schamajim ≠ 'esch + majim
Hi Chris - auch außerhalb einer Gemeinde 
zu dem Zusammenhang mit einer „rabbinischen Feststellung“ kann ich leider nichts sagen.
Daher nur etwas zu der wüsten, abwegigen sowohl etymologischen als auch mythentheoretischen Spekulation, die dem offenbar unterliegt:
Bei Wasser, מַיִם majim und Himmel, שָׁמַיִם schamajim liegt ein sog. Plural absolutus vor. Anders gesagt ein Pluraletantum. Für majim kann man den Singular מי mj zwar erschließen, aber er ist nicht nachgewiesen. Der Plural des Begriffs schamajim beruht einerseits auf akkadischer und babylonischer, andererseits auf ugaritischer/kanaanäischer Kosmologie, die ich hier nicht weiter explizieren will, weil es für die Frage nicht wichtig ist.
Jedenfalls hat in beiden Kosmologien, der ugaritisch-kanaanäischen und der akkadisch-babylonischen (beide gehen der israelitischen voraus), der „Himmel“ die Funktion, die „unteren und oberen Wasser“ (die Himmel und Erde umfließen) zu trennen, bzw. auseinanderzuhalten, nachdem Himmel und Erde gebildet wurden aus der Zerstückelung des Ur-Ungeheuers tamtu, tiamtu, tiamat (= Urozean, der existierte, bevor die Welt entstand. Als tehom findet sich diese Wesen auch in 1.Mose 1.2). In allen diesen Kosmologien spielt Feuer nicht die geringste Rolle!
Der Radikal von schamajim ist שמ schm und nicht mj. Er ist etymologisch gekoppelt an das akkadische schmsch (schamasch) = „Sonne“. Auch hebr. ist שֶׁמֶשׁ schämäsch = „Sonne“. Nach der kanaanäischen Kosmologie ist das eine der Leuchten, die am Himmel befestigt werden. Das findet sich auch 1. Mose 1.14 (dort nicht namentlich „Sonne“ genannt), wobei schamajim der Name der „festen Schale“, raquija, ist, die die oberen Wasser (majim) von den unteren Wassern (majim) scheidet. Dabei spielt bei dieser Himmelsleuchte das Licht eine Rolle, das weder mit Feuer, noch mit einem Gegensatz Feuer/Wasser etwas zu tun hat.
Ganz abgesehen von dem Unsinn, שָׁמַיִם schamjim aus מַיִם majim und אֵשׁ 'esch (! nicht „esch“!) zusammengesetzt zu denken. Daß ein Anfangs-Aleph (das ist ein Konsonant!) mirnichts-dirnichts und grundlos wegfallt, dürfte in den semitischen Sprachen wirklich ein Unikum sein, das ins Museum gehört. Aber wie gesagt, ist es ja eh eine völlig aus der Luft gegriffene Phantasie einer Mythenspekulion, die im gesamten semitischen Raum keinerlei Grundlage hat - und einen Anlaß ebenfalls nicht
Wo diese Spekulation herkommt würde mich allerdings auch interessieren.
Gruß
Metapher