Schwanger - neuer Arbeitsplatz

Hallo!

Das Problem beim zweiten Kind ist ja aber oft, dass viele Frauen schon sehr früh darauf angesprochen werden, weil man es ihnen eben ansieht. Ich bin mit meinem zweiten Babybauch vom Umfang her auch gerade 12 Wochen dem der ersten Schwangerschaft voraus. Damals wurde ich in der 26. Woche erstmals gefragt, ob ich schwanger sei, diesmal bereits in der 10.!

Und nein, das ist nicht alles übriggebliebener Speck von zu viel Schokolade… :wink:

Ich jedenfalls fände nichts peinlicher, als irgendwann vom Chef angesprochen zu werden, ob man denn vielleicht schwanger sei…!?

Nichtsdestotrotz sollte frau sich eine Schonzeit gönnen dürfen und abwarten, ob das Baby bleiben will. Niemand muss mit dem Teststreifen zum AG rennen!

Grüße!

Hai!

Soweit ich informiert bin, muss man eine
Schwangerschaft beim Vorstellungsgespräch angeben, wenn es
sich um einen befristeten Vertrag wie in diesem Falle handelt.

Nein du darfst ungestraft schummeln. :smile:

Der Plem

Hai!

Welche Kosten trägt denn der kleine AG?

Das über einen ungewissen Zeitraum ein Arbeitnehmer fehlt und man in der
Regel keinen adequaten Ersatz findet für die Zeit.

Bei meinen Mitarbeitern benötige ich deutlich 6 Monate zur Einarbeitung,
da ist nichts mit sinvollem Ersatz. Bei 4 Leuten heißt dies aber das
25% der benötigten Arbeitsleistung nicht erbracht werden können.

Die Begeisterung der Kollegen und Kolleginnen nun 25% mehr Stunden
abzureißen hält sich da auch in Grenzen. Der Arbeitgeber soll es
kramen, doch eigentlich können es nur die Kollegen und Kolleginnen
und die mußt du mal fragen gehen!

Der Plem

Hallo!

Das habe ich zu meiner Schulzeit noch anders gelernt, aber wie ich nun gelesen habe, gab es da ein Urteil des EuGH.

Wieder was gelernt :smile:

Grüße!

Hallo!

Die Einarbeitungszeit hängt sicher auch vom Job ab. Bei uns wird immer mal wieder jemand schwanger. Von der letzten Kollegin habe ich 1/3 ihrer Arbeit übernommen. Ich hatte noch Kapazitäten. Die Übergabe dauerte ca. 15 Minuten.

Durch meine erste Schwangerschaft kam eine neue Kollegin ins Team, die dadurch nach einem Jahr befristeter Schwangerschaftsvertretung unbefristet übernommen wurde. Vielleicht kann man das ganze auch als Chance sehen.

Wie auch immer, eine Schwangerschaft dauert ja eine gewisse Zeit und wenn es nicht zu einem plötzlichen Beschäftigungsverbot kommt, hat der AG durchaus einiges an Zeit, die Stelle zu besetzen. Eine Erkrankung kommt meist plötzlicher, würde ich sagen.

Ansonsten ist das unternehmerisches Risiko.

Grüße!

Hai!

Es ist also total ok, bist zu 12- 13 Woche zu warten, oder
noch länger.

Als Köchin?

Bin mir nicht sicher, würde mich aber sehr wundern.

Der Plem

Hai!

Ansonsten ist das unternehmerisches Risiko.

Und genau das halte ich für die falsche Einstellung.

Wenn dies unternehmerisches Risiko ist dann mache ich alles um dieses
zu minimieren, das ist mein Job als GF.
Das Ergebnis darfst du dir selbst ausrechnen!

Und jetzt mecker nicht wenn Unternehmer lieber Männer einstellen.

Der Plem

Hai!

Es ist also total ok, bist zu 12- 13 Woche zu warten, oder
noch länger.

Als Köchin?

Bin mir nicht sicher, würde mich aber sehr wundern.

Wieso? Steht da irgenwo im Arbeitsvertrag, dass sie sofort rennen muss, wenn sie schwanger ist?

Die meisten Frauen warten bis zur 12 Woche. Hab ich auch immer gemacht. Das Risiko für einen Frühabort ist bis dahin recht hoch und ich möchte meinem Chef nicht ständig sagen " Schwanger, ach ne doch nicht".

Gruß

Der Plem

Hallo!

Das Problem beim zweiten Kind ist ja aber oft, dass viele
Frauen schon sehr früh darauf angesprochen werden, weil man es
ihnen eben ansieht. Ich bin mit meinem zweiten Babybauch vom
Umfang her auch gerade 12 Wochen dem der ersten
Schwangerschaft voraus. Damals wurde ich in der 26. Woche
erstmals gefragt, ob ich schwanger sei, diesmal bereits in der
10.!

Ja und ich eben nicht :smile:
Da ist doch jede Frau anders. Mir haben meine Hosen auch in der 2 Schwangerschaft bis zum 6. Monat gepasst.

Nichtsdestotrotz sollte frau sich eine Schonzeit gönnen dürfen
und abwarten, ob das Baby bleiben will. Niemand muss mit dem
Teststreifen zum AG rennen!

Nö, reicht doch noch völlig bis zur 12. Woche. Oder willst du dann von allen ganz mitleidig angeschaut werden, weil du eine Fehlgeburt hattest?
Ich hatte das einmal und dann hab ich es immer lieber für mich behalten…
Da muss mein Chef eben durch!

Gruß

Grüße!

Wieso? Steht da irgenwo im Arbeitsvertrag, dass sie sofort
rennen muss, wenn sie schwanger ist?

Nein aber je nach Arbeitsumgebung wird man sofort freigestellt
(z.B. Kindergarten), diese Regelungen hat man sich sicher nicht
zum Spaß ausgedacht.

Der Plem

Hallo Plem,

Nein, das Problem ist, das unser Gesetzgeber Kosten auf kleine Firmen
abwälzt die diese nicht stemmen können. Kinder ist ein
gesellschaftliches Thema und kann nicht von kleinen
Unternehmen oder Handwerkern finanziert werden.

Du schreibst da immer von Kosten. Ich habe aus meiner Zeit als ADFC-Vorsitzende (mit Arbeitnehmer) im Kopf, dass gerade die kleinen pflichtversichert seien gegen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und eben auch gegen die Ausfälle von Müttern. Sind, soweit ich weiß zwei Versicherungen, und wurden verpflichtend, während ich im Amt war.

Gibt es die plötzlich (nach nur wenigen Jahren) nicht mehr?

Gruß, Karin

Hallo,

kannst du mal einen Link angeben? Habe das Problem gerade im familiären Umkreis. Wäre sehr hilfreich!

Viele Grüße
sgw

Hallo,

gestern war ich auf einem Netzwerktreffen, auf dem eine Rechtsanwältin mit 1-2 Mitarbeitern sehr echauffiert über ihr Leid bzgl. einer schwangeren Mitarbeiterin klagte. Offensichtlich ging es um eine ähnliche Situation. Als Selbstständige und Teilzeit-Angestellte kann ich beide Sichtweisen verstehen.

Aber was soll frau bitte machen? Abtreiben? Plem, ich unterstelle dir nix, aber ich habe oft den Eindruck, dass den Frauen in dieser Situation Böswilligkeit unterstellt wird. Aus eigener Erfahrung: Ich habe meinen Kinderwunsch immer zugunsten anderer zurückgestellt – und irgendwann überlegst du, ob du der biologischen Uhr ein paar neue Batterien einsetzen kannst. Das ist nicht witzig. Wo doch alle immer schreien, dass das Land mehr Kinder braucht. Ich will hier keine Rentendebatte losschlagen, aber die Solidargemeinschaft ist ein wichtiger Punkt. Nichtsdestotrotz ist die gesetzliche Lage schwierig, und wie man sieht, für beide Seiten alles andere als 100%ig fair.

Vielleicht kann Break ja einen Mittelweg einschlagen, z.B. beim Gespräch eine befreundete, fähige und vielleicht gerade arbeitslose Kollegin vorschlagen, die die Vertretung übernimmt. So hab ich das zum Beispiel mit meinem Auftraggeber gemacht, als ich letzten Monat meine Selbstständigkeit reduziert habe. Ich selbst bin auch schon einmal als Vertretung empfohlen worden und eingesprungen, hat wunderbar für alle Seiten geklappt.

Grüße
sgw

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http://www.kreutermohr.de/node/36

http://www.bkk24.de/typo3/index.php?id=1914 (Frage 2)

Grüße!

Hai!

Ich bin doch gar nicht so weit weg von dir, ich wollte nur zeigen das
es so einfach für den Arbeitgeber auch nicht immer ist.

Das was ich ankreide ist, dass viele Leute meinen der Chef muß das
doch irgendwie kramen. Nein das geht sehr oft nicht. Kinder sind
kein Arbeitgeberproblem, sie sind eine wertvolle Bereicherung unserer
Gesellschaft und die muß sie auch tragen, nur das haben die meisten
nicht verstanden.

Die Gesetzgebung wälzt das Problem auf Unternehmen ab die das nicht
stemmen können. Erkundige dich mal wieviele Leute in Deutschland
kleinen Firmen angestellt sind.

Der Plem

Hai!

Du schreibst da immer von Kosten. Ich habe aus meiner Zeit als
ADFC-Vorsitzende (mit Arbeitnehmer) im Kopf, dass gerade die
kleinen pflichtversichert seien gegen Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall und eben auch gegen die Ausfälle von Müttern.

Naja du meinst diese U-Umlagen, die einen Teil der Kosten erstatten?

Gibt es die plötzlich (nach nur wenigen Jahren) nicht mehr?

Darum geht es mir nicht, es geht darum das kein kleiner Unternehmer
einen Arbeitsplatz für x Monate frei halten kann.

Der Plem

Hallo Plem,

na, ich bin doch auch bei dir! :wink:

Aber wir haben ja jetzt das Betreuungsgeld – damit werden in Zukunft alle unsere Work-Life-Balance-Probleme, auch die wirtschaftlichen, gelöst sein.

Viele Grüße
sgw

Hallo Plem,

wessen Risiko ist es denn aber dann? Was wäre dein Lösungsvorschlag?

Die wenigsten Frauen werden „heimtückisch“ schwanger, sondern überlegen sich sehr gut, ab wann es ungefähr passen könnte. Und dann passt es trotzdem nicht, weil frau eben von allen Seiten moralische Vorwürfe bekommt. Sogar meine eigene Oma (die früher für ihr einziges Kind viele Jahre zu Hause blieb, während ich bei meinem zweiten wie beim ersten die Rückkehr in den Job nach einem Jahr plane) reagierte mir folgenden warmen Worten auf meine Schwangerschaftsverkündung: „Da musst du ja schon wieder aufhören zu arbeiten! Was sagt denn dein Chef dazu?“

Wie gesagt, mir ist mittlerweile egal, was der Chef sagt. Ich habe aber auch den Luxus einer unbefristeten Stelle und kenne meine Rechte. Allerdings habe ich auch ungefähr fünf Jahre auf meinen sehnlichsten Kinderwunsch verzichtet. Dafür muss es jetzt halt schnell gehen und die liebe Kleinen kommen dicht beeinander. Und wenn das meinem Chef nicht gefallen sollte, ist das sein Problem, und nicht meines!

Es ist ja bekannt, dass Männer bei der Einstellung bevorzugt werden, auch wenn sie dies nicht dürfen. Allerdings gibt es halt Jobs, in denen auf Frauen nicht verzichtet werden kann. Und da wird halt auch mal eine schwanger. Damit muss man halt leben.

Im Übrigen nimmt mein Partner auch wieder fünf Monate Elternzeit. Das muss sein Chef auch irgendwie kompensieren. Viellicht würde endlich ein Umdenken weg vom „Risikofaktor Frau“ stattfinden, wenn das mehr Männer machen würden…

Grüße!

Hai!

wessen Risiko ist es denn aber dann?

Kein Risiko, ein gewolltest Scenario der Gesellschaft die dafür
auch Mittel zur Verfügung stellen muß!

Was wäre dein Lösungsvorschlag?

Keine Ahnung, wir haben etliche Köpfe in der Politik die sich
gutverdienend über Familienpolitik Gedanken machen sollten. Sie
können Mensch befragen mit ihnen reden und dann eine gerechte
Lösung finden.

Ich habe weder die Zeit noch die Möglichkeit mich 8h am Tag damit
zu beschäftigen. Jeder muß halt seinen Job machen, nur im Bereich
Familienpolitik macht da im Moment niemand etwas vernünftiges, so
zumindest mein Eindruck.

Im Übrigen nimmt mein Partner auch wieder fünf Monate
Elternzeit. Das muss sein Chef auch irgendwie kompensieren.

Habe ich auch gerade, ich habe seinen Kollegen mitgeteilt das sie
nun 1 Überstunde (bezahlt) pro Tag leisten dürfen. Die sind vor
Begeisterung an die Decke gesprungen.

Gruß, der Plem

Hallo Plem,

nimm’s mir nicht übel, aber die von dir geforderte Lösung von Seiten der Politik gibt es nicht. Du beschwerst dich doch nicht über die Kosten, sondern über das Problem, den Ausfall des Mitarbeiters zu kompensieren. Wie soll die Politik das lösen? Soll sie für jede Branche eine ausreichende Anzahl an bundesweit einsatzfähigen Ersatzleuten zur Verfügung stellen, die bei Bedarf verschickt werden? Ist ja völliger Schwachsinn! Wenn bei dir ein AN kurzfristig (so ist es ja meist) erkrankt und dann auf absolut unabsehbare Zeit ausfällt (zwei Wochen? zwei Monate? ein Jahr? - wer weiß das schon), fordert du dann sowas auch? Es ist dein Risiko und deine Aufgabe als Geschäftsführer, mit solcherlei menschlichen „Problemfällen“ umzugehen. Das sollte zu deinem Aufgabenbereich gehören, dafür wird ein GF doch auch ausgesprochen gut bezahlt…

Die Lösung für das „Problem“ Männer in Elternzeit sollte aber nicht Überstunden für mehrere Kollegen sein, sondern ein adäquater Ersatz. Und wenn das nicht geht und deine Mitarbeiter es auffangen müssen, dann sollten sie die Kapazitäten haben, um das tun zu können. Auch das ist DEINE Aufgabe und nicht die irgendwelcher Politiker.

Immer rufen „Mischt euch nicht ein!“, aber dann Lösungen für planerische Fehlleistungen zu fordern, ist doch sehr einfach.

In diesem Sinne: Ein Hoch auf den Papa in Elternzeit!

Grüße!

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