Hallo Christian,
Meine von Dir zitierte Frage unterstellte aber nicht, dass der Staat insolvent ist, sondern sie lautete, warum kürzt der Staat überall, nur nicht an dieser einen Stelle, und welche Grundlagen es dafür gibt.
Du hast recht, daß der Staat noch nicht insolvent ist. Da aber die Schulden sowie Schuldendienst im Verhältnis zu den Gesamtausgaben *überproportional* ansteigen, sind drei wichtige Datumsangaben absehbar, für deren ungefähre Ableitung mir die Zeit fehlt:
1.1.20xx: Der Staat (unser Gemeinwesen, also WIR), wir haben alles verkauft, was wir hatten, also privatisiert, und nun besitzen wir nichts mehr. Den Erlös geben wir in den Schuldendienst, und für die verkauften Dinge (Schulen, Krankenhäuser) zahlen wir bei Nutzung die volle Gebühr an die neuen Eigentümer.
1.1.20xx: Wir stellen die letzte verbliebene Staatsausgabe, nämlich die Gehaltszahlungen an unsere Staatsdiener ein, weil wir nur noch das Geld für den immer weiter ansteigenden Schuldendienst haben.
Trotzdem kommt kurz danach der
1.1.20xx: Wir können den immer weiter steigenden Schuldendienst nicht mehr leisten und sind nun tatsächlich insolvent. Jetzt werden uns die Schulden erlassen, wir haben nichts mehr, sitzen auf den Trümmern unserer Gesellschaft und dürfen von vorne beginnen.
Da wäre mir ehrlich gesagt mangelnde Kreditwürdigkeit lieber.
Viele Grüße
Dan