Ich vermute aber, dass es unserem „schmerggeln“ nahekommt: nach verdorbenem Fett (und Schmutz) riechen, ranzig werden.
Dieser Ausdruck hat seinen Ursprung in mhd.smirken, von smër = Fett, Schmiere.
vielleicht kommt das wort von „schmirage“, das ist bei uns (Ostoesterreich) eine schlampige zeichnung oder auch etwas schlampig geschriebenes, zB eine Hausaufgabe. eigentlich sagen wir dann, dass er die schmirage „geschmiert“ hat… aber vielleicht gibts ja schmiragln in dem sinn??
gut wäre es, wenn du einen Beispielsatz mit diesem Verb angeben könntest.
Ich halte bisher sowohl Bethjes als auch Helenes Vermutungen für möglich. Als weitere Möglichkeit könnte auch noch „schmirgeln“, also schleifen und polieren, in Frage können
Geht man von „Schmierage = Schmiererei“ aus und nimmt „schmergeln = ranzig riechen“ dazu, so muss man wohl an ein rasches intensives mehrmaliges Einschmieren mit unangenehm riechenden Fett denken. Damit könnte das Verb bedeuten, dass man jemanden auf unfaire Weise (schmieren = auch bestechen) in einen ihm unangenehmen Ruch und Ruf bringt.
Schubart, der kraftgenalische Schwabe, nannte die Mätresse des Herzogs von Württemberg „Donna Schmergalina“ und verbrachte deshalb danach zehn Jahre auf der Festung Hohenasperg.
Die Endung -aln/eln ändert ein Verb zu einen Iterativum (man tut es mehrmals, immer wieder, mit Intensität, auch eine „spielerische“ Komponente kann mitspielen).
Da bekommst du drei Links genannt, die nahelegen, dass „Schmirageln“ eine regional-alpenländische „Sportart“ zu sein scheint, die man auf einer „Schmiragelbahn“ spielt. Es gibt auch noch ein „Asphaltschießen“.
Ich stelle mir jetzt ein „Eisstockschießen“ im Sommer auf einer eingeschmierten Holzbahn vor.
Unglaublich, was es alles gibt! Und unsereins würgt sich eine dialektale-etymologische Erklärung ab.
Schmirageln ist ein Kegelspiel mit 9 Kegeln und einer Kugel mit Riemengriff.
Die Bahn ist wesentlich kürzer als bei automatischen Kegelbahnen und die Kugel wird bis zu den Kegeln geworfen.
Die Kegeln werden von Hand wieder aufgestellt.
du bist echt bewunderswert, das du das herausgefunden hast.
Diesen Begriff oder diese Freizeitbeschäftigung gibt es wirklich nur in unserer Gegend (ca. 15km Umkreis) und ist sonst nirgends auf der ganzen Welt bekannt.
Ich hab extra das Wort ein bißchen anders geschrieben, damit die Suchmaschinen nichts finden.
Nun eine kurze Erklärung zu diesem Kegelspiel:
Dieses Spiel gibt es schon seit langer Zeit. Es gibt darüber Vermutungen, dass die Bergknappen schon vor langer Zeit immer nach der Wochenlöhnung kegelten. Ganz sicher weiß ich, dass mein Großvater (Bj. 1880) sich sein erstes Geld als Kegeljunge verdiente. Genauso wie ich.
Die Kugel ist aus Holz mit einem vorstehendem Ledergriff, was natürlich zu unwillkürlichen Bewegungen führt, wenn die Kugel gerollt wird.
Die Kegelbahn ist zwischen 10 und 20m lang, je nach Erbauer. Auch die Größe der Kugel kann unterschiedlich sein, da sämtliche Bahnen in Hobby - Heimarbeit hergestellt werden.
Der erste Teil der Bahn (ca. die Hälfte) besteht aus Holzbohlen, an die eine fünfeckige Eisenplatte anschließt, auf der die Kegel aufgestellt sind.
Natürlich gibt es auch eine Zählweise, aber das würde diesen Beitrag entgültig zu lang machen.
Der Begriff schmiragln hat tatsächlich mit schmieren zu tun. Aber welcher Begriff gemeint ist, kann ich nicht sagen, da Schmiere (oder früher Schmire) vielerlei bedeuten kann.
schöne Grüße
und nochmals meine große
Bewunderung
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