Schweizer Armee

Hallo,

Ich habe ein paar Fragen zur schweizer Armee,und zwar:

Gibt es dort Wehrpflicht,wenn ja auch für Frauen und gibt es einen Ersatzdienst für Verweigerer ?

Werden Waffen noch immer mit nach Hause genommen,wenn ja,werden sie abgeändert ?
(Sturmgewehre z.B auf Einzelfeuer)

Wird Zuhause Munition für diese Waffen gelagert,wieviel ?

Bleiben die Waffen für immer im Haushalt oder nur für eine bestimmte Wehrdienstzeit ?

Wie lange dauert die Wehrdienstzeit (mit Waffe zuhause) ?

Wie oft muss ein Reservist in dieser Zeit auf Wehrübung ?

Haben diese Soldaten im Ernstfall einen Truppenteil dem sie zugehörig sind und wo sie sich melden müssen,wenn ja,warum haben sie die Waffe schon zuhause ?

Hallo,

hier erstmal deren homepage:
http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home.html

Ich denke, Deine Fragen sollten dort geklärt werden.
Dennoch

Gibt es dort Wehrpflicht,wenn ja…

Ja, in der Schweiz gibt es Wehrpflicht

…auch für Frauen…

Nein, die Wehrpflicht besteht nur für Männer.
Frauen gibt es auch in der Schweizer Armee - als Freiwillige.

…und gibt es einen Ersatzdienst für Verweigerer ?

Ja, die Schweiz kennt auch den Ersatzdienst

Werden Waffen noch immer mit nach Hause genommen…

Ja, grundsätzlich werden die Dienstwaffen mitgegeben/mitgenommen - obwohl es inzwischen in einigen Kantonen die Möglichkeit gibt, die Waffen abzugeben (dieses Angebot wird nur, bzw. nur vereinzelt angenommen)

…wenn ja,werden sie abgeändert ? (Sturmgewehre z.B auf Einzelfeuer)

Nein, Vollautomatische Waffen (z.B. Sturmgewehre) bleiben unverändert

Wird Zuhause Munition für diese Waffen gelagert…

Ja, noch.
Allerdings gibt es ein Programm, nach welchem die sogenannte „Taschenmunition“ abgegeben, bzw. wieder zurück gegeben wird. Bis Ende 2009 soll die gesamte ausgegebene Munition wieder zurück sein.

…wieviel ?

Unterschiedlich, je nach Waffe

Bleiben die Waffen für immer im Haushalt oder nur für eine
bestimmte Wehrdienstzeit ?

Für immer

Wie lange dauert die Wehrdienstzeit (mit Waffe zuhause) ?

Es gibt einen Grundwehrdienst und dann mehrer Übungen (über Jahre verteilt)

Wie oft muss ein Reservist in dieser Zeit auf Wehrübung ?

Unterschiedlich, je nach seiner Aufgabe

Haben diese Soldaten im Ernstfall einen Truppenteil dem sie
zugehörig sind und wo sie sich melden müssen,wenn ja,warum
haben sie die Waffe schon zuhause ?

Die Schweizer Armee ist mit, beispielsweise der Deutschen Bundeswehr nicht richtig zu vergleichen.
Bei der Schweizer Armee handelt es sich um eine Miliz und eine Miliz ist binnen kürzester Zeit einsatzbereit und sehr sehr mobil (die bewaffneten Kräfte sind schon bewaffnet und müssen nicht erst noch mit Ausrüstung versorgt werden. Der Schweizer Soldat/Milizionär ist einsatzbereit, wenn er seine Haustürschwelle überschreitet. Dies hat seinen Ursprung in der Schweizer Geographie und den Transportmöglichkeiten früherer Zeiten.

Sicher weiss es jemand besser aber fürs Erste sollte das reichen.

Ich hoffe, dass diese Einlassungen hilfreich im Sinne der Anfrage waren

Freundliche Grüsse
Ray

Hallo Thomas,

Gibt es dort Wehrpflicht,wenn ja auch für Frauen und gibt es
einen Ersatzdienst für Verweigerer ?

Ja. Alle Männer zw.19-25J. sind zunächst wehrpflichtig.
Frauen freiwillig.
Es gibt den „zivilen Ersatzdienst“ der 50% länger dauert als der Wehrdienst.
Alternativ dazu gibt es den „Waffenlosendienst“ in der Armee.

Werden Waffen noch immer mit nach Hause genommen,wenn
ja,werden sie abgeändert ?
(Sturmgewehre z.B auf Einzelfeuer)

Ja.Sogar samt Munition, sog. Taschenmunition.
(Nein)

Wird Zuhause Munition für diese Waffen gelagert,wieviel ?

50Schuß Gewhr 24 Pistole

Bleiben die Waffen für immer im Haushalt oder nur für eine
bestimmte Wehrdienstzeit ?

Zwischen 30-34 (nach Dienstgrad) endet die Wehrpflicht, dann ist die gesamte Ausrüstung wieder abzugeben.
Allerdings besteht die möglichkeit die Waffe zu kaufen.

Wie lange dauert die Wehrdienstzeit (mit Waffe zuhause) ?

Wie oft muss ein Reservist in dieser Zeit auf Wehrübung ?

Einmal in Jahr, drei-vier Wochen.Meist Lehrgänge an einer Rekrutenschule.
Zusätzlich muß bis zum 31.08. jedes Jahr eine Schießübung, mit der persönlicchen Waffe absolviert werden.

Haben diese Soldaten im Ernstfall einen Truppenteil dem sie
zugehörig sind und wo sie sich melden müssen,wenn ja,warum
haben sie die Waffe schon zuhause ?

Ja. Damit sie sich zum Sammelpunkt durchkämpfen können.

Anm. Meine Angaben beruhen noch auf die Armee 95.
Inzw. gibt es die Armmee XXI.(21.Jahrhundert) seit2003.
Die Reformen sollen bis Ende 2009 abgeschlossen sein.
Darin geht es u.a. auch, um die veränderte Bedrohungslage der Schweiz, und wie fast in jeder Armee um die Reduzierung der Truppenstärke.
Unnd Frauen können nun auch im reinen Kampfverbände dienen.

grüsse borthi

Hallo Ray,
ich tipp zu langsam.

Die Schweizer Armee ist mit, beispielsweise der Deutschen
Bundeswehr nicht richtig zu vergleichen.
Bei der Schweizer Armee handelt es sich um eine Miliz und eine
Miliz ist binnen kürzester Zeit einsatzbereit und sehr sehr
mobil (die bewaffneten Kräfte sind schon bewaffnet und müssen
nicht erst noch mit Ausrüstung versorgt werden. Der Schweizer
Soldat/Milizionär ist einsatzbereit, wenn er seine
Haustürschwelle überschreitet. Dies hat seinen Ursprung in der
Schweizer Geographie und den Transportmöglichkeiten früherer
Zeiten.

Die Bezeichnung Miliz, kann man leicht falsch verstehen.
Die Schweiz.Armee, stützt sich vielmehr auf das Milizsystem.
Dies hat aber nichts, mit der Qualität zutun.
Wie Beispielsweise, Landwehr, Bürgerwehr, oder Volkssturm, also hastig eingezogene, schlecht ausgebildete letzte Aufgebote.
Die Armmee der Schweiz, steht einer europ. Armee, einschl BW,
in nichts nach. Sie verfügt über unseren Leo 2 und in der Luft über die F-18 Hornet.
Einzig die Marine schwächelt, gegenüber der Bundesmarine.:smile:
Den eigentlichen Ursprung der Volksbewaffnung, finden wir im
II.WK., als die Schweiz von Italien und Deutschland umzingelt war.
Aufgrund der von den Deutschen angewandten Blitzkriegstrategie,
hielten die Schweiz.Strategen es für möglich das A.H. binnen drei Tagen, von allen Seiten gleichzeitig angreifende die Schweiz besetzen könnte.
Ein ständiges Heer konnten sie auf Dauer nicht unterhalten.
Die gesamte wirtschaftl. Versorgung wäre zusammengebrochen, wenn alle wehrf. jungen Männer an der Grenze Gewehr bei Fuß gestanden hätten.

grüsse borthi

Hallo,

Allerdings besteht die möglichkeit die Waffe zu kaufen.

Auch die Sturmgewehre? Oder haben die immer noch Karabiner als Standardwaffe zu Hause?
Gruß
Werner

auch die Sturmgewehre
Hi,

ja, auch die Sturmgewehre.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Armee

Wie schon geantwortet wurde, können die Herren (und Damen), nach Dienstende ihre Waffe erwerben (etwa 90% machen von dieser Möglichkeit Gebrauch).
Sturmgewehre (früher Karabiner) kosten dann 100 sFr, und Pistolen kosten dann 50 sFr.
Wie meine ViKa ja ausweist, lebe ich in der Schweiz. Ich kenne keinen Schweizer, welcher nicht mindestens 1 Waffe zuhause hat. Dabei sind sie keine Waffenfreaks und schiesswütig sind sie auch nicht. Es handelt sich um ein spezielles Selbstverständnis.
Ein Problem ist diese hohe Waffendichte in der Bevölkerung nicht.

Freundlicher Gruss
Ray

Hallo Werner,
der Karabiner, wurde bereits 1957, als Standardwaffe abgelöst.
Heute wird die SIG 550 (milit. Bez.: Sturmgewehr 90) als Standard verwendet. Pistole ist auch eine Sig und Sauer, aber frag mich nicht welche.

Und die haben die zu Hause, und können sie auch nach der Dienstzeit kaufen.

Ich glaube Weltweit hat die Schweiz,die höchste Waffendichte pro Kopf,wenn man das einmal so nennen will.
Gleichzeitig aber den geringsten Mißbrauch.(Suizide mal ausgenommen.)

Fehler meinerseits:
Die Taschenmunition wird seit 2007 nur noch den Alarmeinheiten mit nach hause gegeben. (und natürlich das „Sackmesser“)

grüsse borthi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
da frag ich mich nur was die mit der Waffenkumulation machen.
Jede Generation behält ihr Gewehr und vererbt es dann ja wohl auch irgendwann.

Außerdem frage ich mich nach der Motivation ein militärisches Sturmgewehr zu besitzen. Einen Karabiner kann man ja privat vielleicht noch als Jagdgewehr nutzen. Mit einem Sturmgewehr ginge das zwar auch, aber es gilt wohl als unwaidmännisch.

Ist die Schweiz vielleicht eine Quelle für illegale Waffen im Ausland?

Gruß
Werner

Außerdem frage ich mich nach der Motivation ein militärisches
Sturmgewehr zu besitzen.

Die Motivation liegt in der Verteidigungsbereitschaft des Landes. Selbsterhalt ist dort noch Selbstverständlichkeit, nicht wie beispielsweise in Deutschland oder anderen westlichen demokratien, wo psycholdelisch angehauchte Theoretiker sich mit ihren Ansichten gegen die Realität und ihre Erfordernisse durchgesetzt haben. Die rosa Sonnebrille ist halt viel schöner, als die harte Realität.

Aber keine Sorge, eben deswegen würde dieses System in Deutschland nicht funktionieren.

Gruß Andreas

Ausbildung
Noch eine Frage:

Wie lange dauert denn der Wehrdienst ?
Also die Ausbildung bis der Soldat mit Waffe nach Hause entlassen wird.

Noch eine Frage:

Wie lange dauert denn der Wehrdienst ?
Also die Ausbildung bis der Soldat mit Waffe nach Hause
entlassen wird.

Hallo Thomas,
in der Armee 95 war es so das 15 Wochen Grundausbildung absolviert wurden,und dann nur noch jährl.Wiederholundskurse(3Wo.) und Schiessübungen(1Tg.) stattfanden.Nach der GA ging´ste nach Haus.Mit Wumme.
Bis zum 30.Lebensjahr.Feldwebel und höher bis 34, unterliegt man der Wehrpflicht. Dann kann die Waffe abgegeben oder eben gekauft werden
Nun in der Armme XXI besteht die Möglichkeit den kompletten Wehrdienst an einem Stück abzureißen.
300 Tage für Rekruten 430 für Uffze und 600 für Offz.Die GA wurde auf 18-21Wo. je nach Waff.gattung erhöht.

grüsse borthi

Wie kann man militärisches Grundwissen (Grundausbildung) und zum Beispiel das bedienen eines hochmodernen Kampfpanzers in 15 Wochen lernen ?

Wie kann man militärisches Grundwissen (Grundausbildung) und
zum Beispiel das bedienen eines hochmodernen Kampfpanzers in
15 Wochen lernen ?

Äääh soweit ich mich noch erinnere, beträgt die GA in der BW nur 12 Wo. und da rollen die Panzer auch.

Um eine F 18 zu fliegen muss man dann schon Berufssoldat werden.
Der Anteil beträgt in der Schw.Armmee etwa 5%.

Äääh soweit ich mich noch erinnere, beträgt die GA in der BW
nur 12 Wo. und da rollen die Panzer auch.

Waerend der Grundausbildung faehrt man nicht Panzer. Zumindest ist mir das nicht bekannt. Hoechstens als Passagier im Transportpanzer.

Die Grundausbildung in der Bundeswehr vermittelt nur „allgemeines Grundwissen“
Also,Handwaffen,marschieren,Bewegungsarten,usw.
Erst danach kommen die Soldaten zu ihrer weiteren Verwendung,oft auch andere Truppengattungen,die Ausbildung dort dauert auch wieder ca 3 Monate.
So war es zumindest zu meiner Zeit anfang der 90er Jahre.

Die Allgemeine Grundausbildung (AGA) dauert grundsätzlich drei Monate. Die truppengattungs- und verwendungsspezifische Spezialgrundausbildung (SGA), die sich an die AGA anschließen kann dauert in aller Regel zwei Monate, allerdings bekommt ein Großteil der Grundwehrdienstleistenden keine SGA.

Gruß Andreas

Ja, heute auch noch.

Die Grundausbildung in der Schweizer Armee wird als Rekrutenschule (kurz RS) bezeichnet. Sie wird von allen Dienstleistenden absolviert und dauert in der Regel heute bei der Armee XXI 18 oder 21 Wochen.

Die RS ist im allgemeinen in drei Phasen aufgeteilt. Die allgemeine Grundausbildung dauert drei bis sieben Wochen, die funktionsbezogene Grundausbildung sieben bis zehn Wochen und die Verbandsausbildung fünf oder acht Wochen.
(Jetzt bitte nicht die Höchstzeiten zusammen rechnen. Spezialisten benötigen nur eine 3Wo. AGA, dafür aber eine 10Wo. FGA ecetera)

Allgemeine Grundausbildung
In der allgemeinen Grundausbildung (AGA) werden den Rekruten grundsätzliche Dinge beigebracht, in den Bereichen Dienstbetrieb, Sturmgewehr, Sanitätsdienst/Kameradenhilfe, ABC-Schutz, Gefechtstechnik beizubringen und eine gute körperliche Verfassung herzustellen. Die allgemeine Grundausbildung dauert je nach Truppengattung drei bis sieben Wochen und wird durch Zeit- und Berufsmilitärs geleitet und unterstützt.

Nach der AGA werden Unteroffiziers- und Offiziersanwärter getrennt von den Soldaten ausgebildet.

Funktionsbezogene Grundausbildung
In der funktionsbezogenen Grundausbildung (FGA) werden die Rekruten mit der Hauptaufgabe ihrer Funktion vertraut gemacht. Dabei lernt der Füsilier mit der Panzerfaust umzugehen, der Kanonier sein Geschütz zu bedienen, der Sanitätssoldat Verletzte zu bergen und zu versorgen, der Richtstrahlpionier die Richtschüsseln aufzustellen und die Geräte zu konfigurieren und die auserkorenen Fahrer lernen fahren.

Die funktionsbezogene Grundausbildung dauert sieben bis zehn Wochen und wird wie die vorige Phase von Zeit- und Berufsmilitärs geleitet und unterstützt. Im Verlauf stossen dann die angehenden Unteroffiziere zur Truppe und übernehmen Führungsfunktionen. Gleichzeitig werden geeignete Rekruten zu Soldaten befördert und in Unteroffiziers- (UOS) oder Offiziersschulen (OS) eingeteilt.
Das sind dann auch Zeit-bzw Berufssoldaten.

Verbandsausbildung
Die Zeit ab der 13. Woche bis zum RS-Ende (21. Woche) verbringen die Rekruten, die zu Soldaten befördert worden sind, an einem anderen Standort als die vorangehenden beiden Phasen. Es geht nun darum, die Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere, die aus den Kaderschulen kommen, zusammenzubringen und Leistungen auf der Stufe Kompanie und Bataillon zu vollbringen. Im Vordergrund stehen realistische Gefechtsübungen.

grüsse borthi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

da glaube ich nun, dass du etwas viel hineininterpretierst. Bei meinen, zugegeben nicht sehr häufigen, Kontakten zu Schweizern, ist mir jedenfalls keine ausgeprägte Wehrhaftigkeit oder gesteigerte Selbstverteidigunsbereitschaft aufgefallen. Da die Schweiz auch seit Jahrhunderten nicht angegriffen wurde, seit Jahrzehnten auch keiner militärischen Bedrohung mehr ausgesetzt ist, wäre es mir völlig rätselhaft woher eine solche ein-Mann-ein-Gewehr Mentalität herkommen sollte. Alles was ich erlebt habe, sagt mir, das schweizer Wehrpflichtige ein genau so distanziertes Verhältnis dazu haben, wie deutsche, vielleicht sind sie weniger gelangweilt, weil es kürzer ist.

Ich rede hier ja davon, dass diese Leute nach ihrer Wehrpflicht und nachdem sie auch aus der Reserve entlassen wurden, ihr Sturmgewehr im Schrank behalten. Ein weiterer militärischer Einsatz ist nicht vorgesehen. Und im Falle einer größeren Mobilmachung gäbe es ja auch wieder Gewehre vom Militär.

Wenn ich jetzt noch mein G3 in meinem Privatbesitz hätte, könnte ich damit vielleicht hin und wieder ein bisschen protzen. Ansonsten wäre es doch nur ein Stehimweg über den ich mir noch sorgen machen müsste, dass vielleicht mal mein Sohn damit unbefugten Unsinn anstellt oder meine Frau damit nach mir wirft :wink:

Gruß
Werner

Bei meinen, zugegeben nicht sehr häufigen, Kontakten zu
Schweizern, ist mir jedenfalls keine ausgeprägte
Wehrhaftigkeit oder gesteigerte Selbstverteidigunsbereitschaft
aufgefallen.

Dann führ doch mal eine Befragung durch. :wink:

Da die Schweiz auch seit Jahrhunderten nicht
angegriffen wurde, seit Jahrzehnten auch keiner militärischen
Bedrohung mehr ausgesetzt ist, wäre es mir völlig rätselhaft
woher eine solche ein-Mann-ein-Gewehr Mentalität herkommen
sollte.

Eben, die Schweiz wurde seit Ewigkeiten nicht angegriffen. Und das nicht, weil dort so freundliche Menschen wohnen, denen man aus Sympathie einfach nichts tun kann…
Und das mit „seit Jahrzehnten keiner militärische Bedrohung“ ausgesetzt ist mutmaßlich ein Scherz dessen Pointe ich übersehen habe.

Ich rede hier ja davon, dass diese Leute nach ihrer
Wehrpflicht und nachdem sie auch aus der Reserve entlassen
wurden, ihr Sturmgewehr im Schrank behalten. Ein weiterer
militärischer Einsatz ist nicht vorgesehen.

Kennst du den Begriff „levée en masse“?

Und im Falle einer größeren Mobilmachung gäbe es ja auch wieder :Gewehre vom Militär.

Für die, die eingezogen werden theoretisch vielleicht. Praktisch ist das aber ja völlig unnötig, wenn das Gewehr schon zu hause bereitsteht, das kann ja einfach requiriert werden.

Gruß Andreas

Hallo Werner,

Bei meinen, zugegeben nicht sehr häufigen, Kontakten zu
Schweizern, ist mir jedenfalls keine ausgeprägte
Wehrhaftigkeit oder gesteigerte Selbstverteidigunsbereitschaft
aufgefallen.

Sie reden gegenüber Ausländern nicht gern und selten offen
darüber - besonders Deutschen wird von Schweizern meiner
Erfahrung nach immer unterstellt, dass sie diesen Teil der
schweizer Mentalität nicht begreifen.

Da die Schweiz auch seit Jahrhunderten nicht angegriffen
wurde, …

Napoleon hat sie angegriffen und das es seitdem in dieser
Region nur 2 Kriege stattfanden, in denen die Schweiz nicht
angegriffen wurde, ist eher Glück als Leistung der Schweiz.

Im 1. und 2. Weltkrieg wäre eine Eroberung der Schweiz jederzeit
möglich gewesen. Sie war aber zumindest im 2. WK militärisch
mindestens sinnlos denn die schweizer Industrie arbeitete mit
voller Kapazität für die Wehrmacht und den Truppentransporten
stand die schweizer Eisenbahn gern zur Verfügung.

… seit Jahrzehnten auch keiner militärischen
Bedrohung mehr ausgesetzt ist, …

LOL

Von Adolf mal abgesehen hat auch die Rote Armee bis 1990 gedroht.

… wäre es mir völlig rätselhaft woher eine solche ein-Mann-
ein-Gewehr Mentalität herkommen sollte.

Das stammt aus dem Mittelalter, als die Schweiz militärische
Großmacht war (Stichwort Schweizer Garde in Rom und Paris),
und der Zeit Napoleons. Die Aufstände in Tirol (Andreas Hofer)
waren sehr prägent.

Ich rede hier ja davon, dass diese Leute nach ihrer
Wehrpflicht und nachdem sie auch aus der Reserve entlassen
wurden, ihr Sturmgewehr im Schrank behalten. Ein weiterer
militärischer Einsatz ist nicht vorgesehen. Und im Falle einer
größeren Mobilmachung gäbe es ja auch wieder Gewehre vom
Militär.

Die Schweizer Regierung versucht nicht mal zu registrieren,
wer welche Waffe zuhause oder sonstwo hat. Solch ein Volk
kann man nicht entwaffnen denn die Zweitwaffe unterm Gemüse-
beet ist selbstverständlich. Solch ein Volk bleibt immer
wehrhaft und verteidigungsbereit.

Die Verteidigungsplanung der Schweiz bestand (grob vereinfacht)
aus 3 Teilen: Sperrung der Zugänge in die Schweiz an natürlichen
Schranken durch die Armee, Selbstverteidigung in der Fläche und
der Verteidigung der zentralen Festung in den Alpengebirgsstöcken.
Gerade für die 2. Komponente ist es aber extrem wichtig das
Waffen aller Art (und auch Pioniermittel!) breit gestreut sind
und kein einmarschierter Gegner an der Waffe im Haus den Wider-
standskämpfer erkennen kann … es sei denn er sieht alle
Schweizer als ‚den Widerstand‘ an.

Wenn ich jetzt noch mein G3 in meinem Privatbesitz hätte,
könnte ich damit vielleicht hin und wieder ein bisschen
protzen.

Wenn dein Bruder, dein Nachbar und dein Kumpel auch so einen
Schiessprügel haben entfällt dies schonmal :wink:

Indem man die Waffe im Haus zu etwas normalen und selbstver-
ständlichen macht, vermindert man ihre Magie beträchtlich!

Ansonsten wäre es doch nur ein Stehimweg über den ich
mir noch sorgen machen müsste, …

Da es seit Jahrzehnten üblich ist sowas im Haus zu haben,
gibt es auch erprobte Aufbewahrungsmöglichkeiten. Der
Waffenschrank im Keller oder die angeschraubte Waffenkiste
unterm Bett oder einiges mehr. Es werden auch zahlreiche
Zweitwaffen zum Eingraben gekauft …

… dass vielleicht mal mein Sohn damit unbefugten Unsinn
anstellt oder meine Frau damit nach mir wirft :wink:

Die wirst du beide wohl entsprechend erziehen müssen :wink:

Wenns darauf ankommt, langen die Küchenmesser und Toiletten-
reiniger aus deiner Wohnung für soviel ‚Mord und Todschlag‘
das keine Armeewaffen erforderlich ist.

Viele Grüße

Jake