Scheue junge Katze

Hallo!

Ich habe seit ca. 4 Monaten eine Katze, die relativ handscheu war (bekommen hab ich sie, als sie 3 Monate alt war, jetzt ist sie also 7 Monate alt) , und seit 9 Wochen eine zweite junge Katze von einer Züchterin, weil ich total unglücklich war mit der ersten Katze und mir die Tierärztin gesagt hat, die Katze werde wohl nie gerne gestreichelt werden, solche Katzen gebe es. Deshalb habe ich mir von einer Züchterin eine zweite Katze geholt und dabei genau nachgefragt, wie sie aufgewachsen ist, und die Züchterin hat mir versichert, die Katze sei mit Kindern aufgewachsen und total zutraulich. Nur leider ist das jetzt nicht so. Nun habe ich zwei Katzen, die eine seit 4 Monaten und die andere seit 9 Wochen, und beide lassen sich zwar streicheln, aber das nur sehr wenig. Die ältere der beiden duckt sich, wenn man sie streichelt, sucht aber die Nähe und geht immer in den Raum, wo ich auch bin. Und die jüngere der beiden Katzen hat sich als sehr ängstlich entpuppt, sie hat Angst vor Schritten, mag aber spielen und frisst Futter aus der Hand. Sie lässt sich schon streicheln, man merkt aber, dass sie immer wieder Angst hat. Und das hat sich, seit ich sie habe, nicht wesentlich geändert. Bei der älteren der beiden Katzen merke ich auch keine wirklichen Fortschritte.

Meine Frage ist nun: Bin ich einfach zu ungeduldig und beide Katzen werden schon noch…? Hat jemand von euch positive Erfahrungen mit anfangs scheuen Katzen und wie lange dauert das Eingewöhnen. Ich bin nämlich echt traurig, dass ich nun zwei mehr oder weniger scheue Stubentiger habe, zumal ich zuvor eine sehr zutrauliche Schmusekatze hatte, die überfahren wurde und der ich noch immer hinterhertrauere.

Ich würde mich wirklich über Antworten freuen.

Hey Lucy,
ich kann gut mitfühlen, denn als ich meine Sheila mit knapp 5 Wochen (sie kam aus einer Tötungsstation in Lanzarote) bekam, habe ich sie absolut 4 Wochen garncht mehr gesehen, da sie sich hinterm Schrank, unter der Couch oder in der hintersten Ecke des Katzenklos versteckt hat. Hab Geduld!
Als Erstes würde ich bei der Züchterin mal nachfragen, woran es liegen kann, dass sie sich beide so verhalten.
Als Zweites würde ich den Katzen auf der Schiene *Spielen ohne Lörperkontakt* z.B. mit einer Katzenangel entgegen kommen. Versuch einfach mal ein paar Tage, nur dann den Versuch zu starten, die Beiden zu streicheln, wenn sie zu Dir kommen. Meine Kleine kam damals nach knapp vier Wochen, als ich abends auf der Couch eingeschlafen bin und dann war sie für knapp 15 Jahre immer mein Schatten :smile:)
Also Geduld! Alles Liebe! :smile:))

Hallo Sigrid,

danke für die schnelle Antwort. Nur nochmal, damit ich das gaaanz richtig verstehe… Ich soll NUR mit ihnen spielen und sie gar nicht anfassen? Bisher mach ich es nämlich immer so, dass ich halt mit ihnen spiel und dann, wenn sie am Boden liegen oder so, dann streichel ich sie halt und das lassen sich beide schon gefallen und sie schnurren dann auch. Nur von selbst kommen sie halt gar nicht zu mir, d.h. nicht auf den Schoß, nicht auf die Couch, aber ins Bett kommen sie schon (aber nur, wenn es dunkel ist). Soll ich dann das mit dem Streicheln einfach mal ganz lassen? Auch wenn es schwer ist? Meinst du, wenn ich sie beim Spielen streichle, dass sie dann umso länger Angst vor mir haben?

Danke für die Antworten

Ich denke nicht, dass sie Angst haben, sondern dass sie es a.) nicht gewohnt sind und/oder b.) einfach keine Ruhe im A… haben und es sie deshalb eher *nervt*. So wie Du es jetzt beschrieben hast, power die beiden Kleinen öfters mal richtig durch Spielen aus, wie gesagt: Katzenangel (für Dich am angenehmsten), oder auch eine einfache Papier-/Alufolienkugel (Tischtennisballgroß). Versuch nur nicht, sie zu streicheln, weil DU es jetzt gerade willst, sondern achte auf die Samtpfoten. Das wird schon… bleib ruhig, hab Geduld und denke dran: Du kannst NICHTS falsch machen :smile:

Danke für die Antwort. Ich hätte aber noch zwei Fragen: Glaubst du, dass beide sich derzeit v.a. deshalb wenig streicheln lassen, weil sie noch so klein sind, und dass sie mit der Zeit ruhiger werden, wenn sie älter werden? Meine andere (überfahrene) Katze hat nämlich von Anfang an mit mir geschmust und ist auch in diesem Alter, das die beiden jetzt haben, stundenlang auf meinem Schoß oder nebenmit auf der Couch gesessen, wenn sie müde war.
Und außerdem würde mich interessieren: Deine scheue Katze, die dann 15 Jahre dein „Schatten“ war, war die dann später, als sie sich an dich gewöhnt hat, Neuem gegenüber immer noch recht ängstlich oder hat sich auch das gelegt?
Danke!

Hallo!
zuvor eine sehr zutrauliche Schmusekatze hatte, die überfahren
wurde und der ich noch immer hinterhertrauere.

Hallo, liebe Luca2012,
du machst dir wirklich viele gute Gedanken um deine Katzen, du kennst dich aus und beschreibst sehr genau. Deine beiden neuen Katzen haben eine neue Heimat, ein Geschwister und einen neuen Menschen bekommen. Und sie sind auch noch in der Entwicklung. Das haeißt, sie brauchen Zeit, Katzen sind ja sehr eigenwillig und jede ist anders. Das weißt du ja aber auch. Dein eigentliches Problem ist, dass du deiner vorherigen Katze nachtrauerst und dir vielleicht zu schnell wieder eine neue geholt hast? Niemals wird eine Katze wie eine andere sein…und darum darfst du dir auch nicht wünschen, dass eine der neuen Katze auch so wäre wie deine alte. Vielleicht spüren deine Katzen sogar, dass du ungeduldig und traurig bist, das haben sie aber nicht verdient: nimm sie so an, wie sie sind, erfreue dich an ihren zaghaften Annäherungsversuchen, dann wird alles leichter, für dich und deine beiden Mietzen.
Viel Spaß und alles Gute
Ingrid

Hallo!

Ja, das stimmt, dass ich meiner vorherigen Katze nachtrauere. Nichts destotrotz sind meine beiden Mietzen jetzt aber halt trotzdem scheu, was mich natürlich schon dazu verleitet, meiner alten Katze noch mehr hinterherzutrauern. Mit der hatte ich solche Annäherungsschwierigkeiten einfach nie. Ich weiß, dass ich Geduld haben soll, nur ist es schon sehr frustrierend, wenn sich bei der einen Katze auch nach 4 Monaten nichts tut. Ich erwarte ja gar nicht, dass da auf ein paar Tage gravierende Veränderungen eintreten, aber ich bräuchte Hoffnung… D.h. mich würde interessieren, wie es anderen hier ergangen ist, die mal wegen scheuer Katzen angefragt haben (ältere Posts), und ob deren Katzen mittlerweile (also 1 oder zwei Jahre später) tatsächlich schmusiger geworden und auch weniger ängstlich sind… Denn wenn ich von positiven Erfahrungen hören würde, würde mir das Warten leichter fallen.

Schöne Grüße
Lucy2012

Hallo,

Für Katzen braucht man sehr viel Geduld, besonders, weil die junge Katze sich die Ältere zum Vorbild nimmt (Mamaersatz).

In der Regel wird das schon mit der Zeit besser werden.

Du hast ein viel größeres Problem, dass Du eigentlich schon selbst erkannt hast !!!

Du trauerst noch immer deiner anderen Katze hinterher und das spühren deine jetzigen Katzen auch! Ich vermute, dass Du zu sehr das Verhalten der anderen Katze in deine beiden Neuen wiederfinden möchtest und das funktioniert nicht!

Du brauchst sehr viel Geduld und die Überwindung, von der verstorbenen Katze loszulassen, ansonsten muß ich leider so Hart sein und sagen, dass mir deinen jetzigen Katzen sehr Leid tun.

Gruß

P.S.: Ich gebe dem TA recht, es gibt Katzen, die einfach nicht schmusen mögen.

Hallo!
Es mag sein, dass die Katzen das spüren, dass ich noch immer traurig bin. Ich wehre mich aber schon dagegen, das jetzt als alleinigen Grund zu sehen, dass sie sich wenig streicheln lassen. Zum besseren Verständnis: Die Züchterin der jüngeren Katze hat ja NUR gesagt, sie sei zutraulich und mit Kindern aufgewachsen. Tatsächlich hatte die Dame etwa 15 weibliche erwachsene Katzen in ihrem Keller und die jungen Katzen in einem extra Kellerraum. Von den erwachsenen Katzen hat sich keine einzige von der Züchterin anfassen lassen und die jungen Katzen waren auch nur durch Spielen einzufangen. Was man mir nun vorwerfen kann, ist, dass ich die junge Katze trotz dieser Umstände genommen habe. Und das lag daran, dass die Züchterin mir versichert hat, dass die Katzen bei ihrer Tochter mit kleinen Kindern aufgewachsen seien und nun nur vorübergehend für die Besichtigung hier seien, weil ihre Tochter nicht im Zuchtverein sei. Ich war zwar skeptisch, weil die Kätzchen ja erst etwa 9 Wochen alt waren, habs aber halt geglaubt, v.a. weil die Katze, als ich sie auf dem Schoß hatte, auch geschnurrt hat und sich eingerollt hat. Gerade weil sie aber erst 9 Wochen alt waren, als ich sie geholt habe, habe ich sie auch genommen, weil ich mir gedacht habe, da ist die Prägephase wenigstens noch nicht vorbei. Da die Katze aber zuhause dann recht scheu war und vor Schritten Angst hatte, bezweifle ich mittlerweile, was die Frau gesagt hat. Außerdem hab ich mittlerweile mitgekriegt, dass die Dame neben den Rassekatzen auch noch zwei Hundezuchten hat. Insgesamt müssen sich in deren Besitz also etwa 40 Tiere befinden… Und ich glaube jetzt, dass die Kätzchen deutlich länger in dem Keller waren, als die Dame mir gesagt hat… und dass das der Grund ist, warum sie so scheu sind. Hätte sie halt nicht nehmen sollen, aber ich hatte Mitleid und hab mich vom Schnurren einlullen lassen, obwohl ich skeptisch war. Und jetzt ist sie da und ich hätte halt gerne, dass sie zutraulich wird. Was ist so schlimm daran?

Um Gottes Willen NEIN!!!

Es ist niemals schlimm sich ein Haustier zu holen. Und auch nicht, ein Tier aus solchen Verhältnissen heraus zu holen!!!

Das sind jetzt Infos, die man gleich hätte wissen müssen.

Daraus resultiert natürlich, dass das Kätzchen mehr Zeit braucht.

Der von mir genannte 2. Grund bleibt aber bestehen. Das Ältere Tier hat eine Prägefunktion für die Kleinere (Mamaersatz).

Ich kann nur wieder raten, sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen beweisen.

LG

Hallo,

wie gehst du denn mit den Katzen um? Streichelst du sie einfach oder wartest du, bis sie zu dir kommen. Spielst du mit den Katzen? Bist du vielleicht ein eher hektischer Mensch?

Viele Fragen und keine Antwort, ich weiß. Aber das würde mir helfen, um dir eine sinnvolle Antwort geben zu können.

vg

hexenmieze

Hallo,

es gibt bei Katzen durchaus größere Unterschiede im Charakter.

Ein Teil kommt von der Prägung, also wie ist das Tier in den Prägephasen in der Welpenzeit aufgewachsen, je mehr positiver! Kontakt zum Menschen und unterschiedlichen Situationen da war, desto zutraulicher und selbstsicherer können sie nachher sein.
Katzen die ohne menschlichen Kontakt ihre ersten Lebenswochen verbracht haben, werden immer eine gweisse Scheu zurückbehalten.

Ein anderer Teil ist schon vorgegeben und ein Teil machen die Erfahrungen die während des Lebens gesammelt werden aus.

Grundsätzlich, egal ob scheue Katze oder nur zurückhaltende Katze gilt:

Niemals der Katze Körperkontakt aufzwingen!

Am besten man ignoriert sie die erste Zeit völlig.
Auch nicht direkt in die Augen schauen!
Das gibt der Katze die Chance, sich selbst in ihrem eigenen Tempo zu nähern, ohne dass ihre persönliche Distanzzone verletzt wird.
Oft ist es so, dass gerade die Menschen bevorzugt besucht und beschnuppert werden, die Katzen eigentlich gar nicht mögen, oder sich nicht viel aus ihnen machen.
Genau das ist der Grund: Sie bedrängen die Katzen nicht und die Katze hat so alle Zeit der Welt den Menschen zu beobachten, anzuschauen, zu beschnuppern OHNE, dass sie dabei beeinflusst wird.
Sie kann sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit nähern und öffnen, so viel sie eben zulassen kann und will.

Katzen werden auch nicht gerne hochgenommen, sie bevorzugen es, wenn man sich zu ihnen auf den Boden gesellt.
Auch nicht jede Katze lässt sich überall streicheln.

Mir scheint also in der Tat hier eine gewissse Ungeduld vorzuliegen und mit dem bisherigen Verhalten Deinerseits dürfte das eher schlimmer als besser werden.

Hast Du Dir das zweite Katzenkind nicht beim Züchter vorher genau angeschaut?
Es kann auch gut sein, dass Dich das Katzenkind nicht leiden kann, denn meist sucht sich die Katze ihrem Menschen…nicht umgekehrt.
Ich empfehle dazu gerne die Züchter seiner Wahl zu besuchen (mehrmals wenn möglich) und sich mitten zu den Kleinen auf den Boden zu setzen und die Kleinen zu beobachten und zu sehen welches Katzenkind von sich aus Kontakt aufnimmt.

Jetzt lässt Du Deine zwei ganz in Ruhe, läufst ihnen nicht hinterher, streckst nicht die hand nach ihnen aus, sprichst sie nicht an und schaust sie nicht an.
Du setzt/legst Dich einfach nur täglich eine zeitlang auf den Boden und lässt die Katzen auf Dich zukommen.
lass Dich beschnuppern beklettern, OHNE die katzen anzufassen oder nach ihnen zu greifen.
Ganz besonders nach der scheueren solltest Du gar nicht mit geöffneter Hand greifen.
Wenn das bisher klappt und die Katzen zu Dir kommen, streckst du ihnen in ihrer Augenhöhe deine zur lockeren Faust geballte hand entgegen, aber so, dass sie den letzten Schritt machen müssen.
Das übst Du dann…aber bitte mit Geduld und ohne Zwang!
Wenn sie dann die geschlossene hand beschnuppern und evtl auch ihr Köpfchen daran reiben (damit wirst Du markiert) dann kannst Du langsam beginnen, die Hand zu öffnen, aber die Katzen müssen die Sicherheit haben, dass diese Hand NICHT nach ihnen greifen wird.

Das Prozedere kann schon mehrere Monate oder auch Jahre beanspruchen und es ist offen wie weit die Scheu zurückgeht oder ganz abgelegt werden kann.
Wer Katzen hält braucht vor allem eines und das ist Geduld³

Viel Erfolg!
M.

Hallo,

danke für die Antwort erstmal. Also, ich muss zugeben, dass ich eigentlich kein hektischer Mensch bin, aber jetzt natürlich nach guten zwei bzw. bei der älteren Katze 4 Monaten etwas ungeduldig werde. Das liegt aber v.a. daran, dass ich eben bisher mit zwei Katzen recht gute Erfahrungen hatte. Die eine ist die, die überfahren wurde, und die andere die meiner Schwester, die aber aus demselben Wurf stammte wie meine erste Katze. Beide Katzen hatten überhaupt keine Scheu vor Menschen, sind aber mit kleinen Kindern aufgewachsen. Deshalb bin ich eigentlich schon davon ausgegangen, dass man eine junge Katze streicheln darf… V.a., wenn sie vom Züchter kommt und nicht vom Bauernhof.
Mein Fehler war vielleicht, dass ich beide Katzen schon hochgenommen habe, auch gleich in der Anfangszeit. Ich war es halt von den beiden Katzen (also meiner toten und der von meiner Schwester) sowie von der Katze, die ich in meiner Kindheit hatte, so gewöhnt… Die haben das genossen, auch die Katze meiner Schwester freut sich, wenn sie mich sieht, und lässt sich gerne von mir streicheln…
Aber: Ich werde meine beiden Katzen jetzt nicht mehr hochnehmen.
Zum Thema streicheln: Die jüngere/scheuere Katze vermittelt mir den Eindruck, sie würde schon gerne gestreichelt werden, weil sie gelegentlich auf mich zukommt, Männchen macht und ihr Köpfchen an mir reibt und seit etwa zwei Wochen manchmal „gurrt“/„mit mir spricht“. Bisher hab ich sie auch gestreichelt, wenn sie mal geschlafen hat, und da hat sie dann auch in der Regel geschnurrt und mir sogar den Bauch präsentiert…
Aber: Dann versteckt sie sich halt wieder… Ich hätte halt erwartet, dass das dann irgendwann konsequent besser würde und nicht einerseits Zuneigung und andererseits Scheu… Aber vielleicht täusche ich mich ja und deshalb wende ich mich ja an so ein Forum, weil ich gerne hören würde, wie es anderen mit solchen Katzen ergangen ist.

Die ältere der beiden Mietzen stammt übrigens von jemand anderen, ist eine Langhaarkatze, aber ohne Stammbaum. Die Leute, wo ich sie her hab, haben mir eigentlich einen guten Eindruck gemacht, aber mittlerweile bezweifle ich, dass sie die Katze gut „sozialisiert“ haben. Beides waren junge Leute, die die Katze mit den Elterntieren in der Wohnung hielten, die Mamakatze war auch sehr zutraulich, deshalb hab ich die Katze auch genommen. Als ich sie besichtigt habe, hat sie sich nicht hochnehmen lassen und auch nicht streicheln,aber wie wild gespielt. Ich dachte halt damals, das liegt daran, dass sie mich nicht kennt. Und ich dachte, das würde mit der Zeit besser werden. Dass die Katze sich aber „duckt“, wenn man ihr die Hand entgegenhält, hätte ich nicht erwartet. Ich kannte das bis dato auch nicht… Wenn man sie gestreichelt hat, ist sie am Anfang oft einfach weggegangen. Das ist zwar mittlerweile etwas besser und sie „duckt“ sich nicht mehr so stark,. aber die Katze kommt immer noch nicht auf die Couch oder so, obwohl sie viel bespielt wird etc. Ich denke, dass die beiden „Züchter“ die Katzen einfach in der Prägephase sich selbst überlassen haben und tagsüber den ganzen Tag einfach nicht zuhause waren, weil sie berufstätig sind… Nachts durfte die Katze aber im Bett bei denen schlafen…
Aber:
Diese Katze KOMMT tagsüber NIE mit Köpfchengeben an oder so und streicht auch nie um die Beine. Nachts kommt sie aber ins Bett und gegen die Morgenstunden hat sie auch EINMAL eine Phase, wo sie laut schnurrend gestreichelt werden will. Aber auch NUR DANN. Und sonst darf man sie, wenn sie sich einrollt und döst, manchmal streicheln und sie genießt es dann auch und schnurrt laut und lässt sich am Bauch kraulen. Aber dann darf man auch wieder nicht. Man weiß halt nie, woran man bei ihr ist.
ABER: Von selbst kommt sie nie an (es sei denn morgens um 5) und auch wenn sie irgendwo sitzt, darf man sie eher nicht streicheln. Ich kenn das halt so nicht. Meine alte Katze und die meiner Schwester darf man immer (im Vorbeigehen kurz) streicheln und sie genießt es. Und hier weiß ich gar nicht mehr, wie ich sie behandeln soll, weil einmal mag sie und dann wieder nicht. Ich fühl mich wie im Umgang mit rohen Eiern…

Es tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben hab. Aber vielleicht erleichtert es das, mir Hilfe zu geben. Soll ich beide Katzen einfach gar nicht mehr anfassen?
LG und Danke!

Hallo!

Danke für die Antworten…
Ich habe mir ja die jüngere Katze geholt, damit DIE ANDERE lernt, wie schön es ist, gestreichelt zu werden. ABER: Jetzt sind beide ja etwas „streichelungeübt“. Die eine (ältere), weil sie wohl schlecht sozialisiert wurde (vermute ich mal, da sie wohl mit den Elterntieren fast den ganzen Tag während der Prägephase allein war, nur nachts nicht… vermute ich jetzt, weil ich ein paar Mal versucht habe, dort, wo ich sie her hab, anzurufen, und immer erst abends jemand erreicht hab), die andere (jüngere), weil mich wohl die Züchterin einfach angelogen hat.
ABER: Wenn das ältere Tier eine Prägefunktion hat, dann lernt die jüngere bei MIR jedenfalls nie, wie schön streicheln ist, weil sich die Ältere ja noch weniger streicheln lässt als die jüngere. Meine Frage jetzt (auch wenn mich vielleicht alle hier „vierteilen“): Meine Schwester hat eine ganz zutrauliche Katze (nämlich die Schwester meiner toten Katze) und würde meine Katze auch in „Pflege“ nehmen. Soll ich sie mal vorübergehend dorthin geben, damit sie sich den Umgang mit Menschen, der ja für Katzen durchaus schön sein kann, dort von der zutraulichen Katze abschauen kann? Oder wird sie dann noch scheuer, weil sie woanders hinmuss?
Danke für ehrliche Antworten. Und bitte kein Geschimpfe, dass ich so etwas überlege. Aber ich meine es der Katze ja gut.

Hallo Maja!

Danke für die Antwort. Also: Ganz ohne Körperkontakt aufgewachsen können beide Katzen nicht sein. Aber ich denke, es war halt zu wenig (die ältere Katze hatte wohl nur abends und nachts Menschenkontakt, die jüngere wohl schon die ersten Lebenswochen, aber dann war sie wohl eine Woche oder vielleicht sogar zwei in dem Keller…). Angeschaut hab ich sie mir schon genau (also die zweite von der Züchterin), aber sie hat sich deutlich eher hochnehmen lassen als die ältere Katze und sie hat ja eben geschnurrt, als ich sie am Schoß hatte… Das andere, dachte ich, gibt sich innerhalb von ein paar Wochen… Mich würde halt interessieren, ob so eine Katze jemals wirklich zutraulich wird… Wenn ich hier ein positives Beispiel hätte, dann würde mir das Geduldhaben auch leichterfallen.
Aber ich werde mal versuchen, deine Ratschläge zu berücksichtigen.
Der Ratschlag mit dem mehrmals zum Züchterschauen hat sich ja leider erledigt, weil ich die Katze ja nun schon hab… Ich versuche nun, das Beste drauszumachen und deshalb erbitte ich mir ja hier Hilfestellung.
Danke aber trotzdem für die Ratschläge.
LG

Hallo,

eine Garantie kann Dir leider niemand geben.

Du musst Dir die Mühe machen sie zu entscheuen *g* auch wenn Du nicht weißt, ob und vor allem in welchem Maße es Dir gelingt.
Katzen haben als Lauerjäger einen extrem langen Atem und wenn man als Mensch keine Geduld hat ist das Projekt praktisch schon zum Scheitern verurteilt.

Einer meiner Scheuen saß geschlagene 9 Monate hinter einer Couch, aß nur nachts und ging nur nachts auf die Toilette, hockte ansonsten jeden Tag jede Nacht hinter dieser Couch.
Bei ihm war der Schlüssel zum Erfolg neben der bereits erwähnten betonten Ignoranz ein Teller mit Nudeln und Hähnchen in Paprikasauce…das eigentlich für mich hätte sein sollen *lach*
Es hat Jahre gedauert, bis man ihn wirklich mal hochnehmen konnte, weil wie gesagt die meisten Katzen wollen das eh nicht.

Bei einer habe aber auch ich kapituliert und das obwohl ich sie mit ins Schlafzimmer genommen habe, damit sie in menschlicher Nähe sein musste.
Sie war übrigens auch eine Zuchtkatze, die ausreichend sozialisiert war oder hätte sein müssen, aber sie war einfach extrem scheu. Sie ging dann zu einer älteren sehr geduldigen und ruhigen Dame.

Je mehr Du die Katzen bedrängst um so mehr werden sich die Katzen unter Druck gesetzt fühlen und desto mehr werden sie sich zurückziehen.

Wenn Du mit Katzen arbeiten möchtest, schadet es nicht, wenn Du Dir ein Buch über das Verhalten von Katzen und ihre Körpersprache zulegst.

Solltest Du mit den Beiden gar nicht zurecht kommen findest Du vielleicht ein neues Zuhause, das kann auch für die Katzen von Vorteil sein. Besonders dann, wenn auch noch Unsauberkeit dazukäme. Das artet in Stress für beide Parteien aus.

Ich persönlich würde Dir die Ragdoll als Rasse ans Herz legen, ich glaube damit bekämst Du genau das, was Du suchst(aber auch da gibts individuelle Unterschiede ;o) ) und bei Wohnungshaltung sind hier auch immer zwei Tiere einzukalkulieren.
http://www.ig-ragdoll.de/wissenswertes/charakterderr…
http://de.wikipedia.org/wiki/Ragdoll-Katze

Aber so weit bist Du ja noch gar nicht.
Sei tapfer und hab’ Geduld!

Viel Erfolg!
M.

Hallo Lucy, du sollst die Hoffnung nie aufgeben, aber auch nicht zuviel erwarten. Ich hatte mal eine Katze 16 Jahre lang, die hat sich nie auf den Arm nehmen lassen und hat sich nur ganz sachte über den Rücken und die Nase streicheln lassen. Mehr war nicht. Das musste ich halt genauso akzeptieren wie die andere, die mir 15 Jahre lang auf dem Bauch gelegen hat und und die vor lauter Schmusen ganz aufs Fressen vergessen hat. Also noch mal der Tipp: Katzen so nehmen, wie sie sind!
Gruß Ingrid

Hallo.

ja definitiv zu ungeduldig :wink:
Ich kann dir von eigener Erfahrung sagen das die beiden schon noch werden :wink:
So jung sind sie nun mal keine Schmuser sondern eher Rabauken. Mal anders herum gesagt…für ein Kleinkind ist es doch auch sehr schwer sitzen zu bleiben oder ?

Unsere 3 haben sich erst ab 1 Jahr so richtig durch schmusen lassen. Die beiden großen sind jetzt 5 und einer davon ein sehr gr. Schmuser der andere streunt zwar gerne draußen herum ( haben Freigänger) Aber wenn er hjier ist will er auch Schmusen. Die jüngste ist jetzt 2 Jahre alt und mittlerweile steigt auch der Schmuse bedarf.Wir haben hier immer wieder junge Katzen und so schmusig sind wenige ( außer das einschlafen in der Arm beuge…das hat fast jede gemacht :smiley:)

Also Geduld ist gefragt…und mal ehrlich…Katzen kommen wenn sie geschmust werden wollen…es gibt auch andere schöne Beschäftigung wie spiele…

Viel Erfolg Anita

Hallo Lucy,

grundsätzlich ist es so, dass es eben Schmusetiger gibt und solche, die sich zwar gerne mal streicheln lassen, aber nie richtige Schmuser werden. Ich habe auch so ein Exemplar hier, das sich nur streicheln/kraulen lässt, wenn sie eben Lust dazu hat. Auch kann es sein, dass sich die Kleine von der Großen natürlich einiges abschaut.

Was ich dir empfehlen würde, wäre Clickertraining. Ein sehr gutes Buch bzw. DVD findest du hier:

http://www.lasercats.de/clickertraining.html

Ansonsten würde ich die Katzen jetzt nicht unbedingt hochnehmen, wenn es nicht sein muss, sondern sie zum Beispiel mit einem Leckerli zu dir locken (Thrive ist bei vielen Katzen sehr beliebt) und dann langsam erstmal nur mit dem Finger am Kinn streicheln usw. bis sie begreifen, dass von dir nur Gutes kommt. Feliway kann zusätzlich auch helfen. Und ganz wichtig, die Ruhe bewahren und Geduld haben, Katzen haben sehr feine Antennen und merken sofort, wenn man ungeduldig (oder vielleicht auch ein bisschen genervt) ist, das verunsichert sie zusätzlich.

Wie alt waren die Katzen denn, als du sie zu dir geholt hast?

lg

Hexenmieze

Du brauchst einfach sehr viel Geduld. Überfordere die beiden nicht, denn sie zeigen ja Interesse an dir. Biete einfach immerwieder ein Spiel an oder mache etwas was sie neugierig macht.Wenn du merkst sie wollen nicht angefasst werden musst du das akzeptieren. Alles andere muss die Zeit bringen
LG