Hallo!
vor dem abschluß der versicherung mußt du eine
gesundenuntersuchung über dich ergehen lassen. ist der
lungentest und andere drogentests negativ und deine
kreislaufwerte in ordnung, zahlst du weniger.Da wären z.B. Diabetiker und viele andere benachteiligt. Mit
Ausnahme der von Dir erwähnten Drogen, die meisten Menschen
sind an ihren Risikofaktoren ziemlich unschuldig.
Stimmt, aber kranke Menschen kosten der Versicherung mehr. Was bei einem rein privaten Versicherungssystem zählt, ist eben auch das Geld. Ein solches System lässt sehr viel Willkür zu (wie alle Systeme ohne zentrale - staatliche - Kontrolle). Wer zu krank ist, wird eben nicht oder nur zu horrenden Beiträgen versichert. Schön umschrieben dann mit Kostenwahrheit.
Es kommt ja darauf an, wie man fährt. Ich bin 25 Jahre
schigefahren, und während der ganzen Zeit habe ich mich nur
einmal verletzt. (kleine Platzwunde, brachte mir 50 Minuten
Spitalsaufenthalt). Warum soll ich genau so viel zahlen wie
jemand der sich fahrlässig in Gefahr begibt? Wenn man seine
Geschwindigkeit seinem Können anpasst, ist Schi fahren
vermutlich nicht risikoreicher als z.B. Rad fahren.
Das Problem ist, dass nicht das Risiko eines einzelen Skifahrers beurteilt werden kann. Aehnlich wie im Strassenverkehr: es gibt Leute, die wollen 200 fahren und können die Geschwindigkeit auch beherrschen. Weil viele das nicht können und trotzdem rasen wollen, gibt es eben Richtlinien für alle.
Aber es spielt natürlich eine Rolle, ob jemand einmal im Jahr oder dreimal die Woche Ski fährt.
Eine Möglichkeit für Risiko-Sportarten könnten freiwillige Tagesversicherungen in Verbindung mit der Liftkarte sein. Wer öfter fährt, kann bei einer Versicherung auch einen Vertrag abschliessen (u. U. mit Bonus-Malus-System um sichere Sportler zu belohnen). Wer trotzdem noch unversichert fährt, muss zahlen…
Also, wie ist es bei Euch? Deutschland? Schweiz?
Okay, Schweiz. Zunächst einmal: die Schweiz hat in Ermangelung funktionierender Bundespolitik kein einheitliches System und jeder Kanton beschliesst selbst, was er macht. Daher hier die Situation im Halbkanton Basel-Stadt. Die Zahlen stammen aus meiner (ziemlich billigst-möglichen Versicherung) 
Es gibt eine verpflichtende Grundversicherung, die jedoch eher Notfallversicherung genannt werden sollte. Jeder muss grundversichert sein und der Versicherer darf niemandem die Grundversicherung verwehren (egal aus welchen Gründen). Diese deckt nur die ärztliche Standardversorgung ab (kein Zahnarzt etc!) und kostet für jeden gleich viel (ca. 180 Euro im Monat). Soziale Staffelung gibt es keine (!), für Kleinstverdiener zahlt allerdings der Kanton mit.
Es gibt zudem einen Sockelbetrag, bis zu dem man alles selbst zu zahlen hat (im günstigsten Fall etwa 150 Euro), darüber hinaus sind 10% Selbstbehalt fällig.
Insgesamt kommt man daher - sofern man nicht ernsthaft erkrankt und darum nicht öfter als alle zwei Monate zum Arzt läuft - ohne Versicherung weitaus günstiger weg - um 2300 Euro / Jahr kann ich auch in der Schweiz schon relativ viel medizinische Versorgung geniessen… Dafür muss ich jetzt horrende Summen an meinen deutschen Zahnarzt bezahlen, weil eine Zahnarzt-Versicherung in der Schweiz nicht machbar ist.
Es gibt in Basel Bonussysteme für gesundes Leben, die aber nur begrenzt einsetzbar sind. Ich könnte meine Mitgliedschaft im Sportclub als gesundheitsfördernde Massnahme absetzen. Allerdings lohnt sich das bei den Summen nicht… Risiko-Sportarten sind nicht eigens abzusichern (natürlich gäbe es in der Schweiz für alles Versicherungen, klarerweise auch für Risiko-Sport).
Für Notfälle ist die schweizer Versicherung sicher sinnvoll und besser als gar nichts. Trotzdem gilt das schweizerische Versicherungssystem als eines der teuersten der Welt.
Insgesamt hielte ich eine abgespeckte Versicherung wie in Oesterreich jedoch für wesentlich sinnvoller (ein System für alle ist im Prinzip immer billiger und einfacher zu überwachen)!
Grüsse nach Oesterreich und Israel,
Bernd
(( aber es war meine eigene schuld. sowas werde ich NIE WIEDER tun.