Hallo,
ich habe mir ein gebrauchtes Rennrad gekauft. Als jugendlicher habe ich früher oft Fahrräder repariert, mit den neuesten Entwicklungen kenne ich mich dagegen nicht aus. Ich hab’s auch immer „nach Gefühl“ gemacht und nie was irgend-wo gelernt…
Meinem Gefühl nach ist die Speichenspannung bei meinem neuen Rad zu schwach, obwohl das Rad erst ein paar Jahre alt ist und nicht viel gefahren wurde. Ist es normal (evtl. wg. der dünnen Rennrad-Reifen)? Oder sollte ich nachdrehen?
Gibt es irgend-wo eine ausgeklügelte How-To zu diesem Thema? Früher habe ich einfach mit einem Kreide-Stück auf den Achter geachtet und jeweils auf den diametral gegenüberliegenden Seiten nachgezogen. Macht man das immer noch so?
Peter
Hallo Peter
Laufräder werden genauso wie vor 150 Jahren gebaut, da hat sich vom Prinzip her eigentlich nichts geändert. Es gibt schlaue Bücher zu diesem Thema wie zum Beispiel das Buch „Die Kunst des Laufradbaus“. Wenn Du Deine Speichenspannung ganz genau wissen willst, wirst Du wohl um die Benutzung eines Tensiometers nicht drum herum kommen. Das Teil kostet teuer Geld und verwendet eigentlich so gut wie keiner, da viel zu teuer und ein guter Laufradbauer hat das im Gefühl ob die Spannung passt oder nicht. Außerdem brauchst Du dazu auch Sollwerte wie stark die Spannung überhaupt sein soll um zu entscheiden ob stark genung oder nicht.
Warum spannst Du eigentlich bei einem Schlag (Höhe oder Seite???) auf der diametral gegenüberliegenden Seite? Das kann ich nicht nachvollziehen, aber vielleicht fehlt mir da auch die nötige Erfahrung, ich baue ja schließlich erst seit 15 Jahren regelmäßig Laufräder. Wenn Dir die Speichen zu locker vorkommen zieh sie einfach nach. Fang am Ventil an und dreh jede Speiche eine viertel Umdrehung fester (Du kannst auch eine halbe Umdrehung machen, auf jeden Fall alle gleich). Wichtig ist daß Du an allen Speichen drehst, nicht zwischendrin irgendwo aufhören, das Spiel wiederholst du beliebig oft. Wenn Du die gewünschte Spannung erreicht hast machst Du die Seitenschläge raus (das Spiel mit linke Speiche und rechte Speiche und zwar am Schlag und nirgends diamtral oder sonstwo). Dann sollte es eigentlich wieder passen. Die Verwendung eines Zentrierständers ist selbstverständlich obligatorisch.
Horst
Warum spannst Du eigentlich bei einem Schlag (Höhe oder
Seite???) auf der diametral gegenüberliegenden Seite?
Nicht bei einem Schlag, sondern dann, wenn ich Speichen nachziehe. Die Überlegung war, daß, wenn ich eine Speiche nach der anderen nachziehe, sich evtl. etwas verzieht…
Jahren regelmäßig Laufräder. Wenn Dir die Speichen zu locker
vorkommen zieh sie einfach nach. Fang am Ventil an und dreh
jede Speiche eine viertel Umdrehung fester (Du kannst auch
eine halbe Umdrehung machen, auf jeden Fall alle gleich).
Wichtig ist daß Du an allen Speichen drehst, nicht
zwischendrin irgendwo aufhören, das Spiel wiederholst du
beliebig oft. Wenn Du die gewünschte Spannung erreicht hast
Ist die Speichenspannung bei einem Rennrad die gleiche, wie bei einem Mountainbike oder City-Rad?
oder sonstwo). Dann sollte es eigentlich wieder passen. Die
Verwendung eines Zentrierständers ist selbstverständlich
obligatorisch.
Habe in der Vergangenheit immer einfach das Rad umgedreht - was ist der Nachteil?
Peter
Nicht bei einem Schlag, sondern dann, wenn ich Speichen
nachziehe. Die Überlegung war, daß, wenn ich eine Speiche nach
der anderen nachziehe, sich evtl. etwas verzieht…
da wirst du doch nur „wurres“, wie man hierzulande sagen würde. deswegen ja auch nur viertelumdrehungen machen, dann verzieht sich nix. nur bei sehr leichten felgen würde ich mir selbst die viertelumdrehung gut überlegen.
Ist die Speichenspannung bei einem Rennrad die gleiche, wie
bei einem Mountainbike oder City-Rad?
das hängt von so vielen verschiedenen faktoren ab, wie hoch die speichenspannung sein darf/sollte/muss. schau dir beim händler ein rennradlaufrad mit gleich vielen speichen in der gleichen gewichtsklasse an, dann hast du einen ungefähren anhaltswert.
Habe in der Vergangenheit immer einfach das Rad umgedreht -
was ist der Nachteil?
an der bremse zu zentrieren ist halt unpräziser. für den hausgebrauch langt deine methode aber auch. ein richtig gutes laufrad bekommst du ohne guten tensiometer und erfahrung eh nicht hin, von daher isses wurscht.
grüße
crazyeddie