Moin!
von „Scheitern“ will ich nun nicht sprechen. Ich denke eher
von „Denkblockaden“ meiner Mitmenschen. So haben alle
Neuerungen gewalltige Gegner (INdustrie, Regierung, Arbeiter
usw.) die sehen wie ihre Felle davon schwimmen. Daher haben es
inniovative und zukunftsweisende Erfindungen immer sachwer
sich durchzusetzen.
Das scheint mir in Deutschland eher anders herum zu laufen.
Ohne High-Tech Innovationen wäre hier schon längst das Licht aus.
Einen Akku zu bauen, der ein sicheres (!!!) 1000 Kg Gefährt 300 Km weit trägt und dabei wenigstens mal 5 Jahre hält, ist jedoch eine weitaus spannendere Aufgabe, als ein I-Phone einen Tag lang mit Strom zu versorgen. Warum wohl denkt Ihr gibt es noch kein Smartphone, dessen Akku wenigstens mal 1 Woche lang hält? Die bösen Verschwörer?
Viel Emotion steckt da auch dahinter. Wer
wollte denn, dass der alte VW durch einen Polo ersetzt wurde
oder der 2CV durch andere Citroens ? Wie war es damals als der
erste Zug von Nürnberg nach Fürth fuhr oder das erste
Raumschiff um die Erde kreiste oder man in Kapstadt die ersate
Herzverpflanzung erfolgreich durchführte und wi ist es wenn
ein Beine-amputierter Mensch auch die 100 m Strecke bei der
Olympiade ganz gut absolviert ?
Und so wird es eben auch bei den AKKUs und den Elektroautos
kommen, so wie auch die Computer in kurzer Zeit die Welt
revolutionierte - und keiner ist daran gestorben.
Doch, die Schreibmaschinenhersteller…
Das Thema Elektroauto ist auch in meinen Augen noch nicht am Ende, es beginnt gerade, interessant zu werden. Der Zeithorizont ist jedoch ein ganz anderer, as der Grün-bewegte Bundesbürger sich das vorstellt.
Allerdings ist das Problem der Sepicherung und des Transportes von Energie(-trägern) beim Thema Auto immer spannend. Benzin/Diesel sowie auch LPG lassen sich eben relativ leicht speichern und nachfüllen.
Einigermassen vernünftige Akkus hingegen lassen sich nach aktuellem Stand der Technik nur auf Lithium-Ionen-Basis herstellen. Aber hier haben wir eine physikalische Limitierung bei der Kapazität pro Oberflächeneinheit. Ebenso wie man keinen 400 Liter fassenden Benzintank in einen Golf packen kann (vollgetankt wäre er dann einfach zu schwer und man würde zu viel der gespeicherten Energie für die Fortbewegung des Energieträgers benötigen), kann man aktuell keinen Akku bauen, der bei vertretbaren Abmessungen und Gewicht eine vernünftige Reichweite in einem nach heutigen Maßstäben sicheren PKW bieten könnte.
Es wird in dieser Richtung allerdings noch einiges an Fortschritt geben. Die Oberfläche der Speichereinheiten im Akku lässt sich durchaus noch optimieren. Man sieht das aktuell am Beispiel der Akkus für Hörgeräte. Ebenso wird der Leichtbau bei Karosserien noch günstiger werden.
Dennoch wird sich das Elektroato auch auf Jahrzehnte noch im Wettbewerb zu Energieträgern wie Benzin und Erdgas befinden. Schließlich gibt es noch gewaltige Erdgasvorkommen im sibirischen (noch-) Permafrost und an anderen Ecken dieser Welt und auch noch riesige Erdölvorkommen.
Für die Nutzung von Erdgas müssen Benzinautos nur geringfügig umgerüstet werden. Der Transport des Gases über Pipelines ist relativ einfach. Die Herstellung von Motoren dafür ist bereits gelöst und mit relativ geringem Aufwand möglich.
Die Herstellung von Li-Ion-Akkus hingegen ist sehr, sehr aufwändig und teuer. Sie werden nicht einfach in einer Halle zusammengeschraubt. Vielmehr werden solche Akkus in Reinräumen hergestellt, der Rohstoff Lithium ist teuer und begrenzt verfügbar.
Praktische Probleme wie der starke Leistungsverlust bei niedrigen Temperaturen und die langen Ladezeiten sind aktuell völlig ungelöst.
Ebenso das Problem der explosionsartigen Abbrennreaktion bei Luftkontakt. Einen Unfall möchte ich mit einem E-Auto genausowenig haben, wie mit einem Fahrzeug, welches eine Klimaanlage hat, die mit dem neuen, EU-konformen Kältemittel befüllt ist, welches bei Erhitzung zum Bilden von Flußsäure neigt.
im Alltag ist mir da mein konventioneller V8 immer noch lieber. Und er ist nach wie vor hinreichend günstig und mit vergleichsweise geringen Emissionen zu betreiben. Das E-Auto, welches über in einem Kohlekraftwerk erzeugten Strom betrieben wird, ist da in der volltändigen CO2-Bilanz eher ein Blender.
Kernkraftwerke will der Michel nicht, ebensowenig wie Windkraft vor seiner Tür.
Wo also soll denn sauberer Strom für saubere E-Mobile überhaupt herkommen? Alles nicht im Ansatz geklärt.
Somit denke ich kann ich die Angst vor einer Verschwörung von Politik, Öl- und Automobilwirtschaft gegen das Elektroauto nehmen. Die Sache ist technisch und infrastrukturell einfach noch bei Weitem nicht gelöst.
In 50 Jahren werden wir sicherlich größtenteils Elektroautos sehen, aber auch deutlich weniger individuelle Mobilität und mehr ÖPNV. In den Megacities dieser Welt kollabiert der Verkehr ja schon heute. Wir werden, allein schon um nicht zu verhungern, insgesat deutlich effizienter leben und arbeiten müssen als heute. Da ist der morgendliche Stau nur hinderlich.
Außerdem, und dies ist eine rein persönliche Prognose meinerseits, wird Europa als Absatzmarkt für Automobile weniger wichtig werden. Wir verlieren Schlüsseltechnologien (Solar, Mobiltelefonie, Kernenergie), verschlafen die Sicherung der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen (im Gegensatz zu China, das in Afrika massiv investiert), verspielen die finanzielle Zukunft durch ein ausuferndes Sozialsystem und den Aufbau von Renten- und Pensionsforderungen, die schon in 20 Jahren unbezahlbar sein werden.
Der Rest Europas ist ohne Deutschland nicht mehr existenzfähig.
Somit werden in 30 Jahren die „normalen“ Europäer ganz andere Sorgen haben, als einen Elektro-BMW für 40.000 Eur zu kaufen.
Wir sollten m.E. daran arbeiten, in der Bevölkerung wieder mehr Kompetenz bzgl. wirtschaftlicher Zuammenhänge zu generieren, so dass der Normalverbraucher versteht, wovon er eigentlich lebt, anstatt gegen alles und jeden zu wettern, der High-Tech macht.
Diese „wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ - Mentalität i.V.m. irgendwlechen Verschwörungstheorien des saturierten deutschen Wutbürgers ist nichts anders als dumm.
Unsere „Lenker“ wissen einfach selbst nicht, wie sie die Zukunft bauen und dabei die Interessen auch des letzten Hinterwäldlers noch beachten sollen, wie es in D ja leider Usus ist.
Und das werden die meisten in den nächsten Jahren noch bitter lernen.
M.