Religionskrieg in deutschland

Schuster [präsident des zentralrats der juden in deutschland] hatte bereits 2015 davor gewarnt, in überwiegend von Muslimen bewohnten Vierteln einiger Städte Kippa zu tragen.
Später hatte er hinzugefügt, dies gelte auch für Stadtteile, in denen
Rechtsextremisten besonders präsent seien. Nun bezog er seine Warnung
grundsätzlich auf Großstädte.

josef schuster, heute in der zeit veröffentlicht.

Unterdessen hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland den
Antisemitismus als Sünde bezeichnet und ein engagiertes Eintreten des
Verbandes gegen Judenfeindlichkeit unter Flüchtlingen zugesagt.
„Antisemitismus, Rassismus und Hass sind große Sünden im Islam, deshalb
werden wir das auch niemals dulden“, sagte Zentralratspräsident Aiman
Mazyek der Rheinischen Post.

aiman mazyek, heute in der zeit veröffentlicht.

In allen Behörden der bayerischen Staatsverwaltung müssen ab Juni Kreuze
im Eingangsbereich hängen. Diese Vorschrift beschloss das Bayerische
Landeskabinett. Es sei „als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der
Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland“ anzubringen, teilte die
Staatskanzlei mit. Die Vorschrift gilt zum 1. Juni, eine Abstimmung im
Landtag ist nicht nötig.

markus söder, heute in der zeit veröffentlicht.

spielwiese: deutschland.

deutschland reiht sich bemerkenswert in andere religiöse diktaturen ein.
nur die wege sind anders.
humanistisch.
alle können.
alle dürfen.
und am ende haben sich alle lieb.

ist diese hoffnung berechtigt?

pasquino

1 Like

Das mit den Kreuzen in den bayerischen Behörden sollte man nicht zu hoch hängen. Natürlich sind Kreuze nicht wirklich ein sinnvolles Symbel für demokratische Grundwerte , da das Christentum an sich eine extrem undemokratische Religion ist, gegen dessen Vorherrschaft die europäische Aufklärung des 18. Jahrhunderts ihre emanzipatorischen Ideale erst einmal mühsam durchsetzen musste. Es scheint aber keine Alternativen zu geben, um jene Grundwerte visuell zu symbolisieren.

Wichtig ist, WAS durch die Kreuze symbolisiert werden soll - also nicht der christliche Glaube, sondern die demokratischen Grundwerte. Und das scheint heutzutage nötig zu sein angesichts der verbreiteten naiven Anschauung, dass der Islam „zu Deutschland gehört“ und mit westlichen Werten vereinbar ist - das stimmt einfach nicht.

Das ist purer Unsinn, was Hr. Mazyek uns da auftischt. Antisemitismus und Hass (gegen Ungläubige) sind Kernmerkmale des koranischen Islam. Allerdings ist Hr. Mazyek schon lange dafür bekannt, den wahren Islam verschleiern zu wollen und der Welt vorzugaukeln, dass der Islam eine friedliche Religion ist.

1 Like

klingt beim ersten lesen widersprüchlich.

aber unterstützt söder nicht die religiösen konflikte, wenn er mittels symbol- und konfrontationspolitik - kreuze als pflicht in behörden - vorschub leistet?

jeder weiß, dass die csu im wahlkampf steht. und söder imho gerade einen großen fehler hinsichtlich wählergunst gemacht hat.

pasquino

Religionen, Götter etc. sollten endlich aus Gesetzen gestrichen und Symbole dafür gehören in den Privatbereich ihrer Anhänger.
Aus öffentlichen Einrichtungen sollen sie entfernt werden. Religionen usw. haben immer schon zu Streit, Terror, Kriegen geführt.

„anhänger“ ist im zusammenhang ein unnötig aggresiver begriff.

im grundsatz aber stimme ich zu. privatangelegenheiten sind weitgehend unproblematisch für die gesellschaft, privat kann man sich auch aus dem weg gehen. daher gehört religion in den privaten bereich.

das problem und ursache für religionskrieg liegt darin, dass organisationen wie staat und regierung - zunehmend undemokratisch und nicht legitimiert - massive, unterschiedlich ausgerichtete religiöse beeinflusung betreiben. und, wie im falle judentum, muslime und christen, in deutschland offensichtlich eine politik - und finanzierung durch steuern oder staatlich legitimierte grundgesetzverstöße wie beschneidung - betreiben, die nicht mehr dem „demokratischen“ Willen der Bürger entspricht. sondern sie gegeneinander aufhetzt.

pasquino

1 Like

Es gibt in Deutschland keinen Religionskrieg, solange die Verfsssung nicht geändert und eingehalten wird. Es gibt Religiondfreiheit, was gut ist.
Wenn Menschen unterschiedlicher Religinszugehörigkeit miteinander leben oder das müssen, helfen vermutlich nur Gespräche mit dem, der anders denkt… Ich halte es für Feigheit, sich nicht erstmal schlau zu machen, sondern statt dessen erst mal auf den Nächsten, der nicht meiner Meinung ist, einzukloppen.

1 Like

Die Aktion mit den Kreuzen ist doch bezeichnend für das Versagen der Politik. Man könnte es so beschreiben: Es geht schon los. Es bilden sich ethnische/kulturelle/religiöse Partikulargruppen und jede Gruppe versucht nur noch, sich gegen die anderen durchzusetzen.

Das ist die von mir bereits angesprochene Ent-Solidarisierung, wenn aus einer relativ homogenen Nation eine multiethnische und multikulturelle gemacht werden soll. Siehe auch Colliers Aussagen in der ZEIT:

… dass das gegenseitige Vertrauen innerhalb einer Gesellschaft tendentiell sinkt, wenn die Verschiedenheit durch Einwanderung zunimmt. Für die modernen und reichen Gesellschaften ist das deshalb von Bedeutung, weil wir unzählige, sehr komplexe Institutionen haben, die auf gegenseitigem Vertrauen und Kooperation aufbauen, etwa in unseren Sozialsystemen. Wenn eine Gesellschaft zu verschieden zusammengesetzt ist, wird es schwieriger, die Kooperation in solchen Systemen zu organisieren. Das ist in der Forschung nicht kontrovers, sondern Standard.

Die Bayern reagieren hier verzweifelt mit einer Symbolpolitik. Statt das eigentliche Problem, die Masseneinwanderung, anzugehen, soll mit dem Anbringen von Symbolen eine Art „Reviermarkierung“ stattfinden. Das wird nichts, aber auch wirklich gar nichts ändern.

Aber: Ihr habt das alles so herbeigewählt. Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.

1 Like

Gibts im Eingangsbereich bayerischer Behörden eigentlich auch Toiletten?

Aus dem Kontext wird doch klar, dass die Kreuze für eine Symbolisierung der Grundwerte zwar nicht geeignet sind, dass es aber - weil die „Vorschrift“ nun einmal besteht - wichtig ist, dass sie die Grundwerte symbolisieren SOLLEN.

Soll heißen: Sie sind schlecht geeignet für den Zweck, aber der Zweck ist gut.

Ich verstehe das „unterstützt“ nicht. Du meinst wohl, er verstärkt die Konflikte. Da fragt sich nun, was du mit „Konflikte“ meinst. Die Kritik weiter Bevölkerungsteile am Islam und an seiner Verbreitung im Westen versus die Empörung der (vermeintlichen) Gutmenschen, weil der angeblich so „friedliche“ Islam, wie sie behaupten, zu Unrecht „diskriminiert“ wird?

Dieser Konflikt kann aber nicht dadurch gelöst werden, dass man ihn durch Augenzudrücken und die Tolerierung der Intoleranz (des Islam) übertüncht. Das wäre schlichtweg feige. Ich bin normalerweise alles andere als ein Sympathisant der CSU (und der AfD), aber in diesem Punkt bin ich mit ihnen auf einer Wellenlänge. Auf eine Formel gebracht: Nicht Islamismus ist das Problem, sondern der Islam. Das, was heutzutage Islamismus genannt wird, kommt in seiner Radikaliität dem wahren Islam viel näher als der weichgespülte Pseudo-Islam, den Mazyek und Konsorten propagieren, um den Leuten Sand in die Augen zu streuen.

Was die Kreuze betrifft, sagte ich aber schon, dass man das nicht so hoch hängen sollte. Ein paar Kreuze in bayerischen Behörden - was ist daran bitteschön so spektakulär, dass man deswegen großartig herumdiskutieren sollten? Ist es nciht wichtiger, sich darüber Gedanken zu machen, wie viele Steuergelder an muslimische Organisationen und „Gefährder“ (Ex-Bin-Laden-Leibwächter) rausgeschmissen werden?

1 Like

Wieso? Hast du so etwas im Sinn?

Zitat:

Wenn eine Gesellschaft zu verschieden zusammengesetzt ist, wird es schwieriger, die Kooperation in solchen Systemen zu organisieren.

So wie der Satz dasteht, ist er völlig nichtssagend. Was heißt „zu verschieden“? Ohne Kontext ist das nur eine sinnlose Leerformel. Präziser müsste es heißen:

Wenn in einer demokratischen Gesellschaft zu viele Menschen mit einem fundamental undemokratischen Weltbild leben, kann es und wird es zu Problemen bei der Koexistenz mit dem demokratischen gesinnten Bevölkerungsanteil kommen.

Wer verhindet denn ein solches „Angehen“? Sollte der Vorwurf nicht eher in Richtung Merkel-CDU gehen?

Mir ist - sogar als Christentumgegner - die Aufregung über und Kritik an diesen Kreuzen ganz unverständlich. Was ist so schlimm an den Holzdingerchen? Moscheen werden mit Unsummen bezuschusst, aber Söder darf nicht mal ein paar Kreuzchen aufhängen.

Absolut lächerlich!

2 Like

Wer glaubt, dass er durch Wählen irgendwas verändert muss aus meiner Sicht dumm sein, oder zumindest blind. Die wirklich Macht und Einfluss habenden werden nicht gewählt. Die mächtigste Frau Deutschlands ist nicht Frau Merkel (und Alice Weidel wird es nie werden). Wenn die manipulativen Presseorgane von Elisabeth „Liz“ und Elfriede anfingen gegen Merkel und ihre Marionetten zu grätzen, wären die recht schnell weg vom Fenster, wie einst Guttenberg, Merz, Friedrich …

Und dass auch die „sagenumwobene“ „alles besser machende“ „für den kleinen Mann daseiende“ AfD sich hat von den neoliberalen Einfüsterern einwickeln lassen wird spätestens dann öffentlich, wenn man hört, dass sie sich zur verdeckten Finanzierung und Einflussnahme eine Stiftung adoptieren möchte.

Dass sich Politik nur in Fußnoten verändert, wenn sich die Parteien radikal ablösen, sieht man an den Übergängen Kohl/Schröder, Schröder/Merkel sowie den Landesregierungen von Thüringen, Baden Württemberg und Berlin. Und dass die Abgeordneten der AfD genau so blöd wenig intelligent sind wie die der anderen Parteien kann man in den Parlamenten von Bund, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg Vorpommern und ich in Berlin gut sehen.

Also: völlig egal, wen man wählt, die Karre wird für den Großteil der Gesellschaft von einer selbst ernannten Elite einer kleinen Gruppe selbstherrlicher, aber dummer Menschen zuverlässig in den Dreck gefahren.

Grüße
Pierre

So in etwa… öffentlicher Raum, Eingangsbereich, gut einsehbar…

1 Like

Gab es da nicht vor längerer Zeit mal ein Urteil gegen Kreuze im behördlich öffentlichen Raum?

Genauso könnte man behaupten, in den USA herrsche eine Diktatur mit ausgeprägtem Personenkult, nur weil der Präsident in jedem Behördenzimmer rumhängt.

Schön wärs… leider nur in effigie

Das ginge ganz ohne Kreuz, aber mit schwarz-rot-gold wesentlich besser und staatstragender.

Daran habe ich natürlich auch gedacht und es gleich wieder verworfen.

Söder will mit seiner Aktion verdeutlichen, dass in Deutschland (Grund-)Werte gelten, die mit denen des Islam konfligieren. Man muss nämlich blind sein oder Mazyeh heißen, um leugnen zu können, dass westliche und islamische Werte NICHT konfligieren. Söder musste dazu ein Symbol wählen, dass dem Islam auf einer Ebene gegenübertritt, die dieser (bzw. die Muslime) auch versteht.

Diese Ebene kann aber nicht die Ebene des Nationalismus oder Patriotismus sein, für den die deutsche Flagge in der Hauptsache steht („für das deutsche Vaterland“). Die Grundwerte, um die es geht, sind ja kein deutsches Patent, sondern seit der Aufklärung internationales Ideengut, sie sind kosmopolitisch bzw. universell und betreffen alle Menschen. Aus diesem Grund kann eine Flagge, die per definitionem nur ein bestimmtes Land und „Volk“ repräsentiert, kein Symbol für die Grundwerte sein, die man dem Islam entgegenstellen muss.

Das KREUZ wiederum ist als universelles Symbol entstanden und hat diesen Bedeutungskontext bis heute. Dass diese Universalität mit einer repressiven religiösen Ideologie verbunden ist, die den modernen Grundwerten widerspricht, habe ich oben bereits erwähnt. Wenn Söder nun behauptet, dass christliche Werte mit den modenen Grundwerten harmonieren, dann liegt er genauso falsch wie Mazyeh, der das von den islamischen Werten behauptet. Der Unterschied ist aber, dass das heutige Christentum (gezwungenermaßen) die Trennung von Religion und Staat und die Grundwerte akzeptiert, der (wahre) Islam aber nicht.

Deshalb ist das Christenkreuz heutzutage mit anderthalb zugedrückten Augen als Symbol für moderne Grundwerte gerade noch brauchbar. Im Unterschied zur Nationalflagge kann es diese Werte universell repräsentieren, vorausgesetzt, ihre Funktion wird offiziell so definiert (als ethisch und nicht als religios), was im gegebenen Söder-Kontext ja der Fall ist, soweit ich informiert bin.

Korrekturen:

Gemeint ist: „seine Funktion“ (die des Kreuzes)

Das NICHT ist überflüssig (doppelte Verneinung).