Ringleitung und Umwälzpumpe

Haus & Garten Heizung & Sanitär
#1

Hallo,

ich bin gerade dabei für unser Einfamilienhaus (BJ 1954) eine neue Heizung zu planen. Im Keller liegt eine Ringleitung die im Erdgeschoss die Küche und das Bad mit Warmwasser versorgt. Momentan haben wir keine Umwälzpumpe und das Wasser scheint automatisch in der Ringleitung zu zirkulieren.

Nun wird es sicherlich so sein, dass durch die Zirkulation relativ viel Wärmeenergie über die Leitung verloren geht.
Aus meiner Sicht optimal wäre es in die Ringleitung eine Pumpe einzubauen, die registriert wenn der Druck in der Leitung fällt (d.h. ein Wasserhahn aufgedreht wird) und dann aktiv wird und wasser durch die Leitung pumpt. Sobald der Hahn wieder zugedreht wird sollte diese wieder ausgehen und die Wasserzirkulation in der Leitung unterbinden.

Jetzt stellt sich mir die Frage ob es solche Pumpen gibt. Gibt es möglicherweise für diesen Zweck andere Konzepte?

Die bisher befragten Heizungsbauer konnten die Frage nie wirklich zufriedenstellend beantworten.

Grüße
Sebastian

#2

Hallo

Die Zirkulationspumpen reagieren nicht auf Druckdifferenzen.
Die einfachste Ansteuerung ist zeitlich über eine externe Zeitschaltuhr oder die Kesselregelung.
Etwas komfortabler sind dann Pumpen mit Uhr und Thermostat, d.h. selbst wenn zeitlich die Freigabe erteilt wird aber die eingestellte Temperatur erreicht ist, schaltet sie ab.
Meine bevorzugte Variante ist eine Zirkulationspumpe der Energieklasse A

Als Besipiel schau mal hier:
http://www.wilo.de/cps/rde/xchg/de-de/layout.xsl/568…

Diese Pumpe hat eine Leistungsaufnahme von max 4 Watt.
Wenn man dem ganzen noch die Krone aufsetzen will, kann man die Pumpe über einen Zirkulationsregler ansteuern der automatisch das Benutzerverhalten registriert und abspeichert. Besser geht´s fast nicht mehr, außer man verzichtet ganz auf die Zirkulationsleitung wenn die Wege recht kurz sind.

Gruß
Nelsont

#3

Hallo DancingWombat!
Ja klar, das Warmwasser zirkuliert durch die Schwerkraft.Eine Pumpe
einzubauen ist da der richtige Weg. Das hast Du Ja auch schon erkannt.
Wichtig ist aber, daß diese Pumpe mit einer Rückschlagklappe versehen
ist (in der Pumpe selber oder als seperates Teil, da Du sonst die
Zirkulation über Schwerkraft nicht stoppst. Bei der Steuerung der
Z-Pumpe würde ich bevorzugen, das Ding über eine Zeitschaltuhr laufen
zu lassen. Gibt aber auch andere Möglichkeiten, die hier sicherlich
noch erwähnt werden.Die Geschichte mit dem Druckabfall beim WW-zapfen
kenne ich so ähnlich: Ein Fühler soll an der WW-Leitung, kurz hinter
dem Speicher, erfassen wenn das WW kurz aufgedreht wird und daraufhin
die Pumpe einschalten. Da es aber etwas dauert, bis die Pumpe das WW
dann zu den Zapfstellen gefördert hat, mußt Du entweder so lange warten
oder Du läßt es gleich laufen bis WW ankommt (irgendwie nicht so
komfortabel).Aber wie gesagt: Irgendjemand hat vielleicht ja eine
weitaus bessere Idee.
Gruß Walter

#4

Hallo Nelsont!
Ich hab´s geahnt, daß Du schneller und vor allem kompetenter antworten
wirst!
Gruß Walter

#5

ich bin gerade dabei für unser Einfamilienhaus (BJ 1954) eine
neue Heizung zu planen. Im Keller liegt eine Ringleitung die
im Erdgeschoss die Küche und das Bad mit Warmwasser versorgt.
Momentan haben wir keine Umwälzpumpe und das Wasser scheint
automatisch in der Ringleitung zu zirkulieren.

Guten Abend!
Ich kann mir nicht vorstellen,daß es eine „Ringleitung“ im eigentlichen Sinn ist. Das wird wohl nur die Verteilungsleitung im Keller sein,von der dann die Stichleitungen zu den Räumen im EG/OG gehen: Bad,Küche. Prüfe mal,ob am WW-Speicher 2 WW-Leitungen ankommen.
Dann ist wohl tatsächlich eine Zirkulation vorhanden.Aber ohne Pumpe ist das nicht sinnvoll und bringt kaum etwas.

Nun wird es sicherlich so sein, dass durch die Zirkulation
relativ viel Wärmeenergie über die Leitung verloren geht.

Ja,das stimmt,besonders im Altbau. Meist Rohre nicht oder gering gedämmt.

Aus meiner Sicht optimal wäre es in die Ringleitung eine Pumpe
einzubauen, die registriert wenn der Druck in der Leitung
fällt (d.h. ein Wasserhahn aufgedreht wird) und dann aktiv
wird und wasser durch die Leitung pumpt. Sobald der Hahn
wieder zugedreht wird sollte diese wieder ausgehen und die
Wasserzirkulation in der Leitung unterbinden.

Gibt es überhaupt einen nennenswerten „Druckabfall“ beim Wasserzapfen?
Es strömt doch die gleiche Menge Kaltwasser in den Speicher wie am WW-Hahn entnommen wird.Der Druck sollte gleich bleiben.
Echte Zirkulationsleitungen funktionieren so: Vom WW-Speicher geht, vereinfacht gesagt,eine doppelte Leitung zur entlegensten Zapfstelle. Dort werden beide Enden der 2 Leitungen verbunden und am WW-Hahn angeschlossen. Das ist der „Ring“. Eine spezielle Zirkulationspumpe treibt das WW im Kreis. So ist dort sofort WW am Hahn bereit.
WW- und Zirk.Leitung müssen gleichwertig dick isoliert sein. Dicke am besten doppelt so dick wie der Rohrdurchmesser. Pumpe mit Schaltuhr versehen(nachts aus!). Trotzdem Energieverlust zu erwarten.

Die bisher befragten Heizungsbauer konnten die Frage nie
wirklich zufriedenstellend beantworten.

Zirkulationsleitungen sind heutzutage im 1-Fam.-Haus nicht mehr Stand der Technik. Die Leitungen sind kurz und klein dimensioniert,also wenig Wasserinhalt.Nach 2-3 Litern Wasser sollte WW bereit stehen.
Deshalb sind Zirkulationsleitungen seltener geworden.

MfG
duck313

#6

Es ist tatsächlich eine Ringleitung von der vier Stichleitungen abgehen (Badewanne, Dusche, Waschbecken, Küche). Das Wasser fließt also aus dem Warmwasserspeicher durch die Ringleitung wieder zurück in den Speicher.

#7

Hallo,

es gibt Steuerungen für die Zirkulation, die je einen Temperaturfühler am Vorlauf und am Rücklauf der Zirkulationsleitung haben.

Man öffnet den Heisswasserhahn für ein paar Sekunden. Der Hin-Fühler registriert einen Wärmeanstieg im Rohr und schaltet die Pumpe ein. Wenn das warme Wasser an der Rück-Leitung ankommt, wird die Pumpe wieder ausgeschaltet.
Vorteile:
es wird nur exakt die Zirkulationsleitung „gefüllt“.
bei vorhandener Pumpe kein Eingriff in die Verrohrung nötig

Nachteil: man muss trotzdem etwas warten

Gruß, Niels

#8

Kannst du mir sagen wie so eine solche Pumpe heißt bzw. wo ich sowas bekommen kann?

#9

Es ist tatsächlich eine Ringleitung von der vier
Stichleitungen abgehen (Badewanne, Dusche, Waschbecken,
Küche). Das Wasser fließt also aus dem Warmwasserspeicher
durch die Ringleitung wieder zurück in den Speicher.

Hallo nochmals!
Die Stichleitungen sind einrohrig für WW?
Die beschriebene Ringleitung ist nur im Keller?
Von dieser gehen einrohrige Stichleitungen zu den Entnahmestellen?
Der Ring ist im Keller? Er wird also waagerecht sein. Wie soll ohne Pumpe Zirkulation stattfinden? Oder sind die Stichleitungen vom Ring ins EG/OG zweirohrig (nur WW!) und KW extra?
Vielleicht reden wir aneinander vorbei oder ich stehe auf dem " Schlauch".
MfG

#10

Kannst du mir sagen wie so eine solche Pumpe heißt bzw. wo ich
sowas bekommen kann?

Es geht bei meinem Posting nicht um die Pumpe sondern um die Steuerung.
Such einfach mal nach „temperaturabhängige Steuerung Zirkulationspumpe“.