Aber wie ist das bei Schiffsmotoren ? „Hängt“ die Schraube
letztendlich am Zylinder so wie das Autorad am Automotor oder
geht das bei Schiffen so wie bei den Loks daß das elektrisch
geht.
Moin,
bei Schiffsantrieben ist alles möglich:
Die großen Tanker und Containerschifffe haben meistens langsamlaufende Zweitaktmotoren mit Drehzahlen unter 100 1/min, da wird die Propellerwelle direkt an das Schwungrad des Motors angeflanscht.
Nicht ganz so große Schiffe werden häufig mit Viertaktmotoren angetrieben, die schneller drehen. Dann ist am Schwungrad ein Getriebe angebracht, welches nur dazu dient, die Motordrehzahl zu reduzieren.
Propeller versucht man so groß wie möglich unterzubringen, je größer umso langsamer müssen sie sich drehen.
Am Getriebeausgang ist dann die Propellerwelle angeflanscht.
Zum Rückwärtsfahren wird entweder der ganze Motor umgesteuert, d.h. man kann ihn anders herum drehen lassen, oder, heute meistens der Fall, die Propellerflügel lassen sich verstellen.
Bei kleinen Schiffen und Booten kommen auch Getriebe mit einem Vorwärts- und Rückwärtsgang vor.
Zusätzlich zu den Antriebsmotoren benötigen diese Schiffe noch Dieselgeneratoren, die zur Stromversorgung dienen.
Bei Kreuzfahrtschiffen ist der Strombedarf für das „Hotel“ inzwischen im Vergleich zur Antriebsleistung deutlich gestiegen. Ausserdem werden die Antriebsmotoren nicht so oft benötigt.
Da macht es dann Sinn, im Schiff ein Kraftwerk mit mehreren Dieselmotoren zu installieren und die Propeller elektrisch anzutreiben.
Dieser Antrieb wird diesel-elektrisch genannt und ist keine Katastrophe sondern Stand der Technik.
Bei Schiffen wie der alten Q.E.2,der Costa Victoria und vielen anderen gibt es weiterhin zwei lange Propellerwellen, die mit Elektromotoren angetrieben werden.
Eine andere Methode ist, Propeller und Elekromotor in Gondeln, den sogenannten Azipods, zusammenzufassen und unter dem Schiff anzubringen. Diese Gondeln können dann auch die Funktion des Ruders übernehmen.
Schöne Grüße
heavyfuel