Moin!
Kleine Geschichte zum Thema Belästigung:
Im Radio und Fernsehen kamen damals einige Berichte über Männer, die den Kindern sagten „sie hätten da was auf dem Rücken“ und sollten mal das T-Shirt ausziehen. Natürlich wollte ich meine Tochter - ohne Panik zu machen - vor solchen Typen warnen (sie hatte diese Nachrichten nicht gehört). Ich sagte also zu Ihr, dass sie, wenn sie so angesprochen wird, sich umdrehen soll und weglaufen soll und fragte zum Schluss, ob sie denn wüßte, warum. Meine Tochter, damals ca. 6 oder 7 Jahre alt, meine: „Klar Mami, wenn ich die Sachen ausziehe, erkälte ich mich doch“ Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder weinen sollte (…zieh dir was über, Kind…).
Aber zur Frage selbst: Wir können unsere Kinder nicht immer und überall beschützen. Auch junge Erwachsene werden mißbraucht und belästigt. Da müßte ich ja hinter meiner 19-jährigen noch hinterherlaufen. Darum ist es ganz wichtig, den Kinder rechtzeitig Schritt für Schritt Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übertragen. Im Falle meiner 19-jährigen bedeutet das z.B., dass sie nie in fremde Autos einsteigen würde (eher mitten in der Nacht Eltern anrufen)und niemals nachts wegbleiben würde, ohne eine SMS zu schreiben, wo sie die Nacht bleibt usw.usw.usw… Volljährigkeit hin oder her. Darauf können wir uns verlassen und damit sind Mißbrauchsmöglichkeiten so weit wie möglich ausgeschlossen. Gänzlich ausschließen ist nicht möglich.
Ein 12-jähriges Kind zur Schule zu begleiten ist grob fahrlässig. Ein Kind muß auch mal ein Gefühl für schlechte Situationen bekommen. Z.B. wenn größere Schüler auf dem Schulweg entgegen kommen und den Eindruck erwecken, sie wollen Stunk machen. Was tue ich? Erkenne ich Situationen? Wenn ich von Erwachsenen angesprochen werde, habe ich ein schlechtes Gefühl im Bauch oder ist das eine normale Situation. Das alles muß man lernen. Meine 15-jährige Tochter hole ich natürlich um 20.30 Uhr vom Training ab, im dunkeln muß sie um die Uhrzeit nicht allein in der Gegend herumrennen.
Mama ist nicht immer da. Wenn Kind einmal erwachsen ist, kann man ihm nicht auf einmal die ganze Verantwortung für sich übertragen. So etwas muß wachsen und spätestens in der zweiten Klasse sollte der Schulweg in Angriff genommen werden, sofern er nicht ungewöhnlich gefährlich der lang ist.