Schlaf vs. Handwerker

Hi,

wer Student war, sollte das Problem gut kennen. In der Lernphase landet man öfters mal eher früh morgens im Bett und steht mittags wieder auf. Ich hab irgendwie immer das Glück, das genau in diesem Zeitraum irgendwelche Handwerkerarbeiten im Haus anfallen, die natürlich pünktlich um 8:00 los gehen. Ich hab also die Wahl für den einen Tag meinen Schlafrhythmus umzustellen, aber ich schlafe wohl kaum auf Befehl 3-4h früher ein als sonst, Resultat also eine Art Minijetlag oder ich lass mich von dem Krach um 8:00 rauswerfen und hab dann max. 4h geschlafen. Da ich jemand bin, der sehr auf seinen Schlaf angewiesen ist, bin ich den gesamten Tag dann wie gerädert und kann effizientes Lernen wirklich komplett vergessen.
Hat da jemand einen Tipp parat? Bringens Ohrstöpsel da vielleicht oder brauch ich dann richtig gute, da Bohr- und Hammerlärm ja eher durch die Vibration des Gebäudes als durch die Luft übertragen wird? Oder muss ich da einfach in den sauren Apfel beißen?

Hallo,

das Studentenleben ist bei manchen endlich, dann wirst du dereinst auch wieder handwerkerlärmvermeidend schlafen können. Solange solltest du in der Tat mal die Ohrstöpsel ausprobieren. Viel anderes hilft nämlich nicht, wenn man seine Schalfgewohnheiten nicht ändern kann oder will.

Oder du ziehst um.

Oder pennst für ein paar Tage/Wochen bei Freund/Freundin, bis die Handwerker fertig sind.

Oder du beendest endlich das Studium.

Wir haben es alle mal durchgestanden. Du schaffst das auch.

LG Barbara

Hallo,

Wir haben es alle mal durchgestanden. Du schaffst das auch.

Ok, im Prüfungsstress kann man Energien entwickeln, ich hab meine Examensprüfung mit einer lauten - auch nachts - Straßenbahn bei Einfachverglasung gemacht.

Nach Wegfall der Ausnahmesituation bin ich immer noch sehr geräuschempfindlich, dies war ich vorher nicht!

Aber es ist ja auch erst 26 Jahre her, es kann sich ja noch bessern :wink:

Gruß Volker

Aber es ist ja auch erst 26 Jahre her, es kann sich ja noch
bessern :wink:

Keine Sorge, irgendwann brauchst nur noch diese kleinen Knöppe aus den Ohren zu popeln und du hast Ruhe.

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Hab ich jetzt etwas (mal wieder) falsch verstanden? Ich habe nie diese Knöppkes eingesetzt, die machen mich verrückt.

Ich konnte mich nur während dieser Phase irgendwie soweit konzentrieren, dass es funktionierte. Aber nachdem die Belastung wegfiel brach das Stützkorsett zusammen, ich bekomme dieses Puzzle auch nicht wieder hin.

Schönen, ruhigen Abend noch, ach nebenbei:

auch zuviel Ruhe kann nerven!

Ich wohne jetzt sehr ruhig und dachte anfangs es gibt hier nur „tote Nachbarn“, ich habe aber diese kennengelernt, sie verlassen das Haus wenn der alte Mann im Tiefschlaf ist, Kinder, Hunde etc. Fehlanzeige.

Gruß Volker

Ich rede wohl an dir vorbei und du hörst mir nicht zu :wink:.

Du meintest, du bist geräuschempfindlich aber das könne sich ja noch ändern. Darauf bin ich eingestiegen: du wirst älter und eines Tages verläßt dich dein natürliches Gehör(habe ich aus Pietät nicht soooo deutlich gesagt). Dann bekommt man diese Knöppe in die Ohren, diese batteriebetriebenen, die manchmal fiepsen und grundsätzlich zur Unzeit ausfallen. Na und wenn man die auszieht, dann hat man Ruhe. Hat nix mit den Stöpseln zu tun, die unser junger Studi nehmen sollte.

So, nu ist der Witz totgetrampelt.

LG Barbara

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Bei mir ist es oftmals auch eine Psychokiste. Wenn ich die Tage vorher ausreichend geschlafen hab und dann aus irgendwelchen Gründen mal nur halb so lang schlafen kann, passierts mir auch manchmal, dass ich einen richtig guten Tag erwische. Aber wenn nicht, bin ich eben total im Eimer, krieg kaum was hin und entwickel dann auch eine Art Depristimmung, indem ich mir immer einrede, wieviel mehr ich geschafft hätte, wenn ich richtig fit wäre.
Kommt auch ganz auf die geistige Belastung an. Wenns eher so automatisiertes Arbeiten oder Auswenig Lernen von Fakten ist, kann ich das auch halbtot, aber mich auf eine Integrations- oder Wahrscheinlichkeitstheorieklausur vorzubereiten, wenn ich nicht 100% fit bin, kann ich gleich lassen :smile:
Naja, was solls. Hätte ja sein können, dass es für sowas irgendwelche genialen Tricks gibt. Wieso soll man sich nicht mal über eine möglichst effiziente Arbeitsumgebung Gedanken machen :wink:

Naja, was solls. Hätte ja sein können, dass es für sowas
irgendwelche genialen Tricks gibt. Wieso soll man sich nicht
mal über eine möglichst effiziente Arbeitsumgebung Gedanken
machen :wink:

Recht hast du! Diese Prüfungen sind schließlich wichtig, das Bestehen mit halbwegs vernünftigen Noten sogar entscheidend für deine berufliche Zukunft. Ich kann nur für mich sprechen und entsprechend raten: Augen zu und durch. Ich habe keine Tricks parat außer viel guten Kaffee oder schwarzen Tee während der Lernphasen am Schreibtisch griffbereit halten und tagsüber halt zu Ohrstöpseln oder anderen von mir genannten Vermeidungsstrategien greifen. Härteres als Koffein, gar Medikamente und was auch bei uns so zu haben war habe ich niemals genommen. Ich bin durch diese Zeiten mit einem gerüttelt Mass an Fatalismus gegangen: Was ich nicht ändern kann, muss ich hinnehmen und mich drum herum arrangieren. Anderen ist es genauso gegangen!

Ich drücke dir Dauemen!
Barbara

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Hi,

wer Student war, sollte das Problem gut kennen.

war ich nie, aber ich habe seit über 30 Jahren täglich 8 Stunden mit Studenten zu tun.

In der
Lernphase landet man öfters mal eher früh morgens im Bett und
steht mittags wieder auf. Ich hab irgendwie immer das Glück,
das genau in diesem Zeitraum irgendwelche Handwerkerarbeiten
im Haus anfallen, die natürlich pünktlich um 8:00 los gehen.

Erst? Du absolut Glücklicher!

Ich hab also die Wahl für den einen Tag meinen Schlafrhythmus
umzustellen, aber ich schlafe wohl kaum auf Befehl 3-4h früher
ein als sonst,

mein Lieber, das kann man lernen, aber nicht von heute auf morgen. Mein Normalschlafrhythmus wäre : Einschlafen circa 1:30, Aufstehen 10:00.
Aber seit 30 Jahren stehe ich 5:30 auf und gehe mal vor, mal nach Mitternacht zu Bett. 7:00 sitze ich hinter dem Steuer eines PKW, ab circa 7:30 wollen Studenten etwas von mir … nein, keinen Kaffee. Die wollen, dass ich geistig für sie arbeite. Tue ich auch. Mit Vergnügen.

Resultat also eine Art Minijetlag oder ich lass
mich von dem Krach um 8:00 rauswerfen und hab dann max. 4h
geschlafen.

Auch das ist eine Sache der Gewohnheit, oder des Zwangs der Umstände. Man lernt es mit der Zeit tatsächlich.

Da ich jemand bin, der sehr auf seinen Schlaf
angewiesen ist, bin ich den gesamten Tag dann wie gerädert und
kann effizientes Lernen wirklich komplett vergessen.

Gegen Gerädert sein hilft frische Luft und Sonnenschein. Geh regelmäßig zwischen Lernphasen raus.

Hat da jemand einen Tipp parat?

Eine Erfahrung: Die meisten Studenten, die bei mir über ähnliche Probleme klagten, hatten das Problem, dass sie vor dem Schlafengehen nicht vom Lernstress herunterkamen. Es bringt offenbar wesentlich mehr, sich konsequent den Bedürfnissen des Körpers zu stellen - sprich früher ins Bett zu marschieren!!! - als sich den Stress anzutun und bis in die Puppen zu lernen.

Du gibst doch selbst zu, dass Du nach einer zu kurzen Nacht am nächsten Tag fix und alle bist.

Rechne das doch einfach mal durch: Ein kompletter Tag Lernverlust gegen drei bis vier Stunden Verlust durch Früher ins Bett marschieren.

Bringens Ohrstöpsel da
vielleicht oder brauch ich dann richtig gute, da Bohr- und
Hammerlärm ja eher durch die Vibration des Gebäudes als durch
die Luft übertragen wird?

aha - und die schaltest eine vom ganzen Körper gefühlte Vibration durch einen Ohrstöpsel aus???

Oder muss ich da einfach in den
sauren Apfel beißen?

Definitiv nein! Du musst nur besser auf Dich selbst hören.
Wer durch Lärm beim Schlafen gestört wird, kann sich entweder noch müder machen, als er ist.

Du kannst versuchen, mal 48 Stunden wach zu bleiben (nicht, um zu lernen). Mach das Experiment, Du wirst erleben, dass Dich dann nicht mal eine Atomexplosion aufweckt.

Oder Du kannst wie von mir bereits viel weiter oben vorgeschlagen, rechtzeitig nachts mit dem Lernen aufhören. Vor allem solltst Du nicht das Buch zuklappen, Zähneputzen, ins Bett. Sondern das Buch zuklappen, durchschnaufen, anziehen, 15 Minuten spazieren gehen (oder Musik hören, oder einen Apfel essen, ein Glas Wasser trinken, mit jemanden simsen, irgendetwas, was Dich entspannt) und erst dann ins Bett.
Kleinen Kindern liest man eine Gutenachtgeschichte vor.
Das ist ein Ritual.
So etwas musst Du auch für Dich entwickeln.

Und ein Nickerchen unter Tags hilft auch!

hier bei mir in der Bib., einer naturwissenschaftlichen, gibt es Sofas. Wir haben jeden Mittag Schlafgäste …

viele grüße
Geli

Bin zwar kein Student, aber ersten ein sog. Nachtmensch und zweitens Schichtdienstler und kenne das Problem durchaus. Du hast noch Glück, wenn, dann geht´s bei mir pünktlich um sieben los. Sehr geil, wenn man Nachtdienst hatte und sich eben erst zur Ruhe begeben hat.
Da man das nicht ändern kann, bleibt nur, mit weniger Schlaf auzukommen, Deinen Schlafrythmus zu ändern oder in eine ruhigere Gegend zu ziehen bzw. in ein Haus, in dem nicht andauernd Handwerker zugange sind.

Ich hab natürlich auch wieder das Glück (Murphys Law lässt grüßen), dass diese Handwerker jetzt am 4. Tag hintereinander um Punkt 8:00 für 10 Minuten sämtliches Gerät anschalten, bis ich senkrecht im Bett sitze und man den Rest des Tages keinen Mucks mehr hört. Fällt extrem schwer, da nicht angepisst zu sein. Glücklicherweise bleibt der Jetlag aus irgendwelchen Gründen aber aus und gut in der Zeit liege ich auch :smile: