Hallo Sonja,
Danke für Deine Mitteilung. Klar scheiden sich hier immer die
Geister, aber genau betrachtet ist es Diskriminierung, weil
jemand für seine Lebensweise bestraft wird.
Naja, die Sozialabgaben sind bisher ja gleich hoch für jeden. Wenn die PV nur für allein stehende erhöht wird, ist das zunächst schon „ungerecht“. Ich nehme an! (keine Ahnung), es wird so argumentiert, dass eben durch ein Kind, das später „vielleicht“ oder „wahrscheinlich“ auch mal einzahlt, und bis dahin jede Menge Geld kostet, als eine Art vorab geleisteten Anteil definiert wird, und dass mit Kind die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass z.B. Heimkosten erst gar nicht entstehen, weil daheim gepflegt wird, bzw. die kinder dann finanziell an den Kosten beteiligt werden können, was bei Singels dann eben nicht der Fall sein wird.
Natürlich müssen Familien geschützt werden, aber das müsste doch durch :Umdenken und Umkrempeln anders gehen, ohne zusätzliche Belastung
anderer!
Wie gesagt, wer bleibt denn übrig? Weniger Panzer?, weniger Subvetionen?, Abschaffung von Zinseszins?. Möglichkeiten gibt es sicherlich, und dass Umverteilungen sein könnten/sollten, denken wohl viele. Aber wo?, Wer setzt sie durch? Es wird immer wieder welche geben, die dann wie du das Gefühl haben die Zeche dafür zu zahlen und sich benachteiligt fühlen.
Ich finde das jetzige System auch nicht „überlebensfähig“, aber statt zu meckern, muss ich eben Vorschläge bringen, oder es hinnehmen, so lange mir nichts besseres einfällt.
Such doch mal Vorschläge. Das ist schwierig. Meckern fällt mir! da auch leichter, als Lösungen zu finden.
Das Grundproblem ist eben, dass sowohl Gesundheitswesen, als auch Rentensystem auf diesen sog. „Generationenvertrag“, bzw. „Solidarprinzip“ aufbaut.
Diese funktionieren eben nur, mit genügend Nachwuchs, bzw. nicht mehr, weil die Menschen älter werden. Solange diese Prinzipien nicht durch andere Modelle ersetzt werden, haben wir ein Problem.
Die Abgaben sind zu hoch, die Steuern zum Teil auch. Die Verteilung der Gelder leuchten vielen Bürgern nicht mehr ein. Geld ist wohl genug da.
Ich verdiene, denke ich mal, durchschnittlich. Und fast ein
Drittel meines Nettogehaltes geht für meine Altersvorsorge
drauf, weil ich ja von der gesetzlichen Rente eh nix erwarten
kann. Es ist also nicht so, dass ich kopflos mein Geld
verprasse und mir denke „ach, die Kinder der anderen werden
mich im Alter schon verhalten“. Um in Urlaub gehen zu können
oder mir mal was Nettes zu leisten arbeite ich nebenher,
anders würde das nicht gehen! 1/3 für´s Alter, 1/3 für die
Wohnung und der Rest für die Lebenshaltung! Also, so viel
bleibt da nicht übrig!
Das glaube ich dir!! Das ist bei vielen Familien aber leider auch nicht anders.
Eine Bekannte von mir meinte letztens, wenn das so weitergeht,
dann werd ich halt einfach auch Mami, alleinerziehend und lieg
dann dem Staat auf der Tasche! Wenn ich immer nur eins drauf
krieg, weil ich keine Kinder habe, dann muss man es wohl mal
so machen! Ist doch auch keine Lösung!
Na dann viel Spaß dabei. Keine Kohle, Abends nicht weg können, weil kein Geld und/oder kein Babysitter, niemals Urlaub, (egal ob man arbeitet oder dem Staat auf der Tasche hängt), kein Kino, oder mal tolle Klamotten, sparen, damit Kind ins Landschulhein kann. Ich denke die Leute haben genug Probleme und leben nicht im Schlaraffenland.
Hört sich aber an, als denke deine Bekannte es ist ein Zuckerlecken, allein erziehend zu sein.
Und was die Kinder angeht, die uns später mal verhalten: ich
glaube eher, dass ich denen die Sozialhilfe einzahlen werde,
weil ich bis 70 arbeiten muss (wenn ich nicht vorher auch
arbeitslos werde oder krank) und die keinen Job haben! Eine
400-Euro-Kollegin von mir ist 58, arbeitslos und schafft eben
für 400-Euro bei uns. Ihr Sohn ist wie ich 28 und arbeitslos
und wohnt daher noch bei Mami! Sollte doch andersrum sein,
oder nicht!?!? Und das ist nicht das einzige Beispiel, das ich
kenne! Arbeitskraft schafft lange noch keine Arbeitsplätze,
und die Arbeitsplätze sind es, die die Zukunft sichern.
Das ist in meinen augen eine berechtigte Annahme.
Das kann man aber den Familien nicht anlasten, und du sagst ja selbst, dass man sie unterstützen sollte.
Es bringt wenig, wenn die Singels die Familien dafür verantwortlich machen, dass sie sooo viel mehr zahlen müssen, oder die Familien auf die Singels schimpfen.
Fakt ist, dass man als doppelverdienendes Ehepaar nicht wesentlich mehr Steuern zahlt, als eines mit Kindern. (Kinder wirken sich nur auf Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag aus!!)
Natürlich sind Kinder teuer, aber ich kann mir doch krass
gesagt selber überlegen, ob ich mir den Porsche kaufe und
dafür anderweitig zurückstecke oder ob ich den Porsche nicht
haben will und das Geld dann anderweitig ausgeben kann! Keiner
zwingt die armen Familien dazu, Kinder zu bekommen. Jeder
setzt seine Prioritäten selber.
Genau, aber du drehst den Spieß jetzt um und meinst selber Schuld, wenn die Kinder kriegen, statt ihr Leben in vollen Zügen zu genießen und hast das Gefühl du zahlst die Zeche dafür.
Als Single mit Steuerklasse 1 zahlst du sicherlich mehr Steuern. Das ist richtig, aber es ist nunmal so, dass man Kinder wohl als Anteil zur „Solidargemeinschaft“ und „späteren Rente“ betrachtet.
Dass dieses Prinzip jetzt nicht mehr funktioniert ist ein anderes Problem. Das ist weder die Schuld der Singels, noch die der Familien.
Da immer mehr junge Leute keine Kids wollen, hat der Staat auch immer größere Panik, dass noch weniger Nachwuchs da sein wird, um das marode „Generationensystem“ zu „sichern“. Die wissen genau, dass das nicht mehr funktionieren wird, haben aber eben noch keine neuen Modelle, dies aufzufangen.
Auch ein Grüßle,
Jadzia