Hallo, ihr lieben Wissenden,
die ihr euch mit dem Schwäbischen auskennt!
In einem Regionalkrimi las ich gestern den Ausspruch: „Aus amma Scheißhaufa wird nia a Suppaschissl“.
Ich - in der Filderebene beheimatet - kenne die Variante: „Aus amma ScheißHAFA …“. Also aus einem Nachttopf wird nie eine Suppenschüssel.
Die Aussage ist natürlich so rum wie andersch rum einigermaßen bescheuert. Aber ich frag mich, ob das nun ein Lautschriftfehler/Missverständnis in dem Buch ist oder ob es den Spruch in verschiedenen Fassungen gibt.
Also … Haufa oder Hafa? Woraus wird bei euch nie eine Suppenschüssel?
In einem Regionalkrimi las ich gestern den Ausspruch: „Aus
amma Scheißhaufa wird nia a Suppaschissl“.
Ich - in der Filderebene beheimatet - kenne die Variante:
„Aus amma ScheißHAFA …“. Also aus einem Nachttopf wird nie
eine Suppenschüssel.
Aber ich frag mich, ob das nun ein
Lautschriftfehler/Missverständnis in dem Buch ist oder ob es
den Spruch in verschiedenen Fassungen gibt.
das ist vermutlich ein Missverständnis, das bei der Übertragung des Spruchs ins Hochdeutsche entstand:
„Hafa“ (bzw. „Haferl“) für „Topf/Gefäß“ ist außerhalb des süddeutschen Raums nicht geläufig und wurde daher wohl fälschlich als „Haufen“ gedeutet (wahrscheinlich noch begünstigt durch „Schissl“, das ja auch andere Assoziationen wecken kann).
Außerdem fehlt bei Haufen - Schüssel das Tertium comparationis - warum sollte man einen Haufen mit einem Gefäß vergleichen?
In Deinem Krimi wurde die Wendung offenbar falsch „rückübersetzt“.
(In Niederbayern gibt es übrigens eine sehr anschauliche Entsprechung:
„Aus anner Sau werd nia a Koibi“.)
Haufa oder Hafa
Danke! Mir ist das mit dem Hafa, also dem Gefäß auch viel einleuchtender. Inzwischen hab ich den Spruch auch in einem Schwäbischlexikon in der Version gefunden, in der ich ihn kenne. Es spricht bis jetzt alles für ein Missverständnis in dem Buch.
Die ‚falsche‘ Redensart geistert auch durch die Umgangssprache: „Aus einem Scheißhaufen wird nie eine Suppenschüssel.“ Die ‚richtige‘ Version mit dem ‚Scheisshafen‘ existiert nicht.
Eine weitere ugs. Version, diesmal ‚richtig‘: „Aus einem Scheißhaufen wird keine Torte.“
Ich darf da noch hinzufügen, dass sell Deng bei aus
Bottschamber hoisst.
auch in der Pfalz (wenn auch zugunsten von ‚Nachtdibbe‘ oder ‚Nachtdibbsche‘ selten geworden). Und wohl auch andernorts, wo sich das französische Lehnwort (pot de chambre) erhalten hat …
Hi Allu,
ist ‚Deutschland‘ (mehr ist Deiner ViKa nicht zu entnehmen) als Antwort auf die Frage nach der Herkunft eines Dialektausdrucks nicht doch ein wenig zu unspezifisch?
Allus Bemerkung bezog sich auf Adam - der wiederum fragte Mopedhexle und DIE hat sehr wohl was in ihrer Vika stehen, was für den thread von Belang wäre - kompliziert…gellle??..*lach*
für mich war das nicht so schwer, ich bin in Regensburg großgeworden, am Lechrain aufgewachsen, in Westfalen die Hörner abgestoßen, und das Ooschdalgei isch erscht seit 20 Joahr mei Hoimat
der Landkreis Ostallgäu gehört zum Regierungsbezirk Schwaben im Bundesland Bayern und hat - ganz grob! - die Eckpunkte Landsberg, Schongau, Füssen, Kempten, Kaufbeuren, Buchloe. Landsberg und Schongau zählen aber zu Oberbayern, Kempten zum Oberallgäu, Kaufbeuren ist kreisfreie Stadt.
Musst aber nicht traurig sein, im Waldviertel ist es auch schön ))
Pottschamber/Bottschamber
Hallo,
fügen, dass sell Deng bei aus
Bottschamber hoisst.
auch in der Pfalz
Allerdings eher als P ottschamber, oder ist das bei euch Linksrheinischen auch schon wieder anders? wenn auch zugunsten von ‚Nachtdibbe‘ oder
‚Nachtdibbsche‘ selten geworden).
Das kenn ich nun gar nicht (und das Woinemer Wörterbuch auch nicht, was aber, wie bei der Diskussion um G’hanstrauwe gezeigt, nicht wirklich was heißen will).