Rohre und Frost

Hallo,

bedenke bei weichen Kunststoffisolierungen, dass diese von Mäusen gern zum Nestbau verwendet werden. Bei einer Tiefe von 30 cm könnte die ein oder andere Maus oder ev. ein Maulwurf auf solche Idee kommen.

Gruß,
Paran

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hi,

sind das nicht Gegensätzliche Ansätze?

Bei der Isolierung geht man davon aus, dass die Wassermenge und deren Wärmeenergie das Rohr (zumindest kurzzeitig) über 0° erwärmen und ein Abfließen garantieren können.
Hier spricht vieles für eine möglichst dünne Ausführung, um Masse und Oberfläche zu reduzieren.
Auch trotz Isolierung muss man davon ausgehen, dass das Rohr die Umgebungstemperatur annehmen wird. Nur eine Frage der Zeit und wir sprechen ja offenbar von einer eher geringen Wärmezufuhr durch Abwasser.

Ein dickeres Rohr spiegelt den Ansatz wieder: klappt eh nicht - es wird gefrieren, hat aber mehr Platz.
Hier wäre zu bedenken, dass sich im Laufe der Zeit Eis bildet, was die Masse erhöht, die Oberfläche im Rohr (zum Abwasser hin) erhöht, was die Fließgeschwindigkeit senkt und das ganze eigentlich nur beschleunigt, wenn es denn einmal angefangen hat.

Für kurzzeitigen Frost (und/oder sehr wenig Wasser) wäre das sicher ok. Das Rohr ist dann aber mehr Puffer als Ableitung.
Wenn ich Berge lese würde ich von länger anhaltendem Frost ausgehen.

Man könnte sogar überlegen, ob eine Dämmung des dicken Rohres dann nicht sogar kontraproduktiv wäre. Man dämmt eher äußere Effekte, die zum abtauen beitragen könnten.
Eine Erwärmung durch Duschwasser und ein damit verbundenes regelmäßiges abtauen wäre vermutlich auch erschwert.

Wenn Frost am Rohr erwartet wird, wäre ich bei einer eher dünneren Variante.

Wobei ich im Falle eines Falles einen warmen Luftstrom zum abtauen als Lösung sehen würde. Hier natürlich zwingend vor dem vollständigem Verschluss.
Bei seltener Nutzung und, wenn wir von DE ausgehen, nicht regelmäßig extremen Wintern wäre ein Fön ein durchaus pragmatischer Problemlöser.

grüße
lipi

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Hallo Littlepinguin,
dake für deine spannenden Überlegungen!

Man dämmt eher äußere Effekte, die zum abtauen beitragen könnten.

Stimmt, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.

Wenn ich Berge lese würde ich von länger anhaltendem Frost ausgehen.

Ich sehe, ich muss ein paar Dinge etwas ausführlicher erklären. Lang anhaltender Frost ist richtig, aber die dafür wird die Hütte im Winter (zwischen Anfang November und Ende März) auch kaum genutzt. Vielleicht mal ein paar Tage über Silvester und an Fasching zum Skifahren …

Das, was durch das Rohr fließen soll, ist der Abluß eines Waschbeckens und einer Trockentoilette, also irgendwas zwischen ein und zehn Liter körperwarme Flüssigkeit. (Bei einer Trockentoilette werden Fäkalien und Urin getrennt, die Fäkalien fallen in die Grube, der Urin fließt ab.)

Große Mengen an Wasser fließen schon deswegen nicht ab, weil die Hütte kein fließendes Wasser hat und man jeden Liter mit Kanistern von einer Quelle holen muss. :slight_smile: Ich verbrauche (als Eimzeöperson) etwa zehn Liter am Tag, und davon wird sicherlich die Hälfte nie dieses Rohr sehen. Mehr wie fünf, sechs Leute snd nie auf der Hütte, also werden da kaum mehr als zwanzig Liter am Tag durch das Rohr fließen.

Was zur Frosicherheit des Rohrs beitragen dürfte, ist die Menge an Schnee, die liegt, und zusätzlich isoliert. Weiter am Haus reden wir von mehr als einem Meter, an der Kante der Terrasse vielleicht noch von 20 Zentimetern. Die Menge an Schnee am Haus (und das Schmelzwasser) ist auch der Grund, warum ich zusätzlich eine Drainage legen möchte. Nein, eigentlich ist die Drainage sogar die Hauptsache, und ich dachte mir, wenn ich schon den Boden aufgrabe, dann kommt noch ein Rohr für die Trockentoilette rein (die es in dieser Form bei uns noch nicht gibt, aber irgendwann entstehen soll.) Und evtl. kommt in das Kammerl daneben irgendwann noch ein zusätzliches Waschbecken.

Eine Erwärmung durch Duschwasser

… wird es nicht geben. :slight_smile:

wäre ein Fön ein durchaus pragmatischer Problemlöser.

Der Fön tobt hier gelegentlich über die Berge, aber ich glaube nicht, dass ich den ins Rohr kriege. :slight_smile: Und für einen andere Fön fehlt mir das zwei Kilometer lange Verlängerungskabel.

Das ganze ist auch eher eine Spielerei als dringend notwendig. Man könnte auch den Urin in enem Kanister sammeln, aber das ist so unelegant. :slight_smile:

Liebe Grüße,
Max

wenn es wirklich nur reines Wasser ist, dann würde ich da eine recht günstige möglichkeit kennen. Diese nimmt man in der Regel bei Dachrinnen, sollte bei deiner Kosntrucktion aber ggf auch gehen.

Dachrinnenheizung.

Isses leider nicht.

Da gilt das gleiche wie für den Fön:

für einen (…) Fön fehlt mir das zwei Kilometer lange Verlängerungskabel.

Oder, um es nochmal deutlicher zu sagen: Kein Strom. :slight_smile:

Gruß,
Max

ich würde es einfach mal ausreichend groß, also eher übergroß dimensionieren. Auch wenn die Flüssigkeiten dort beim Ablauf anfrieren, sollte vom Volumen noch genug übrig bleiben, dass das Rohr nicht zumachen kann.
Die Größe sollte dann ca so bemessen sein, dass sie als Puffer quasi bis zur nächsten Tauperiode ausreicht und es spätestens dann wieder abfließen kann.

Da habe ich weniger Sorge. Die Mäuse sind alle in der Hütte und und fühlen sich da pudelwohl. :wink:

Da sich in der Toilette gerne Kondenswasser bildet, weil die in den Fels gehauene Grube wie ein Kühlschrank wirkt, überlege ich seit einiger Zeit, da eine Dämmung dazwischen zu machen. Da wird das mit den Mäusen deutlich relevanter sein. :slight_smile:

Ach ja … und es gibt einen Grund, warum ich Löcher lieber mit Zementspachtel als mit Bauschaum verschließe. :slight_smile:

Aber im Erdboden? Da habe ich noch keine Maus gesehen. Zu kalt, zu nass, zu felsig, vermute ich.

Liebe Grüße,
Max

@littlepinguin, @duck313

Danke für euren Input. Ich bin jetzt nochmal in mich gegangen, habe einen tiefen Schluck aus der Pulle genommen und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich mir vermutlich zu viele Gedanken mache … die Hütte wird im Winter kaum genutzt, es liegt
außerdem Schnee, dessen Dämmungswirkung man auch nicht unterschätzen darf, der Urin ist warm und gefriert aufgrund des Salzgehaltes auch erst etwas unter 0 Grad.

Ich bleibe bei dem 50er-Rohr und der 9mm-Dämmung, die ja auch den Nebeneffekt hat, bei der Erdverlegung das Rohr vor Beschädigungen zu schützen. Sollte doch mal etwas zufrieren, dann baue ich eine Lösung ein, dass man die Toilette vom Rohr trennen kann und alles wieder in die Grube läuft, so wie die letzten 60 Jahre …

Auf die Froschklappen verzichte ich. Die sind ja außerhalb des Bodens, da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die bei Feuchtigkeit zu- oder anfrieren.

Gruß,
Max

Ein Schluck Frostschutz für die Autoscheiben beim Spülen dazugeben sollte dann auch eine Option sein. so ein 5l Gebinde bis -60°C kostet auch nciht die Welt.

Eine Trockentoilette hat keine Spülung.

Liebe Grüße,
Max

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und man kann zum Spülen kein Wasser mit Frostschutz hinterher kippen? :woozy_face:

Die Frage ist, wieviel das nachträglich noch bringt. Bis man das hinterherkippt, ist ja schon alles gelaufen. Ein Frostschutzmittel ist aber nicht zwangsläufig ein Auftaumittel.

Da bringt vermutlich sehr heißes Salzwasser mehr - wobei man das nur machen sollte, solange das Rohr noch durchgängig ist. Ist es ganz zu, hilft eigentlich nur heiße Luft.

Gruß,
Max

ja mei, du sollst aj auch nicht erst warten bis das Rohr dicht ist sondern das beim Verwenden glich mit durch das Rohr schicken. Scheint für manche aber recht schwer zu sein.

Jetzt habe ich endlich verstanden, warum die Österreicher damals Glykol in den Wein gekippt haben. :rofl:

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Jetzt solltest Du dich dann doch mal entscheiden.

Während ich auf der Toilette sitze und pinkle, kann ich kaum gleichzeitig was reinkippen. Und hinterher, wenn ich mir das Ärschchen gewischt und die Hose hochgezogen habe, ist, wie gesagt, bereits alles gelaufen - solange das Rohr noch nicht ganz zugefroren ist, kann man überlegen, ob man dann ein Auftaumittel durch das Rohr fließen lässt, um eine eventuell gebildete Eisschicht wieder zu lösen. Aber da würde ich kein Frostschutzmittel nehmen, sondern eher sehr heißes Salzwasser.

Frostschutzmitte würde mE nur dann Sinn machen, wenn ich es während dem Pinkeln gleichzeitig dazugieße - und das kannst du gerne nachher mal an einer ganz normalen ausprobieren, wie praktisch das ist …

Gruß,
Max

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Ich schmeisse mal eine andere Variante in den Raum:

Begleitheizung!

Es gibt so genannte Begleitheizungen die es ermöglichen Zu- und Abwasserrohre zu heizen. Mit entsprechendem Thermostat heizt diese bei Einstellung auch nur wenn unter z.b. 3 Grad, also Frostgefahr.

Sie wird als „Kabel“ um die Abwasserleitung gewickelt und mit Isoliert. Die Heizung verhindert dann, dass entsprechende Abwasser gefriert.

Im Campingbereich wird das seit langem so eingesetzt und funktioniert eigentlich wunderbar.
Der Stromverbrauch ist auch sehr gering.

Ggf. kann man hier die Stromversorgung in der Unterverteilung so umrüsten, dass man eine eigene Sicherung für 1 Steckdose hat, an der nur diese Begleitheizung hängt. So kann man alles ausschalten wenn die Hütte nicht bewohnt wird.
Alternativ, das kann ich aber nicht sagen, gibt es das ganze auch als 12 oder 24 Volt Variante und man würde eine Auto / LKW Batterie installieren, die das ganze übernimmt solange man nicht vor Ort ist. Aber wie gesagt, das müsste man prüfen.

Vielleicht reicht es ja auch schon wenn man das ganze nur nutzt wenn man auch vor Ort ist?!

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Ok, das habe ich in dem doch schon recht vollen Thread überlesen beim überfliegen.

Aber was ist denn mit der 12 oder 24 Volt Variante?
Keine Alternative?

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Dazu müsste ich entweder Batterien schleppen oder eine Solaranlage betreiben. Beides ist unter den gegebenen Bedingungen - Winter im Gebirge - eher ungünstig. Die Sonne kommt im Winter gegen zehn hinterm Berg hervor und geht gegen vier. Wenn sie kommt. :slight_smile:

Im Sommer tue ich das durchaus - da ich eine Powerbank fürs Handy dabei und ein Solarladegerät und Akkus für Akkuschrauber und Säbelsäge. Aber im Winter, wenn der Weg wegen des Schnees schon doppelt so lang dauert, spare ich mir jedes Gramm. :slight_smile:

Und ja: Das ist durchaus gewollt so, dass wir keinen Strom haben. Es ist eine Berghütte und soll es auch bleiben, samt Holzofen und Kerzen und Petroleumlampe und Waschschüssel … :slight_smile:

Gruß,
Max