Tach!
In Fahrschulen wird oft haarsträubender Unsinn als „guter Tip“
vermittelt,
Das kann man nur unterstreichen.
Allein schon der immer noch weit verbreitete Irrglaube, die rechte Spur sei nur für LKW, belegt dies.
nicht zuletzt deshalb, weil mittlerweile viele
Fahrschullehrer selbst nicht wirklich über langjährige
Fahrpraxis verfügen (krasses Beispiel : ein mir bekannter
„Fahrlehrer“ war „Aushilfsfahrer“ während der Ferien bei einer
Spedition und wurde dort wegen „mangelndem fahrerischem
Können“ quasi gekündigt, hat aber danach die „Zulassung zum
Fahrlehrer“ erworben und bringt seitdem Anfängern das
LKW-Fahren bei; ich frag´ mich nur, wie und was der ihnen
beibringen will - wirkliches Fahren sicher nicht); zu meiner
"Fahrschulzeit hatten solche Leute mindestens ein oder zwei
Dutzend Jahre „Berufspraxis im realen Verkehr“ nachzuweisen,
nicht nur eine abgelegte „Prüfung“ über „gesetzliche
Vorschriften“ und ein wenig „Fahrzeugtechnik“ und einen
„Prüfungsfahrparcours“, sonst hätte die keine Fahrschule
jemals eingestellt.
Mein Bruder fuhr von Anfang an ganz gut. Ich hatte ihm, als er 13 war, schon mal ein bisschen was beigebracht. Den FS hat er dann in Südtirol gemacht. Offenbar fährt man dort besser als hier…
Um nun aber zur eigentlichen Frage des OP zurückzukehren :
abgesehen vom beträchtlichen Verschleiß an der Kupplung, bzw.
dem Kupplungsbelag, etc. ergibt sich bei „gehaltener Kupplung“
ja auch ein erhöhtes Unfallrisiko (Abrutschgefahr vom
Kupplungspedal), weswegen gerade „Anfänger“ besser davon
absehen sollten (Automatikgetriebe lass´ ich jetzt `mal aussen
vor), und dies wird von „verantwortungsvollen“ Fahrschulen und
Fahrlehrern auch so gelehrt;
Allein schon, weil immer mehr Autos mit Start-Stop-Automatik ausgerüstet werden. Die Motorabschaltung funzt nur im Leerlauf.
die Argumentation eines
„schnelleren Anfahrens“ an Kreuzungen, etc. ist irrelevant,
und ob vielleicht noch ein oder zwei Wagen mehr dann „bei Gelb
durchrutschen können“ müßig und hat auf das Fahrverhalten des
jeweiligen Lenkers genaugenommen keinerlei Einfluß zu nehmen.
Doch, denn es ist eine der ersten Pflichten auf der Straße, andere nicht unnötig aufzuhalten.
Allerdings kann man das üben. Die Fußgängerampel schaltet auf grün, ich lege meinen 1. Gang ein. Meine Ampel schaltet vorn rot auf grün, ich fahre zügig los. Kein Problem, ich halte trotz Leerlauf beim Warten nie jemanden beim Anfahren auf.
Ich ärgere mich auch gelegentlich über Leute, die „eine
gefühlte Ewigkeit“ (in Wirklichkeit meist nur zehn Sekunden
länger) beim Anfahren „herumtrödeln“, wenn ich´s eilig habe,
aber eine öffentliche Straße ist eben keine Rennstrecke (auch,
wenn manche Leute das gerne vergessen), und besser langsamer,
aber sicher ans Ziel als mit Abschleppwagen oder
Notfallambulanz in die Werkstatt oder in´s Spital.
Das ist „odd“.
Ich plädiere dafür, nicht so viel herumzuweinen, sondern auf der Straße seine Augen aufzusperren, mitzudenken und zügig zu fahren.
liebe Grüße
nicolai
p.s.: Anfahren auf Steigungen : Daß man nach einigen Millionen
gefahrener Kilometer (ego) genügend „Gefühl“ und „Können“
entwickelt haben dürfte (was nicht heißt, daß man es
üblicherweise auch tun „muß“), seinen Wagen (zumeist
Kraftwagenzug voll beladen) auch ohne „Feststellbremse“
„anzufahren“ ist schön und kann eigentlich erwartet werden; in
Fahrschulen muß derartiges „Können“ aber nicht vermittelt
werden, solange Kraftfahrzeuge (lt. Gesetzgeber) über eine
funktionierende Feststellbremse verfügen müssen.
Bald juckt das keinen mehr. immer mehr Autos haben einen Berganfahr-Assistenten.
Ansonsten gilt wie überall: fleissig üben. Und zwar vernünftiges Fahren, nicht die Behinderung möglichst vieler anderer Verkehrsteilnehmer pro gefarenenen Kilometer…
M.