Hallo!
Triebwerke im Fluidum stützen sich praktisch auf diesem ab.
Dies ist beim Paddelboot auch nicht anders.
Das ist etwas missverständlich. Wenn Du damit meinst, dass sich das Triebwerk quasi „auf der Trägheit“ des Wassers abstützt, dann gebe ich Dir recht. Es kann sich jedoch nicht auf dem Wasser als zusammenhängendem Körper abstützen, wie das beispielsweise eine Zahnradbahn tut, weil Wasser nunmal kein starrer Körper ist.
Dieses „Abstützen“ generiert die Kraft zur Beschleunigung.
Im Gegensatz zur Abstützung auf einer Straße „entweicht“ das
Fluidum
und reduziert damit die abstützende Kraft.
Andersrum wird ein Schuh draus: Bei der Zahnradbahn ist die Zahnstange fest in der Erde verankert. Im Idealfall ist die Impulsmasse hier also mit der Masse der Erde gleichzusetzen. Diese ist im Vergleich zur Masse der Bahn nahezu unendlich. Deswegen (nur deswegen!) hat man den Eindruck, dass sich hier die Rückstoßmasse fast gar nicht bewegt.
Die Antriebsarbeit verteilt sich bei allen Antriebssystemen auf die kinetische Energie der Fahrzeugmasse und der Rückstoßmasse. Je kleiner die Rückstoßmasse im Verhältnis zur Fahrzeugmasse, umso schlechter ist der energetische Wirkungsgrad eines solchen Triebwerks.
(beim Abstützen auf der Straße entweicht auch die
Erdoberfläche
durch Änderung des Drehimpulses der Erde)
exkat.
Diese Beschleunigung des Fluidums beim Entweichen entspricht
nicht
voll der Äuqivalenz zur Impulserhaltung wie beim
Raketentriebwerk
sondern ist eigentlich ein unerwünschter Effekt welcher die
Effizienz des Triebwerkes reduziert.
Auch beim Raketentriebwerk ist dieser Effekt zu beachten! Man kann das sehr schön mit der Wasserrakete demonstrieren: Füllt man den Drucklufttank einer solchen Rakete zu etwa einem Drittel mit Wasser (das zur Antriebsenergie überhaupt nicht beiträgt), so ist das Triebwerk wesentlich effizienter, weil sich die kinetische Energie günstiger auf Nutzlast und Rückstoßmasse verteilt.
Die von Dir auch erkannte Druckdifferenz zwischen Bug und Leck
des Bootes würde dadurch sichtbar, daß der Wasserspiegel des
ruhend gehaltenen Bootes hinten ansteigen würde und vorne
sinken, daß einfach der hydrostatische Druck vorne und hinten
eine Differenz aufweist. Das fahrende Boot hat natürlich
erkennbar
vorne einen höheren Wasserstand ,
Das ist gar nicht so selbstverständlich: Ich meine zu beobachten, dass schnelle Motorboote unmittelbar hinter ihrem Heck einen „Wasserberg“ hinter sich herziehen (besser: von ihm angeschoben werden). Allerdings kann ich dies nicht durch Bilder belegen.
Prinzipiell gilt natürlich immer das Prinzip der
Impulserhaltung,
wie schon angesprochen.
Man stelle sich einen Quader um das Schiff vor. Dieser Quader dient als Bezugssystem. Wenn wir davon ausgehen, dass über die Oberseite, die Unterseite und die beiden Seitenflächen kein Wasser ausgetauscht wird, dann hängt die Schubkraft des Triebwerks AUSSCHLIESSLICH davon ab, mit welcher Geschwindigkeit das Wasser durch die vordere Stirnfläche einströmt und mit welcher Geschwindigkeit es durch die hintere Geschwindigkeit ausströmt.
Michael