Spiel mir das Lied von der Kausalität
Hallo!
Zur Kausalität.
Dazu bemühe ich mal folgendes Video: http://www.youtube.com/watch?v=E_kvd_6zx8c
Der rätselhafte namenlose Fremde (gespielt von Charles Bronson) steht im finalen Showdown dem Bösewicht Frank (gespielt von Henry Fonda) gegenüber. Bei 7:50 feuern beide ihre Revolver ab und für wenige Sekunden ist nicht ganz klar, wer das Duell gewonnen hat. Doch dann bricht Frank zusammen. Offensichtlich war der Fremde doch ein bisschen schneller. Während wir die Szene beobachten und sehen, dass Frank getroffen wird, reitet ein Indianer vorbei (Im Film nicht zu sehen, weil er so schnell ist). Er sieht aufgrund seiner Bewegung das Duell ein wenig verzerrt. Die beiden Schüsse werden für sein Zeitempfinden noch „gleichzeitiger“ stattfinden und je schneller der Indianer reitet, umso enger wird das Zeitintervall, aber an der Reihenfolge der Schüsse ändert sich nichts: Immer ist Frank derjenige, der verliert - nur fällt der Sieg immer noch ein bisschen knapper aus.
Könnte sich der Indianer aber schneller als Licht bewegen (vor allem: könnnte sein Pferd so schnell rennen), dann wäre der Zeitvorsprung des Fremden gegenüber Frank sogar noch kürzer als Null. Das bedeutet: Frank würde vor dem Fremden schießen und das Duell gewinnen!
Wir verabreden uns nach dem Duell auf ein Bier im Saloon. Wir, das sind der Indianer, der Gewinner des Duells und ich (der ruhende Beobachter). Wer sitzt nun zwischen mir und dem Indianer: Frank (wie es der Indianer gesehen hat) oder der Fremde (wie ich es gesehen habe)? Wie Du siehst, ist dieses Gedankenexperiment absurd!
Indianerpferde (und damit auch alle anderen Körper des Universums, die eine Ruhemasse größer als Null haben) galoppieren langsamer als das Licht.
Michael