Hi,
interessant finde ich, dass Du den Titel „Schwiegermutter“ gewählt hast, obwohl doch das primäre Problem bei Deinem Partner und Dir selbst liegt.
Wäre zwischen Dir und Deinen Partner alles in Ordnung, wäre mein Vorschlag, die Schwiegermutter mal zum Essen einzuladen und mit etwas zu bekochen das sie mag.
Vorstellen könnte ich mir, dass wenn sie ein vereinnahmendes / kontrollierendes Wesen hat, sehr oft anruft, dass Dein Partner selbst oder Du gar nicht mehr dazu kommt, von sich aus die Initiative zu ergreifen? Und dass hierzu wohl auch wenig Bedürfnis besteht.
Möglicherweise würde so ein unerwartetes Verhalten die Schwiegermutter perplex machen und es könnte ein neuer Ansatz in dem Teufelskreislauf gefunden werden.
Höchstwahrscheinlich ist die Dominanz der Mutter und deren Auswirkungen auf Euch nur eines der Probleme. Sage ihr freundlich doch auch bestimmt, was Du willst!
Beispielsweise könntest Du beginnen damit zu sagen was Du gut an ihr findest, denn in dem was sie tut, steckt auch Positives. Sie interessiert sich für ihren Sohn, sie möchte an dessen Leben teilhaben.
Sie hat teils sicherlich ihren Job als Mutter auch gut gemacht, sonst wäre daraus kein Mann hervorgegangen in den Du Dich verliebt hast…
Doch sage ihr auch sachlich und auch bestimmt, dass ihre „Mutterliebe“ nicht nur gesund und gut für ihren Sohn und folglich auch für Dich ist, dass sie es übertreibt, dass sie zuviel will…
Vielleicht könnt’ Ihr zusammen herausfinden weshalb sie sooft anruft, will sie ihren Sohn kontrollieren oder hat sie möglicherweise auch ein schlechtes Gewissen, weil sie - so Ihr das seht - für ihren neuen Partner ihren Sohn rausgeworfen hat? Wer weiß, vielleicht mag sie teils selbst gar nicht sooft anrufen, macht dies hauptsächlich aus z.B. Schuldgefühlen?
In diesem Familiengeflecht gibt es sehr viel Ungeklärtes, egal in welche Richtung, z.B. auch zwischen Deinem Partner und seinen Großeltern. Hierfür wäre es am besten professionelle, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen (Einzeltherapie, Paartherapie).
Dein Partner ist zwar erst doch auch immerhin schon 23 Jahre. Und offenbar kann er nicht angemessen mit seinen Aggressionen umgehen udn sie dort ausdrücken wo sie hingehören, z.B. bei der Mutter.
Von allein wird sich nichts ändern. Im Gegenteil, vermutlich wird sich immer noch mehr Druck und Gewalt(bereitschaft) aufbauen.
Folglich gibt es für Dich nur eine, wenn auch sehr schmerzhafte, Möglichkeit: die der Trennung!
Kümmere Dich am besten sofort nach dem Lesen dieses Beitrages um eine (Zwischen-)Lösung für eine Bleibe, z.B.: bei Deinen Eltern, Freunden, Frauenhaus (selbst bei Wartezeiten auf Liste setzen lassen), Sozialwohnung beantragen… werde aktiv!
Dein Partner muss lernen mit seinem Ärger, seiner Wut umzugehen und sie richtig zu kanalisieren lernen. Eine Therapie inklusive Selbsthilfegruppe für gewalttätige Männer wäre hier das Beste!
Erst wenn er bereit ist etwas zu ändern und damit angefangen hat Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen (keine bloßen Lippenbekenntnisse) solltest Du ihn erst wieder treffen wollen.
Ob Du wieder mit ihm zusammen ziehen wollen würdest, würde ich von der Entwicklung abhängig machen. Wie geht er später mit Aggressionen um und wie ist das Verhältnis zu seiner Mutter? Doch dafür würde ich mir ausreichend Zeit geben und auch nehmen.
Wie eingangs geschrieben, bezeichnend finde ich, dass Du die Schwiegermutter als das Problem siehst. Was ist mit den Eigenanteilen von Deinem Partner und auch von Dir?
Sie mag Problemgeber sein, doch es ist doch an Deinem Partner und auch an Dir, wie Ihr damit umgeht. Nicht jeder Sohn dessen Mutter ihn vereinnahmt wird zum Schläger, oder?!
Du kannst nun passiv bleiben und schauen wie lange Du das aushältst und mitmachen willst / kannst, sicherlich wird es eher noch schlimmer denn besser werden, oder Du wirst erwachsen, und beginnst erstmal für Dich selbst zu sorgen in dem Du Dich beispielsweise zu schützen beginnst.
Ciao,
Romana