Wir können uns ja darauf einigen, dass
Wissenschaft und Technik nur das Wohl der Menschen im Auge
haben sollte und im Zweifelsfall auch einmal etwas Machbares
eben nicht getan wird, wenn die Gefahren oder negativen
Auswirkungen größer sind als die positiven. Aber das wäre dann
tatsächlich Wunschdenken.
Wenn das Wunschdenken ist, wie ist dann aufzufassen, dass „Gurus“ ihren Anhängern erzählen, wie sie ihre Kinder wider besseres Wissen (Wissenschaft) bei schweren Krankeiten zu „therapieren“ haben? Sind da auch immer die positiven den negativen überlegen? Und wie ist es mit Betrügerei? Ist die auch nicht negativ wenn von Esoterikerseite? Der eine verkauft einen Stift für 1 Euro und weiss, es ist ein Stift und der andere nimmt Werbekugelschreiber und sagt, es sei ein Energieordnungsprodukt. Ist das nicht menschenverachtend? Wieso wird überhaupt irgendwas als esoterisch angepriesen, wenn eh jede Meinung, was Realität ist, gleichberechtigt ist? Worin unterscheidet sich dann der eine Stift vom anderen, wenn man mit einfachem sehen erstmal nichts erkennt? Warum wird den Leuten erzählt, wie schlimm Geschmacksverstärker sind, wenn in der „Bio“-Tütenauppe gleichzeitig eine Riesenmenge Hefeextrakt ist, der 1. die gleiche Geschmacks-Wirkung hat, 2. im Körper in exakt den „ach so bösen“ Geschmacksverstärker umgebaut wird und 3. dabei auch noch Gifte im Körper produziert, die der Körper über Harnstoff ausscheiden muss, da Ammoniak im Körper nicht allzu gesund ist, hab ich mir sagen lassen.
Vielleicht ist es aber von der Subjektivität abhängig, ob Hefeextrakte mit effektiv mehr Mononatriumglutamat schlechter oder besser sind als Mononatriumglutamat, auf dem draufsteht, dass es drin ist. Vielleicht ist Abzocken gut.
- Man musste zum Leben immer Arbeiten und schon vor 3000 Jahren hat man gehandelt. Geld ist nichts neues und ohne das (Edelmetall) hatte man schlechte Karten. Nachwievor gilt, dass Geld nicht der Teufel ist, sondern dass Geld ein Produktäquivalent ist. Die Forderung, man müsse ohne Geld leben können ist gleichbedeutend mit der Forderung nicht mehr arbeiten zu müssen. Wann gab es das und wo gab es das?
RICHTIG: Im Paradies. Im Jenseits.
- Kann man auch ohne Technik die Menschen umbringen. In Kambodscha wurden die Leute auch einfach mit ner Hacke erschlagen. Im 30-jährigen Krieg hat man halt den sprichwörtlichen Zaunpfahl genommen. Homo homini lupus est, heisst es galube ich. Nicht erst seit gestern. Als die Menschen Nordamerika besiedelten sind „ganz zufällig“ alle Großsäuger bis auf das Bison ausgestorben. Klimaänderungen spielen wohl eine Rolle, aber dennoch geht man davon aus, dass die Menschen daran ihren Teil hatten. Die Dingos kamen wohl mit dem Menschen nach Australien. Ruck-zuck verschwanden sehr viele Tiere aus Australien, von denen einige noch auf Tasmanien überlebten. Schon homo sapiens neandertalensis wurde vom „modernen“ Menschen verdrängt (ohne dass man von Jagen ausgehen muss).
Die Maori, die „netten Ureinwohner“ haben 1. einen Großteil der Wälder auf Neuseeland gerodet und 2. auch alle Moas verputzt.
Auch der Elefantenvogel aus Madagaskar ist in vorindustrieller Zeit dem Kochtopf zum Opfer gefallen.
Die Stellersche Seekuh wurde in vorindustrieller Zeit (aber diesmal wirklich auch von den bösen Europäern) in nullkommanix ausgerottet. Der Stör bei uns ist auch nicht erst gestern verschwunden.
Aber Du hast Recht. Erst heute zerstören wir überall mit der bösen Technik, die durch die böse Wissenschaft kam die Welt, während andere dabei allein gelassen werden, wenn sie ihren Lebensraum gegen eine kleine Terrorkröte verteidigen müssen.
- Lehnst du unsere Zivilisation ab und sagst es sei eine Zuvielesation. Die tolle vergangene Zeit war auch von einem Bevölkerungswachstum geprägt. Dass dies mit der Industrielisierung stark stiegt, das ist richtig. Auf kurz oder lang hätten sich die Menschen aber eh vermehrt und ohne Technik wären die (erschöpflichen) Ressourcen der Erde längst aufgebraucht und dann wär wirklich Kacke am dampfen gewesen. Wenn alle Bäume fallen, damit viele Milliarden ein Lagerfeuer haben und wenn man so klug ist, die Kernfusion abzulehnen, weil das böse Technik ist, wenn alle Tiere zum essen erlegt sind, was ist dann? Dann hat der Mensch, obwohl er seit 3000 Jahren keine kulturelle Entwicklung mehr machte, den Planeten zum Ruin geführt. Freilich ohne zu wissen, was der Planet ist.
Was Du schreibst ist so, wie wenn mein Mitbewohner, der 10000 Euro auf dem Konto hat, sagt, es sei doch bestimmt toll obdachlos in der Stadt zu sein. Die Obdachlosen hat er freilich nicht gefragt, ob sie mit ihm tauschen wollen.
VG, Stefan