Hallo Ernesto,
der Aufschlag der einzelnen Bruchstuecke von Schoemaker/Levy lagen doch Stunden auseinander. D.h. er muesste schon sehr weit draussen auseinander gebrochen sein.
Denn: Nehmen wir 1 km pro Sekunde an als Geschwindigkeit,dann waere ein Abstand bei einem Unterschied der Aufschlagzeit von sagen wir 2 Stunden der zwei Beispielbruchstuecke von rund 7000 km. Dieser Abstand muss aber erst gewonnen werden. Nehmen wir eine Differenzgechwindigkeit von 10 Meter pro Sekunde. D.h. der Komet zerspricht und einzelne Stuecke gewinnen beim Bruchprozess voneinander zueinander eine Relativgeschwindigkeit von 10 m/s. Um 7000 km Abstand zu gewinnen, genauer mit Beispielangaben 7200 km, muessten die Stuecke schon 200 Stunden einzeln fliegen, nach Bruch. oder 720 000 Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit zum Jupiter von 1 km / s waere der Bruch halt 720 000 km vor dem Jupiter passiert. Das glaube ich nicht, denn dazu waeren die Unterschiede in der Anziehung aus einer Entfernung von 720 000 km auf einen Kometen einfach zu gross. D.h. dass der Bruch viel frueher erfolgt sein muss bei einem anderen Vorbeiflug.
Schoemaker/Levy war ein Eiskomet, kein Steinkomet, richtig? Eiskometen bestehen aus losen Eis, geforenen Gasen und vielleicht noch etwas losem Geroell. Sie sind daher von Natur aus instabil. Werden sie in Naehe grosser Himmelskoerper zu stark beschleunigt, auch wenn auf alle Teile des Kometen nahezu vollstaendig mit der gleichen Kraft (Unterschiede irgendwo zehn Stellen nach dem Komma) oder kommen sie zu nah in Sonnennaehe, Gase verdampfen und brechen den Kometen auf, so kommt es halt zum Bruch. Oder allein die Eigenrotation reisst den Kometen auseinander.
Am heftigsten wirken Kraefte in Sonnennaehe bei diesen schmutzigen „Schneebaellen“. Gase treten aus (Schweif), hoehlen den Kometen aus und ueben von innen einen Druck aus auf den instabilen „Schneeball“. Waehrend dieses „Verdampfungsprozesses“ in Sonnennaehe verliert er eh an Masse und damit an Eigenmasse/Eigengravitation dadurch noch mehr an Stabilitaet.
Ich bezweifel also sehr stark, dass Shoemaker erst kurz vor Aufschlag auf Jupiter durch Graviwirkung des Jupiters zerbrochen ist, stattdessen dutzende Jahre vorher schon zerbrach und die Bruchstuecke jede Menge Zeit hatten zwar auf gleichem Kurs zu bleiben, aber jede Menge Abstand voneinander zu gewinnen.
Nun habe ich jetzt nicht im Netz oder sonstwie recherchiert und alle meine Zahlenspiele wie 1km/s sind nur Annahmen fuer eine Beispielrechnung. Ich frage Dich daher, woher Du die Angabe haettest, dass Juptiter S/L durch Gravieinfluss zerbrochen hat und dies Tage vor Aufschlag. Wenn S/L Jahre vorher bereits nahe an Jupiter vorbeiflog, so halte ich es fuer gut moeglich andererseits. Wer sonst kann genaue Angaben machen warum und wann S/L zerbrach?
So geschehen z.B. bei Schoemaker/Levy vor dem Aufprall auf den
Jupiter. Aber wie kann es dazu kommen?
Müsste die Schwerkraft
nicht auf jeden Punkt des Kometen mit ungefähr gleicher Größe
und gleicher Richtung einwirken?
Ja. Nehmen wir einen Durchmesser von 10 km und einen Abstand von 10 000 000 km zum Jupiter, so sind die relativen Unterschiede zwischen dem naechstliegen Punkt des Kometen und dem entferntesten Punkt ganz einfach:
(10+10000000)^2/10000000^2= 1.000002
denn Gravikraft und Radius:
F=m*M*G/r^2
ok, das ist nur die 6. Stelle nach dem Komma, hihi siehe oben.
und bei einem Abstand von nur 1 000 000 km ist es die fuenfte Stelle nach dem Komma.
rechnen wir: der komet bestehe aus zwei Kugeln, die einander beruehren, mit jeweils halber Kometenmasse und Radius von 2.5 km, bzw. Durchmesser von 5 km. die zentren der einzelnen Kugeln sind 5 km voneinander entfernt. sei die Masse des kometen so gross wieviel masse wasser der dichte 1kg/l in eine kugel des radius von 5 km passen wuerde.
dann ist m=4/3Pi*r^3*Dichte=die Masse des ganzen Kometen: 5.2e11 kg
5.2 * 10^11 kg = 5.2e11kg (meine schreibfaule notation)
jede teilkugel (um die folgende rechnung zu vereinfachen) hat dann eine Masse von 2.6e11kg.
beide teilkugeln ziehen einander an mit einer kraft von
f=m*m*G/r^2 r=5km
f=183 000 Newton
jupiter hat eine Masse von M=1898.8e24kg runden wir auf 1.9e27kg
die anziehung auf die einzelnen teilkugeln betraegt dann:
f=m*M*G/R^2
bei einem abstand von 1 000 000 km bzw. bei 1 000 005 haben wir kraefte von:
f(1000000)=3.319275898e10 Newton
f(1000005)=3.319242706e10 Newton
bzw. f(r=1000000)-f(r=1000005)=331920 Newton
wie wir sehen reicht dies bereits, denn die teilkugeln des kometen ziehen sich nur mit ca. 180 000 Newton an, aber Jupiter zieht die naehere Halbkugel mit rund 330 000 Newton staerker an, als die weiter entfernte Halbkugel. der komet ist bereits instabil als „schmutziger schneeball“, er hat zwar noch etwas internem halt, sprich das seine gefrorenen Gase einander im inneren auch noch zusammenhalten und nicht nur die eigengravi dies tut, aber trotzdem ist die differnenz der anziehung durch jupiter auf verschiedene teile des kometen knapp doppelt so gross wie der eigene gravitative zusammenhalt. von daher ziehe ich meine argumente weiter oben zurueck, denn ich habe mich mit rechnung selbst widerlegt, was ich vorher im kopf abgeschaetzt habe. hihi
meine frage bleibt, wer hat genaue angaben zur urspruenglichen masse, grosse, richtung und geschwindigkeit von S/L und wann er angeblich wodurch und wo zerbrach in wieviele stuecke und mit welchem zeitlichen abstand diese auf dem jupiter genau aufschlugen.
Warum reißt die Sonne nicht
den Merkur auseinander??
weil merkur massiv ist und kein „schmutziger schneeball“, weil seine eigengravi viel staerker ist, als es die unterschiede auf teile von ihm sind mit respekt zum jeweiligen abstand zur sonne durch die anziehung der sonne.
viele gruesse, peter