das ist wohl die platteste Argumentation, die man sich
vorstellen kann! Dem anderen einfach die kompetenz zum Thema
abspechen und nicht zum Gedanken des anderen argumentieren.
Das nennt man „unsachlich“.
Kein Grund sich bei mir zu entschuldigen! Natürlich ist die Argumentation auf den ersten Blick flach, unsachlich und ein ad hominem. Sie provoziert und greift an.
Aber sieh dir die Sachlage einmal genauer an:
Es geht um die Frage, ob ein anderer Mensch an sich einen medizinischen Eingriff vornehmen lassen soll, der nicht nur körperlich sondern auch psychisch extrem belastend ist. In diesen Zustand wirst du als Mann aber nie kommen, weil die das zugehörige Organ fehlt. Und als zölibatärer Mann wirst du nicht einmal co-betroffen sein (zuimindest nicht offiziell, denn Priester sind ja nicht kastriert.)
Es ist eine Anmaßung, daß Menschen sich in eine Frage einmischen, die sie nicht einmal theoretisch betrifft. Das wollte ich aussagen, natürlich provokant formuliert. (Sonst hättest du mir aber nicht geantwortet und hättest keine zwei Zustimmungspunkte bekommen.)
Wenn mich ein Priester je dazu befragen würde, ich würde lauthals lachen.
Du kannst jetzt die positiven Aspekte aufzählen, wie Bekämpfung der Bevölkerungsexplosion und damit Verringerung der Existenzängste um die Ressourcen unseres Planeten.
Da es aber eine Religionsarbeit ist, schreib irgendwas von Teufelszeug, Mord, Todsünde usw., das wird das sein, was der Religionslehrer hören will.
Gruß
Lawrence
der Abtreibungen sehr kritisch gegenüber steht, aber die Augen nicht vor der Realität verschließen kann.
Sentiment bedeutet „Gefühl, Ausrichtung, Denkweise“. In den USA gibt es, wie du wahrscheinlich weißt, einen sehr erbitterten Kampf zwischen Pro Life (Kind ist wichtiger als Mutter) und Pro Choice (Frau darf über ihren Körper bestimmen).
Extremisten gibt es auf beiden Seiten. Auf Seiten der Pro Lifer stehen auch einige (durchaus auch obskure) christliche Vereinigungen. Nach diesen steht das Leben des Embryos ÜBER dem der Mutter und das hat diverse Auswirkungen
in einigen Bundesstaaten darf man Frauen gegen ihren Willen festhalten, einweisen, ans Bett fesseln etc. wenn man glaubt, sie könnten ihren Embryo gefährden, und so zwingen zu gebären. Das ganze nennt sich Embryonenschutzgesetz. Da gab es etwa letztes Jahr den Fall, dass ein Arzt einer Frau riet, bis zur Geburt Ruhe zuhalten. Die Frau musste aber zwei kleine Kinder zu Hause versorgen. Daraufhin hat der Arzt sie einweisen lassen, sie wurde gegen ihren Willen im Krankenhaus festgehalten, niemand wurde informiert und die zwei kleinen Kinder waren zwei Tage lang mutterseelenallein zu Hause bis die Großmutter dort reinsah und sich wunderte wo ihre Tochter steckte.
Bei UNS wäre das Freiheitsberaubung.
Wirklich wichtig ist auch irgendwie nur der Embryo, denn es wird mit Gewalt gegen Abtreibungskliniken, Ärzte und Frauen vorgegangen. Sobald aber ein Embryo „gerettet“ wurde und das Kind auf die Welt kam kümmert sich keiner um Frau und Kind, oder nur Kind so dieses zur Adoption freigegeben wurde.
Dieses Jahr wurd einer von drei (!) Ärzten in den USA, die Spätabtreibungen vornehmen dürfen, ermordet. Der Täter kam aus der Szene der christlichen Pro Lifer. Er war der Meinung er rettet die Kinder und er hat viele Anhänger. Das Leben der Mütter ist scheißegal. Spätabtreibungen werden für gewöhnlich vorgenommen, wenn die Kinder nicht lebensfähig/schwerstbehindert sind und/oder bei Lebensgefahr für die Mütter. Es ist nicht leicht eine Erlaubnis für eine Spätabtreibung zu bekommen.
Die Leute, die das verhindern wollen nehmen willigst den Tod der Mütter in Kauf um ein Leben zu retten, das vielleicht nicht mehr als zwei Atemzüge tut, wenn überhaupt.
Das waren jetzt konkrete Beispiele, aber wenn du dich auf Plattformen der Pro Life Organsationen umguckst stellst du fest, dass die Mütter denen wirklich völlig egal sind und auch die Mittel der Propaganda sind obskur. So werden Bilder von Totgeburten von älteren Föten als angeblich abgetriebene Embryos dargestellt und en detail per Website verbreitet.
Achso ja klar. Was sentiment ist, habe ich schon gewußt, nur die Buchstabenkombination „us-sentiment“ war so exotisch. Fast wie eine Eissorte!
Ist natürlich sonnenklar, daß die USA Hochburg von Frauenverachtung, Mord und Totschlag sind. Dort sind Attentate an der Tagesordnung, und Bomben, und es herrscht Hausarrest für Frauen. Es wird Zeit, daß die Amis endlich die menschenfreundlichen Werte anderer Kulturen annehmen (sie haben ja selber keine Kultur, wie du sicher weißt). In anderen Kulturen gibt es viel mehr Freiheit von Frauen, auch bei Abtreibung. Da dürfen Frauen so leben wie sie wollen! Auf die Vorreiter dieser befreienden Menschenrechtsweisheit sollten die USA nun endlich hören, zum Beispiel auf ihre ganz großen Weisen
wie Bin Laden.
Ich hoffe meine Ironie hat deine übertroffen. Angesichts der Zustände von Frauen auf diesem Planeten ausgerechnet über die USA herzuziehen hat schon eine gewisse Ironie.
Was nicht heißt, daß ich die Umtriebe von Menschenhassern der Marke Bibel irgendwie verharmlose.
Es geht um die Frage, ob ein anderer Mensch an sich einen
medizinischen Eingriff vornehmen lassen soll
und es geht auch um einen zweiten Menschen
Es ist eine Anmaßung, daß Menschen sich in eine Frage einmischen
und eine Anmassung, sich überhaupt mit anderen Menschen auf diesem schönen Planeten zu verständigen oder wie?
Wenn mich ein Priester je dazu befragen würde, ich würde lauthals
lachen
Also, ich bin zwar nicht Priester, aber Priesteramtskandidat. Und ich frage Dich: Willst Du die Zerstörung eines Menschenlebens immer einem (oder zwei) bestimmten anderen Menschen überlassen, der zu jenem ein bestimmtes Verhältnis hat, ohne generell der Zerstörung von Menschenleben skeptisch gegenüberzustehen? Das ist mitnichten selbstverständlich.
Gruss.
Aus Falschem folgt, wie du sicher weißt, Beliebiges.
Ein Embryo ist – zumindest nach den bei uns mehrheitsfähigen Definitionen – kein Mensch. Sonst müßte man eine Frau nach einer Fehlgeburt (das betrifft laut Wikipedia ca. 30% der Frauen in ihrem Leben) des Totschlags anklagen, oder zumindest wegen eines Unfalls mit Todesfolge die Polizei einschalten.
Embryo…mal angenommen, Du meinst die Frucht einer
Schwangeren bis zum 9. Monat, so ist selbst das liberalste
Abtreibungsgesetz anderer Auffassung.
Irrtum. Das Leben beginnt mit vollendeter Geburt.
Daß ein anderweitiger Schutz gilt, habe ich nicht bestritten. Die Definition von Mensch (und damit einhergehend die von Mord) ist davon aber nicht betroffen.
Ich habe nicht die leiseste Ahnung was in diesen komischen Windungen, die du deinen Denkapparat nennst, vorgeht.
Es ist mir vollkommen unersichtlich wie du aus einem völlig anderen Thema plötzlich wieder zu seiner Islamhetze kommst.
Davon war hier nicht die Rede. Es war auch nicht die Rede von anderen Ländern. Oder ob Frauen überall auf der Welt Blümchen pflücken. Du hast nachgefragt, ich habe dir geantwortet.
Das hat auch nichts mit herziehen zu tun, das sind Fakten, die sich durch Studium der Medien und intensive Auseinandersetzung mit US-Amerikanern und Amerikanerinnen ergeben haben.
Mir ist es so übersetzt worden, leider kenne ich den Originalausdruck nicht. Es geht bei der Regelung jeden Falls darum, dass ein Embryo vor dem schädlichen Verhalten seiner Mutter geschützt wird. Mir wurde es so erklärt, dass man ursprünglich ein Mittel gegen Mütter haben wollte, die trotz Schwangerschaft saufen und andere Drogen konsumieren, um sie „vor sich selbst“ zu schützen. Das halte ich zwar trotz allen guten Willens auch für bedenklich, die Auswüchse, die das angenommen hat, aber noch mehr.
ich meinte natürlich nur christlichen Religionsunterricht.
Abtreibung ist aber immer erlaubt, egal unter welchen
Umständen, es ist ein Recht der Frau. Und die Religion hat
sich dazu nicht zu äußern. So etwas würde in einem derartigen
Kontext nicht toleriert, und das weißt du, und das weiß ich.
Ich weiß es nicht.
Mir ging es eher darum, ob es möglich ist, in so einer Aufgabe eine Argumentation zu entwickeln, die nicht der katholischen Lehrmeinung entspricht, und trotzdem fair benotet zu werden. Ich glaube, das ist möglich.
Die Aussage „Abtreibung ist aber immer erlaubt, egal unter welchen Umständen, es ist ein Recht der Frau“ riecht schon ein bisschen nach undifferenzierter Polemik, und dafür würde ich keine eins geben, weder als Religions- noch als sonst irgendein Lehrer, wenn sie nicht verdammt gut begründet ist. Die Aussage ist für Deutschland nicht einmal juristisch korrekt, und auch ohne jeden Gedanken an Religion würde ich vermuten, dass die meisten Leute eine Abtreibung im achteinhalbten Monat oder die Einstellung „Verhüten ist mir zu stressig, ich treibe lieber alle zwei Jahre ab“ moralisch eher verwerflich finden.
Wir mußten uns zwischen
Zeichnen und Musik unterscheiden, was ebenfalls völlig falsch
ist.
Bei uns gab es auch nur entweder Kunst oder Musik, was vermutlich mit zeitlichen und personellen Faktoren zu tun hatte.
Warum „strange“?
Na ja, er hat halt nachgefragt, was damit gemeint ist. Das klingt nicht danach, als fände er die Idee sofort einleuchtend.
Sorry, beim nächsten Mal schreibe ich „es“ im Zweifelsfall und erhöhe die eh schon oft missverständliche Ausdrucksweise und Formulierungen meiner Beiträge noch ein wenig
Sie trägt ein Kind in sich.
Es trägt Teile des Vaters in sich.
Diese Einstellung einer potentiellen Mutter finde ich nicht
richtig.
Gottseidank ist sie aber Gesetz!
Denn sonst dürfte ein Mann eine Frau zur Abtreibung zwingen oder sie dazu zwingen, gegen ihren Willen ein Kind auszutragen. Beides wäre körperlicher Zwang, Nötigung, wenn nicht schlimmer. Wie stellst du dir ein Mitspracherecht rechtlich in der Praxis vor? Richterliche Anordnung zur Zwangsabtreibung? Anketten bis zur Geburt?
Nun, mag die Definition von Mordopfer als „geboren“ mehrheitsfähig sein (was z. B. schon mal schwankt, wenn Du Dir den Fall denkst, in welchem einer gegen den Willen der Mutter besonders brutal abtreibt).
Ich möchte Dir lediglich noch zu bedenken geben, dass die mehrheitsfähigen Definitionen nicht immer die schlausten sind.
Guckst Du: Mensch=jung, gesund, schön, schon geboren, kein Mensch=alt, schwach, behindert, krank, Embryo…Warum soll es schon wieder Recht und Gesetz geben auf dieser Welt?
Zweifacher Irrtum. Das Leben beginnt zweifellos schon vorher, nur ein Mensch als voll rechtsfähiges Subjekt ist der Mensch erst mit der Geburt, allerdings nicht erst mir vollendeter. Schon vorher wird ihm aber ein Sonderstatus zugestanden, ohne das begründet würde, warum dieser „Nichtmensch“ denn nun eigentlich solchen besonderen Schutz genießt. Da sie ja angeblich keine Menschen sind, muss man fast annehmen, Embryonen/Föten seien eine geheimnisvolle unsichtbare Spezies, aber biologisch gesehen ist das eindeutig ein Mensch.
Es ist darüber hinaus in den meisten Beziehungen ziemlich egal, was ein Mensch juristisch ist und wenn du behauptest die juristische sei die mehrheitsfähige Definition, dann ist auch dies falsch. Oder bist du der Meinung, dass werdende Eltern, Geschwister, Großeltern usw. von einem ungeborenen Kind als nicht-menschlich denken?
Ich wiederhole mich da, aber es ist einfach so, dass es wesentlich von der Einstellung und der Perspektive abhängt, wie man Menschen Allgemein und Embryonen im Besonderen auffasst. Am Anfang und am Ende des Lebens neigen wir unter Umständen dazu, uns absichtsvoll zu Distanzieren. Das erspart uns Schmerzen, es sagt aber vor allem etwas über uns aus, nicht so sehr über das „Objekt“ unserer gewollten Beziehungslosigkeit.
beim nochmaligen Nachlesen fiel mir auf, dass ich deinen gedanklichen und inhaltlichen Sprung zwischen
aber ich würde auf das Blatt schreiben, daß ein Mann sich zu dem Thema prinzipiell nicht zu äußern hat.
und
Nein, auch der hat nicht das letzte Wort.
wohl „übersehen“ habe.
Deine erste Aussage bezog sich im allgemeinen Sinne auf
Unser Religionslehrer (maskulin)…
Wir hatten das Thema Abtreibung pro und contra…,
die zweite auf ausschließlich rechtliche Aspekte, die eh schon ausnahmslos zu Gunsten der Frau geregelt sind. Das war ein nicht zu erahnender Themenwechsel für mich.
Da biste jetzt selbst schuld, wenn ich mir umsonst die Mühe für zwei Antworten gemacht habe