Schon wieder Guttenberg

Hi,

Viel spannender ist es, sich zum Fachmann für Doktorarbeiten
aufzuspielen und dementsprechend fachmännisch zu Guttenbergs
Handeln (über das man natürlich schon jetzt bestens informiert
ist) zu analysieren und zu verurteilen.

ich finde es viel Spannender, wie gerade die Gutenberg-Fans um sich beissen und ihr Idol verteidigen, mit der entsprechenden Polemik (alle blöd weil keine Astronomie-Professoren)

Mit zweierlei Maß oder selektiver Wahrnehmung hat das nichts
zu tun, sondern nur damit, daß ich meine Meinung erst dann
bilde, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.

Bzw. alles unter denselben gekehrt wurde.

Aus dem Grunde habe ich an der ein oder anderen Stelle daraufhin hingewiesen, daß sich der Sachverhalt nicht zwangsläufig so dramatisch
darstellen muß, wie es hier und in den Medien einige darstellen.

Es gibt ja nun genügend Vergleiche, zwischen den Textstellen, auf welche höhere Autorität willst du denn noch warten? Oder sprichst du jetzt auch den meisten Leuten die Fähigkeit zu lesen ab, weil sie keine Astrophysik-Professoren sind?

Immerhin hat der Minister ja noch souverän reagiert.

Gruß
T.

Es wird doch hoffentlich keiner Doktorschriften
korrigieren/begutachten dürfen, der selbst keiner ist :wink:

Zum Korrekturlesen muß man doch keinen Doktortitel haben,
auch keinen in Germanistik :wink:

Meinst echt, der DataEditor hat nur das Korrekturlesen damit gemeint?

Wie niederschwellig …
Korrekturlesen tun doch die, die dann so in der Arbeit auftauchen:

Bedanken möchte ich mich bei … … Und zuletzt auch bei meiner Frau dafür, dass sie diese Arbeit stets kritisch begleitete und ein verlässlicher Pol der Ruhe für mich war.

Gruß
E.T.

die DEUTSCHE Gesellschaft
… also ich kann diese Plagiat-Vorwürfe nicht mehr hören. Wenn man de Fernsehen einschaltet, kommt nur diese Limonade. Diese häuchlerei ist wieder mal so typisch deutsch!

A) Tut man so, als hätte man selbst NIE geschummelt.
B) Man sucht nur den Dreck in anderer Leute Kram, damit man wieder etwas hat, worüber man sich aufregen kann …

und vergisst dabei, daß

C) vielleicht garnix an der sache dran ist
D) es wichtigere Sachen gibt, als ein Titel eines Ministers
(z.B. die Dschungel Show … )

Viel spannender ist es, sich zum Fachmann für Doktorarbeiten
aufzuspielen und dementsprechend fachmännisch zu Guttenbergs
Handeln (über das man natürlich schon jetzt bestens informiert
ist) zu analysieren und zu verurteilen.

ich finde es viel Spannender, wie gerade die Gutenberg-Fans
um sich beissen und ihr Idol verteidigen,

Mich kannst Du nicht meinen, aber warum erzählst Du es mir dann?

Mit zweierlei Maß oder selektiver Wahrnehmung hat das nichts
zu tun, sondern nur damit, daß ich meine Meinung erst dann
bilde, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen.

Bzw. alles unter denselben gekehrt wurde.

Das ist ja mal eh klar. Und selbst wenn die Uni Bayreuth am Ende sagt, daß alles mit rechten Dingen zugegangen ist, wird behauptet werden, daß der Prüfungsausschuß nur vor dem Namen gekuscht hat oder weil eine große Spende eingegangen ist o.ä. Wie der Hase hier läuft, ist mir schon länger klar.

Aus dem Grunde habe ich an der ein oder anderen Stelle daraufhin hingewiesen, daß sich der Sachverhalt nicht zwangsläufig so dramatisch
darstellen muß, wie es hier und in den Medien einige darstellen.

Es gibt ja nun genügend Vergleiche, zwischen den Textstellen,
auf welche höhere Autorität willst du denn noch warten? Oder
sprichst du jetzt auch den meisten Leuten die Fähigkeit zu
lesen ab, weil sie keine Astrophysik-Professoren sind?

Die meisten werden wohl lesen können, aber vielleicht haperts ja beim Verständnis oder der Interpretation.

Im übrigen: wenn es nichts mehr zu klären gäbe, dann müßte die Uni Bayreuth nicht auf eine Stellungnahme warten, sondern könnte sich die notwendigen Informationen bei wer-weiss-was oder anderen ultimativen Wahrheitshütern beschaffen.

In Deutschland und Österreich gibt es zum Glück keinen Adel mehr, auch wenn es unwissende leugnen. Der Adel hat früher sowieso immer nur auf Kosten anderer gelebt.

Der Medien-Minister
Der geftige Gegenwind, den Guttenberg zu spüren bekommt, ist auch eine Reaktion auf die Art, wie er (und auch seine Frau) von Anfang an bestimmte Medien zur Imagebildung eingesetzt haben - seien es die Lobtiraden in der Bild („Wir finden die Gutt!“) oder der Besuch mit Kerner in Afghanistan. Man muß schon sehr blind sein, um diese enge Verwobenheit zu ignorieren. Und ja, er hat es schon wieder genmacht:

http://www.tagesschau.de/inland/eklatguttenberg100.html

Aber es wird sicher wieder Exegeten geben, die das alles für „ganz nornal“ halten. Nein, ist es nicht. Es würde keinem Minister, der etwas Wichtiges mitzuteilen hat, einfallen, das im eigenen Haus zu verkünden, während zwei Kilometer weiter die Bundespressekonferenz tagt. Daß es zu dieser Überschneidung kam, kann man mE nur mit völliger politischer Unkenntnis oder böser Absicht erklären.

Gruß,
Max

Sollte man nicht erstmal abwarten?
Hi!

So unerträglich ich den Menschen als Politiker finde (was gar nicht einmal unbedingt in seiner Politik liegt sondern in seinem Auftreten [Schröder-Effekt]), sollte man nicht einfach mal abwarten, was von den Vorwürfen bleibt, wenn das Ganze geprüft ist?

Momentan sind es erst mal nur Vorwürfe, vermutlich sind die Vorwürfe nicht unbegründet, denn ansonsten würde die Uni in Bayreuth erst gar nicht prüfen.

Momentan verzichtet der gute Mann auf die Benutzung seines Doktortitels (von dem vorher vermutlich eh nur die wenigsten Menschen überhaupt etwas wussten *fg*).

Wenn sich dann letztendlich herausstellt, dass die Vorwürfe bestätigt werden, kann man sich Gedanken darüber machen, inwieweit das Einfluss auf seine charakterliche Beurteilung haben kann, aber momentan frage ich mich wirklich, ob es keine Themen gibt, über die es sich zu berichten und diskutieren eher lohnt als über ungelegte Eier…

Gruß
Guido (leicht grinsend)

Kann ich dir nur Recht geben.Natürlich kommt da Thema zur "richtigen"Zeit,es muß in die „Vollen“ gegriffen werden,damit der Minister geschaßt wird und sich die Opposition sonnen kann.Wenn schon Afghanistan oder die Briefpost nicht gefruchtet hat,dann muß das jetzt her.6Jahre liegt die Dissertation in sämtlich verfügbaren offenen Schubladen und sogar Läden(?) rum und ei wie urplötzlich fällt es jemand ganz speziellem auf,das da was nicht stimmt.Man muß denken,die Deutschen ticken nicht richtig und wollen ihre eigene Regierung beseitigen.

Wir haben uns schon manchmal über ein spezielles Thema unterhalten,und es kommt uns so vor als würde man speziell in westdeutschland richtig geil nach Anwälten,Verzinken,Verklagen,einstweiligen Verfügungen usw.sein.ZumTeil auch vorauschauend.Um dem "Anderen"so weit wie möglich zu schaden und sich selbst wie der strahlende Gockel zu präsentieren.Warum kommt "uns"das nur öfters so vor.

Gruß,david

Die Faktenlage spricht hier ganz eindeutig „für die
Bushaltestelle“ (die keine Bushaltestelle war, nur um bei den
Fakten zu bleiben).

welche fakten - du hast keine fakten genannt!!!
(nur eine difuse verteidigungsstrategie über mögliche
versch. prüfungsvorgaben)

ich gehe lediglich von ein fake aus (nach wie vor)
und muss keine hypothetischen fakten überprüfen, solange
nur hören und sagen (bushaltestelle ist ein metapher hierfür)
verbreitet wird bzw. im raum steht

gruß
ad

…und wer lebt heute auf kosten anderer ?
hat sich da etwas geändert was ich nicht bemerkt habe ?

Moin,

dein kompletter Aufsatz geht - bis auf den letzten Absatz - am Thema vorbei. Und genau das ist an der aktuellen Diskussion so erschreckend.

Dass es Ungereimtheiten bei der Dissertation gibt bestreitet niemand. Die zuständige Uni ist am Thema dran und man wird die Sache abarbeiten. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu diskutieren.

Von Bedeutung für die Bürger ist, wie und warum Guttenberg-Diskussionen geführt werden. Warum jetzt, warum so, cui bono? DAS ist das eigentliche Thema!

Gruß,

MecFleih

Hallo,

…und wer lebt heute auf kosten anderer ?

diejenigen, die Leistungen beziehen, welche von anderen qua Einzahlung getragen werden.

hat sich da etwas geändert was ich nicht bemerkt habe ?

Ganz offensichtlich.

MFG Cleaner

Moin,

Wie kommt ihr eigentlich so selbstgewiss darauf, dass die
Erkenntnis schon lange vorlag, aber gerade jetzt erst publik
gemacht wurde?

Der Zeitpunkt und die Art und Weise sind mehr als dubios. Die Vorwürfe Gorch Fock, Feldpost und toter Soldat in Afghanistan wurden von den Ereignissen in Ägypten überlagert, Guttenberg war kein Thema mehr. Ägypten ist jetzt erstmal befriedet, und genau da kommt passend der nächste „Guttenberg-Skandal“. Das ist schon auffällig.

Und was die Art und Weise angeht: ausgerechnet ein aufstrebender Jungprofessor in Diensten des politischen Gegners deckt die Ungereimtheiten auf. Samstagsabends will er bei einem Glas Rotwein auf dem Sofa auf die Plagiate gestoßen sein… Schon klar, samstagabends gibt’s nichts Spannenderes als bei einem guten Glas Wein freiwillig dröge berufsbedingte Texte zu lesen. Und dann kommt dem Mann auch noch, einer Eingebung folgend, etwas komisch vor. Er fischt dann auch noch aus einem fast 500 Seiten langen Text ausgerechnet einen Satz oder eine Passage heraus, die einen Google-Treffer erzielt.

Und dann passiert es auch nicht bei irgendeinem harmlosen Minister, einer harmlosen Ministerin - sondern ausgerechnet der beliebten Lichtgestalt der Union.
Bei Familienministerin Schröder hätte man gedacht, dass die schwangerschaftsbedingt eh bald kürzer tritt. Sie ist auch nicht „gefährlich“. Guttenberg hat aber sehr gute Beliebtheitswerte…

Das sind sehr viele Zufälle, die dem politischen Gegner perfekt in die Hände spielen.

Warum denn gerade jetzt?

  • weil Landtagswahlen anstehen
  • weil Guttenberg durch Gorch Fock, die Feldpost, den toten Soldaten in Afghanistan und seine Darstellung zu Weihnachten (mit Gattin und Kerner in Afghanistan) eh unter Druck steht. Wenn man jetzt einen weiteren Klotz dazu legt könnte es den Minister vom Sockel kippen weil alle Themen kummulieren. Jedes für sich wäre wohl nicht so spektakulär und damit effizient wie die Häufung.
  • Zum Zeitpunkt der Kundus-Affäre wäre Schummelgutti nicht
    weniger als heute Topthema gewesen. Damals war er m.E. sogar
    politisch angeschlagener als bis vor kurzem.

Guttenberg war damals nicht Verteidigungsminister. Insofern konnte man ihm das nicht anlasten. Dafür musste Minister Jung gehen.

  • Hätte „die Opposition“ gewartet bis kurz vor die nächtste
    BT-Wahl mit einem Guttenberg als Kanzlerkandidaten. Man hätte
    damit vielleicht den ganzen Wahlkampf beeinflussen können. Das
    wäre in der Tat ein Pfund gewesen.

Bis dahin wäre aber seine Popularität weiter gewachsen und der Mann hätte sich im Amt profilieren können. Anstatt sich weiter mit ihm „herumzuärgern“ will man ihn natürlich so schnell wie möglich weg haben bevor er zu groß wird.

Das ist natürlich dem persönlichen Maßstab geschuldet, aber
für mein Empfinden gehen die Dinge, die bei Guttenberg jetzt
schon im Raum stehen (ich bin sicher, da kommt noch mehr),
weit über eine Flugmeilenaffäre hinaus.

Was steht denn im Raum? Er hat eine umstrittene Dissertation am Hals. Die Uni ermittelt und wird ihre Konsequenzen ziehen. Damit wär’s eigentlich erledigt.

Ansonsten kritisiert man seine Amtsführung, Vorgänge in der Bundeswehr, sein mediales Auftreten. Das sind aber alles „Ansichtssachen“, bei denen es nur um verschiedene Sichtweisen, Sympathie und Antipathie geht.

Dass man einen Guttenberg-Skandal inszeniert ist doch nur Ergebnis gewollter Prozesse und nicht, weil es tatsächlich Skandalöses gibt, über das man lange Diskurse führen könnte.

Ich kann auch nicht begreifen, wie man diese Plagiatsvorwürfe
in diesem großen Umfang als Petitesse abtun kann, die nur der
akademischen Übergenauigkeit geschuldet sei.

Natürlich darf eine Doktorarbeit so nicht aussehen und dann auch noch die Bestnote bekommen. Das alleine wäre aber sehr problemlos von der Uni zu beurteilen, Konsequenzen folgen - und die Sache ist erledigt. Der Skandal und seine Explosion spielen auf einer ganz anderen Ebene. Da geht es nicht um die schnell beantwortete Frage von Plagiaten, sondern um den Umgang und die politische Kultur im Land sowie die Rolle der Medien und Mittel der Auseinandersetzung.

Gruß,

MecFleih

Mir wäre lieber er verzichtet auf 8 von seinen 10 Vornamen…

Letztendlich ist es mir völlig egal was dabei heraus kommt. Klar scheint zu sein, dass viele andere Personen die den Doktortitel aberkannt hbekommen haben - aufgrund solcher Dinge - vor Gericht mit Ihren Klagen dagegen untergegangen sind.

Was wird entscheidtet die Universität und das ist aus meiner Sicht auch gut so. Die Öffentlichkeit ist hier ein ungeeigneter Richter…

…dass es aber gerade bei Ihm - der von seinem Saubermann-Image lebt - besonders medial ausgeschlachtet wird, braucht aus meiner sicht nun wirklich keinen zu wundern.

Gruss HighQ

In den Duden!

ich gehe lediglich von ein fake aus (nach wie vor)

und muss keine hypothetischen fakten überprüfen, solange

nur hören und sagen (bushaltestelle ist ein metapher hierfür)

verbreitet wird bzw. im raum steht

Diesen Satz sollte man wirklich archivieren und in einem Duden unter dem Begriff „Internetforumsdiskussion“ aufführen.

Besser kann mans nicht mehr darstellen.

… also ich kann diese Plagiat-Vorwürfe nicht mehr hören.
Wenn man de Fernsehen einschaltet, kommt nur diese Limonade.
Diese häuchlerei ist wieder mal so typisch deutsch!

A) Tut man so, als hätte man selbst NIE geschummelt.

Diese Einstellung nervt mich ernsthaft. Er hat nicht einfach geschummelt. Er hat sich den höchsten akademischen Grad den man ohne Berufung erlangen kann erschlichen. Das ist ein bisserl was anderes ‚schummeln‘. Davon ab: JA, ich habe noch nie geschummelt.

B) Man sucht nur den Dreck in anderer Leute Kram, damit man

wieder etwas hat, worüber man sich aufregen kann …
Wieder nein. Eine Dissertation ist etwas Wesentliches. Nicht einfach nur Kram. Für jeden Menschen, nicht nur für einen Minister.

und vergisst dabei, daß
C) vielleicht garnix an der sache dran ist

Daran glaubt nun wirklich niemand mehr. Das Plagiat ist eindeutig. Lediglich die Absicht dahinter ist noch nicht abschliessend geklärt.

D) es wichtigere Sachen gibt, als ein Titel eines Ministers
(z.B. die Dschungel Show … )

Das hab ich nach den Punkten A-C auch irgendwie erwartet.

…dass es aber gerade bei Ihm - der von seinem
Saubermann-Image lebt - besonders medial ausgeschlachtet wird,
braucht aus meiner sicht nun wirklich keinen zu wundern.

Naja, das ist dann wohl der umgekehrte Schröder-Effekt, vermute ich.

Ich bildete mir halt nur ein, dass hier nicht das übliche BILD-Niveau (ok, mittlerweile springt ja fast jedes, auch eigentlich seriöse, Magazin auf) herrschen würde… :smile:

VG
und schönes WE
Guido

Hallo,

…und wer lebt heute auf kosten anderer ?

diejenigen, die Leistungen beziehen, welche von anderen qua
Einzahlung getragen werden.

wohl dem, der von den Zinsen leben kann, denn die kommen ja gottseodank von der Bank und keiner muss sie erarbeiten. so wie der Strom aus der Steckdose kommt.

hat sich da etwas geändert was ich nicht bemerkt habe ?

Ganz offensichtlich.

Wie mans nimmt.

Gruß
T.

In Deutschland und Österreich gibt es zum Glück keinen Adel
mehr, auch wenn es unwissende leugnen. Der Adel hat früher
sowieso immer nur auf Kosten anderer gelebt.

Teilst du bitte mit, durch welche Verordnung oder welches Gesetz in Deutschland der Adel abgeschafft wurde. (Von Österreich weiß ich es.)
H.

Teilst du bitte mit, durch welche Verordnung oder welches
Gesetz in Deutschland der Adel abgeschafft wurde. (Von
Österreich weiß ich es.)

Er wurde nicht abgeschafft, aber zu einem normalen Namensteil.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adelstitel#Deutschland

Gruß
T.