Schuldenreport und Rentenausgleich

Zu der Statiskitk würde mich interessieren, wieviel Geld die
armen Millionäre nach ihrem sicherlich stattfindenden
Lohnsteuerjahresausgleich oder wie auch immer das jetzt
heissen mag, tatsächlich gezahlt haben. Denn selbst von meinem
popligen, leicht
überdurchschnittlichen Einkommen bekomme ich einen gewissen
Teil der gezahlten Steuern zurück.

Verstehe ich nicht. Was sonst, außer den tatsächlich gezahlten
Steuern, sollte denn in der Statistik aufgeführt sein?

Auf meiner Lohsteuerkarte (bzw. auf dem Zettelchen, das man
jetzt extra am Jahresende bekommt) steht drauf, was ich an
Geld bekommen habe und wieviel Geld ich in Form von Lohnsteuer
an den Staat abgeführt habe. Das sei der Betrag X.

Jetzt gehe ich mit meinen gesammelten Belegen, Quittungen etc.
zu einem Steuerberater meines Vertrauens, packe ihm das alles
auf den Schreibtisch und warte ein paar Wochen/Monate.
Anschließend bekomme ich einen Betrag Y vom Finanzamt
zurücküberwiesen. Meine tatsächlich gezahlten Steuern betragen
daher X-Y. Welche Zahl taucht in der Statistik auf? X?

X-Y

Angenommen ein Einkommens-zig-Millionär geht ebenfalls zu
einem Finanz- und Steuerberater. Aufgrund seiner
Einkommenssituation stellt sich die Lage schon ganz anders
dar. Wo ich nur ein paar Quittungen für Fachliteratur, ein
Stück Hardware und ein paar Reisen vorlegen kann, gehen da
Sachen wie „wir versenken ein paar Hunderttausend hier und ein
paar Millönchen da und schwups … bekommen wir die ganze
Chose von Vater Staat zurück“.

  1. Das Geld ist weg und sofern die Sache absetzbar ist, gibts maximal den eingesetzten*42% zurück. 58% von viel bleibt viel.

  2. Wenn Du bei der Steuer bescheißst, also die Fahrtstrecke um zwei Kilometer zu hoch ansetzt, Pauschbeträge nutzt, obwohl Du in dem Bereich nichts ausgegeben hast und vielleicht noch einen privat genutzten PC mit einer ausführlichen Geschichte zum unverzichtbaren Arbeitsmittel erklärst, wird das niemals ausfallen. Steuererklärungen normaler Menschen werden von Schreibkräften nach Schema F in die EDV gehackt, die im Schnellverfahren Steuerbescheide ausspuckt.

Bei Menschen mit Einkommen des von Dir skizzierten Ausmaßes wird jedes Steinchen fünf mal umgedreht.

Gruß,
Christian

Hallo nochmals,

  1. Das Geld ist weg und sofern die Sache absetzbar ist, gibts
    maximal den eingesetzten*42% zurück. 58% von viel bleibt viel.

Aber nicht ganz so viel, wie anfangs dargestellt.

  1. Wenn Du bei der Steuer bescheißst, also die Fahrtstrecke um
    zwei Kilometer zu hoch ansetzt, Pauschbeträge nutzt, obwohl Du
    in dem Bereich nichts ausgegeben hast und vielleicht noch
    einen privat genutzten PC mit einer ausführlichen Geschichte
    zum unverzichtbaren Arbeitsmittel erklärst, wird das niemals
    ausfallen. Steuererklärungen normaler Menschen werden von
    Schreibkräften nach Schema F in die EDV gehackt, die im
    Schnellverfahren Steuerbescheide ausspuckt.

Bei Menschen mit Einkommen des von Dir skizzierten Ausmaßes
wird jedes Steinchen fünf mal umgedreht.

Menschen mit einem unanständig hohen Einkommen haben ganz legal enorme Möglichkeiten, ihr Einkommen quasie auf Null runterzurechnen, wenn sie es denn wollen. Die deutsche Steuergesetzgebung ist eine Unverschämtheit. Abgesehen davon, dass vermutlich selbst ausgebuffte Steuerberater bei jeder Steuererklärung einen Meineid leisten müssen, weil kein Mensch mehr das gesamte Steuerrecht überblickt, ist es dem normalen Steuerzahler nahezu unmöglich, durch diesen Wust durchzublicken. Trotz WISO CD und ELSTER oder wie das heissen mag.

Davon abgesehen sind viele Ausweichmöglichkeiten von vornherein nur sehr wohlhabenden Menschen vorbehalten. Investitionen in weiß-der-Teufel-was und damit verbundene Sonderabschreibungen sind immer erst ab einem gewissen Mindesteinsatz möglich. Aber das brauche ich Dir wohl nicht erzählen. Da kennst Du Dich mit Sicherheit besser aus, als ich.

Vielleicht sind wir uns doch darin einig, dass die Diskussion hier off topic ist (wobei mir nicht ganz klar ist, was der ursprüngliche Poster genau als „on topic“ bezeichnet) und dass das deutsche Steuerrecht dringend gehörig vereinfacht wenn nicht gar komplett neu geschrieben werden sollte.

Gruß

Fritze

Guten abend,

Menschen mit einem unanständig hohen Einkommen haben ganz
legal enorme Möglichkeiten, ihr Einkommen quasie auf Null
runterzurechnen, wenn sie es denn wollen.

ich fürchte, Du bist mit Deinen Einschätzungen in den frühern 90ern hängengeblieben. Abschreibungsmodelle und Verrechnungsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Einkommensarten sind drastisch engeschränkt worden, so daß das von Dir skizzierte Szenarion heute nicht mehr möglich ist.

Gruß,
Christian