das würde dann bedeuten, dass jeden Sonntag bald nach dem Zusammenläuten jemand stirbt. Gänzlich unwahrscheinlich.
Es muss sich um die Beschreibung eines bestimmten Phänomens (Klang, Geräusch oder sowas) handeln, das nicht bei jedem Zusammenläuten auftritt.
(Ganz abgesehen davon, dass man im Württembergischen die Leute nicht betteln muss, dass sie in die Kirche gehen - zumindest dieses um 1900 nicht musste.)
nachdem das nicht immer der Fall sein soll, sondern nur wenn die Glocke (ich vermute Kirchenglocke) etwas anderes als sonst tut, hätte ich bettlet mit „nachklingt“ übersetzt.
Manchmal gibts es ja einen „Nachschlag“ wenn der Glöckner das Ende verpasst und der Klöppel versehentlich noch einmal anschlägt.
Den Gedankengang kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Nirgendwo ist die Sprache von Sterben oder Beerdigung.
Man kann das „Betteln“ ja auch in dem heutigen Sprachgebrauch als höfliche Bitte/Einladung/Aufforderung zum Kirchgang bezeichnen.
Im Übrigen ist das ja nur eine Funktion von mehreren wie Gefahrmeldung oder die grobe Uhrzeitanzeige.
Dabei geht es doch aber um einen Aberglauben der nicht Realität ist und im Übrigen von der Kirche auch abgelehnt wurde. Ich bin von der reinen Funktion, dem Läuten, ausgegangen.
Die Sichtweise von @Aprilfisch wird gut ergänzt von @Hexerl, deren Erklärung für die abergläubische Verwendung mir durchaus möglich erscheint.
bëttlǖteⁿ, bëtteⁿlǖteⁿ läuten, Glocke, welche Morgens früh und Abends spät, beide Male in der Dämmerung, zum Gebete einlädt, Morgens, Mittags und Abends das Ave Maria oder zum Gebet des englischen Grusses läuten, Angelusläuten