Religions Freiheit verbieten?

Hallo!

Ich hab mal im Fernsehen eine Sendung über angebliche Geheimdokumente der UNO gesehen. Da sich die UNO als DER Friedenshüter aller Nationen selbst ernannt hat, wird sie bereit sein jeden Preis zu zahlen um den Weltfrieden zu bewahren.

In einigen dieser Geheimdokumente soll anscheinend drin stehen das eines der ersten Faktoren für den Frieden die Religion sein soll( siehe Irland, Israel/Pakistan, Jugoslawien etc…). Und jetzt kommts: 70% aller Kriege und Konflikte hätten verhindert werden können wenn die grossen Weltreligionen damals verboten gewesen wären. Und das ist noch nicht alles, darin steht anscheinend auch ein Konzept für eine Vorgehensweise wie man die Religionen ein für alle mal die Macht entzieht. Z.B. durch Propaganda durch die Mass-Media und Internet usw, die blossstellung aller Untergrundaktivitäten, der Verbindungen mit Politikern, GrossKonzernen und Kriminellen.

Ich finde das klingt recht übertrieben, aber das die Religionen in Israel für die Unruhe verantwortlich sind glaube ich gern!

Würde gerne eure Meinung dazu hören!

Ciao
Catmad

In einigen dieser Geheimdokumente soll anscheinend drin stehen
das eines der ersten Faktoren für den Frieden die Religion
sein soll( siehe Irland, Israel/Pakistan, Jugoslawien etc…).

Naja, das ist wohl unbestritten. Viele Konflikte sind religiös motiviert. Zumindest nach außen. Ich glaube z.B. nicht, dass man den Irland-Konflikt einfach beenden oder auch nur beruhigen könnte, indem man einfach den Religionen die Macht entzieht. Die Leute würden sich trotzdem die Köpfe einschlagen. Das sitzt der Hass tiefer. Die Religion ist IMHO oft nur eine Legitimation.

Und jetzt kommts: 70% aller Kriege und Konflikte hätten
verhindert werden können wenn die grossen Weltreligionen
damals verboten gewesen wären.

Klingt auf den ersten Blick logisch. Allerdings stellt sich auch die Frage wieviele Konflikte nicht ausgebrochen oder entstanden sind, weil es die Religionen gab. Immerhin verbreiten sie eine gewisse Ethik. Wenn auch diese Ethik sehr unterschiedlich sein kann und wie gesagt auch als Vorwand für einen Konflikt dienen kann. Aber einfach zu sagen, Religionen weg, Konflikte weg ist IMHO zu einfach.
Mal hypothetisch angenommen man verbiete die Religionen, dann müsste man ein alternatives Wertesystem etablieren, das an deren Stelle tritt. Ganz abgesehen davon, ob man das überhaupt schaffen würde (ich glaube es wäre unmöglich), so stellt sich auch die Frage ob diese Ethik so viel besser und stabiler wäre, als die der vorhandenen Weltreligionen. Insofern glaube ich, dass es unmöglich und nicht erstrebenswert ist die Religionen zu bekämpfen. Dies bezieht sich aber nicht auf Fanatiker und Radikale, die es in jeder Religion gibt und die oft die Suppe versalzen.

Ciao
Kaj

Hallo Kaj!

sehr treffende Analyse, aber Ethik und Moral unter dem Aspekt des „sonst kommst du in das Fegefeuer“ zu vermitteln ist meiner Meinung nach auch nicht gerade das Gelbe vom Ei! Wenn man anstelle von Religionsunterricht einen Ethik und Moralunterricht an den Schulen abhalten würde, könnten sich die Kinder später, sobald sie erwachsen sind immer noch entscheiden, ob sie an eine der Religionen glauben. Die Religionen wären dann quasi „verteilter“ und das Zusammengehörigkeitsgefühl einzelner Bevölkerungsgruppen wäre nicht so groß - würde heißen weniger Kriege. Das das alles sehr hypotetisch ist, ist mir schon klar…

schöne Grüße
Herbert

Hi!

So geheim ist das alles gar nicht.
Es ist bekannt, daß alle Religionen außer dem Buddhismus Dreck am Stecken haben bzgl. der angewandten „Bekehrungsmethoden“.

Daß in der Konsequenz hieraus natürlich auch Kriege im Namen von Religionen geführt werden, ist klar.

Daher wäre es m.E. die beste Lösung, zunächst in Deutschland die verfassungsmäßig beschlossene Trennung von Staat und Kirche wirklich zu vollziehen, Kirchenvermögen wie bei einem Wirtschaftsbetrieb zu versteuern und jegliche radikale Ansätze (z.B. die sog. „Kulturvereine“ und Koranschulen) sofort zu verbieten und die Verbote mit aller Härte des Gesetzes, notfalls durch Massenabschioebungen, durchzusetzen.

Im zweiten Schritt sollte dann alles daran gesetzt werden, die Macht der großen Weltreligionen auf ein Minimum zu reduzieren und jeden religiösen Kriegstreiber sofort in den Haag vor Gericht zu stellen.

Gruß,

Mathias

Wenn
man anstelle von Religionsunterricht einen Ethik und
Moralunterricht an den Schulen abhalten würde, könnten sich
die Kinder später, sobald sie erwachsen sind immer noch
entscheiden, ob sie an eine der Religionen glauben.

Unsere Moralvorstellung ist geprägt vom Christentum,etc.
Ein Moralsystem, das keinerlei tranzendenten Bezug hat, hat auf Dauer keinen Bestand. Der Mensch wird Orientierungslos, das menschliche Sein wird zur alleinigen bestimmenden Existenz. Nur wenige Menschen sind auch ohne tranzendenten Bezug gefestigt genug.
Die ganzen sozial.,kommun.,u.a. Ideologien zeigen das.
Ein Beispiel:
Hatten Leute des Kreisauer Kreises, Stauffenberg, weiße Rose noch tiefe moralische Bedenken gegen einen Tyrannenmord (relig. geprägte Wiederstandsgruppen), so hatten kommun. Kreise kein Problem zu töten.

Religionen wären dann quasi „verteilter“ und das
Zusammengehörigkeitsgefühl einzelner Bevölkerungsgruppen wäre
nicht so groß - würde heißen weniger Kriege. Das das alles
sehr hypotetisch ist, ist mir schon klar…

Gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl verhindert Auseinandersetzungen. Gegen einen den ich gut kenne, denen ich mich zugehörig fühle, werde ich wohl kaum die Hand erheben. Gegen einen Fremden ist das viel leichter.
Das ist ja auch die ideolog. Intuition von Europa.

Außerdem sind die heutigen Kriege nur sekundär relig. Natur. Primär ist es ein Kampf der Kulturen, ein Verbieten der Religionen würde daran nichts ändern. Sicherlich gehen Kulturgrenzen sehr oft einher mit Religionsgrenzen.
Die Kriege in Süd- und Lateinamerika sind Kriege zwischen Ideologien, hier treffen keine Religionen aufeinander. Ebenso: Türkei-Kurdistan, China-Tibet.
Der Kampf arab. Welt gegen Israel ist ein Kulturkampf.
Die Öffnung des öffentl. Lebens für die Juden in Europa, weil sie sich der Kultur anpassten, dennoch behielten sie ihre Religion, gab natürlich auch einige die konvertierten.

Hi
Gerade ein Verbot der Freiheit, die Religion auszuüben, die man möchte, ist eines der grössten Antriebe für Konflikte. Denn dann erhebt sich eine Ideologie (Und auch Religionen sind Ideologien) über eine andere.
Und was mach ich dann mit denen, die einfach nicht aufhören wollen, eine Religion auszuüben?
Allerdings hat „der Staat“ die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, diejenigen zur Ordnung zu rufen, die gerade gegen die Religions- (und damit auch Meinungs-) freiheit eintreten. radikale Sekten z.B. spinnerte Ultranationalisten etc.
Auch die Verflechtung von Staat und Kirche ist hierbei nicht gerade förderlich.

Es ist des weiteren interessant, das der letzte grosse Religionskrieg in Europa der 30 Jährige Krieg war. Aber auch danach kam es zu entsetzlichen Auseinandersetzungen (hauptsächlich im Namen des Nationalismus) die in der Katastrophe des 2 Weltkrieges endeten.

Die Menschen kämpfen nicht wegen Religion an sich, sie kämpfen wegen der Ideen, die andere in ihre Köpfe pflanzen. Ob diese jetzt aus „gutem Willen“, schierer Machtgier oder einfach nur aus Wahnsinn handeln, ist hierbei unerheblich.

Um mit den Worten einer begnadeten Historikerin zu schliessen:
„Nachdem so viele Menschenleben für einen so geringen Zweck vergeudet worden waren, hätten die Menschen begreifen müssen, wie durchaus vergeblich es ist, Glaubensmeinungen dem Urteil durch das Schwert zu überlassen. Statt dessen verwarfen sie die Religion als Kampfobjekt und fanden andere.“
C.V. Wedgewood, Der 30-Jährige Krieg.
(Übrigens sehr lesenswert…)

Gruss
Mike

Wenn
man anstelle von Religionsunterricht einen Ethik und
Moralunterricht an den Schulen abhalten würde, könnten sich
die Kinder später, sobald sie erwachsen sind immer noch
entscheiden, ob sie an eine der Religionen glauben.

Unsere Moralvorstellung ist geprägt vom Christentum,etc.
Ein Moralsystem, das keinerlei tranzendenten Bezug hat, hat
auf Dauer keinen Bestand. Der Mensch wird Orientierungslos,
das menschliche Sein wird zur alleinigen bestimmenden
Existenz. Nur wenige Menschen sind auch ohne tranzendenten
Bezug gefestigt genug.
Die ganzen sozial.,kommun.,u.a. Ideologien zeigen das.
Ein Beispiel:
Hatten Leute des Kreisauer Kreises, Stauffenberg, weiße Rose
noch tiefe moralische Bedenken gegen einen Tyrannenmord
(relig. geprägte Wiederstandsgruppen), so hatten kommun.
Kreise kein Problem zu töten.

da ist was wahres dran… vielen dank für diesen neuen aspekt
ich glaube halt, das religiosität die moral in falsche bahnen lenkt. jemanden anbrüllen verbieten die 10 gebote ja nicht - moral gibt es nur aus angst vor bestrafung durch das fegefeuer - ich darf ja sündigen, weil jeder sündigt und ich ja beichten kann
aber experimentell überprüfbar ist dies leider nicht. ich glaube nicht an gott, und bilde mir halt ein moralischer zu handeln als jeder sogenannte christ den ich kenne

Religionen wären dann quasi „verteilter“ und das
Zusammengehörigkeitsgefühl einzelner Bevölkerungsgruppen wäre
nicht so groß - würde heißen weniger Kriege. Das das alles
sehr hypotetisch ist, ist mir schon klar…

Gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl verhindert
Auseinandersetzungen. Gegen einen den ich gut kenne, denen ich
mich zugehörig fühle, werde ich wohl kaum die Hand erheben.
Gegen einen Fremden ist das viel leichter.
Das ist ja auch die ideolog. Intuition von Europa.

ja konflikte innerhalb der gruppe. aber auch innerhalb einer gruppe kommt es zu „gruppenspezifischen“ spannungen, solange irgend eine form von kontrolle oder herrschaft da ist!
auch in europa wird es konflikte geben, solange es typen wie den jörg haider gibt, aber das ist eine andere geschichte.

Außerdem sind die heutigen Kriege nur sekundär relig. Natur.
Primär ist es ein Kampf der Kulturen, ein Verbieten der
Religionen würde daran nichts ändern. Sicherlich gehen
Kulturgrenzen sehr oft einher mit Religionsgrenzen.
Die Kriege in Süd- und Lateinamerika sind Kriege zwischen
Ideologien, hier treffen keine Religionen aufeinander. Ebenso:
Türkei-Kurdistan, China-Tibet.
Der Kampf arab. Welt gegen Israel ist ein Kulturkampf.
Die Öffnung des öffentl. Lebens für die Juden in Europa, weil
sie sich der Kultur anpassten, dennoch behielten sie ihre
Religion, gab natürlich auch einige die konvertierten.

stimmt im prinzip, vielleicht auch weil religion generell an bedeutung verliert!

Grüße
Herbert

30jähriger Krieg
kleiner historischer Einwurf: der 30Jährige Krieg war sicher kein Religionskrieg, sondern ein „klassischer“ Krieg um die Vormacht in Europa. Religion wurde allenfalls zur Propaganda benutzt.

Andreas

kleiner historischer Einwurf: der 30Jährige Krieg war sicher
kein Religionskrieg, sondern ein „klassischer“ Krieg um die
Vormacht in Europa. Religion wurde allenfalls zur Propaganda
benutzt.

Hi Andreas :smile:)

Worum werden Kriege sonst geführt, wenn nicht um Macht und Einfluss.
der 30-Jährige Krieg begann als Religionskrieg, zumindest waren es die vordergründigen Motive der handelnden Personen. Man würde ihnen vermutlich unrecht tun, wenn man sie ausschlieslich als zynische Machtpolitiker betrachtet, die die Religion nur instrumentalisierten. Die Fähigkeit des Menschen, an das zu glauben, an das er glauben möchte, ist immer wieder verblüffend.
Er endete aber als politischer Krieg, in dem die kat. Bourbonen versuchten, die kat. Habsburger auszuschalten, was ihnen teilweise gelang…

Aber darüber könnte man noch meterweise schreiben…
Gruss
Mike

Vollkommen richtig. Nicht verbieten! Doch etwas: sie auf das zurechtstutzen, was sie eigentlich sein sollen: Privatangelegenheit!
Keine Macht den Drogen…und den Religionen!
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

sehr treffende Analyse, aber Ethik und Moral unter dem Aspekt
des „sonst kommst du in das Fegefeuer“ zu vermitteln ist
meiner Meinung nach auch nicht gerade das Gelbe vom Ei!

Irgendwie hast du m.E. nach ein sehr negatives Bild von Religionen, dass wohl in erster Linie auf den ganzen Fundamentalisten gründet. Bei denen würde ich dir völlig Recht geben.

Gott ist aber nicht nur der „strafende Gott“, sondern für viele Gläubige auch der „liebende“ Gott, d.h. der, der deinen Nächsten liebt. Daran schliesst sich ein sehr positives und tolerantes Menschenbild an. (Eigentlich, das gebe ich zu)

man anstelle von Religionsunterricht einen Ethik und
Moralunterricht an den Schulen abhalten würde, könnten sich
die Kinder später, sobald sie erwachsen sind immer noch
entscheiden, ob sie an eine der Religionen glauben.

Davon halte ich deshalb nicht viel, weil dann der Staat über die ethisch-moralische Gesinnung seiner Bürger bestimmen kann. Ob das dann immer so das Gelbe vom Ei ist, bezweifle ich. Es würde auf jedenfall eine sehr grosse Verantwortung bedeuten. Wer sollte denn bitte entscheiden, was da gelehrt wird?

Beste Grüße, Barbara

Hallo Raimund,

Ich heiße Herbert, aber auch ich grüße dich!

sehr treffende Analyse, aber Ethik und Moral unter dem Aspekt
des „sonst kommst du in das Fegefeuer“ zu vermitteln ist
meiner Meinung nach auch nicht gerade das Gelbe vom Ei!

Irgendwie hast du m.E. nach ein sehr negatives Bild von
Religionen, dass wohl in erster Linie auf den ganzen
Fundamentalisten gründet. Bei denen würde ich dir völlig Recht
geben.

Das habe ich irgendwie schon. Manche religiöse Menschen finde ich sehr sympathisch, andere wieder sind zB sehr intolerant einem Ungläubigen (also mir) gegenüber, auch wenn ich mich an die meisten moralischen Gesetze des Christentums halte (außer kein Sex vor der Ehe und ähnlich lächerliches) Auch der Religionsunterricht wirkt auf die Menschen so oder eben so. Auch wenn von Fundamentalismus noch keine Rede ist!

Gott ist aber nicht nur der „strafende Gott“, sondern für
viele Gläubige auch der „liebende“ Gott, d.h. der, der deinen
Nächsten liebt. Daran schliesst sich ein sehr positives und
tolerantes Menschenbild an. (Eigentlich, das gebe ich zu)

Ja, aber Toleranz ist leider ein Widerspruch in sich wie schon Sir Karl Popper feststellte, es heißt nämlich Intoleranz nicht zu tolerieren. Für Christen sind eben Angehörige anderer Religionen eben Barbaren die die Werte des Christentums verneinen, obwohl ihre Religionen ähnliche Werte vermitteln.

man anstelle von Religionsunterricht einen Ethik und
Moralunterricht an den Schulen abhalten würde, könnten sich
die Kinder später, sobald sie erwachsen sind immer noch
entscheiden, ob sie an eine der Religionen glauben.

Davon halte ich deshalb nicht viel, weil dann der Staat über
die ethisch-moralische Gesinnung seiner Bürger bestimmen kann.
Ob das dann immer so das Gelbe vom Ei ist, bezweifle ich. Es
würde auf jedenfall eine sehr grosse Verantwortung bedeuten.
Wer sollte denn bitte entscheiden, was da gelehrt wird?

Ja aber so bestimmt dies die Kirche. Verwendet keine Kondome etc. Ist auch nicht viel besser. Wenn eine Art Weisenrat neue ethische moralische Werte definiert, anlehnend an das Christentum - was wäre dann? Sicher ist die Frage ob moralische Werte auch ohne religiösen Hintergrund effektiv übermittelt werden können. Das weiß niemand. Die katholische Religion macht aber jedenfalls den Fehler völlig weltfremd zu sein, und alleine schon deshalb kehren ihr immer mehr Menschen den Rücken. Trotzdem werden diese dann nicht gewalttätiger. Interessant wäre es ob es Statistiken gibt, ob Atheisten mehr Verbrechen begehen als Christen. Ich glaube nicht!

Beste Grüße, Barbara

Liebe Grüße,
Herbert

Hallo Herbert,

Die katholische
Religion macht aber jedenfalls den Fehler völlig weltfremd zu
sein, und alleine schon deshalb kehren ihr immer mehr Menschen
den Rücken. Trotzdem werden diese dann nicht gewalttätiger.
Interessant wäre es ob es Statistiken gibt, ob Atheisten mehr
Verbrechen begehen als Christen. Ich glaube nicht!

machst Du hier nicht den Fehler der Verallgemeinerung?

„Die katholische Religion“ ist genauso ein Pauschalurteil wie „die Barbaren“.
Außerdem gibt es außerhalb der katholischen Kirche noch eine Reihe anderer christlichen Richtungen, die sich nicht gerne die Fehler der katholischen Kirche umhängen lassen.

Unser moralisches/ethisches Weltbild ist aber dennoch stark vom Christentum geprägt. Und Verbrechen werden von Menschen begangen, egal welcher Religion sie angehören.

Gruss Harald

Hallo Herbert (sorry wg. R.:smile:)

Das habe ich irgendwie schon. Manche religiöse Menschen finde
ich sehr sympathisch, andere wieder sind zB sehr intolerant
einem Ungläubigen (also mir) gegenüber, auch wenn ich mich an
die meisten moralischen Gesetze des Christentums halte (außer
kein Sex vor der Ehe und ähnlich lächerliches) Auch der
Religionsunterricht wirkt auf die Menschen so oder eben so.
Auch wenn von Fundamentalismus noch keine Rede ist!

Ich habe die Feststellung gemacht, dass es kaum intolerantere, besser gesagt gegenüber den Religionen hasserfülltere Menschen gibt als Atheisten, die mir ständig „beweisen“ wollen, dass es Gott nicht gibt. (Das heißt absolut nicht, dass ich das dir unterstelle!)
Mittlerweile kann man in den meisten Bundesländern den Ethikunterricht wählen, wenn man keine Lust auf Reli-Unterricht hat.

Ja, aber Toleranz ist leider ein Widerspruch in sich wie schon
Sir Karl Popper feststellte, es heißt nämlich Intoleranz nicht
zu tolerieren. Für Christen sind eben Angehörige anderer
Religionen eben Barbaren die die Werte des Christentums
verneinen, obwohl ihre Religionen ähnliche Werte vermitteln.

Das stimmt nicht, die Werte und Gebote sind , wenn man alle Religionen vergleicht, relativ universell. Man kann das auf die Formel „Behandele den anderen so, wie du behandelt werden willst“ bringen. Sicher sind z.B. Christen aber davon überzeugt, dass Jesus Gottes Sohn ist und dass Religionen, die das nicht so sehen, sich irren. Was für verdrehte Ideologien und Kriege daraus entstanden sind, will ich überhaupt nicht beschönigen. (Ganz zu Schweigen von jahrtausendelanger durch religiöse Ideologien geförderter Frauenfeindlichkeit, nicht nur im Islam!)

Nichtsdestotrotz kann der Glaube an Gott- siehe Befreiungskirche in Südamerika, Taizé, die genannten Menschen in ug Posting (Kreisauer Kreis, D. Bonhoefer u.a.)- Menschen dazu bringen, im anderen Menschen ein Geschöpf Gottes zu sehen und diesen Gegenüber als gleichwertiges Lebewesen zu behandeln.

Ja aber so bestimmt dies die Kirche. Verwendet keine Kondome
etc. Ist auch nicht viel besser.

Wie gesagt, Religionsunterricht ist freiwillig und ich kann mich bei meinen nicht an diese Kondomgeschichte erinnern:wink:, bin aber auch evangelisch.

Wenn eine Art Weisenrat neue

ethische moralische Werte definiert, anlehnend an das
Christentum - was wäre dann?

Was soll denn das für ein Weisenrat in der Praxis sein? Paritätisch mit allen wichtigen Pfilosophen, Politikern etc. besetzt, Gute Güte, die CSU (so als 5. Kolonne des Katholizismus:wink:) lässt sich das nicht entgehen und was dann bei rauskommt…Darf ich mich da bewerben?:wink:)

Sicher ist die Frage ob

moralische Werte auch ohne religiösen Hintergrund effektiv
übermittelt werden können. Das weiß niemand. Die katholische
Religion macht aber jedenfalls den Fehler völlig weltfremd zu
sein, und alleine schon deshalb kehren ihr immer mehr Menschen
den Rücken. Trotzdem werden diese dann nicht gewalttätiger.

Die Nazis waren z.B. antikirchlich eingestellt (brauchen jetzt nicht darüber zu reden, dass gerade die Protestantische Kirche sich trotzdem nur zu gerne hat instrumentalisieren lassen, überhaupt der protestantische Nationalismus in Deutschland *seufz*- anderes Thema!)und ihr Menschenbild definitiv ohne jeden Rückhalt zur christlichen Ethik.

Interessant wäre es ob es Statistiken gibt, ob Atheisten mehr
Verbrechen begehen als Christen. Ich glaube nicht!

Glaub ich auch nicht.

Beste Grüße, Barbara

Hallo Harald!

Hallo Herbert,

Die katholische
Religion macht aber jedenfalls den Fehler völlig weltfremd zu
sein, und alleine schon deshalb kehren ihr immer mehr Menschen
den Rücken. Trotzdem werden diese dann nicht gewalttätiger.
Interessant wäre es ob es Statistiken gibt, ob Atheisten mehr
Verbrechen begehen als Christen. Ich glaube nicht!

machst Du hier nicht den Fehler der Verallgemeinerung?

„Die katholische Religion“ ist genauso ein Pauschalurteil wie
„die Barbaren“.
Außerdem gibt es außerhalb der katholischen Kirche noch eine
Reihe anderer christlichen Richtungen, die sich nicht gerne
die Fehler der katholischen Kirche umhängen lassen.

Ich glaube, wenn ich mein Posting noch einmal lese, dass ich eben
nicht den Fehler der Verallgemeinerung gemacht habe.

Unser moralisches/ethisches Weltbild ist aber dennoch stark
vom Christentum geprägt. Und Verbrechen werden von Menschen
begangen, egal welcher Religion sie angehören.

Stimmt schon geht aber an den Fragen die mich quälen trotzdem
vorbei. Vielleicht sehe ich in Österreich alles noch schlimmer,
da hier fast alle katholisch sind.

Gruss Harald

Servus,
Herbert

Hallo Herbert,

die beiden aktuellen Postings habe ich dann wohl zu spät entdeckt oder die og Antwort parallel geschrieben.

Stimmt schon geht aber an den Fragen die mich quälen trotzdem
vorbei. Vielleicht sehe ich in Österreich alles noch
schlimmer,
da hier fast alle katholisch sind.

Hab ja selbst mal ein Jahr in Wien studiert, da ist der Katholizismus in der Gesellschaft ja ganz anders verwurzelt als in Deutschland (mal von Bayern abgesehen).

Aber würdest du denn einen Ethik-Unterricht befürworten, dessen Lehrplan von eurer momentanen Regierung erstellt wurde? Gerade in Ö zeigt sich doch, wie problematisch das sein kann.

Beste Grüße,

Barbara

Hallo Babara!

Ich habe die Feststellung gemacht, dass es kaum intolerantere,
besser gesagt gegenüber den Religionen hasserfülltere Menschen
gibt als Atheisten, die mir ständig „beweisen“ wollen, dass es
Gott nicht gibt. (Das heißt absolut nicht, dass ich das dir
unterstelle!)

Ich war 12, als ich nach der Erkenntnis, dass mir jahrelang völliger Unsinn sugeriert wurde alle anderen missionieren wollte. Ich erkannt aber bald, dass wenn jemand an Gott glauben kann und will man ihm das nicht ausreden kann und darf.Schaden tuts ja schließlich dann auch nicht mehr…
Ich habe seither aber immer wieder die Gegenteilige Erfahrung gemacht, nämlich wie sich manche Menschen aufregen, wenn man sich als Atheist outet - aber egal…

Mittlerweile kann man in den meisten Bundesländern den
Ethikunterricht wählen, wenn man keine Lust auf
Reli-Unterricht hat.

Ja ist bei uns (=Ö) ähnlich, nur kann ich es mir bis zu einem bestimmten Alter nicht selbst aussuchen, sondern die Eltern entscheiden

Ja, aber Toleranz ist leider ein Widerspruch in sich wie schon
Sir Karl Popper feststellte, es heißt nämlich Intoleranz nicht
zu tolerieren. Für Christen sind eben Angehörige anderer
Religionen eben Barbaren die die Werte des Christentums
verneinen, obwohl ihre Religionen ähnliche Werte vermitteln.

Das stimmt nicht, die Werte und Gebote sind , wenn man alle
Religionen vergleicht, relativ universell. Man kann das auf
die Formel „Behandele den anderen so, wie du behandelt werden
willst“ bringen. Sicher sind z.B. Christen aber davon
überzeugt, dass Jesus Gottes Sohn ist und dass Religionen, die
das nicht so sehen, sich irren. Was für verdrehte Ideologien
und Kriege daraus entstanden sind, will ich überhaupt nicht
beschönigen. (Ganz zu Schweigen von jahrtausendelanger durch
religiöse Ideologien geförderter Frauenfeindlichkeit, nicht
nur im Islam!)

Das stimmt, aber die meisten religiösen Menschen reagieren eben empört über andere Religionen (und Atheismus) weil sie denken, dass diese Menschen die Grundwerte des Christentums ebenfalls verneinen (Tue anderen nicht, was du nicht willst etc.) Was natürlich falsch ist. Dies ist eben der typische Trugschluß. Ich kann mir anders nicht erklären wieso manche Menschen solche Angst vor dem stärker werdenden Einfluß des Islam zB haben, oder manche so erbost reagieren wenn man das Christentum nur anzweifelt. Sicher läßt auch niemand gerne sein Weltbild, daß er sich über Jahre aufgebaut hat zusammenbrechen und wehrt sich dagegen.

Nichtsdestotrotz kann der Glaube an Gott- siehe
Befreiungskirche in Südamerika, Taizé, die genannten Menschen
in ug Posting (Kreisauer Kreis, D. Bonhoefer u.a.)- Menschen
dazu bringen, im anderen Menschen ein Geschöpf Gottes zu sehen
und diesen Gegenüber als gleichwertiges Lebewesen zu
behandeln.

Stimmt. Ich glaube vor allem der Buddhismus ist da extrem. Ist eine Religion die sogar mir sympathisch sein könnte, nur weiß ich sehr wenig darüber!

Ja aber so bestimmt dies die Kirche. Verwendet keine Kondome
etc. Ist auch nicht viel besser.

Wie gesagt, Religionsunterricht ist freiwillig und ich kann
mich bei meinen nicht an diese Kondomgeschichte erinnern:wink:,
bin aber auch evangelisch.

Gibts bei euch das kein Sex vor der Ehe blabla nicht? Ich bin mir da jetzt echt nicht sicher!

Wenn eine Art Weisenrat neue

ethische moralische Werte definiert, anlehnend an das
Christentum - was wäre dann?

Was soll denn das für ein Weisenrat in der Praxis sein?
Paritätisch mit allen wichtigen Pfilosophen, Politikern etc.
besetzt, Gute Güte, die CSU (so als 5. Kolonne des
Katholizismus:wink:) lässt sich das nicht entgehen und was dann
bei rauskommt…Darf ich mich da bewerben?:wink:)

Soviel ich weiß gabs da einmal einen Typen der die Menschenrechte definiert hat. Der Selbe, der jetzt auch die Menschenpflichten (daran anlehnend) definiert hat. So auf die Art: Sorge dafür, daß die anderen ihren Menschenrechten entsprechend behandelt werden. Finde ich cool - mir fällt jetzt nur nicht ein wie der heißt!

Sicher ist die Frage ob

moralische Werte auch ohne religiösen Hintergrund effektiv
übermittelt werden können. Das weiß niemand. Die katholische
Religion macht aber jedenfalls den Fehler völlig weltfremd zu
sein, und alleine schon deshalb kehren ihr immer mehr Menschen
den Rücken. Trotzdem werden diese dann nicht gewalttätiger.

Die Nazis waren z.B. antikirchlich eingestellt (brauchen jetzt
nicht darüber zu reden, dass gerade die Protestantische Kirche
sich trotzdem nur zu gerne hat instrumentalisieren lassen,
überhaupt der protestantische Nationalismus in Deutschland
*seufz*- anderes Thema!)und ihr Menschenbild definitiv ohne
jeden Rückhalt zur christlichen Ethik.

Von der Inquisition ganz zu schweigen, aber das waren Jügendsünden. Heute ist die kath. Kirche überzeugt, im Besitz der göttlichen Wahrheit zu sein, und sich nicht mehr ändern zu müssen. Nach dem Motto: Gott irrt sich nicht! Finde ich furchtbar! Die Menschen und somit die Zivilisation ändern sich, also muß sich auch die Kirche ändern, das kann sie aber nicht. Darum: Menschenrechte/pflichten

Interessant wäre es ob es Statistiken gibt, ob Atheisten mehr
Verbrechen begehen als Christen. Ich glaube nicht!

Glaub ich auch nicht.

Ich auch nicht!

Beste Grüße, Barbara

Liebe Grüße,
Herbert

Hey Barbara!

Hallo Herbert,

die beiden aktuellen Postings habe ich dann wohl zu spät
entdeckt oder die og Antwort parallel geschrieben.

Stimmt schon geht aber an den Fragen die mich quälen trotzdem
vorbei. Vielleicht sehe ich in Österreich alles noch
schlimmer,
da hier fast alle katholisch sind.

Hab ja selbst mal ein Jahr in Wien studiert, da ist der
Katholizismus in der Gesellschaft ja ganz anders verwurzelt
als in Deutschland (mal von Bayern abgesehen).

ja leider…

Aber würdest du denn einen Ethik-Unterricht befürworten,
dessen Lehrplan von eurer momentanen Regierung erstellt wurde?
Gerade in Ö zeigt sich doch, wie problematisch das sein kann.

Hast natürlich auch wieder recht. Ich habe eben diese Problematik ja schon selbst angesprochen. Mein Vorschlag war eben dieser Weisenrat. Die Regierung könnte ja jetzt auch den Lehrplan ändern und Grundwerte des Christentums verbannen wenn sie wollte. Die Werte würden auf so eine Art demokratisiert werden. Ich weiß daß das alles nicht so einfach ist. *seufz*

Beste Grüße,

Barbara

lG - Herbert

Hallo Herbert,

Ich war 12, als ich nach der Erkenntnis, dass mir jahrelang
völliger Unsinn sugeriert wurde alle anderen missionieren
wollte. Ich erkannt aber bald, dass wenn jemand an Gott
glauben kann und will man ihm das nicht ausreden kann und
darf.Schaden tuts ja schließlich dann auch nicht mehr…
Ich habe seither aber immer wieder die Gegenteilige Erfahrung
gemacht, nämlich wie sich manche Menschen aufregen, wenn man
sich als Atheist outet - aber egal…

Ja, Fundis allerorten. Glaub nur nicht , das man als „liberale“ Protestantin von so Leuten verschont bleibt. Ich darf mir da auch manch üble Sache anhören (ich Ketzerin!!:wink:). Alles in allem sind wir Menschen leider nicht immer so tolerant, wie wir sein sollten. Mir ging’s auch nur darum, dein negatives Bild von Religionen etwas zurecht zurücken. Dass da alles FriedeFreudeEierkuchen ist, sag ich ja gar nicht.

Ich kann mir anders nicht erklären wieso manche

Menschen solche Angst vor dem stärker werdenden Einfluß des
Islam zB haben, oder manche so erbost reagieren wenn man das
Christentum nur anzweifelt.

Islam=Fundamentalismus, das ist die Gleichung, die uns von allen Medien überall suggeriert wird. Das schürt natürlich Ängste.

Gibts bei euch das kein Sex vor der Ehe blabla nicht? Ich bin
mir da jetzt echt nicht sicher!

Bei den Fundis schon, aber einige „normale“ Landeskirchen segnen ja sogar Schwule und Lesben-Ehen, nicht so wahnsinnig konservativ, oder? Allerdings gibt es nicht das protestantische Dogma, da die Kirchen ansich pluraler organisiert sind (wir haben halt keinen Oberchef, der die oberste Direktive vorgibt, deshalb gibt es konservative und extrem liberale Meinungen nebeneinander)

Soviel ich weiß gabs da einmal einen Typen der die
Menschenrechte definiert hat. Der Selbe, der jetzt auch die
Menschenpflichten (daran anlehnend) definiert hat. So auf die
Art: Sorge dafür, daß die anderen ihren Menschenrechten
entsprechend behandelt werden. Finde ich cool - mir fällt
jetzt nur nicht ein wie der heißt!

Was vielleicht ne Lösung wäre, wäre Philosophie Unterricht. Epikur sollte sowieso jeder gelesen haben! Es gibt zuviel Stoiker unter uns:smile:)

Die Nazis waren z.B. antikirchlich eingestellt (brauchen jetzt

er Inquisition ganz zu schweigen, aber das waren
Jügendsünden. Heute ist die kath. Kirche überzeugt, im Besitz
der göttlichen Wahrheit zu sein, und sich nicht mehr ändern zu
müssen.

Wir Protestanten sind ja auch immer noch Abgefallene!

Ich verstehe aber deine og. Wut auf die Kath. Kirche besser, seit ich weiss , dass du aus Ö bist. Da ist der Einfluss der Kirche auf Staat und Gesellschaft wirklich noch gross. Ich will mir weder vom Staat vorschreiben lassen, was ich denke und glaube, aber auch nicht von der Kath. Kirche. Als die Kruzifixe raus sollten in Bayern habe ich gejubelt. ( war ja eh nur ein Viertelsieg des aufgeklärten 20. Jhds.)

beste Grüße,

barbara

Hi Babs!

Was vielleicht ne Lösung wäre, wäre Philosophie Unterricht.
Epikur sollte sowieso jeder gelesen haben! Es gibt zuviel
Stoiker unter uns:smile:)

Muß zugeben von „Epikur“ habe ich nie gehört. Ist das empfehlenswert um was gehts da? Habs zumindest in einem Onlinebuchshop gefunden!

Ich verstehe aber deine og. Wut auf die Kath. Kirche besser,
seit ich weiss , dass du aus Ö bist. Da ist der Einfluss der
Kirche auf Staat und Gesellschaft wirklich noch gross. Ich
will mir weder vom Staat vorschreiben lassen, was ich denke
und glaube, aber auch nicht von der Kath. Kirche. Als die
Kruzifixe raus sollten in Bayern habe ich gejubelt. ( war ja
eh nur ein Viertelsieg des aufgeklärten 20. Jhds.)

Ja, der Denkende an und für sich ist in Ö immer seltener anzutreffen, liegt aber in erster Linie an der politischen Landschaft, andererseits an der Medien-landschaft und letztlich erst an der Kirche. Wenn ich etwas ändern würde dann vermutlich ersteres bzw. zweiteres. Tatsächlich müßte sich bei uns erst zweiteres ändern bevor sich ersteres ändern könnte. Schlimm, schlimm, *seufz*

beste Grüße,

barbara

lg Herbert