“ kommen.

Aber ich benenne die Regel, dass Menschen in die Hölle kommen, die ungläubig sind. Die Gläubigen werden aber gerettet, wenn sie wahre Gläubige sind.

Aber, dass Ausnahmen vorliegen können, kann natürlich niemand verneinen.

Ausnahmen bestätigen aber stets die Regel.

Dein Gedankengang weist aber nicht nur auf Ausnahmemöglichkeiten hin -dann wären wir einer Meinung-sondern verneint die Regel.

Das Problem ist ja, dass du zb. dies ablehnst weil du es mit Güte Gottes nicht vereinbaren kannst. Du kannst die Güte Gottes nicht vereinbaren mit dem Bild eines gOttes, dass Menschen in die Verdammnis schickt. Bei dir gehts also nicht nur um Automatismus, sondern um die Ausschaltung der Regel.

Klar ist, dass kein Automatismus existiert. Denn letzlich weiss Gott wer wie denkt usw. und Gott allein enscheidet wer wohin geht.

Alle Versuche sich in seine Sache einzumischen sind die Akzente eines Wahren Unglaubens.

Auch die Entscheidung darüber, wen Gott in sein Reich lässt obliegt Gott allein. Und die Sache mit der Güte ist dann sein Problem.

Ich stimme aber zu, dass nicht jeder den man selbst als „ungläubigen“ einstuft, in die Hölle kommt. Das ist dann auch die Ausnahme von der Regel.

Es gibt keine Garantie, wer wohin geht.

Jemand der glaubt, er wäre gläubig, kann Ungläubig sein. Und er kommt dann in die Hölle.

Jemand der „ungläubig“ ist (sei es weil er sich selbst so nennt oder andere ihn so nennen)kann gläubig sein, ohne es selbst zu wissen. Gott kann in die Herzen schauen, er weiss es besten.

Aus diesen „Grenzfällen“ und seinen „Ausnahmezuständen“ kann aber die Regel, „Ungläubige“ kommen in die Hölle und Gläubige in den Himmel, nicht ausser Kraft gesetzt werden.

MfG

Richtig, man kann die Blätter und Tinte untersuchen, z.B. auf
ihr Alter, auf ihre Zusammensetzung und ähnliches (vielleicht
sogar auf versteckte, unsichtbare Botschaften). Der Inhalt
bleibt Narration.

Nein, auch den Inhalt kann man untersuchen. Eine Methode wäre zum Beispiel die Historisch-Kritische-Exegese. Man kann schauen, ob mal etwas dazugedichtet wurde, aus welcher Intention Dinge geschrieben wurden usw…

MfG

Chris

Nun, da ergeben sich gerade bei der Bibel schon mal gewisse
Probleme… welche darfs denn sein, und vor allem in welcher
übersetzung. Eine „Bibelurschrift“ gibt es ja nicht.

Ja aber das ist ja nicht unser Problem jetzt.

War ja auch nur mal so angemerkt :smile:

Die eigentliche Frage ist dann nur noch, wer wohin gehen wird.

Jepp, aber diese frage hier für uns menschen definitiv
beantworten zu können, halte ich für vermessen. Denn diese
Entscheidung obligt in diesen Glaubenssystemen alleine Gott
(oder wie auch immer)

Zustimmung!

Weil Gott Gott ist und weil man an seine Allmacht glaubt und
sich seinem WILLEN unterordnet, darf NIEMAND entgegen seinem
Willen, Menschen verbal in die Hölle verbannen…

Aber es darf auch kein Mensch, Menschen zwangsweise verbal in
den Himmel kommen lassen. Denn auch darüber obliegt die
Enscheidung allein Gott.

Will sagen, wenn es darum geht, so muss man in beiden
RIchtungen aufpassen, dass man nicht die GRENZE überschreitet.

Genau diese Grenze überscheiten diejenigen, die die Ungläubigen pauschal in die Hölle verdammen.

ALso ich muss aufpassen, dass ich nicht alle in die Hölle
verweise aber auch du musst aufpassen, dass du nicht jeden
„rettest“:=)

Genau das ist meine Aussage…

Stell dir vor, du bist vor Gott und er sagt dir: „Michael
oblag dir die Verwaltung meines Reiches? Nun, befördere jetzt
die Ungläubigen und Bösen in den Himmel, wenn du die Macht
hast!“

Auf diesen Gedanken nehme ich unten noch Stellung.

Daraus interpretierst DU jetzt, dass es keine Frage des
Glaubens ist, also dass nicht alle Ungläubige per se in die
Hölle kommen …sondern dass die ABgrenzung zwischen Himmel-
und Höllenreich und ihren Bewohnern nicht nach dem Glauben
sondern an den Taten entlang entschieden wird.

Nun, da bin ich ja auch nicht so ganz alleine mit der Ansicht,
dass man die Bibel in dieser Frage so auslegen KANN.

Wer legt es noch so aus?

Man kann sie natürlich auch anders auslegen, dann gibt es aber
innerchristliche Probleme mit der Logik. Denn eine gütige
Gottheit, die einen Teil der Menschheit per se verdammt… das
passt nicht zusammen.

Das Problem ist in deinem Kopf.

ja, der ist mir auch recht nahe…
Deshalb komme ich ja auch zu der Schlussfolgerung, dass dieser AUTOMATISMUS der Verdammung bei Unglauben nicht möglich sein kann, denn dann würde sich Gott ja zwingend einem äußeren Regelwerk unterwerfen, und dann kommen wir in ein massives theologisches Dilemma.

Es ist also Gott möglich, aufgrund seiner Allmacht jemaden zu erretten, der nicht an ihn glaubt. (ob er es tatsächlich macht, ist eine durch uns hier nicht beantwortbare Frage)

Allein an dieser Welt sieht man, dass Güte, Gerechtigkeit,
Liebe und Barmherzigkeit Gottes nicht das sind, wofür wir sie
halten.

Das ist übrigens unter dem hübschen Namen „Theodizeeproblem“ bekannt

Deswegen es kann sein, dass du als Mensch nicht alle
Dimensionen des Daseins erfassen kannst, also einseitig
siehst, und deswegen Güte Gottes nur einseitig sehen kannst.

das kann nicht nur so sein, das ist so.

Macht also jemand gutes, dann kann er in den Himmel kommen.
Und zwar ohne den Glauben.

Bei uns Muslimen gibt es ganz strikte Regeln für die
Interpretation des Textes des Korans. Das müssen die Christen
nicht übernehmen, aber dennoch macht sie SInn.

Der Koran ist ja auch nicht so ein umfangreiches Werk wie die
Bibel, was den interpretations- und Auslegungsrahmen gewaltig
verkleinert.

Na ja, die Muslime haben ja auch nicht das Buch einer anderen
Religion hinten an den Koran angeschlossen, dass sie letzlich
für ungültig erklären.

Wenn du das AT von dem NT trennen würdest, dann hättest du
eine ganz dünne Bibel, die von 4 wiederholten Jesusbiographien
besteht und dann den Ansichten von den Bibelschreibern.

Also so ganz umfangreich wäre es nicht.

Der Koran hingegen hat weder die alten Bücher hinten dran
gehängt noch Biographien des Mohammad, noch die Ansichten von
den Alten Gelehrten.

All dies werden separat in anderen Büchern besprochen.

Das musste jetzt sein:=)

Das war ja auch keine Kritik am Koran… sondern eine schlichte Tatsachenbeschreibung.

Ansonsten würde ich sagen, gerade anspruchsvolle- und
umfangreiche Bücher brauchen penible Regeln der
Interpretation. Denn dort besteht die Gefahr der
Fehlinterpretation mehr als bei „schlichten“ Büchern.

JAAAAAAA, aber wer hier auf unserer hübschen Welt entscheidet denn dann, was die „falsche“ und was die „richtige“ Interpretation ist?
Es gibt ja genügend Interpretationen, wo dann aus den geheiligten Büchern der Satz „Du sollst Töten“ herausfällt. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt da für verschiedene Religionen ein ziemlich düsteres Kapitel. Ich bin bei Interpretationen, die für sich selber einen Alleinvertretungsanspruch haben, immer sehr vorsichtig.

Es ist aber eine Schlichte Tatsache dass verschiedene
Christliche Kirchen das Konzept der Automatischen Verdammung
der Ungläubigen aufgegeben haben.

Wir sprechen nicht darüber, dass jeder und alles so
automatisch verdammt wird, dass wir Menschen quasi ganz genau
benennen können, dass dieser und jener definitv in den Himmel
oder definitiv in die Hölle kommt.

Ahm, darf ich aus meinem Ausgangsposting zitieren

Zitat User Cologne:
ist es nicht unsinnig von einem lieben Gott zu sprechen de gut
herzig ist und einem jedem vergibt. Einem aber in unendliche
Verdammnis schickt, wenn man stirbt ohne sich zu ihm bekannt
zu haben?

Meine Antwort.
Nun, dieser Ansatz ist ja nicht allen monotheistischen Religionen zueigen… die kath Kirche hat diesen Grundsatz jedenfalls seit längerem aufgegeben

Auch ich sag das nicht. Würde ich es machen, dann würde ich
deine EInwände von ganz oben nicht beachten und der Teufel
hätte sich in meinen Gehirn eingeschleust.

*Grins*
Ich glaube übrigens nicht an den Teufel… ich halte ihn für eine billige Ausrede.
Aber das wäre was für einen eigenen Thread.

Aber ich benenne die Regel, dass Menschen in die Hölle kommen,
die ungläubig sind. Die Gläubigen werden aber gerettet, wenn
sie wahre Gläubige sind.

Aber, dass Ausnahmen vorliegen können, kann natürlich niemand
verneinen.
Ausnahmen bestätigen aber stets die Regel.

Dein Gedankengang weist aber nicht nur auf
Ausnahmemöglichkeiten hin -dann wären wir einer
Meinung-sondern verneint die Regel.

Das Problem ist ja, dass du zb. dies ablehnst weil du es mit
Güte Gottes nicht vereinbaren kannst. Du kannst die Güte
Gottes nicht vereinbaren mit dem Bild eines gOttes, dass
Menschen in die Verdammnis schickt. Bei dir gehts also nicht
nur um Automatismus, sondern um die Ausschaltung der Regel.

Klar ist, dass kein Automatismus existiert. Denn letzlich
weiss Gott wer wie denkt usw. und Gott allein enscheidet wer
wohin geht.

Alle Versuche sich in seine Sache einzumischen sind die
Akzente eines Wahren Unglaubens.

Unbestritten logische und einleuchtende Gedankengänge.

Auch die Entscheidung darüber, wen Gott in sein Reich lässt
obliegt Gott allein. Und die Sache mit der Güte ist dann sein
Problem.

Ich stimme aber zu, dass nicht jeder den man selbst als
„ungläubigen“ einstuft, in die Hölle kommt. Das ist dann auch
die Ausnahme von der Regel.

Es gibt keine Garantie, wer wohin geht.

Jemand der glaubt, er wäre gläubig, kann Ungläubig sein. Und
er kommt dann in die Hölle.

Jemand der „ungläubig“ ist (sei es weil er sich selbst so
nennt oder andere ihn so nennen)kann gläubig sein, ohne es
selbst zu wissen. Gott kann in die Herzen schauen, er weiss es
besten.

Ich könnte es nicht besser ausdrücken.
Natürlich kann man jetzt so die Dogmatik „Ungläubige kommen in die Hölle“ auf diese Weise sozusagen „retten“, indem man eben genau so argumentiert. Auch für unsere Augen „Ungläubige“ können in ihrem Herzen „gläubig“ sein. Sie müssen es nicht mal selber wissen. irgendwie kommt mir das aber so vor, dass man auf diese Weise die Definition von „gläubig“ umdefiniert… was ich aber in diesem fall begrüße. Eine interessante Art der Interpretation.

Aus diesen „Grenzfällen“ und seinen „Ausnahmezuständen“ kann
aber die Regel, „Ungläubige“ kommen in die Hölle und Gläubige
in den Himmel, nicht ausser Kraft gesetzt werden.

Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, dass es den Automatismus „bekennt sich nicht zu Gott = Ab in die Hölle“ nicht geben kann.

Insofern bin ich der Ansicht, dass eine relativ weitgehende Übereinstimmung der Ansichten erzielt wurde.
(Ein kleines Wunder hier :smile:)

Gruß
Mike

Dann waren wir ja einer Meinung…! Ich habs falsch verstanden.

Zusatz:

Zu der Änderung der Definition von Gläubig sein.

Genau so ist dies bei uns definiert, dass nicht jeder der meint zu glauben, gläubig ist.

Im Koran ist eine Stelle, wo der Dialog der Menschen bei Gericht quasi erzählt wird. Und da ist eine Stelle, wo Allah die Menschen in die Hölle sendet und diese sich wundern, dass sie in die Hölle müssen.

Und sie sagen: Wir haben doch immer an dich geglaubt usw. „Nein“, wird gesagt ihr wart immer Götzendiener.

Und die Stelle ist deswegen so unglaublich, weil im ISlam grds. davon ausgegangen wird, dass in dem Moment, wo die Menschen zu gericht auferstehen, die Seele (Geist usw.) sich ganz BEWUSST wird, was er verbrochen hat oder nicht vebrrochen hat. D.h. an sich dürfte da keiner was glauben, was nicht wahr ist, auch von sich nicht.

Dementsprechend ist dieser Unglaube, der von den betreffenden selbst nichtmal im Jenseits erkannt wird bei sich, (ich sag mal)in den untersten Dimensionen des Bewusstseins.

Es ist unmöglich diesen Unglauben als Mensch zu erkennen, weder im Diesseits noch im Jenseits.

D.h. man kann ungläubig/gläubig sein, ohne dass man es „bewusst“ registriert.

Was meinst du mit der Aussage, dass bei mir sich nicht der Teufel einschleust sondern was anderes?

MfG