Schulweg alleine gehen

Hallo,

hab mich neulich mit meiner Lieblingsnachbarin unterhalten. Ihr Sohn ist jetzt 12 Jahre und sie bringt ihn immer noch in die Schule.
Die Schule ist ca. 10 Minuten weg. Wir wohnen hier zwar in ner großen Stadt, aber hier direkt sind wir in einem ruhigen Teil.

Wenn ich dann zur Arbeit mit der UBahn fahre, sind immer ein Haufen Schüler unterwegs. Auch viele wo ich denke die sind jetzt in der 1-2 Klasse. Die fahren schon ganz alleine.

Ich selber bin auf dem Land aufgewachsen und musste 5 Minuten zur Schule laufen. Und das ab der 1. Klasse alleine. Am Anfang ist Mama noch mit und dann nach ein paar Wochen bin ich alleine. Zumal da ja noch andere Kinder gelaufen sind.

Aber wann habt ihr eure Kinder alleine gehen lassen? Oder bringt ihr sie noch?
Also ich persönlich denke ein Kind kann mit 12 wirklich alleine zur Schule gehen. Zumal er nicht über ne große Straße etc. muss.
Bin ich da einfach zu unvorsichtig oder meine Nachbarin ein wenig sehr ängstlich?

Gruß Lulea

Hi Lulea,

was nennt denn deine „Lieblingsnachbarin“ als Grund?

Meiner Meinung nach sollte ein 12-jähriger natürlich allein zur Schule gehen/fahren. Wie soll er denn sonst lernen, sich selbst zurechtzufinden?

Zudem trifft man auf dem Weg auch seine Freunde und quatscht miteinander.

Meine Kinder hätten mir ehrlich gesagt einen Vogel gezeigt, wenn ich das versucht hätte.
:wink:

Viele Grüße, S:smile:nja

Hi!

Bin ich da einfach zu unvorsichtig oder meine Nachbarin ein
wenig sehr ängstlich?

Manchmal ist sowas auch nur reine Angewohnheit oder Ritual - man muß ja nicht immer alles bis zum Grunde durchanalysieren :wink:

Wenn Mutter und Sohn damit zufrieden sind, kann es mir egal sein, wie sie es machen.

Aber wann habt ihr eure Kinder alleine gehen lassen? Oder
bringt ihr sie noch?

Würde ich von den Gegebenheiten abhängig machen. Am wichtigsten natürlich der Schulweg selbst (viele Straßen zu überqueren, inakzeptable „Abkürzungen“ vorhanden usw) und wie sicher das Kind selbst ist oder sich fühlt.

Meine Mutter hatte mich auch nur die ersten paar Tage(!) begleitet. Mein Schulweg war auch unter 10 Minuten und ich mußte nur eine größere Straße überqueren bzw. mußt ich noch nicht mal, da dort eine Brückenüberführung war. Der Rest des Weges waren nur reine Fußgängerpassagen bzw. -promenaden, wo keine Autos erlaubt waren.
Dann durfte ich alleine auf die große Reise - meine Mutter erzählte aber viel später, sie wäre mir die nächsten Tage ab und zu heimlich nachgelaufen und hat geguckt, wie ich das so mache :stuck_out_tongue:

Gruß,
Sharon

Hallo,

oh man, mit 12 müsste er in der Lage sein, alleine zur Schule zu gehen. Oder mit dem Rad zur Schule fahren. Hab ich in dem Alter nämlich gemacht.

Normal finde ich das nicht, hier in Bremen laufen die Kinder schon alleine zur Grundschule (meist in Gruppen). Am Anfang (1. Klasse) ist wohl noch ein Elternteil dabei. Also etwa so, wie du es aus deiner Kindheit kennst.

Muss der nicht etwa mit 12 sowieso mit dem Rad auf der Straße fahren?

Wenn keine besonderen Günde vorliegen, sollte er die 5 min ruhig gehen können.

Hallo,

wir sind als Kinder in einer größeren Stadt auch schon ab 5 alleine in den Kindergarten gelaufen. Immer in Gruppen und danach dann in gleicher Gruppe zur Schule. Entfernung ca. 1 km und es musste eine Bundesstraße überquert werden und noch eine größere befahrene Straße.

Die weiterführende Schule lag ca. 4-5 km weit weg. Das wurde dann mit dem Fahrrad gefahren.

Die Kinder aus den Dörfern und Vororten drum herum sind alle alleine mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren.

Daneben sind wir in der Grundschule auch alleine mit Straßenbahn und Bus in die Innenstadt gefahren, um zum Sport und Musikunterricht zu gelangen.

Mit 12 sollte man nach meiner Meinung definitiv alleine in der Lage sein bestimmte Ziele im Radius von 10 km zu erreichen.

Gruß,
Alexandra

Hallo,

Wenn keine besonderen Günde vorliegen, sollte er die 5 min
ruhig gehen können.

Oh nein, es sind 10 Minuten :smile:
Sie erzählt immer wie gefährlich sie es findet sie Kinder alleine gehen zu lassen, weil etwas passieren könnte. Mittags wird er auch geholt.
Ich steh immer daneben und frag mich: Bin ich selber als Mutter so verandwortungslos oder sie echt so ne Glucke??

Aber die Meinung hierzu ist hier allgemein eindeutig.:smile:

Gruß Lulea

Hi Lulea,

was nennt denn deine „Lieblingsnachbarin“ als Grund?

Sie hat einfach Angst, dass etwas passiert. Sie meint sie habe Angst, dass der Junge belästigt wird.

Zudem trifft man auf dem Weg auch seine Freunde und quatscht
miteinander.

Ja wir sind auch immer in einer Gruppe gelaufen. Wenn einer nicht gekommen ist, hat man gewartet und die ganze Gruppe ist dann zu spät gekommen :smile:
Gruß Lulea

:wink:

Viele Grüße, S:smile:nja

Morgen!

hab mich neulich mit meiner Lieblingsnachbarin unterhalten.
Ihr Sohn ist jetzt 12 Jahre und sie bringt ihn immer noch in
die Schule.

Sie hat wohl nur das Eine, wie ginge das sonst mit mehreren Kindern
auf verschiedenen Schulen?

Aber wann habt ihr eure Kinder alleine gehen lassen? Oder
bringt ihr sie noch?

Nach der ersten oder zweiten Woche im 1.Schuljahr erklärte unsere
Tochter uns es wäre peinlich und bestand darauf alleine zu gehen.
Heute mit fast 12 Jahren muß sie mit dem Fahrrad fahren und auf
einmal ist es auch nicht mehr peinlich gebracht zu werden. Sowie
morgens ein Tröpfchen vom Himmel fällt kommt die Frage „Papa fährst
du mich mit dem Auto?“

Also ich persönlich denke ein Kind kann mit 12 wirklich
alleine zur Schule gehen.

Sehe ich auch so, wie soll sie denn auch sonst Nachmittags zu
Freunden kommen oder geht sie nie spielen?

Gruß
Stefan

Hi!

Dann durfte ich alleine auf die große Reise - meine Mutter
erzählte aber viel später, sie wäre mir die nächsten Tage ab
und zu heimlich nachgelaufen und hat geguckt, wie ich das so
mache :stuck_out_tongue:

Ja meine Mutter konnte vom Balkon aus, meinen ganzen Schulweg einsehen.
Da bin ich also jeden Morgen stolz wie Oskar und mit meinen Freunden zu Schule und dachte wie groß und erwachsen ich schon bin und da stand Mama immer auf dem Balkon und wäre sofort runter gesprungen, wenn ich in Gefahr gewesen wäre …Mama eben :smile:

Gruß

Gruß,
Sharon

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Hi Lulea,

Sie hat einfach Angst, dass etwas passiert. Sie meint sie habe Angst, dass der Junge belästigt wird.

Ohne vorhandenen Grund, einfach mal so vorsichtshalber, ist das wohl nichts Gutes für den Sohn.

Es wundert mich, dass er das überhaupt mitmacht. Möglicherweise wird er schon dafür von Schulkameraden gehänselt.

Mit Grüßen, S:smile:nja

Sehe ich auch so, wie soll sie denn auch sonst Nachmittags zu Freunden kommen oder geht sie nie spielen?

Es ist ein „er“.
:wink:

Moin!

Kleine Geschichte zum Thema Belästigung:
Im Radio und Fernsehen kamen damals einige Berichte über Männer, die den Kindern sagten „sie hätten da was auf dem Rücken“ und sollten mal das T-Shirt ausziehen. Natürlich wollte ich meine Tochter - ohne Panik zu machen - vor solchen Typen warnen (sie hatte diese Nachrichten nicht gehört). Ich sagte also zu Ihr, dass sie, wenn sie so angesprochen wird, sich umdrehen soll und weglaufen soll und fragte zum Schluss, ob sie denn wüßte, warum. Meine Tochter, damals ca. 6 oder 7 Jahre alt, meine: „Klar Mami, wenn ich die Sachen ausziehe, erkälte ich mich doch“ Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder weinen sollte (…zieh dir was über, Kind…).

Aber zur Frage selbst: Wir können unsere Kinder nicht immer und überall beschützen. Auch junge Erwachsene werden mißbraucht und belästigt. Da müßte ich ja hinter meiner 19-jährigen noch hinterherlaufen. Darum ist es ganz wichtig, den Kinder rechtzeitig Schritt für Schritt Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übertragen. Im Falle meiner 19-jährigen bedeutet das z.B., dass sie nie in fremde Autos einsteigen würde (eher mitten in der Nacht Eltern anrufen)und niemals nachts wegbleiben würde, ohne eine SMS zu schreiben, wo sie die Nacht bleibt usw.usw.usw… Volljährigkeit hin oder her. Darauf können wir uns verlassen und damit sind Mißbrauchsmöglichkeiten so weit wie möglich ausgeschlossen. Gänzlich ausschließen ist nicht möglich.

Ein 12-jähriges Kind zur Schule zu begleiten ist grob fahrlässig. Ein Kind muß auch mal ein Gefühl für schlechte Situationen bekommen. Z.B. wenn größere Schüler auf dem Schulweg entgegen kommen und den Eindruck erwecken, sie wollen Stunk machen. Was tue ich? Erkenne ich Situationen? Wenn ich von Erwachsenen angesprochen werde, habe ich ein schlechtes Gefühl im Bauch oder ist das eine normale Situation. Das alles muß man lernen. Meine 15-jährige Tochter hole ich natürlich um 20.30 Uhr vom Training ab, im dunkeln muß sie um die Uhrzeit nicht allein in der Gegend herumrennen.

Mama ist nicht immer da. Wenn Kind einmal erwachsen ist, kann man ihm nicht auf einmal die ganze Verantwortung für sich übertragen. So etwas muß wachsen und spätestens in der zweiten Klasse sollte der Schulweg in Angriff genommen werden, sofern er nicht ungewöhnlich gefährlich der lang ist.

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Strafe!
Hallo

Ich bedrohe meine Tachter damit,(knapp 13 J.) wenn sie nicht brav ist, und das ich ihr sogar die Tasche trage.
Kind ist dann immer Lammfromm.

Gruß aus Göttingen

Hi,

da fällt mir nur ein: der arme Junge! Das erinnert mich an den Moment, als mir meine Mutter mal erzählte, daß der Sohn von Bekannten (mein Alter, wir waren da deutlich älter als 10) noch von seiner Mutter gebadet würde. Ich war damals völlig fassungslos… (Wäre im Alter von 12 einer meiner Klassenkameraden von seinen Eltern zur Schule gebracht und abgeholt worden, hätte die arme Sau wahrscheinlich wenig zu lachen gehabt.)

Unser Großer (jetzt 8) hat das alleine Laufen ab dem letzten Kindergartenjahr geübt. Da noch mit dem Anruf „er geht los“ und dem Rückruf „er ist angekommen“ (beide Anrufe hat er auch schnell selbst erledigt).
Für die Woche seiner Einschulung hatte ich mir extra Urlaub genommen, weil auch ich ihn mal zur Schule bringen wollte.
Am Tag nach der Einschulung wollte er unbedingt von Mama gebracht werden (er ist halt ein „Mamasöhnchen“ - im positiven Sinn), so what, soll mir recht sein.
Am zweiten Tag mußte ich dann förmlich betteln, damit ich ihn begleiten „durfte“. Er wollte unbedingt alleine gehen. Der Hinweis, ich hätte doch extra Urlaub genommen, brachte ihn dann mit einem „na gut, wenn es unbedingt sein muß“ dazu mir meinen Wunsch zu erfüllen (ich wollte z.B. einfach mal sehen, wie und wo sich die Klasse aufstellt und was auf dem Schulweg so los ist).

Kurz: unser Großer geht seit der Einschulung alleine in die Schule. Für den Weg braucht ein Erwachsener ca. 10 Minuten (Kinder je nach Laune deutlich mehr). Es ist mind. fünf mal eine Straße zu überqueren, zwei davon trotz Zone 30 gerade morgens relativ stark befahren (dort gibt es Durchgangsverkehr) und sie müssen an einem Bach vorbei (extremer Reiz für Kinder).
Die Grundschule befindet sich zudem in direkter Nachbarschaft zu weiteren Schulen mit älteren Kindern und Berufsschülern.

Ein Kind mit 12 nicht alleine laufen zu lassen halte ich für extrem gluckenhaft und ausgesprochen bedenklich. Wann und wie will diese Mutter ihr Kind denn mal selbstständig werden lassen?

Gruß Stefan

Hi,

Manchmal ist sowas auch nur reine Angewohnheit oder Ritual -
man muß ja nicht immer alles bis zum Grunde durchanalysieren
:wink:

Das muß man sicher nicht, aber dies ist doch so weit außerhalb der Normalität, daß ich das nicht mehr als „Angewohnheit“ oder „Ritual“ durchgehen lassen würde (auch der vorsichtigsten Mutter muß doch irgendwann auffallen daß anderen Kindern deutlich mehr zugetraut wird).

Wenn Mutter und Sohn damit zufrieden sind, kann es mir egal
sein, wie sie es machen.

Glaubst Du ernsthaft der Sohn sei damit zufrieden? Ich möchte nicht wissen, welche Höllenqualen er deswegen bei seinen Mitschülern durchstehen muß. Wenn da bislang kein Mobbing abläuft, hat er wirklich Glück.

Gruß Stefan

Hallo,

wohl etwas überbehütet der Kleine. Papa fuhr uns zwar auch recht regelmäßig vom Außenbezirk zur Grundschule, die in der Mitte einer Großsstadt lag, aber das hatte nur den Grund, dass er auch um die Ecke arbeitete. Mittags gab es zwar grundsätzlich die Möglichkeit mit ihm zurück zu fahren, aber das war mit Wartezeiten verbunden. Also ging es üblicherweise mit dem Bus alleine zurück. Die Klassenkameraden mussten dabei zum Teil am Busbahnhof auch noch umsteigen.

Mit 12 im Gymnasium war die Sache ähnlich, nur dass wir inzwischen auf dem ersten Dorf hinter der Stadtgrenze wohnten, und zu Fuß quer durch die Stadt zum Bahnhof mussten, um dann von da aus zu fahren. Und selbstverständlich haben wir schon zu Grundschulzeiten die Möglichkeiten der damals noch unbeschränkten Wochenkarten genutzt, auch am Nachmittag in die Stadt zu fahren um Freunde zu besuchen, …

Gruß vom Wiz

Hallo

Ich bedrohe meine Tachter damit,(knapp 13 J.) wenn sie nicht
brav ist, und das ich ihr sogar die Tasche trage.

UND im pyjama!

Kind ist dann immer Lammfromm.

wem sagste.
ich hab die pyjamatour nicht EINMAL geschafft. sie haben sich immer alleine angezogen.
;-(

tilli

Upps (owT)
.

Hallo,
Mein Kind ging bereits ab der 1.Klasse allein. Damals noch mit anderen Kindern zusammen und wurde nachmittags vom Hort abgeholt. Seit der 2.Klasse geht er allein und kommt auch allein nach Hause.

Beatrix

Hallo senftube,

meine Geschwister (bald 10 und 11) werden auch täglich mit dem Auto gefahren - im Sommer mit dem Fahrrad, aber auch da in Begleitung (der Große darf auch alleine wenn er möchte).

Ich finde das nicht schlimm, die Kinder haben schwere Ranzen, manchmal Sportsachen, manchmal Musikinstrumente dabei, die ja auch heil ankommen sollen. Zudem haben sie die Zeit nochmal morgens mehr und zusammen. Ebenso werden sie um 16/17 Uhr auch wieder abgeholt von der Schule, das ist für die beiden auch eine Zeit der Entspannung, denn zu Hause müssen dann noch Vokabeln gelernt werden, und Vorbereitungen für Arbeiten. Hobbys wollen auch noch untergebracht werden. Mein Bruder und ich mussten immer mit dem Fahrrad fahren, egal bei welchem Wetter. Ich fand das immer nervig und habe immer die beneidet, die gebracht wurden.

Ich finde es nicht schlimm einen 12-jährigen zur Schule zu bringen wenn das für Eltern und Kind ok ist. Übrigens werden an der Schule meiner Geschwister sehr viele Kinder gebracht und abgeholt. Da gibt es kein übles Nachgerede oder Gehänsel oder schlechte Stimmung, nur weil jemand mit dem Auto gebracht wird (man kann sich auch über Sachen aufregen…).

Also: ich sehe da kein Problem, wenn es dem Jungen mal zuviel wird, werden die Nachbarin und er das schon irgendwie klären denke ich.

lg, Dany