Hallo,
Ich versuche einfach mal jene zu verstehen, die heute schon am
Rande der Sozialhilfesätze grabbeln, wegen der Einkommen
keinerlei Zuschüsse bekommen, aber die Mehrbelastungen tragen
müssen. Sie trifft es besonderes hart.
Du reitest immer wieder darauf rum, daß die Bezieher der
kleinen Rentner betroffen würden. Darauf will aber niemand
hinaus, sondern es geht um die Bezieher von großen
Rentenzahlungen, die möglicherweise auch noch zusätzlich
betriebliche Pensionen beziehen und weiterhin aus privaten
Rentenversicherungen und ähnlichen Konstrukten Leistungen
beziehen. Meine früheren Kollegen, die sich in den letzten
Jahren zur Ruhe gesetzt haben, haben jetzt deutlich höhere
Einkommen als während ihrer Arbeitsphase. Da bin ich
allerdings schon der Ansicht, daß die ihren Beitrag leisten
könnten.
Hi,
ich versuche mal auf diesen Abschnitt einzugehen. Ich habe ab dem 28. Lebensjahr etwa wöchentlich 60 Stunden gearbeitet, ab 35. LJ durch entsprechende berufliche Tätigkeit zeitweise mehrere Wochen am Stück bis zu 18 Stunden pro Tag inkl. Samstage, Sonntage. Ich war ursprünglich in der freien Wirtschaft, ging bei Niedrigstgehaltsniveau im Jahre 1972 zum Staat ( daher auch Ansprüche an die Zusatzversorgungskasse) später wieder zurück in die freie Wirtschaft. Mir macht also der Verzicht nicht so viel aus, aber es sind immerhin trotzdem erhebliche Gelder, die ich erhalte.
Und wenn ich daneben noch privat für eine Zusatzrente gespart habe/eingezahlt habe, lasse ich mir natürlich von diesem Geld überhaupt nichts nehmen für jene, die nicht vorgesorgt haben. Ich messe auch die heutige Generation und die nachfolgende daran, dass sie in der Lage ist und war, mit niedrigen Beiträgen ab erstem Einkommen in eine privaten Lebensversicherung einzuzahlen. Wer natürlich mit vierzig daran denkt, hat schlechte Karten.
Nur verstehe ich nicht, dass man früher von Krankenkasse zu Krankenkasse gesprungen ist, um Geld zu sparen ( mit mehr als einem Manta ( hatte nie einen ; für jene, die sonst nachfragen ) kann man sein Ego nicht aufpolieren) aber dieses Geld nicht für die Altersvorsorge verwendet hat.
Mein Mass ist, dass jeder für sich selbst vorsorgen muss, sich erst dann auf den Staat verlassen darf oder den Staat beanspruchen darf, wenn ihm sonst nicht möglich ist sein Leben nach besten Willen und Wollen und Angebot zu nutzen. Daher gehe ich wohl auch etwas hart mit der Jugend um, denn von ihr kann ich das, was ich bei mir erwarte, Leistung, Leistungswillen und Leistungsbereitschaft erwarten. Die Aufzählung ist bewusst so gewählt. Und jeder von uns ist dazu verpflichtet, wenn es ihm möglich ist, jenen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können. Sie dies durch Rat und Tat, durch Tipps oder in ehrenamtlichen Positionen in sozialen Netzwerken.
Du bist der einzige, den ich kenne, der das Thema so angeht.
Alle anderen gehen davon aus, daß es so nicht mehr weitergehen
kann und eine Lösung gefunden werden muß, an der sich beide
Seiten beteiligen.
Nein, die Diskussion wird so doch geführt. Die "Jungen müssen
zahlen, weil es den Alten zu gut gehen soll obwohl die Alten
doch nicht soviel Geld benötigen ".
Echt? Ist mir nicht aufgefallen. Mein Diskussionsansatz sieht
zumindest anders aus: Es kann nicht sein, daß die
Beitragszahler bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit
leisten und mit absoluter Sicherheit später nicht einmal ihre
Beiträge zurückbekommen, sondern vielmehr eine minimale
Grundrente. Diese Arbeitnehmer überlegen sich nämlich ab einem
gewissen Punkt, ob sie nicht besser dran wären, wenn sie gar
nicht mehr arbeiten würden oder zumindest nicht in Deutschland
ihre Beiträge in ein Faß ohne Boden abdrücken. Fehlen die
Beitragszahler, geht der Rentenkasse schließlich die Luft aus,
und das dürfte kaum im Interesse der Rentenbezieher sein.
Und bevor Du auf den Gedanken kommst, mir Eigennutz
unterstellen zu wollen: Ich gehe davon aus, daß ich aus der
Rentenversicherung bestenfalls einen symbolischen Betrag
bekomme und sorge deshalb in erheblichem Maße privat vor. Was
aus der Rentenversicherung wird, kann mir insofern letztlich
egal sein.
Dies sollte Dir nicht egal sein,
Es muß mir egal sein, weil ich meine Altervorsorge nicht auf
die ges. Rentenversicherung aufbauen darf. Ich darf später
wohlwollend zur Kenntnis nehmen, daß dann doch was kommt, aber
ich darf mich nicht darauf verlassen.
Eben, das habe ich aber schon gemacht als noch niemand über die Rentenfrage diskutiert hat. Und wer arbeitet kann dies ab jungen Jahren mit geringen Beiträgen tun. Vielleicht sollte und muss sich auch ein Student Gedanken machen, ob er nicht vom Bafög durchaus im Monat 10-25 € in eine Lebensversicherung/Kapitalrentenversicherung einzahlt. Statt Zigaretten Altersvorsorge.
Wer aber heute jedes Zugeständnis der Rentenbezieher als
unsozial vom Tisch wischt, belügt und schadet sich selbst. In
den nächsten 10-20 wird es zu einem offenen Kampf zwischen
Beitragszahlern und Rentenempfängern kommen und dann wird es
nicht mehr möglich sein, Zugeständnisse aus Großherzigkeit zu
machen. Dann wird es um das Überleben des einen oder anderen
gehen und - da sollte sich keiner was vormachen - die
Beitragszahler sitzen dann am längeren Hebel.
Da habe ich meine Zweifel.
Die Beitragszahler können ihre Beitragszahlung einstellen, sei
es durch Arbeitsverweigerung oder Auswanderung. Das würde ich
schon als „längeren Hebel“ verstehen.
Sehe ich nicht so. Denn Arbeitsverweigerung bringt letztlich Arbeitslosigkeit auch dem Verweigerer und er wird dann wohl den sozialen Abstieg zu beachten haben.
Bitte beachte einfach, dass die Mehrheit der Rentner/Pensionäre weger der Höhe der Rente, weil diese entsprechend gering ist, keine weiteren Einbussen hinnehmen kann und genau diesen Personenkreis trifft doch jede Kürzung besonders schwer. Jedwede Art der Sonderbehandlung der höheren Rentenbezieher ist verfassungrechtlich umstritten. Ausserdem, wird sich mancher der Höherverdiener fragen, warum er eigentlich verzichten soll, wenn jene, die immer nur nach Arbeitszeit und der Gewerkschaft ihre Stunden abgeleistet haben, im Verhältnis dann sogar noch besser gestellt sind.
Es ist und wird immer schwierig sein, mit Arbeitnehmern, die ihren Beruf als Berufung vestehen und verstanden haben zu diskutieren, wenn man seinen Job macht und meint, dass dies genügt. Und sind wir uns doch auch klar, dass wir eine unmässige Neidgesellschaft haben. Da neidet jemand dem Ackermann sein Einkommen. Ich bin überzeut, dass 90 %, die an Ackermanns Einkommen herum meckern weder fähig noch willens wären diesen Appaarat und die Verantwortung zu übernehmen.
Somit wollen wir es bewendet lassen, denn das wäre ein völlig anderes Thema.
Gruss Günter