Wenn aber irgendwo Krieg geführt wird
oder Volksgruppen verfolgt werden, darf man nicht zögern, sie
aufzunehmen, bis die Gefahr gebannt ist.
Michael
Meine Antwort (Achtung - ziemlich lang):
Im Prinzip könnte man dem zustimmen, aber Du gestehst doch einem Innenminister eine genauere Kenntnis der Situation zu, wenn er sagt, daß mehr als 95 % aller Asylbewerber nicht politisch verfolgt sind?
Ein Zivildienstleistender schrieb an einem Pinboard - durchaus glaubhaft -:
Wenn z.B Flüchtlinge oder Asylsuchende in Deutschland die Einrichtigung Ihres Wohnheimes zerschlagen (und das nicht nur einmal) nur weil Ihnen Kleidung, Essen und anderes, als Naturalien gestellt wir und Sie nur noch einen kleinen Teil in bar bekommen…
Ist das eine angemessene Reaktion von jemandem, dem man an seinem Zufluchtsort Wohnung, Kleidung, Essen, gesundheitlichliche Betreuung kostenlos zur Verfügung stellt?
Das Ausländerproblem ist lange Zeit überhaupt geleugnet worden, wird es größtenteils noch heute, und die Politiker haben Angst, sich in erster Linie für ihr eigenes Volk und ihre Wähler einzusetzen, weil dann gleich die Keule der rechten Ecke kommt (siehe auch die Reaktion der österreichischen Exilregierung in Brüssel).
Dazu gehört auch, daß die Zeitungen bei Straftaten oftmals schamhaft über die Nationalitäten der Täter schweigen:
Zeitung an den Leser:
Zum Thema Polizeibericht: In der Tat melden wir die nationale Zugehörigkeit gemeinhin nur dann, wenn sie für das Verständnis des Lesers bedeutsam ist. Dies ist eine Praxis, die sich im Rahmen der Empfehlungen des Deutschen Presserates bewegt. Auch der Polizeibericht macht nur sparsamen Gebrauch von solchen Hinweisen.
Umgekehrt ist jede Tat, bei der ein Ausländer beeinträchtigt wird, ein rechtsextremer Akt und wird von den Medien aufgebauscht und ausgeschlachtet ohne Rücksicht darauf, ob der Angriff gezielt gegen einen Ausländer ging oder ob Opfer zufällig ein Ausländer war. Auch Ausländer untereinander begehen Straftaten (Anmerkung für die Gutmenschen: ja, und Inländer untereinander auch) Das bedeutet, auch hier fließen die Informationen nicht ungehindert - aber die Realität wird halt doch wahrgenommen. Und dann schafft sich der Frust ein Ventil - auf eine Art, wie es sich keiner wünschen kann.
Anderes Beispiel:
Der Zentralrat der Sinti und Roma hingegen untermauert seine Forderung nach einem eigenen Denkmal unweit des Reichstagsgebäudes am Ostrand des Tiergartens durch eine Unterschriftenaktion.
Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn (SPD), räumte ein, dass ihre Vorstellung eines umfassenden Gedenkens „für alle Opfergruppen“ den Wünschen der Sinti und Roma zuwiderläuft. Doch fürchte sie, die Stimmung in der Bevölkerung könnte „kippen, wenn jedes halbe Jahr wieder von einem neuen Mahnmal die Rede ist“.
Hier war die Reaktion von Frau Griefahn richtig. Was glaubst Du, denkt sich ein Bewohner des Mainparks in Offenbach, wenn er ein im Jahr 2000 errichtetes Denkmal für die Roma und Sinti in Berlin sieht?
Hier wird seit langer Zeit nicht mit offenen Karten gespielt, und der scheinbar aufkommende Rechtsextremismus (?) ist die logische Quittung dafür. Je weniger die Politiker die Signale verstehen, umso mehr wird es eskalieren. Zur Zeit habe ich wieder das Gefühl, es seien alle übergeschnappt: In jeder Nachrichtensendung im Fernsehen und in allen Zeitungen geht die Hysterie über Rechtsextremismus in Deutschland um. Vielleicht steckt da auch System dahinter, und hier wollen mehrere ihr Süppchen mitkochen.
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SCHILY: „Eines darf der Kommission (Anm.: gemeint ist die Einwanderungskommission) sicherlich nicht zugemutet werden: dass ihr Denk- und Prüfungsverbote auferlegt werden.“
Otto Schily in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“
Wie kommt Innenminister Schily zu der Annahme, daß es in Deutschland "Denk- und Prüfungsverbote geben könnte?
Grüßchen von Ex-Regina