Schiffsdiesel Elektormotor?

Hallo.

Eine Diesellok ist faktisch eine E-Lok die ihren eigenen Strom mit einem Dieselgenerator herstellt. Soweit ist bekannt.

Aber wie ist das bei Schiffsmotoren ? „Hängt“ die Schraube letztendlich am Zylinder so wie das Autorad am Automotor oder geht das bei Schiffen so wie bei den Loks daß das elektrisch geht.

Gruß

Moin,

Eine Diesellok ist faktisch eine E-Lok die ihren eigenen Strom
mit einem Dieselgenerator herstellt. Soweit ist bekannt.

Heutige Diesellokomotiven werden mit hydraulischer- oder elektrischer Kraftübertragung gebaut.[Quelle: wiki]

Aber wie ist das bei Schiffsmotoren ?
„Hängt“ die Schraube letztendlich am Zylinder so wie das Autorad am Automotor

an der Kurbelwelle bzw. am Getriebe.

Das gilt immernoch, für die meisten Schiffe und Boote.

oder geht das bei Schiffen so wie bei den Loks daß das elektrisch
geht.

Ja, Elektrische Propellerantriebe werden immer öfter,
wie z.B. der „Queen Mary 2“, bei Kreuzfahrtschiffen und Fähren eingesetzt.

Gruß

mfg
W.

Hallo Blümia

Bei einer Leistungsabgabe von mehreren hundert kW wäre der Umweg über einen E-Motor auf die Hauptschraube(n) sicher eine Katastrophe.
Bugstrahlruder und Hilfsantriebe werden schon elektrisch betrieben.

Alle großen Schiffe haben die Schraubenwelle direkt am Motor über eine mechanische Kupplung angeschlossen.
Gelegentlich ist noch ein Wendegetriebe dazwischen.
Die Schraubenwelle ist ganz unten im Schiff meist offen im Achtersteven verlegt.
Bei einigen Schiffen der britischen Marine sind Marken mit Zahlen draufgeklebt, man kann dann wetten, welche Zahl an einer Marke stehen bleibt, wenn die Maschine abgestellt wird.
Im übrigen, „hängt“ dfas Autorad nicht am Motor, sondern an der Radaufhängung, der Kraftfluss geht vom Motor über das Getriebe und das Differential zum Rad.

Gruß
Rochus

Hallo,

wie Wolfgang bereits schrieb, hat die QMII elektrische Propellergondeln, und zwar vier Stück, von denen zwei lenkbar sind. Ebenso sind fst alle modernen Kreuzfahrschiffe mit dieser „Katastrophe“ ausgerüstet.

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Aber wie ist das bei Schiffsmotoren ? „Hängt“ die Schraube
letztendlich am Zylinder so wie das Autorad am Automotor oder
geht das bei Schiffen so wie bei den Loks daß das elektrisch
geht.

Moin,

bei Schiffsantrieben ist alles möglich:

Die großen Tanker und Containerschifffe haben meistens langsamlaufende Zweitaktmotoren mit Drehzahlen unter 100 1/min, da wird die Propellerwelle direkt an das Schwungrad des Motors angeflanscht.

Nicht ganz so große Schiffe werden häufig mit Viertaktmotoren angetrieben, die schneller drehen. Dann ist am Schwungrad ein Getriebe angebracht, welches nur dazu dient, die Motordrehzahl zu reduzieren.
Propeller versucht man so groß wie möglich unterzubringen, je größer umso langsamer müssen sie sich drehen.
Am Getriebeausgang ist dann die Propellerwelle angeflanscht.
Zum Rückwärtsfahren wird entweder der ganze Motor umgesteuert, d.h. man kann ihn anders herum drehen lassen, oder, heute meistens der Fall, die Propellerflügel lassen sich verstellen.
Bei kleinen Schiffen und Booten kommen auch Getriebe mit einem Vorwärts- und Rückwärtsgang vor.

Zusätzlich zu den Antriebsmotoren benötigen diese Schiffe noch Dieselgeneratoren, die zur Stromversorgung dienen.

Bei Kreuzfahrtschiffen ist der Strombedarf für das „Hotel“ inzwischen im Vergleich zur Antriebsleistung deutlich gestiegen. Ausserdem werden die Antriebsmotoren nicht so oft benötigt.

Da macht es dann Sinn, im Schiff ein Kraftwerk mit mehreren Dieselmotoren zu installieren und die Propeller elektrisch anzutreiben.
Dieser Antrieb wird diesel-elektrisch genannt und ist keine Katastrophe sondern Stand der Technik.

Bei Schiffen wie der alten Q.E.2,der Costa Victoria und vielen anderen gibt es weiterhin zwei lange Propellerwellen, die mit Elektromotoren angetrieben werden.

Eine andere Methode ist, Propeller und Elekromotor in Gondeln, den sogenannten Azipods, zusammenzufassen und unter dem Schiff anzubringen. Diese Gondeln können dann auch die Funktion des Ruders übernehmen.

Schöne Grüße
heavyfuel

Ergänzung
Hallo,

sind. Ebenso sind fst alle modernen Kreuzfahrschiffe mit
dieser „Katastrophe“ ausgerüstet.

und ergänzend möchte ich bemerken, dass elektrische
Antrieben im militärischen Bereich auch recht häufig
anzutreffen sind. Das hat mehrere Gründe und Vorteile

Bei diese-elektrischen U-Booten:
Klar, macht Sinn, weil ja Betrieb mit Akkus eh
E-Motoren verlangt.

Bei Schiffen: Weil man Motoren und Antriebe splitten
und gegeneinander abschotten kann, z.B. für Redundanz
gegen Ausfall bei Waffeneinwirkung.
Außerdem kann man mit mehren Schrauben, die elektrisch
angetrieben werden viel besser manövrieren.

Statt Motoren kann man da auch Gasturbinen oder
Dampfturbinen im Leistungsbereich einiger
hundert MW nutzen.
Bei Atomantrieb ist der Antrieb über Dampfturbine
und Generator eh ziemlich alternativlos.
Gruß Uwi

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OT: Katastrophe?
Hallo Manfred,

Ebenso sind fst alle modernen Kreuzfahrschiffe mit dieser „Katastrophe“ ausgerüstet.

mal interessehalber: Was ist an dieser Antriebsart den so katastrophal?

Bis auf die Tatsache, dass diese Antriebsart den Tiefgang der Schiffe vergrößert (Die Gondeln hängen ja unter dem Rumpf), sehe ich eigentlich keine Nachteile.

Danke für Deine Antwort!

Charlie80

Hallo Charlie,

ist Dir zufällig aufgefallen, dass vor meinem Posting „Re^2“ steht und das Wort Katastrophe mit Gänsefüßchen umrahmt ist?
Also frag bitte Rochus!

Danke für Deine Antwort!

Gern geschehen!

Nachtrag
Die Gondeln vergrößern den Tiefgang zumindest bei der QM II nicht!

http://www.worldshipny.com/images/qm2pods4.jpg

„“„Bei einer Leistungsabgabe von mehreren hundert kW wäre der Umweg
über einen E-Motor auf die Hauptschraube(n) sicher eine
Katastrophe.“""

„“„Alle großen Schiffe haben die Schraubenwelle direkt am Motor
über eine mechanische Kupplung angeschlossen.“"

Die größten und modernsten Kreuzfahrer haben Dieselelektroantrieb.

Die Propellerwelle ist niemals direkt an der Motorkurbelwelle angeflanscht. Wäre das so, würde der Propellerdruck die Lager der Kurbelwelle in kürzester Zeit zerstören. Dazwischen sitzt immer ein Drucklager,das den Propellerdruckauffängt. Somt schiebt der Propeller das Schiff und nicht den Motor.

„“„Gelegentlich ist noch ein Wendegetriebe dazwischen.“""

Also „Schiffe“ mit Wendegetriebe gibt es nicht. Es gibt Verstellpropeller, die den Schub umkehren. Wendegetriebe haben die kleinen Hafenbarkassen. Auch Rettungsboote.

Robby

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Moin,

„“„Gelegentlich ist noch ein Wendegetriebe dazwischen.“""
Also „Schiffe“ mit Wendegetriebe gibt es nicht.
Es gibt Verstellpropeller, die den Schub umkehren.
Wendegetriebe haben die kleinen Hafenbarkassen. Auch Rettungsboote.

Woher Du diese Weißheiten hast, wäre interessant.

Fakt ist, die meisten Schiffe haben keine „Verstellpropeller“!
Beispiel Containerschiffe: http://de.wikipedia.org/wiki/Emma-M%C3%A6rsk-Klasse

Das ist eine Eigenheit die bei Marine-Schiffen öfter anzutreffen ist,
aber die Schubumkehr ist hier nur sekundär.
Vielmehr kommen Verstellpropeller bei Einheiten zum Einsatz,
bei denen gute Manövrierbarkeit, Generatorbetrieb und/oder
stark unterschiedliche Dauergeschwindigkeiten gefordert sind.

Bei Schleppern kann grundsätzlich zwischen mit konventionell aufgebauter Antriebsanlage
(Motor, Getriebe, Wellenanlage, Propeller, Ruder)
und Schleppern mit rundum steuerbaren Antrieben (Propellergondeln oder Voith-Schneider-Antrieb) unterschieden werden.

Robby

mfg
W.

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Leicht OT - Schubumkehr
Hallo,

kannst du mir erklären wie die „Bremse“ z.B. der Sydney Manly Ferry funktioniert?

http://goo.gl/NhXMe

Bei dieser ist Bug und Heck gleich, d.h. sie braucht im Hafen nicht wenden.
Hat diese zwei Motoren? Oder kann zweck Bremsung die eine Schraube ab / und die andere in umgekehrter Richtung angeworfen werden?
Was für ein Getriebetyp (und Kupplung!?) wird dort verwendet?

Viele Grüße,
erdbrink

„“„Gelegentlich ist noch ein Wendegetriebe dazwischen.“""
Also „Schiffe“ mit Wendegetriebe gibt es nicht.
Es gibt Verstellpropeller, die den Schub umkehren.
Wendegetriebe haben die kleinen Hafenbarkassen. Auch

Rettungsboote.

„“„Woher Du diese Weißheiten hast, wäre interessant.“""

Paar Jahre Seefahrt, paar Jahre Werftpraxis (nicht Praktikum), 6 Semester Schiffsbetriebstechnik usw usw.

„“„Fakt ist, die meisten Schiffe haben keine „Verstellpropeller“!“""

Richtig, die meisten.

„“„Beispiel Containerschiffe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emma-M%C3%A6rsk-Klasse""

Ich weiß nicht, was Wik da schreibt, aber es gibt auch Containerschiffe mit.

„“„Das ist eine Eigenheit die bei Marine-Schiffen öfter anzutreffen
ist,
aber die Schubumkehr ist hier nur sekundär.“""

Was willst Du da denn mit sagen?? Sekundär. Jedes Schiff hat einen „Rückwärtsgang“

„“„Vielmehr kommen Verstellpropeller bei Einheiten zum Einsatz,
bei denen gute Manövrierbarkeit, Generatorbetrieb und/oder
stark unterschiedliche Dauergeschwindigkeiten gefordert sind.“""

Was für ein Unsinn! Demnach hätte ja jedes Containerschiff Verstellpropeller,.

„“„Bei Schleppern kann grundsätzlich zwischen mit konventionell
aufgebauter Antriebsanlage
(Motor, Getriebe, Wellenanlage, Propeller, Ruder)
und Schleppern mit rundum steuerbaren Antrieben
(Propellergondeln oder Voith-Schneider-Antrieb) unterschieden
werden. „““

Und nun??

Moin,

kannst du mir erklären wie die „Bremse“ z.B. der Sydney Manly
Ferry funktioniert?

Wie das auf diesen Fähren genau abläuft,
ist mir nicht bekannt.

Bei dieser ist Bug und Heck gleich, d.h. sie braucht im Hafen
nicht wenden.
Hat diese zwei Motoren?

So wie es aussieht nicht.
Mittschiffs ist eine Energiezentrale,
von der jeweil der Propeller im Bug bzw. Heck angesteuert werden.

Lies mal in der PDF(759,69kB) selber nach.
FERRY SAFETY INVESTIGATION REPORT

Viele Grüße,
erdbrink

mfg
W.

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Moin,

„“„Woher Du diese Weißheiten hast, wäre interessant.“""
Paar Jahre Seefahrt, paar Jahre Werftpraxis (nicht Praktikum),
6 Semester Schiffsbetriebstechnik usw usw.

Dann schreib es doch in die ViKa.

Desweiteren wäre hilfreicher als Deine „“"" zu setzen,
mal die Option, „Antworten mit Zitat“ zu benutzen.

„“„Fakt ist, die meisten Schiffe haben keine
„Verstellpropeller“!
“""
Richtig, die meisten.
„“„Beispiel Containerschiffe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Emma-M%C3%A6rsk-Klasse""

Ich weiß nicht, was Wik da schreibt,

Brauchst doch nur lesen.
Die „Emma-Mærsk-Klasse“ gehört zu den größten Schiffen der Welt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9…

aber es gibt auch Containerschiffe mit.

Ausnahmen bestätigen die Regel. :wink:

„“„Das ist eine Eigenheit die bei Marine-Schiffen öfter
anzutreffen
ist,
aber die Schubumkehr ist hier nur sekundär.“""

Was willst Du da denn mit sagen?? Sekundär. Jedes Schiff hat
einen „Rückwärtsgang“

Stimmt.
Ich habe aber auch nichts anderes behauptet.

„“„Vielmehr kommen Verstellpropeller bei Einheiten zum
Einsatz,
bei denen gute Manövrierbarkeit, Generatorbetrieb und/oder
stark unterschiedliche Dauergeschwindigkeiten gefordert
sind.“""
Was für ein Unsinn! Demnach hätte ja jedes Containerschiff
Verstellpropeller,.

Das glaub ich so nicht,
da Containerschiffe grundsätzlich,
für „wirtschaftliche Fahrt“ konstruiert werden ,
im Gegensatz zu den Erfordernissen z.B. von Fregatten einer Marine.

mfg
W.

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Moin

Die Propellerwelle ist niemals direkt an der Motorkurbelwelle
angeflanscht. Wäre das so, würde der Propellerdruck die Lager
der Kurbelwelle in kürzester Zeit zerstören. Dazwischen sitzt
immer ein Drucklager,das den Propellerdruckauffängt. Somt
schiebt der Propeller das Schiff und nicht den Motor.

Das ist richtig, hat aber mit der Ausgangsfrage nichts zu tun. Auch ein Azipod braucht ein Drucklager, der Propeller soll nie den ihn antreibenden Motor schieben.

„“„Gelegentlich ist noch ein Wendegetriebe dazwischen.“""

Also „Schiffe“ mit Wendegetriebe gibt es nicht. Es gibt
Verstellpropeller, die den Schub umkehren. Wendegetriebe haben
die kleinen Hafenbarkassen. Auch Rettungsboote.

Bitte nicht so extrem und absolut. Das erinnert mich an jemanden, der nur Sachen kannte mit denen er selber beruflich zu tun hatte und der nichts anders gelten ließ.

Das hier http://www.google.de/imgres?q=TAIZHOU+MAPLE+LEAF+230… ist sicherlich ein wenig größer als eine Hafenbarkasse, hat einen nicht umsteuerbaren 4 MW Hauptmotor und einen Festpropeller. Nun verrate mir mal wie der Rückwärts fährt :smile:

Gruß

heavyfuel

Hi,

haben die dicken Schiffe nicht die Möglichkeit, ihre Zweitaktdiesel links oder rechts rum laufen zu lassen?
Mir ist zwar schleierhaft, wie man im Notfall den Motor so schnell stoppen kann und dann rückwärts wieder zum Laufen bringt, funktionieren soll es aber.
Wie geht denn das Anlassen bei solch einer Maschine überhaupt? Mit Pressluft?

Hallo!

Ja, die Motoren können in beide Drehrichtungen angelassen werden.
Bei Stopp läuft er Motor erstmal nach. Und da dieser Vorgang von der Automatik gesteuert wird, muß der Motor erstmal stillstehen, bevor umgesteuert und angelassen wird. Bei tatsächlichem Notfall kann die Automatik ihn auch bei geringer Drehzahl mit Gegenluft stoppen.
Als man die Maschinen noch über Telegrafen und mit den Ingenieuren fuhr, wagte man auch schon mal ein umsteuern und Anlassen, bei noch geringer Drehzahl.
Umsteuern heißt, die Nockenwelle so verschieben, dass der Kolben Luft bekommt, welcher kurz nach OT steht.

Robby

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Nicht ganz so große Schiffe werden häufig mit Viertaktmotoren
angetrieben, die schneller drehen. Dann ist am Schwungrad ein
Getriebe angebracht, welches nur dazu dient, die Motordrehzahl
zu reduzieren.

Mit Sicherheit nicht. Die Motordrehzahl wird nicht duch das Getriebe reduziert, sonder die Propllerdrehzahl.

Wenn wir schon kritisieren und pingelig sind!

Guten Tag,

Vielleicht hilft dieser Link weiter http://www.mares.de. Die beschäftigen sich scheinbar mit ener ganzen Reihe an Motoren gerade für Schiffe und Boots. Zum Thema Schiffmotoren in Zukunft auch Elektromotoren habe ich übrigens letztens einen sehr interessanten bericht gelesen, in dem berichtet wurde, dass dieses Thema wohl ein ganz großes in der Industrie sei, aber momentan noch eine zu hoher Kostenfaktor ist. Auch das Thema Downsizing wurde angesprochen, was ich bei dem Thema Schiffsmotoren schon wirklich ulkig fand, da man ja nun nicht wirklich von Downsizing (im Sinne von KLEIN)sprechen kann, wenn der Motor dann nicht mehr vier Stockwerke, sondern nur noch 3,5 Stockwerke hoch ist.
Ach so, entschuldigt bitte meine Art zu schreiben. Ich bin seit heute neu hier und bin noch in der Erprobungsphase. Seid also bitte etwas nachsichtig.
Danke und viele Grüße an alle Schiffsinteressierten.
Ich freue mich schon auf viele spannende Themen und anregende Unterhaltungen.
Holger

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