Hallo!
zunächst meine Antwort: Ja, es ist eine Rentenkürzung. Aber
das müssen ja auch die Arbeitnehmer hinnehmen, auch wenn die
Gewerkschaften jetzt kräftiger fordern.
Kleine Beiträge zur Sozialneid-Diskussion:
- Managergehälter stiegen in den 1990er Jahren um mehr als
90%,
Arbeitnehmergehälter um 20% (Quelle: Spiegel vor ein paar
Jahren).
- Als BenQ/Siemens dichtgemacht wurde, wurden Tausende
entlassen,
der Siemens-Vorstand wollte sich eine 30%-tige
Gehaltserhöhung
zukommen lassen, diese wurde dann um ein Jahr verschoben.
- Fußballer (ein einzelner!), Rennfahrer u.ä. verdienen in
einem
Jahr so viel wie Normalmenschen im ganzen Leben. Da das
i.d.R.
genau von den Leuten stammt, die am wenigsten haben, die
jetzt
über Reallohn-/Rentenkürzungen schimpfen, has hat mal einer
(Bazon Brock) „soziale Pornografie“ genannt - Zustimmung!
Was interessiert es mich, was mein Nachbar oder der Rennfahrer verdienen?
Ich muss mich um meinen eigenen Kram kümmern, freue mich aber natürlich für erfolgreich(er)e Menschen, dass sie es geschafft haben.
Zu den Antworten: Ich habe mir mal fast alle angeguckt. Ich
entnehme aus ihnen, dass die meisten der Meinung sind, dass
- es den heutigen Rentnern sehr gut geht,
- die heutigen Arbeitenden zu viel zahlen und es ihnen
später schlecht geht.
Das sind erst mal die Fakten.
Einem Rentner wie mir muss da schon die Hutschnur hochgehen!
Ein „Rentner wie Du“ sollte froh und dankbar sein, dass die 30 Mio. Menschen, die heute in Deutschland 80 Mio. Menschen (inklusive ihrer selbst) ernähren, das Rentensystem nicht schon längst umgestellt haben auf „Beitragssatz wird halbiert, was reinkommt wird ausbezahlt, fertig“.
Es besteht allerdings noch Hoffnung für die arbeitende Bevölkerung auf ein bezahlbareres System, da ja das Durchschnittsalter der BT-Abgeordneten stetig sinkt und somit auch die jüngere Generation langsam entsprechend Gehör findet.
Da sagt doch einer ganz unwidersprochen, dass die heutige
Rentnergeneration („68er“) von der Aufbauarbeit ihrer
Elterngeneration, dem von ihnen geschaffenen Wirtschaftswunder
nach dem Krieg profitiert hat.
Genauso ist es auch.
Wenn ich mir ansehe, wie die Generation meiner Eltern ins Berufsleben startete und welch mannigfaltige Möglichkeiten es gab, beruflich erfolgreich zu sein, erblasse ich vor Neid.
Ganz nebenbei ist dies auch die Generation, welche die Politiker gewählt hat, die in den 70ern die Rentenkasse geplündert hatten…
Nebenbei wird noch suggeriert,
dass diese „33er-Generation“ ja selber Schuld hatte, da sie ja
alles kaputt gemacht haben.
Ein Stück weit stimmt das sogar, wenngleich ich meine, dass man diese Generation langsam ruhen lassen kann. Vom Jahrgang 1925 und älter gibt es ja kaum noch jemanden.
Heute muss die junge Generation sich mit einer Generation von Wirtschaftswunderkindern auseinandersetzen, die dem Staat gegenüber eine beispiellos unverschämte Erwartungshaltung hegen und sich offenbar nicht sonderlich für die Probleme junger Familien interessieren.
Diese sollten sich zunehmend wehren und klar stellen, das ein Generationenvertrag zwei Seiten hat.
Welch’ groteske Verzerrung und
Arroganz von Leuten, die in einem beispiellosen Wohlstand
aufgewachsen und die jetzt an nichts anderem als
Wohlstandsbewahrung interessiert sind!
Ja, so ist es…
Und das alles auf Kosten der heute jungen Durchschnittsfamilien, die sich kaum wehren können und denen kaum Luft zum Atmen bleibt, weil sie nun die Suppe auslöffeln dürfen, die ihnen in den letzten 30 Jahren eingebrockt wurde, als man das Rentensystem wider besseres Wissen nicht auf eine Kapitaldeckung umgestellt hat, zahllose Beamte und ÖDler eingestellt hat, deren Pensionen und Renten heute und in den nächsten 10-20 Jahren das System Deutschland bis zum Bersten belasten werden, und das Sozialsystem so massiv hat ausufern lassen, dass ein „Rückbau“ auf ein realistisches Niveau aufgrund des hohen Wählerpotentials der Empfänger hier ohne eine Revolution des (wegbrechenden) Mittelstandes nicht mehr möglich ist.
Danke, 68er…!!!
Um dem ganzen die Krohne aufzusetzen, wird die heutige Misere
der Renten zu einem großen Teil der „Pillenknick-Generation“,
also den Eltern der heute arbeitenden (wieder mal die bösen
„68er“ …), zugeschrieben. Da kann ich nur sagen: Geil! Als
wenn die Geburtenrate der heutigen Generation nicht die
niedrigste seit Menschengedenken ist!
Mit diesem problem müsste man sich heute nicht herumschlagen, wenn ebendiese 68er Generation das Rentensystem noch rechtzeitig umgestellt hätte.
Übrigens: Das Umlagesystem der Rentenversicherung wird immer
wieder kritisiert. Machen wir es halt privat! Höhere Rendite,
höhere Rente! Über das Risiko reden wir nicht. Wenn dann diese
privaten Rentenversicherer pleite gehen, weil sie das Geld in
irgendwelchen US-Immobilienfonds verzockt haben, sollte aber
auch jeder sagen: „Pech gehabt, wir wollten das ja so!“
Für mich völlig o.k.
Denn die 2. nzw. 3. Säule könnte ja auf diversifizierten anlagen beruhen. Wer etwas mehr verdient, kann ja dann nebenbei noch zocken.
Übrigens: Meine Einnahmen-/Ausgabenbilanz sieht etwa so aus:
40% Staatsrente, 25% Betriebsrente, 35% eigene
Rücklagen, d.h. private Vorsorge.
Glück für Dich.
Für mich wird das 10/0/90 heissen…
Gruß,
M.