Richtiges Ausdauertraining am Ergometer - Ziel: Gewichtsreduktion + Fitnesssteigerung

Hallo liebe Experten,

ich habe leider in den letzten Jahren ein sehr hohes Gewicht aufgebaut; bei 1,85 m Größe wog ich bis zu 120 kg.
Anfang April habe ich damit begonnen, meine Ernährung wesentlich umzustellen; sehr wenig Kohlehydrate, viel Gemüse und Obst, Fleisch, Eier, Käse in Maßen, keine Süßigkeiten, Kuchen usw.

Anfang Juni habe ich damit begonnen auf meinem Ergometer 4-6-mal pro Woche zu trainieren. Ich beschäftige mich auch mit dem Gedanken ein Fitnessstudio zu besuchen, derzeit kann ich mir dies aber nicht leisten.

Mein Ergometertraining habe ich bisher wie folgt gestaltet:

Am Anfang habe ich 3 Minuten bei ca. 50 Watt und 27 min bei einer Belastung von etwa 100 – 130 Watt getreten.
Dann habe ich nach 3 Minuten Anfahren, die Belastung in den darauffolgenden 27 Minuten auf ca. 150 Watt gesteigert und das Training mit 3 Minuten bei 100 Watt ausklingen lassen.

Im Augenblick (seit ca. 2 Wochen) trainiere ich insgesamt 40 Minuten.
4 Minuten Anfahren bei 50 Watt, dann weitere 8 Minuten bei 100 Watt, dann bis zum Ende jeweils 4 Minuten bei 175 – 185 Watt mit 4 Minuten bei 100 Watt im Wechsel. Zum Schluss erhöhe ich die Belastung noch einmal auf 4 Minuten bei ca. 210 Watt.

Eigentlich hatte ich vor nach der Anfahrtsphase mit 50 Watt mit einem Wechsel/Intervall 100 Watt / 200 Watt zu trainieren. Hier merkte ich jedoch, dass ich mit dieser Belastung die 40 Minuten Trainingszeit nicht durchhalte bzw. nicht so oft pro Woche durchhalten würde.
Der Puls in der Spitze liegt derzeit bei 130 Schlägen pro Minute, sonst bei ca. 100 Schlägen.
Der Fachmann wird bei diesem Werten sicherlich lächeln, aber mich strengt dieses Training wirklich sehr an.

Komplettieren möchte ich meine Angaben damit, dass ich behandelter Hypertoniker bin.
Ich nehme Blutdruckmedikamente (Beta- und Kalziumkanalblocker).

Nun beschäftige ich mich mit der Frage, wie ich die weiteren Steigerungen in der Belastung vornehmen soll. Soll ich mehr die Trainingszeit erweitern oder die Belastung durch höhere Widerstandsstufen im Ergometer erhöhen?

Um vielleicht bestimmten Vorschlägen vorzugreifen möchte ich folgendes Hinzufügen: Laufen kommt für mich zumindest im Augenblick nicht in Frage. Ich wiege derzeit immer noch über 100 kg und meine auch noch nicht die Grundausdauer und Muskulatur zu haben, um wirklich eine nennenswerte Strecke/Zeit laufen zu können. Auch möchte ich keine Witzfigur als laufende Fettqualle abgeben. Außerdem neige ich dazu mit meinem rechten Fuß umzuknicken. Überhaupt sind meine Bänder und Gelenke empfindlich. An Laufen denke ich erst, wenn mein Gewicht wenigsten so um die 90 – 92 kg erreicht hat und ich mit einem Orthopäden bzw. Orthopädietechniker für Schuheinlagen gesprochen habe.

Ich sage jetzt schon einmal Danke für Eure Hilfe und freue mich auf die Antworten

Marc

hallo Marc,
in der sportbioligie es gibt das Prinzip der individuellen Belastung. das besagt, dass du deine Intensitäten nach deiner individuellen Beanspruchung wählen solltest. es ist egal, wie viel Watt du trittst. es ist wichtig, dass es dich fordert.
auch gilt das Prinzip, Häufigkeit vor Umfang vor Dichte vor Intensität zu erhöhen. also erst einmal mehr pro Woche, dann einen Satz mehr, dann weniger Pausen und dann erst das Gewicht erhöhen.

ich habe einen Podcast über die „bewegte Ernährung“ ins leben gerufen. der beschäftigt sich genau mit diesen Dingen. Hör mal rein.

www.bewegteernaehrung.de

Grüße
Pascal

Hallo Marc,

vor dem Hintergrund Deiner Krankheit, solltest Du alle, auch meinen eigenen Tip mit einem Facharzt durchspechen.

Ich bin der Meinung, dass für Dich und Deiner Zielsetzung (Gewichtsreduktion) die Intensität geringer sein sollte. Dafür solltest Du den Trainingsumfang kontinuierlich erhöhen.

Da das Wetter mittlerweile mitspielt, solltest Du aber das Straßenrad dem Ergometer vorziehen. Wattleistungsmesser sind gar nicht nötig, jedoch ein Pulsmesser.
Den halte ich für unentbehrlich.

Damit es nicht langweilig wird, kannst Du sicher ab und zu mal die Intensität erhöhen.
Auch mit einem MtB durch den Wald zu fahren ist schön und kurzweilig. Seltener mal eine Kraftausdauereinheit, aber ganz daruf verzichten musst Du nicht.

Viel Erfolg, Andreas

Solltest Du